Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Hallo CF,

    ich schrieb heute Früh einen Beitrag, Karsten wollte mich in seiner Antwort zitieren und hat aus Versehen meinen kompletten Beitrag editiert.

    Also dann nun nochmal ein gesundes Neues.
    Ich hatte darüber referiert, dass ich es sehr gut finde, wenn Promis ihre Trockenheit öffentlich machen.
    Ich muss es auch gut finden, wenn ich die Grundbausteine, die hier irgendwo geschrieben stehen, gut finde, denn dort ist von Offenheit im eigenen Umfeld die Rede. Und für Promis ist eben diese Öffentlichkeit Bestandteil ihres Umfeldes. Für mich ist sie das nicht.
    Den von dir verlinkten Artikel finde ich gut, denn ihm fehlt der reißerische Touch, der mich in manch anderen Berichten stört.
    Nein, er erinnert mich an Geschichten, die ich hier und anderswo auch von weniger prominenten Alkoholikern lesen kann.
    Ich freue mich für trockene Alkoholiker, unabhängig davon, ob sie prominent oder weniger prominent sind.
    Um mehr ging's heute Früh eigentlich nich.

    Viele Grüße, Penta
    PS. Entschuldigung für den Kuddelmuddel hier!

  • Fortsetzung:

    Hallo!

    Ich höre und lese immer, jeder müsse seinen eigenen Weg in die Abstinenz finden.

    Das klingt für mich danach, sich nicht an bewährte Strategien halten zu wollen, sondern lieber einen riskanten Kurs zu fahren, weil er irgendwie bequemer erscheint.

    Wohlgemerkt: Ich kenne nur einen Weg, der sich nicht großartig von dem unterscheidet, den viele Langzeittrockene hier gegangen sind:

    1.) Die eigene Abstinenz und somit die eigene Gesundheit und das eigene Leben stehen kompromisslos an erster Stelle. Dem hat sich alles, wirklich alles, unterzuordnen.

    2.) Den Alkohol auf Distanz zu halten, ihm nicht noch hinterher zu rennen und das erste Glas stehen lassen.

    3.) Das Ganze getragen von der Erkenntnis, dem Alkohol nicht gewachsen zu sein (auch Kapitulation genannt) und zudem nicht den Gedanken im Hirn zu konservieren, irgendwann gehe doch noch mal was mit dem Stoff.

    4.) Sich regelmäßig mit der Krankheit zu befassen, egal ob "analog" in einer SHG, "digital" über das www. oder sonst wie.

    Wer alle diese Grundsätze beherzigt, kann m.E. so viele Wege ausprobieren wie er/sie will.

    Ich habe jedoch gewisse Zweifel, ob das bei jedem, der über die eigenen und vermeintlich besseren Wege berichtet, tatsächlich der Fall ist.

    Gruß
    Carl Friedrich


  • Es wird der individuelle Weg angepriesen, aber so richtig lesen darüber kann man nichts.
    Liegt wohl auch darin begründet, dass diese individuellen Wege nicht zum Ziel führen und die Betroffenen dann wieder saufen.
    Zugeben würde das sicherlich kaum jemand.

    Hallo Karsten,

    wie meinst du das? Gehst du davon aus dass alle hier,die einen individuellen Weg gehen/gegangen sind wieder saufen, aber hier lügen, Rückfälle verheimlichen und nicht die Wahrheit schreiben?

    Gruss,

    Mario B.

  • Ja, das sehe ich auch so, Karsten!

    Alkohol zuhause ist ein No-Go für mich. Von Anfang an und dabei ist es auch geblieben. Meine Familie und mein Umfeld wissen das.
    Und "nur" von einem Piccolo zu reden, bedeutet für mich nur der Versuch, die Tatsache klein zu reden.

    Gruß

    Topaz

  • Hallo!

    Ich habe keinen Alkohol daheim, den ich früher getrunken habe. Und die 1-2 Piccolos meiner Frau kümmern mich nicht, da ich dieses Zeug nie gemocht habe. Falls ich "Schmacht" auf Bier hätte, ginge ich 2 Minuten um die nächste Straßenecke zu einer 24/365 Tanke, die sogar meine Lieblingsmarken gut gekühlt bevorratet. :wink:

    Übrigens: Bier und Schnaps haben wir nicht im Haus, beides wurde genau so entsorgt, wie die dazugehörigen Gläser. Daher habe ich nichts daheim, was mich schwach machen kann.

    Mit dieser Strategie, die ich mit meinem Therapeuten abgestimmt habe, bin ich jetzt knapp 4 Jahre unfallfrei unterwegs; ich wüsste nicht, dass ich hieran etwas ändern sollte.

    Der Alkohol, der mir gefährlich werden kann, den halte ich mir auf Distanz, darin bin ich inzwischen geübt. :)

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Karsten!

    Deine Anteilnahme ist beeindruckend. Ich weiß das zu schätzen.

    Dennoch werde ich an meinem Kurs keine Veränderungen vornehmen.

    Ja, ich betrachte mich als stabil abstinent, habe jedoch den nötigen Respekt vor dem Alkohol und bin auf der Hut.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,
    ich will nicht in diesselbe Kerbe hauen.
    Ich frage mal als EK (Erwachsenes Kind). Es geht um den Geruch. Ich habe als Kind IMMER den Geruch meiner Mutter gecheckt und mich ganz oft geekelt und abgestoßen gefühlt.
    Du magst zwar keine Piccolos. Aber wenn jemand die getrunken hat, dann riecht er auf eine ganz bestimmte Weise aus dem Mund. Wie gehst du damit um? Ich meine, du bekommst ja nicht unbedingt mit, wenn deine Frau was getrunken hast, nimmst sie in den Arm und küsst sie, hoffe ich jedenfalls. :) Aber was, wenn sie dann nach Alkohol riecht?
    Lieber Gruß, Linde


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde


  • :D :D :D

    oder bist du besonderes "scharf" auf sie in solchem Momenten? Musst du nicht hier beantworten, aber überlege es dir. ;)

    Nein. Die Ausdünstung törnt mich ab, egal wer sie verströmen lässt. Ab und an denke ich mal an Polizeibeamte, die eine Verkehrskontrolle durchführen und nach Öffnen der Scheibe zieht eine leicht alkoholische Schwade nach außen, während der/die Fahrer/in behauptet, entweder gar nichts oder nur 1 Glas Bier getrunken zu haben.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Jetzt sind 4 Jahre ins Land gezogen. Wenn ich überlege, wie holperig der Anfang so war, läuft es jetzt wie "geschmiert."

    Gedanken an den Konsum von Alkohol kommt gelegentlich noch auf, da mein Suchtgedächtnis prima funktioniert. Es ist halt ein Teil von mir. Ich kann es nicht eliminieren und habe gelernt, mit ihm zu leben und mich mit ihm arrangiert.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Glückwunsch zu 4 Jahren, lieber Carl-Friedrich ! :D

    Zitat

    Wenn ich überlege, wie holperig der Anfang so war, läuft es jetzt wie "geschmiert."


    Ich denke, wenn man seine/unsere Krankheit gut angenommen hat und stoppen konnte, kann man damit sehr gut leben.

    Bei mir war es ja so, das ich dem Alk nie hinterhergetrauert habe, ich war nur endlos erleichtert, ihn los zu sein.
    Trotzdem hatte ich ein gut funktionierendes Suchtgedächtnis, da war ich keine Ausnahme.
    Ich habe ihm allerdings möglichst wenig Chancen gegeben, zu laut zu werden.
    Und dabei hat mir das geholfen, was man hier Grundbausteine nennt. :)

    Zitat

    Es ist halt ein Teil von mir. Ich kann es nicht eliminieren und habe gelernt, mit ihm zu leben und mich mit ihm arrangiert.


    So ist es und so geht es...und das auch ganz gut, nicht wahr?

    Alles Gute weiterhin für Dich, Carl-Friedrich !
    LG Sunshine

  • Hallo Carl Friedrich,

    4 Jahre ist schon `ne Hausnummer, Super :D .

    Und toll finde ich, daß Du nach dem Auszug aus der Geschlossenen regelmäßig im Offenen schreibst, mir und Anderen damit zeigst, daß Du weiterhin am Ball bleibst. Dafür Danke.

    Viele Grüße Ingrid

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