• Hallo,

    wenn man sich aus der Co-Abhängigkeit wirklich lösen will, dann ist es vielleicht hilfreich, die eigenen Texte mal genau nachzulesen, um eine Standortbestimmung zu machen:

    Wie oft steht in meinem Beitrag "er" oder "sein" oder "ihm" oder "xy"?

    Ziemlich oft?

    Das zeigt, wo momentan der Fokus der Aufmerksamkeit liegt: auf "ihm".


    Wie bei der Freischaltung kenntlich gemacht wird, möchten wir nicht, daß über die Angehörigen hier im öffentlichen www seitenlange Texte veröffentlicht werden. Daher werden diese Texte von uns gelöscht.

    Detailierte Beschreibungen was er tut, was er denkt, warum er so geworden ist, was er nicht tut, was er getan oder nicht getan hat usw., haben im öffentlichen www nichts zu suchen. Wie würdet ihr es finden, wenn jemand anderes monatelang über euch im öffentlichen Internet schreibt? Das ist das eine.

    Das andere ist die Frage, ob man sich wirklich aus der Co-Abhängigkeit lösen will. Seitenweise wird über "ihn" geschrieben und an den Fingern kann man das Wort "ich" abzählen - da stellt sich schon die Frage, ob da ein zielführender Austausch stattfindet oder "nur" gejammert wird.

    Ich schreibe absichtlich mal etwas provozierend. :wink:

    Wie gesagt, längere Texte über "ihn" werden gelöscht, denn es geht um EUCH und eure Co-Abhängigkeit.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (10. Januar 2013 um 12:44)

  • Manchmal muss jammern auch sein. Solange man da wieder raus kommt ist es auch ok. Manche brauchen eben länger als andere, bis sie das verarbeitet haben und nicht immer nur "ihn" oder den "xy" sehen. Jeder hat sein eigenes Tempo. Es befreit aber doch auch, wenn man darüber schreibt, was man mit dem Partner erlebt hat. Ob die anderen das auch so sehen oder ob man nur alleine solch eine Meinung hat über diese oder jene Verhaltensmuster. Sicher ist es nicht schön, wenn jemand über jemand anderen schreibt. Aber wie sind doch die Co-Abhängigen, da gehört der Abhängige doch dazu, oder nicht? Ohne ihn wären wir alle nicht hier!

  • hi
    ich stimme karsten zu...
    Ich schreibe zur zeit relativ wenig hier. Wenn in einen tread 100 seiten nur gejammert wird, wie sehr er fehlt!! Dann kann man dazu nicht mehr viel sagen...
    Daß man mal seinen kummer ausdruck gibt ist entlastend und gehört dazu. Aber diese endlosen beiträge...

    Wie gesagt
    da schreibe ich einfach lieber nichts dazu

    topas

  • hallo ihr

    ich schreibe hier ja nicht sehr oft, weil das "er" "ihm" und und und mich einfach an einen nassen alki erinnert der sich eine hintertür nach der anderen sucht um weiter saufen zu können. da hab ich einfach keine lust zu meine zeit damit zu vertun. zumal jemand der weiterhin trinkt hier ja auch nicht lange bleiben würde. hier bei den cos wird sich dieses recht aber von einigen heraus genommen, und das kann ich nicht nachvollziehen. entweder ich will was ändern weil ich so nicht weiter leben will, dann kann ich mich an die ratschläge der alten hasen hier halten. oder aber ich will so weiter machen und weiter jammern, sorry dann bin ich falsch hier. mehr möchte ich dazu nicht sagen, außer das ich alle bitte die das betrifft mal darüber nachzudenken was sie eigentlich wollen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Ihr,

    da es ja auch um "Sie" und nicht nur um "Ihn" geht:

    Es hat lange gebraucht, um zu begreifen:

    Zitat

    Aber wir sind doch die Co-Abhängigen, da gehört der Abhängige doch dazu, oder nicht?


    Nein! Aber dann ist ja da nichts mehr zum Verbeißen, zum Festkrallen, kein Alibi.

    Deshalb rufen ja auch fast alle den Klempner, weil es so unangenehm ist in den eigenen Haufen zu langen, wenn der Topf bis oben hin zu ist.

    Der Angehörige ist lediglich mein Suchtmittel, an den ich mich klammere, um meine eigene Unfähigkeit zu leben zu deckeln, um nicht hinzuschauen, was da alles für ein Unrat in mir brodelt.

    Die Zeit hätte ich gerne nochmals für mich zur Verfügung, die ich damals für und mit der Krankheit meiner Exfrau verbrachte, die sich um meine Exfrau drehte, anstatt um mich.

    Damals schien es mir egoistisch, unbarmherzig, gefühlslos und unmöglich ohne Gedanken an Sie zu sein. Das Einzige was da nicht stimmte war meine Unfähigkeit die Dinge auch anders anzunehmen, meine Unfähigkeit zu leben.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut,

    Dein beitrag tut wirklich gut. Wort fuer wort. Ungeschoent, klar und deutlich.

    Da kann ich etwas fuer mich mitnehmen.

    Das hilft mir ein riesen stueck weiter.

    Danke!

    nikada

  • Hallo,

    aus aktuellem Anlaß möchte ich die hier schreibenden Co-Abhängigen bitten, diesen Thread zur Kenntnis zu nehmen.

    Hintergrund ist der, daß uns seit längerem auffällt, daß über lange Zeit seitenweise Beiträge über die Angehörigen eingestellt werden. Sehr viel davon wird von uns gelöscht, um die Persönlichkeitsrechte Dritter zu schützen. Indirekt kommt bei manchen dadurch eine Veränderung des Blickwinkel in Gange, weg von Alkoholkranken, hin zu sich selbst.

    In vielen Threads geht es wochenlang (manchmal monatelang) leider so gut wie ausschließlich um "meinen xy". Es werden eingehende Analysen über die möglichen Hintergründe seiner Sucht eingestellt, es werden Gespräche wiedergegeben, es wird detailliert erzählt was er macht oder plant und es werden Dutzende Gründe aufgeführt, warum man sich nicht trennen kann, warum man nachts um Drei unbedingt ans Handy gehen muß, warum man immer und immer wieder rückfällig wird und bei ihm in der Kiste landet, obwohl er säuft, schlägt, die Kinder mißbraucht oder stalkt usw. usw.

    Bei rückfälligen Alkoholikern hier im Forum werden vergleichbare Threads geschlossen und die/derjenige in den Vorstellungsbereich verwiesen. Dort kann nochmal abgeklärt werden, ob die/derjenige wirklich zu Verhaltensänderungen bereit ist und dafür konkrete Handlungen unternimmt. Rumgeeiere bleibt im Vorstellungsbereich und kommt gar nicht erst ins offene Forum.

    Bei den Angehörigen haben wir bisher so gut wie alle freigeschaltet, obwohl sie noch in der "Rumeier-Phase" sind, um es mal so zu formulieren. Aber es gibt Grenzen und nach vielen Jahren des Lesens riesiger Textmengen über all die vielen "xy" sind die Grenzen glaube ich bei uns im Forenteam erreicht. Dazu kommt die Frage, ob es überhaupt zielführend für die Betroffenen ist, Threads über zig Seiten laufen zu lassen, die m. E. die Co-Abhängigkeit durch gegenseitige Mitgefühlsbekundungen und Streicheleinheiten mehr zementieren als dabei helfen, sich aus ihr zu befreien.

    Der Alkoholkranke sollte hier in diesem Forenbereich nicht der Schwerpunkt des Erfahrungsaustausch sein!

    Es sollte hier um die EIGENE CO-ABHÄNGIGKEIT gehen. Was der Alkoholiker tut und denkt ist hier unwichtig.

    Wichtig ist die Frage:

    Wie komme ich aus meiner Co-Abhängigkeit raus und was kann ich dafür konkret tun?

    Wer sich diese Frage NICHT stellt, sondern so gut wie ausschließlich um den Alkoholiker kreist, ist vermutlich noch nicht soweit für den Austausch hier im Forum.

    Die Angehörigen, die sich NICHT mit dieser Frage beschäftigen wollen, sollten sich vielleicht einen anderen Ort des Austausches suchen, evtl. im real life. Unser Forum, speziell dieser Forenbereich hier, richtet sich ausschließlich an Angehörige, die an ihrer Co-Abhängigkeit arbeiten wollen und nicht an Angehörige, die uns hier monatelang erzählen wollen, was "er" bzw. "sie" gerade denken, machen, machen wollen, nicht machen usw. usw.

    Es geht darum, den Fokus von ihm weg auf sich selbst zu richten und ins Handeln zu kommen. Irgendwann ist nämlich alles 7459 mal besprochen worden, irgendwann sollte man aufhören zu warten, daß "er" sich ändert, sondern selber in die Puschen kommen.

    Ich könnte mir vorstellen, daß das vielen jetzt hart ankommt. Aber bevor man sich aufregt, könnte man sich auch die Frage stellen, ob es fürs reale Leben daheim WIRKLICH etwas bringt, mit dem Rumgeeiere hier so weiterzumachen.

    Wie gesagt, wir behalten uns erhebliche Textkürzungen bzw. Threadschließungen vor. Im Alkoholikerbereich haben wir eine sehr klare, konsequente Linie, die wir uns für die Angehörigen im Angehörigenbereich des Forums auch wünschen.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

    5 Mal editiert, zuletzt von Linde66 (10. Januar 2013 um 12:48)

  • Hallo Linde,

    ich nehme diesen Thread hier zur Kenntnis und finde es ausgesprochen gut, dass er da ist.

    Klare und ehrliche Worte sind unglaublich hilfreich.

    Danke dafuer!

    Mit vielen lieben Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • hallo

    ich denke das ich nicht gesondert betonen muß mit linde konform zu gehen.

    ich möchte das noch mal aus meiner sicht als alkoholiker ansprechen. wenn uns da jemand alle 2 tage schreibt wie sehr er sich doch wünscht trocken zu leben, aber im nächsten satz dann kommt, das er in der kneipe zum skat war... tja und dann doch praktisch gezwungen war zu trinken. also ich fühle mich dann verar.... ihr nicht? und ganz genau so läuft es doch hier. klar ist es schwer aus dem alten mustern auszusteigen, nirgends steht das es ein spaziergang ist. und dann immer der spruch es braucht zeit.... nein der ausstieg braucht absolut keiner zeit. zeit braucht es neue verhaltensweisen zu lernen, sein leben zu ändern, die faktoren die uns zu suchtmenschen machen, das braucht zeit, aber nicht das suchtmittel weg zu lassen. aus alk rausschleichen ist auch nicht möglich, auch nicht aus dem rauchen oder sonstigen drogen. wieso sollte es also hier anders sein. ich will aufhören, also suchtmittel weg, jetzt sofort und ohne wenn und aber. denn erst dann habe ich überhaupt den kopf dafür an mir zu arbeiten. alles andere halte ich für selbstbetrug, so wie die unzähligen trinkpausen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo

    Ich finde es wichtig und richtig was Ihr hier schreibt.
    Ich habe in verschiedenen Threads auch schon geschrieben, dass mir das Verhalten von derjenigen/diejenigen an kontrolliertes trinken errinnert. Also vlt. ein BISSCHEN Kontakt.
    Ein absolutes No Go.

    Ich muss aber auch das so sehen: Unserer Stoff ist ein Mensch.
    Ein Alkoholiker muss sich nicht gedanken darum machen, dass ein kasten Bier ohne ihm selbstmord begeht oder leidet usw.
    Das soll jetzt nicht heissen dass Co's schwerer haben, oder gar Freibrief fur die rumeierei sein.
    Es ist nur ein faktum, das man nicht ausser Acht lassen kann.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Grazia
    Zitat:
    Ein Alkoholiker muss sich nicht gedanken darum machen, dass ein kasten Bier ohne ihm selbstmord begeht oder leidet usw

    Stimmt, aber auch das ist kein Grund dazubleiben/zurückzugehen.Es macht es schwerer stimmt (moralisch/evtl. Schuldgefühle).
    Aber ständiger Alkoholmisbrauch führt auch zum Tod (selbstmord auf Raten) und ob ein Trinker nicht unter einem Menschen leidet der ihm ständig seine Schwäche/ Sucht vorhält?Das teilweise agressive Verhalten Partnern gegenüber läßt darauf schliessen.
    Denn wenn man als Angehöriger das erstmal klar erkannt hat, kann man auch nichtmehr kommentarlos zusehen,ginge das wären wir nicht hier!.
    Meine Meinung............
    LG R...

  • hallo ihr

    ich bin auch alkoholikerin, wenn ich gelitten habe oder suizidgedanken hatte dann war das ganz allein mein ding, ich und nur ich war dafür verantwortlich und der einzige mensch der was verändern konnte war ebenfalls nur ich. ebenso lag es einzig und allein in meiner verantwortung ob ich weiter saufe, mich hinhäng, oder mir ne thera suche.

    wann kapiert ihr endlich das ihr absolut keine verantwortug habt, egal was eure suchtmittel euch erzählen, das ist einzig und allein dafür gut euch am gängelband zu halten. was glaubt ihr wie schnell ihr durch ne andere(n) co ersetzt seit wenn euer suchtmittel erst mal kapiert hat das ihr nicht mehr mittspielt.

    ihr wollt doch nur die eine mail lesen, ich wollte soooo oft nur ein bier trinken, wo das geendet hat brauch ich nicht zu sagen. löschen ignorieren entfernen und zwar konsequent, sonst ist es auch in 10 jahren immer doch nur ein bier, eine mail...... ihr seid abhängig und das macht euch kaputt, übernehmt endlich für das verantwortung wofür ihr verantwortlich seit, für euer leben.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Ein Hallo....,

    dieser Thread hat mich an meinen "Werdegang" vom xy weg zu mir selbst erinnert......

    Daran arbeite ich heute noch, obwohl ich mich vom Co-Verhalten schon sehr weit entfernt habe.

    Ich habe meine Kindheit mit einer schwer depressiven Mutter verbracht. Meine Aufgabe war es, mein eigenes Überleben zu sichern. Was habe ich gemacht? Viele Aufgaben, das Leben der Familie soviel wie ich in meinem Alter konnte zu übernehmen, meine Mutter war nicht in der Lage dazu.

    Immer für sie da, versucht alles zu tun, ein "braves" Kind zu sein. Mein Vater war monatelang auf Montage weg, hat sich einfach entzogen. Ich hatte damals gelernt, nicht an mich zu denken, nur an sie und ihre Krankheit.

    Eines Gutes hatte es, ich wurde sehr selbstständig, bin in der Lage mein Leben absolut alleine zu gestalten. Ich bräuchte keinen Partner, um zu leben. Aber mit einem Partner ist es schöner.

    Später als ich verheiratet war, habe ich wieder nur die Sorgen, Probleme (ganz symptomatisch habe ich mir einen Menschen ausgesucht, der auch depressiv war) meines xy gelebt.

    Ein so schlimmes Co-Verhalten, dass ich selbst psychosomatisch krank wurde, depressiv, bis mein Tiefpunkt kam. Therapie, Scheidung.

    Nach der Scheidung lebte ich alleine im ehemals gemeinsamen Haus. Ein Bekannter installierte mir damals einen fehlenden Teil der Haustechnik und frage mich:"Wie willst du es haben?" Meine Antwort:"Ich weiß nicht, mein XY wollte es so und so!" Mein Bekannter antwortete mir darauf: "Was willst du?".

    Das war eines der ganz großen Schlüsselerlebnisse.

    Was will ich?

    Dieser Schritt ist nicht einfach, an sich zu denken, da man ja in uralten Mustern steckt und es so gelernt hat.

    Aber: Heute bin ich mir sicher und gestehe ehrlich, dass ich auch aus Bequemlichkeit und finanzieller Sicherheit, meinem damaligen xy vieles abgenommen habe. Ich hatte ihn "in der Hand", aber er wollte es auch so, das war auch für ihn bequem. Es gehören immer zwei Seiten dazu. Eine Veränderung hätte so viiiel Arbeit bedeutet, ich hätte mich bewegen müssen und viele Bequemlichkeiten aufgeben.
    Das Co-Verhalten hat auch seine schönen bequemen Seiten. Für mich traf das zu. Doch zu welchem Preis? Das mußte ich bitter lernen. Das mußte übrigens auch mein Ex sehen. Geändert hat er bis heute nichts. Da er sich nicht ändern wollte, lebt er heute noch mit den gleichen Problemen. Sein Leben.

    Auch der Weg eine Langzeittherapie, die nicht immer angenehm für mich war, hat mich aus diesem Denkmuster befreit, war für mich der richtige Weg. Ich mußte ehrlich zu mir selber sein. Es war ein so schönes befreiendes Gefühl, das ich heute noch lebe.

    Mit meinem jetzigen Xy ist die Lage ganz anders, ich stecke in Zwängen, die ich nur mit dem Aspekt der Zeit lösen kann. Aber ich weiß, dass ich mich selbst an der Hand nehme und dieses Leben ändere.

    Mein Fazit ist für mich, ich muss es wollen (und muss ehrlich darüber nachdenken, warum ich etwas jetzt im Moment nicht ändere), ich selbst muss mir das Ziel stecken, ich selbst muss handeln. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Kein anderer wird dies für mich tun.
    Mein jetziger Partner wird sich nicht so ändern, wie ich es will, er ist auch sich selbst, sein Leben.

    Gedanklich sich trennen von den Problemen oder Verhaltensweisen des XY kann ein langer und schwieriger Prozess sein, aber man muss es wollen.

    LG
    nikada

  • Hallo Linde!

    Deinen Beitrag finde ich sehr treffend und wichtig.

    Ich fasse es mal für mich in kurze Worte zusammen:

    Als mir egal wurde was "ER" macht und ich begriffen habe dass es kein "Wir" mehr gibt habe ich angefangen mein "ICH" wahrzunehmen und das war der Beginn meines Weges aus der Co-Abhängigkeit.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • hallo jonas

    du hast mich in hepzibah´s thread angesprochen:

    Zitat von c2h5oh

    Guten Morgen, Dorothea,

    dann muss ich mich entschuldigen. Ich habe wohl die Forumsregel nicht verstanden. Um freigeschaltet zu werden, muss der Suchtkranke einen Arzt konsultiert und das Suchtmittel aufgegeben haben. Dann erst darf er sich an der kollektiven Arbeit beteiligen. Ist dieses Subforum dann doch eher ein "Kummerkasten"? Wenn ich die Metapher des "Rumeierns" hier kurz aufgreifen darf: ein Rad mit einer "Acht" wird immer "weitereiern", und um das Bild zu ergänzen: erst muss das Rad repariert werden, dann erst kann man lernen, sicher und geradeaus zu fahren.

    LG Jonas

    du hast recht. es wird geeiert, das ist ganz sicher nicht der weg. fakt ist aber das wir alkoholiker es dann doch einfacher haben da unsere krankheit anerkannt ist und die meisten ärzte wissen wie zu verfahren ist. bei den co´s siehts da leider immer noch anders aus. und das bringt uns hier immer wieder diese ewig langen rumeierthreads. natürlich sind wir darüber nicht glücklich und wir suchen einen weg das zu ändern. nur mit dem holzhammer können wir bei den co´s nichts verändern was bei uns durch ärzte und psychologen begleitet, verändert wird. da wir keine psychologen und ärzte sind ist das nicht einfach hier den richtigen weg zu finden, außer immer wieder darauf hinzuweisen das der betroffene doch bitte sich selbst in den mittelpunkt seiner betrachtungen stellen soll. wenn du einen konstruktiven vorschlag hast wie wir hier verfahren können dann immer her damit.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Den meisten Angehoerigen ist es ja noch nicht mal bewusst, dass der Schluessel bei Ihnen selbst liegt.
    Die kommen ja total "fertig" hier an und haben keinen Schimmer, dass "und dann hat er das gemacht" und "das gesagt" und "jetzt heule ich auf der Couch, weil"...... eben nicht besser werden, durch Aushalten.

    Von sich aus kaemen wohl die wenigsten auf den Gedanken, dass auch ihr Verhalten "krank" ist. Das ist beim Alkoholiker wohl nicht wesentlich anders, solang er keine Einsicht hat, wird alles trockenschreiben auch nix helfen, doch hat der Alkoholiker wohl schon eine innere "Einsich" dass da was schief laeuft, schon lang, bevor es ausgesprochen wird.....

    Ausserdem, laengst nicht Jeder Angehoerige ist per Definition automatisch klinisch Co-Abhaengig! Das finde ich auch immer komisch, dass das so ganz selbstverstaendlich unterstellt wird!
    Lindi

  • hallo lindi

    im prinzip hast du recht, nicht jeder angehörige ist co. wer das nicht ist, der schaut sich das aber nicht über jahre und jahrzehnte an. der packt seine koffer. der sucht hier nicht hilfe für seinen alki, denn das ist doch der grund warum die meisten hier landen, sie wollen ihrem alki helfen. daher ist für mich einfach klar, wer hier schreibt der hat ein problem.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Nun, in meinem Fall z.B. war es ganz klar eine materielle Abhaengigkeit, gepaart mit "Hilflosigkeit" aufgrund des fremden Umfeldes, der Isolation, dem nicht vorhandenen Lebenswillen (ich wollte mir nie was antun, das nicht, ich wollte/konnte aber nicht kaempfen, auch fuer "ihn" nicht...)

    Bei vielen anderen sind es das gemeinsamen Haus, die Kinder, das gefuehlte materielle "Aus" nach der Scheidung .... da ist es naheliegend, dass die Gendanken aufkommen "wenn er doch nur aufhoeren wuerde, dann...."
    Dazu kommt natuerlich IMMER eine verbeulte Psyche, auch bei mir, das ist wohl unvermeidlich ...... die Beule muss aber nicht "Co-Abhaengigkeit heissen".
    Lindi

  • Hallo jonas,

    Zitat

    Ich habe wohl die Forumsregel nicht verstanden. Um freigeschaltet zu werden, muss der Suchtkranke einen Arzt konsultiert und das Suchtmittel aufgegeben haben. Dann erst darf er sich an der kollektiven Arbeit beteiligen.

    das Thema ist so alt wie aktuell.

    Ich habe dies in der Vergangenheit auch einmal "bemängelt", da dies wie die Gespräche mit aktiven Alkoholikern sehr oft relativ sinnlos ist.
    De facto werden in diesem Forum "aktive Co-Abhängige" bei Anmeldung sofort freigeschaltet und legen erstmal "munter jaulend" los.

    Ich halte mich im Themenbereich Co-Abhängige, und insbesondere bei den "aktiven Co-Abhängigen" daher seit einiger Zeit so weit als möglich zurück. Ich bin froh um jeden "geheilten" Co-Abhängigen, der dann regulierend eingreift und die richtigen zärtlichen (?) Worte findet.

    Mit aktiven Alkoholikern, die keine Krankheitseinsicht zeigen, setze ich mich in Foren oder in der Realität ja auch nicht inhaltlich auseinander, da ich weiß, daß dies völlig sinnlos ist. Ich erzähle bestenfalls meine Geschichte.

    LG Jürgen

    P.S.: Die Begriffe "nass" und "trocken" verwende ich ganz bewußt nicht, ich kenne nur abstinent ( = a.D. ) und aktiv ( = i. D. )

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