nun endlich Schluß ??

  • Hallo,

    mir geht es so wie vermutlich vielen hier, immer wieder getreten werden (im übertragenen Sinn) und trotzdem bisher nicht fähig dazu zu sein, die Sachen zu packen und einen Neuanfang zu starten.

    Logisch zu erklären ist es wohl nicht warum man das ganze solange mitmacht.

    Es gibt mehrere Stationen wo ich mir bisher Hoffnung gemacht habe weil es bei anderen dadurch zum Nachdenken gekommen ist.

    1. Führerscheinentzug mit der Erkenntnis, jetzt ist er weg, da kann ich auch weitertrinken.

    2. Probleme auf der Arbeit. Keine Änderung

    3. 16 Wochen Reha, durchgehalten, abgenommen, jemanden kennengelernt (leider nur für die Rehazeit) und am 1. Tag daheim wieder so weitergemacht wie vorher.

    Nun sind die (letzten) Gefühle weg, es gibt nichts mehr, worauf ich hoffen könnte.
    Ich hab dummerweise Mitleid, was mir den Schritt mich zu trennen unnötig schwer macht aber es gibt keinen anderen Weg wenn ich wieder mein Leben leben will.

    Da heute Silvester ist, den ich mit meinem Hund alleine feiern werde da meine Frau betrunken im Bett liegt, werde ich mir dieses Jahr vornehmen, etwas für mich zu tun.

    Einen guten Rutsch und ein gutes (besseres?) Neues Jahr
    wünsche ich allen.

  • Hallo Firedbird,

    ich wollte dir nur schnell "willkommen" sagen, bevor ich mich - ebenfalls allein - mit meinem Hund auf den Weg ins Freie weitab jeder Böllerei begebe.

    Ich fühle mich heute, mehr als ein Jahr der Trennung, nicht einsam, obwohl ich allein das neue Jahr begrüße.
    Es ist ein Jahr, auf das ich mich sehr freue, weil ich insgesamt meine Lebensfreude wiedergefunden habe.

    So einsam, wie ich mich mit meinem Ex-Partner oft bei solchen Anlässen gefühlt habe, war ich seit der Trennung nie mehr.

    Her mit dem neuen Jahr!

    Viele Grüße
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Hey,
    willkommen im Club der "Allein mit Hund-Feierer"...... meiner liegt nach 4 Stunden Fussmarsch angenehm ermuedet im Kistchen, schnarcht ganz fuerchterlich...aber ich moechte diese Art Hintergrundmusik gar nicht missen!
    :P
    Ja, her mit dem Neuen Jahr! Das alte war eh nicht so dolle .....das kann sich schmerzlos verkruemeln, von mir aus!

    Gruesse, Lindi

  • Hallo und willkommen hier
    Ich bin mit meinen 3 Katzen ,,allein,, aber keineswegs einsam !!
    Man kann auch zu zweit schrecklich allein und einsam sein und das ist viel schlimmer.
    Ich bin jetzt seit 3 Monaten entgültig getrennt und mein Leben ist jetzt wieder ein Leben und kein Mienenfeld mehr ,bestehend aus Hoffen und Bangen ,abhängig von der Stimmung (Trinkmenge ) meines ex.
    Es ist überschaubar und planbar jetzt und wenn ich jetzt allein hier bin ist das mein freier Wille und nicht das Ergebnis eines unplanmäßigen Vollsuffs meines ex der so manche Feier vorzeitig ins Bett ging oder sentimentale Zustände bekam oder einfach trotz Anwesenheit nicht wirklich da war,falls du verstehst wie ich das meine.
    Liebe Grüße und ein gutes Neues Jahr.
    R...

  • Danke für die Willkommensgrüße und ein gutes neues Jahr.

    Ja, bei solchen Anlässen fühlt man sich mit einem solchen "Partner" richtig einsam. Irgendwo kommt immer noch die Hoffnung auf, wenigstens an so einem Tag (Geburtstag, Weihnachten, Silvester) könnte sie sich ja mal zusammennehmen, obwohl man weiß, das es mit zusammennehmen nichts zu tun hat und auch nicht funktionieren wird.

    Letztes Silvester habe ich auch alleine mit meinem Hund verbracht, da war meine Frau in der Reha. Einsam war ich da aber nicht, da ging es mir besser.

    Selbst fällt einem eine Veränderung an sich ja nicht so auf, aber meine Eltern oder auch Freunde haben mir schon öfter gesagt, dass ich mich in dieser Zeit verändert hätte. Nicht zum Guten.
    Allerdings in der Zeit in der meine Frau in der Reha war, wäre ich ganz anders gewesen, hätte mehr gelacht (richtig gelacht, nicht sarkastisch wie sonst) war unbeschwerter.

    RenateO
    Ja verstehe ich, meine Frau ist zwar jeden Tag da, aber ich bin doch alleine.

    Wir haben uns früher immer gewundert, das Pärchen im Restaurant sitzen und sich gegenseitig nicht zu sagen haben bzw. kein Wort zu dem anderen sagen.
    Inzwischen sind wir soweit, auch wenn sie mal nüchtern ist (was selten vorkommt) wüsste ich nicht, was ich mit ihr erzählen sollte. Die Themen die mich Tagein Tagaus beschäftigen will sie nicht hören und Probleme über irgendwelche anderen denen es ja noch viel schlimmer geht als ihr interesieren mich nicht.

    Ich denke, inzwischen ist es höchste Zeit das ich etwas unternehme

    Grüße Markus

  • Hallo Firebird,

    ich wünsche dich herzlich willkommen im Forum.
    Stille kann irgendwann zu laut werden und dann ist man mit sich und seinen Gedanken alleine. Es kommen Überlegungen dazu ob man sich sein Leben so vorgestellt hat!?
    Innerlich formt man vielleicht schon das nein ist aber noch nicht an dem Punkt angekommen dieses auch auszusprechen.
    Die Zeit vergeht und so verschwindet ein Tag nach dem anderen. Das Lachen stirbt immer mehr und am Ende sieht man eben verhärmt aus.
    Noch wäre man in einem Alter in dem man seinen Leben eine Wendung geben kann.
    Der Mensch den man einst liebte ist nicht mehr da und die Hülle baut nach und nach immer mehr ab.
    Wenn jemand ein Ziel erreichen möchte geht er es an ... wenn jemand aber die Notwendigkeit nicht erkennt wird sich auch nichts ändern.
    Nur mal um es auf der Zunge zergehen zu lassen die Rückfallquote soll bei ca. 85 % liegen...

    Was tust du zur Zeit für dich?

    LG
    S.

  • Hallo Firebird

    Als ich meinen xy kennenlernte (vor 8 Jahren) da schien er traurig und überfordert ,zu gerne hätte ich ihm ein Lächeln gegeben.
    Ich war ein frohlicher Mensch und voller Humor.
    Jahre später merkte ich ,er hatte mir meins (das Lächeln) genommen ,bzw. es war mir vergangen.
    Traurig ist sowas.
    Pass auf die auf,bitte.

    LG R..

  • Hallo Sarawen,
    diese Überlegungen hatte ich auch schon, genau in dem Wortlaut.

    Was tue ich für mich?
    Ich bin gerade auf der Suche nach einer Wohnung, ich lasse sie ihr Leben leben wie sie es möchte ohne Diskussionen anzufangen die eh nichts bringen.
    Und ich umgebe mich möglichst mit "normalen" Menschen (Hundeverein, Arbeit, Werkstatt) und gehe meinen Hobbys nach.

    Und versuche, das schöne im Leben zu sehen und mir mein Lächeln nicht (noch weiter) nehmen zu lassen.

    LG

  • Hallo Firebird,

    Zitat

    Und versuche, das schöne im Leben zu sehen und mir mein Lächeln nicht (noch weiter) nehmen zu lassen.


    Ein guter Ansatz und auch deine Suche nach einer Wohnung nur für dich, wo du den Dingen nachgehen kannst, die dir gut tun.
    Zu zweit einsam fühlt sich viel schlimmer an, als allein zu sein, aber frei und alles offen :wink:

    Was willst du tun, wenn das Gefühl weg ist, so wie du schreibst. Mitleid ist keine Basis für eine Beziehung.
    Mir ging es ähnlich. Jahrelang vergebliche Hoffnung, dass sich was ändert. Selbst als er die Therapie gemacht hat, erst dann, als alles kaputt war, und trocken blieb, das Gefühl kam nicht zurück. Es ist zu viel passiert und ich hatte innerlich schon längst abgeschlossen. Ich hab´s noch eine Weile versucht. Dachte ich schaue mir das an und gebe uns die Chance, war am Ende auch mehr Mitleid und eine Art Verantwortungsgefühl, nun zu ihm stehen zu müssen. Es war, als ob sich eine Schlinge zuzog. Er machte sein Wohlergehen und seinen Therapieerfolg von mir abhängig. Das konnte ich nicht mehr, nach allem was vorgefallen war.
    Es ist jetzt etwas über zwei Jahre her. Es war alles andere als einfach, denn wir waren lange Jahre verheiratet. Dennoch bereue ich keinesfalls, diesen Schritt gegangen zu sein.

    Und wie bei dir zu lesen ist, ist selbst nach der Therapie keine Einsicht da.

    Herzlich Willkommen im Forum. Ich wünsche dir einen guten Austausch
    LG Eklisee

  • Ich bin auch fast 18 Jahre verheiratet, aber nachdem was in der Reha gewesen ist, in nüchternem Zustand und die Chance die ich ihr trotzdessen gegeben habe nach der Reha (vergessen wir das was da war nur mit dem Alkohol das mach ich nicht mehr mit) ...

    ... es hat sich im ganzen Jahr nichts geändert. Wenn ich jetzt ausziehe, dann möchte ich auch mit dem Thema (irgendwann) abschließen und nach vorne schauen.

    Ich bin leider (zumindest in dieser Beziehung) kein Mensch, der über Gefühle eiskalt hinweggehen kann, auch wenn es mir schadet.
    Irgendwann ist aber auch der Punkt erreicht wo ich an mich denke.

    Gruß

  • Hallo Fire
    Keiner von uns ist leicht gegangen,ich hing lange gefühlsmäßig fest,konnte und wollte mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen und Gefühle gehören ja auch in eine Beziehung.
    Nur ist das wirklich noch eine Beziehung die man da so führt?

    Rückschauend denke ich ,nein.

    Als mein ex in der Therapie war hab ich es so gehalten wie du,,wir lassen was gewesen ist ,keine großen Gespräche über die nasse Vergangenheit,,ändern kann man das was gewesen ist doch sowieso nicht.
    Also alles auf null und Schritt für Schritt laufen (Beide)
    Ich war für ihn aber trotzdem sowas wie Krankenschwester/Seelentröster ,weil es hier und da wehtat,körperliche Befindlichkeiten ,all sowas bekam ich bei täglichen Telefonaten ausführlich berichtet.
    In den Paargesprächen die wir gemeinsam hatten ,sprach ich das an ,das ich auf lange Sicht Frau /Partnerin sein möchte,gemeinsam auch mal nettes erleben wollte und nicht nur all das negative was er da so rüberschmiss(bildlich)
    Wenn er nämlich mal was schönes erlebte ,dann allein.Z.B. rief er mich an weil er bei schönstem Sonnenschein irgendwo in einem Strassenkaffee saß und ich bekam geschildert wie schön das gerade sei!
    Schön für ihn dachte ich und klar jetzt so abstinent lernt der das Leben neu kennen ,gehört ja alles dazu ,aber wo bleibe ich ??
    Ich hatte Verständnis ,war aber auch verletzt,gerne wäre ich da auch dabei gewesen
    Bin irgendwie allein (eigene Wohnung auch sonst von ihm unabhängig) das unangenehme bekomme ich mit und das vermeintlich schöne macht er allein.
    Er kaufte sich ein neues Auto ,plante und tat aber alles im Alleingang ich erfuhr es immer erst wenns schon passiert war,sowas ist keine Partnerschaft .
    Nun ja das Ende ist ja bekannt.
    Als er rückfällig wurde war der Grund unter anderem der Druck den ich angeblich ausübte und Erwartungen die ich habe die er aber nicht erfüllen kann!
    Egoismus pur nenne ich sowas,aber eine Beziehung besteht für mich aus 2 Personen,aus geben und nehmen.
    Rückblickend würde ich sagen ich war seine Krücke und als ich auch mal Wünsche äußerte war ich lästig.
    Ich lass das mal so stehen.
    Er ist wieder nass und ich inzwischen zufriedener Single.
    Es war nicht leicht mich zu lösen ,aber jetzt geht es mir besser.

    LG R..

  • Lieber Firebird,

    Zitat

    Ich denke, inzwischen ist es höchste Zeit das ich etwas unternehme

    , schreibst du.

    Ja tue es.

    Ich trennte mich nach über 30 jähriger Ehe, wovon die letzten 5 Jahre immer nasser wurden. Seit über zwei Jahren lebe ich nun zufrieden, ja sogar glücklich wie schon sehr lange nicht mehr. Allein, aber nicht einsam; nicht mehr als Hampelfrauchen, nicht mehr innerlich und äußerlich gelähmt, erstarrt und ewig wartend.

    Du bist noch jung. Draußen, außerhalb des Zwingers, der Alkoholkranke und Angehörige in einer unseligen Verstrickung zusammenkettet, wartet das Leben, das wert ist, gelebt zu werden.

    Liebe Grüße und warte nicht zu lange!

  • Lieber Firebird,
    so sehr ähneln sich doch die Geschichten und laufen letztlich auch aufs gleiche hinaus. Wir melden uns hier an mit der Hoffnung gute Tipps zu erhalten, um unsere Partnerschaft zu retten und erfahren erstmal, dass wir selber ganz schön tief mit drin hängen- Coabhängigkeit. Nie bemerkt, nie benannt. Das ist erstmal ein Schock. Und dann allmählich die Erkenntnis, dass die Ehe keine Ehe mehr ist. Und vielleicht schon lange nicht mehr war und man sich nur an irgendetwas geklammert hat. Selbst dann hat es bei mir noch immer lange gedauert mich zu trennen.
    100% akzeptieren, dass man bei dem alkoholabhängigen Partner nichts ändern kann , das ist schwer. Bei sich anzufangen etwas zu ändern ist aber fast genau so schwer. Der Partner will sich nicht ändern, aber will ICH es?
    Bei diesem Gedanken sträubt sich die/ der Coabhängige gerne. Dabei ist es doch der fast einzige Weg sich von dem Leid zu befreien.
    Ich bin jetzt schon über ein Jahr von meinem Mann getrennt. Auch er hatte Affairen, die ich ihm immer wieder verziehen hatte. Lange Zeit hatte ich alles ausgeblendet, was er mir angetan hat. Ich wollte einfach nur, dass er wieder so ist wie früher.
    Das Unmögliche möglich machen.
    Die Trennung hat mein Mann gut weggesteckt. Nun kann er ja alles machen wie er will und tut es auch. Er trinkt munter weiter, ganz in Ruhe.
    Er hat schon seine Helferlein, die ihm zur Seite stehen und meine Aufgaben übernommen haben.
    Mein Leben ist wieder ein Leben geworden. ich habe gelernt mich selbst auszuhalten, auch wenn niemand da ist. Es macht mir sogar Spass und ich beschäftige mich gerne alleine, genieße die ruhigen Stunden.
    bewusst suche ich mir keinen neuen Partner. ich will zuerst vollkommen mit mir selbst klar kommen und mich gut fühlen unabhängig davon, ob ich in einer Beziehung bin oder nicht. Ich habe aufgehört ständig an 'Ihn' zu denken. Das kann man nicht von heute auf morgen abstellen. Bis heute kommen noch Gedanken und das sagt mir, dass ich das noch nicht vollkommen abgeschlossen habe. Auch ich habe bemerkt, dass es mir zwischendurch immer mal gut tat, wenn er weg war. Manchmal ist er einfach für 2 Monate weggeblieben, hat sich nicht gemeldet. Nein, so etwas brauche ich nicht mehr , es macht mich krank.
    Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen einige Dinge zu realisieren, die ich immer verschoben hatte. Alles kleine Dinge, aber alles für mich. Im letzen Jahr habe ich mit Sport angefangen und will das auch weiter machen. Ich fange wieder an mich zu spüren, bekomme wieder Lust aktiv zu sein. Hatte mich ganz schön hängen lassen. Hatte mich auch ganz schön in Selbstmitleid gesuhlt. Auch das soll jetzt vorbei sein. Ich habe nämlich erkannt, dass ich garnicht leiden muß. Ich kann es mir auswählen.
    Genaus kann sich mein Ex sein leben auswählen und gestalten. So einfach ist das. Ich glaube, das ist gemeint mit Kapitulation vor dem Alkohol. Man kann nicht gegen ihn ankämpfen. Er ist wie irgendein irrer, der sich prügeln will. Besser man geht dem aus dem Weg und haut ab. Als ich meinen Mann kennen gelernt hatte wollte ich keine ALkoholiker an meiner Seite haben. Also muß ich konsequent sein und gehen. Dieser Weg ist sehr unbequem und kostet viel Energie. Ich glaube, daher habe ich mich auch zunächst schwer getan. Lange Zeit habe ich hier gelesen und gedacht, dass bei mir alles anders kommen wird. Bis ich gelesen habe, dass viel andere auch so gedacht hatten. Hoffnung ist schon eine sehr starke Kraft. Heute erhoffe ich nichts mehr. Wenn er es schafft aufzuhören dann ist gut. Gut für ihn. Ob wir jemals irgendwann wieder etwas zusammen auf die Beine stellen ist sehr fraglich. Ich verändere mich sehr. Und er hat ja Jahre keine Interessen mehr. Ich vermute , dass noch Jahre vergehen werden und denke nicht dass sich da noch mal irgendwelche gemeinsamen Interessen entwickeln. Ich weiß, dass es nicht anders ging, aber oft habe ich schon gedacht, dass ich viel zu viel Zeit mit ihm verschwendet habe.
    Es ist aber eben auch die zeit, die ich gebraucht habe, um mich zu lösen. Und auch dem Alkoholiker sollte man seine Zeit zugestehen bis er überhaupt bereit ist aufzuhören und bis er es dann auch schafft. Da können ebenfalls Jahre vergehen. Aber wir alle haben nur ein Leben. Das sollten wir einfach schön gestalten. Jeden Tag. Auch ich bin wieder zu meinem Lächeln gekommen.

  • Hallo,
    ich brauch mal grad jemanden, der mir in den Hintern tritt oder auf den Hinterkopf schlägt damit sich die Gedanken wieder klarrücken.

    Gestern hab ich mal wieder ein verkehrtes Wort gesagt, bzw ein verkehrtes Thema angeschnitten und eine Explosion ausgelöst.
    Ich bin dann zu Bekannten gefahren.

    Als ich heimgekommen bin hat XY geschlafen, gut hatte ich wenigstens meine Ruhe. Heute morgen eine Entschuldigungs SMS.
    Und ich hab bei der Suche nach einer Wohnung immer ein schlechtes Gewissen (das kann ich ihr doch nicht antun, soll ich jetzt wirklich ausziehen? Vielleicht wird es ja wieder)
    Wie doof kann man den eigentlich sein??
    Denn heute ist es ja, wie schon zu erwarten war, nicht besser.

    Warum denkt man so einen Mist ständig, nach alledem was gewesen ist.

    Ich habe auf jedenfall trotzdem einen Besichtigungstermin für eine Wohnung gemacht und werde auch weiter suchen, denn die gute alte Zeit an die man immer denkt (und nicht an den Sch... der letzten 4 Jahre) kommt nicht mehr zurück.

    Also Beziehungs-mitleids-kannichdochnichtmachen-Teil des Gehirns ausschalten und nach vorne schauen.

    Gruß

  • Liebe Firebird,
    ich bin neu hier und kenne mich vielleicht mit vielem nicht so aus.

    Aber ich kenne die Geschichte mit den falschen Themen und den Explosionen, die sie auslösen. Vermutlich hast du dir wie ich auch seinerzeit Vermeidungs-Strategien zurecht gelegt, die diese Explosionen umschiffen sollen. Bei mir hat es nicht funktioniert. Es gab kein Mittel, keine Strategie um diese Ausbrüche zu vermeiden.

    Natürlich kannst du so weitermachen. Und immer weiter auf den Zehenspitzen herumlaufen und vorsichtig agieren, damit so etwas nicht passiert. Ich denke aber, das möchtest du eigentlich auch nicht mehr.

    Wenn Ihr lange zusammengewohnt habt, dann gibt es auch bestimmt noch viele andere Ängste, allein eine Wohnung zu suchen und hinzuziehen. Aber es hätte den Vorteil, dass du dann wieder gerade gehen kannst und nicht zu schleichen brauchst.....

    Ganz viele liebe Grüße
    du machst das schon
    HM

  • hallo firebird,
    nimm dir die zeit die du brauchst. setz dich nicht unter druck. es wird sich nichts ändern, alles wird nur schlimmer werden. versuche einfach diese gedanken zu stoppen darüber was sie sagt oder wie sie handelt und wie es dann wieder im nüchternen zustand ist. denn wirkliche nüchternheit gibts in der regel auch nicht mehr bei nassen alkoholikern, da ist dann oft der entzugszustand. du kannst schon einmal konsequenz üben indem du dich vom acker machst wenn sie getrunken hat. ich denke es wäre auch gut, wenn du sie darüber aufklärst, dass du ausziehen wirst, sag ihr auch warum, ohne vorwürfe. denn sie darf ja trinken, auch in zukunft. überlass ihr die entscheidung. du kannst ihr offen sagen, dass du keine beziehung mit einer alkoholikerin möchtest und auf gar keinen fall eine familie und kinder in dem zustand. daher planst du ein neues leben.
    was sollte schlimmstenfalls passieren, wovor hast du angst? du könntest rückfällig werden und sie bei dir wieder einziehen lassen. dann ginge alles von vorne los.

  • Lieber Firebird,

    Zitat

    Warum denkt man so einen Mist ständig, nach alledem was gewesen ist.

    Warum "man"solchen Mist denkt, weiß ich nicht. Ich kann dir nur sagen, warum ich so gedacht habe. Denn das habe ich auch, damals...

    Ich hatte massenhaft Schuldgefühle. Ich habe sehr viele Verantwortungen gespürt, die ich für ihn zu haben meinte. Da war das Gefühl, ihn im Stich zu lassen, wenn ich gehe. Da war das Gefühl, er würde endgültig kaputt werden, wenn ich nicht mehr da wäre. Ich dachte, ich würde zumindest ein Teil Normalität für ihn sein können. Ich dachte, ich könnte aufpassen, damit ihm nichts passiert, sollte er im Suff stürzen oder so. Ich dachte, ich könnte seinen hygienischen Verfall (mal vornehm ausgedrückt) irgendwie aufhalten. Ich dachte, er wäre dann soooo traurig, weil er ja dann soooo einsam wäre, er hatte doch niemanden...

    Dann kamen, jetzt speziell bei mir, noch so Ängste dazu. Ein Leben ohne einen Mann war unvorstellbar, wie sollte ich alleine existieren können. Ich fühlte mich unwerter ohne Mann, so gesellschaftlich auch gesehen. Ich hatte Angst vor dem Alleinesein. Angst, keinen mehr abzukriegen.

    Ich sah meine Träume von harmonischer, glücklicher Zweisamkeit geplatzt. Gescheitert auf ganzer Linie. Ich hatte mir das Bild so lange vorgespielt, dass es eben so harmonisch wäre. War's ja garnicht... Ich fühlte mich als schuldig und verantwortlich auch für dieses Scheitern, für seine Sucht. Er hatte es mir ja auch lange genug eingeredet...

    Ja, das ist mal so ein kleiner Auszug aus meinen Gefühlen, Gedanken damals.

    Ich hab's damals auch durchgezogen, trotz dieser Gefühle. Ich habe mir eine Wohnung gesucht und bin ausgezogen. Das war das Beste, was ich machen konnte! Die Gefühle hatte ich noch lange, da war einfach aushalten gefragt. Und mein Exmann hat's allemal überlebt...

    Es lohnt sich! Diese Gefühle gehören dazu, ich hab imnmer gesagt, diese Teufelchen, die da was in mein Ohr flüstern. Ich habe gelernt, sie nach und nach in die Hölle zurück zu schicken. Denn trotz der bösen Gefühle gab und gibt es ja auch die guten. Die Erleicherung und Lebensfreude, die da wieder kommt.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Firebird,

    Zitat

    Ich hab dummerweise Mitleid, was mir den Schritt mich zu trennen unnötig schwer macht aber es gibt keinen anderen Weg wenn ich wieder mein Leben leben will.

    Dieses Mitleid nützt aber niemanden etwas, Firebird, am allerwenigsten Deiner alkoholkranken Partnerin.
    Die einzige Hilfe ist die Nichthilfe, so steht es hier ganz oft geschrieben.
    Und so ist es auch, Du kannst NICHTS TUN, damit Deine Partnerin mit dem Saufen auhört. Du siehst ja selbst, das es immer so weiter geht. Sie muss erst noch viel tiefer runter, wie es scheint. Die bisherigen Probleme reichen ja nicht aus, so brutal seh ich das halt.
    Vielleicht auch von daher, das ich mich selbst beinah totgesoffen habe, ehe ich endlich trocken werden konnte/wollte.

    Ich habe mich übrigens auch manchmal nach Besäufnissen mit Ausrastern entschuldigt. Und evtl. auch versprochen,weniger zu trinken. Klappte aber nie. Auch wenn ich das durchaus manchmal ernst meinte, wenn es mir sehr schlecht ging nach dem Besäufnis.
    Mir war damals allerdings noch nicht klar, das ich das gar nicht mehr aus eigener Kraft schaffen konnte, weil ich schon viel zu süchtig nach Alk war.

    "Mitleid"... kann aber auch ein Deckmäntelchen sein, selbst nichts ändern zu wollen, selbst nicht aktiv werden zu müssen. Angst, wieder allein zu sein etc.

    Und dieses "Mitleid" führt dann zum verharren in krankmachenden Situationen.
    Und dieses Verharren führt widerum dazu, das der Alkie in Ruhe weitersaufen kann. Weil... passiert ja nix wirklich schlimmes...

    LG Sunshine

  • Es ist erschreckend, wie sich die Gefühle und das Erlebte gleichen.

    Das Mitleid keinem von beiden etwas bringt weiß ich. Das es vorgeschoben wird um selbst nichts unternehmen zu müssen, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, stimmt aber auch.

    Sagen, dass ich ausziehe werde ich erst, wenn ich eine Wohnung gefunden habe.
    Ich hatte es ihr schon öfter gesagt, dass ich so nicht weitermachen werde. Nimmt sie aber so wie es aussieht nicht ernst.

    Ich möchte jetzt nichts sagen und dann dauert es doch noch bis ich etwas gefunden habe.
    Ich bleibe jetzt aber mit Nachdruck dran.

    Danke für eure Antworten

    Liebe Grüße

  • Natürlich gleichen sich alle Geschichten, Firebird.
    Weil Suchterkrankungen relativ gleich ablaufen.
    Auch wenn der nasse Alkie behauptet, bei ihm/ihr sei "natürlich alles ganz anders"... und andere trinken ja viel mehr... und er/sie könne jederzeit wieder aufhören, wenn er/sie das so will... oder wenn der Stress weniger wird... oder die WM vorbei ist... das Schützenfest... der Ärger im Job...oder oder oder...
    Im nassen Denken gefangen, glaubt man sowas am Ende auch selbst, wenn man es sich nur lange genug einredet.

    Zitat

    Ich möchte jetzt nichts sagen und dann dauert es doch noch bis ich etwas gefunden habe.
    Ich bleibe jetzt aber mit Nachdruck dran.

    Du mußt hier nichts vorweisen, was Du getan hast, um Dein Leben wieder in Deine Hände zu nehmen, Du musst hier auch keine Trennungsurkunde und einen neuen Mietvertrag vorweisen, um weiter schreiben zu "dürfen". :wink:
    Das Forum dient ja auch den Angehörigen von Alkoholikern zum Austausch.
    Und es kann gut sein, sich hier den Rücken stärken zu lassen, gut tun, zu hören, das man selbst nicht in seiner Wahrnehmung eingeschränkt ist sondern das der Alkie einem auch viel Mist einquatscht.
    Und man kann hier auch seinen Frust, und seine Trauer über alles rauslassen.
    Darum schreibe lieber weiter hier und hole Dir so selbst Hilfe und Unterstützung auf DEINEM WEG.
    So wäre zumindest mein Tipp :wink:

    LG Sunshine

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