Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Sich regelmässig mit seinem Problem (der Alkoholsucht) beschäftigen ist doch etwas ganz anderes als die Beschäftigung mit seiner Sucht als Problem sehen.

    Dass Trockenarbeit ein Problem ist, stand doch gar nicht im Raum. 🤔

    Vielleicht reden wir auch nur mal wieder aneinander vorbei. Ich gehe nachdenken…..

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich habe mich in den letzten 6 Monaten ständig mit meiner Alkoholsucht beschäftigt,

    habe an mir gearbeitet …..und hatte trotzdem vor ner Woche einen Rückfall…

    War es Dir denn vor dem Rückfall gelungen, den Gedanken aus dem Hirn zu verbannen, irgendwann sei doch noch mal was mit dem Alkohol möglich?

    Stand Dein Abstinenzwunsch Wunsch womöglich unter einem (späteren) Trinkvorbehalt? Oder stellte sich der Trinkwunsch nachträglich ein?

    Was hast Du konkret unternommen, als sich das Trinkverlangen, das dem Konsum nun mal vorangeht, einstellte?

    Hast Du Dich von trinkenden Gelegenheiten erst mal fern gehalten und Risikominimierung betrieben? Dazu gehört es, dem Alkohol nicht noch hinterher zu laufen.

    Das sind alles so Aspekte die mir sofort einfallen, wenn ich von einem Rückfall höre oder hier lese.

    Das Nichtbefassen mit dem Problem ist auch mehr auf diejenigen bezogen, die nach jahrelanger Abstinenz plötzlich rückfällig wurden. Also Personen, die bereits gefestigt waren. Letzteres ist im ersten Jahr der Abstinez oftmals nicht der Fall, daher auch die hohe Rückfallzahl in dieser Zeitspanne.

  • War es Dir denn vor dem Rückfall gelungen, den Gedanken aus dem Hirn zu verbannen, irgendwann sei doch noch mal was mit dem Alkohol möglich

    Ja, ich habe nie mit dem Gedanken gespielt….es war absolut klar für mich dass es nur ohne Alkohol geht

    tand Dein Abstinenzwunsch Wunsch womöglich unter einem (späteren) Trinkvorbehalt? Oder stellte sich der Trinkwunsch nachträglich ein

    siehe eben geschriebenes…..und, ich hatte wahrlich keinen Trinkwunsch

    Was hast Du konkret unternommen, als sich das Trinkverlangen, das dem Konsum nun mal vorangeht, einstellte?

    In einer fremden Wohnung am Kühlschrank….( beruflich…..)

    Flasche Hochprozentiges ( hatte ich noch nie in meinem Trinker Repertoire) in der Kühlschranktür

    Sehen, Zugreifen und schnelles Trinken aus der Flasche war eine in sich geschlossene Handlung ……eine Sache von nicht mal 1 Minute……

    Gehirn war da irgendwie nicht da oder auf Autopilot

    Trinkverlangen war da nicht….eher schon unbedingte Gier auf einen „ heimlichen“ Schluck

    :oops: habe jahrelanges Vertrauen missbraucht von Klienten und diesen dann auch noch „ beklaut“

  • Trinkverlangen war da nicht….eher schon unbedingte Gier auf einen „ heimlichen“ Schluck

    Für mich ist das ein spontanes Trinkverlangen, auch Craving, Suchtdruck oder wie es auch immer genannt wird. Dein prima funktinierendes Suchtgedächtnis dürfte in einer Situation persönlicher Überforderung spontan zugeschlagen haben.

  • Hallo Carl Friedrich, will mal einen Gruß hier lassen, habe mich gerade durch die ganzen Jahre bei Dir gelesen.

    Herzlichen Glückwunsch zu den mehr als 3000 Tagen :)

    Ich stehe noch ganz am Anfang, bisher sehr viel hier gelesen und ich nehme sehr viel mit!

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende

    LG Joey

    Wenn du fliegen willst, musst du loslassen, was dich runterzieht!

  • Thema Saftschorlen:

    Ich habe verschiedene durch. Gestern mal nach langer Zeit eine rote Schorle probiert und es war mir etwas mulmig zumute. War wohl optisch zu nah am Rosewein dran, den ich früher im Sommer nur am Rande mal ab- und an beim Grillen getrunken habe.

    Ohne Probleme klar komme ich Apfelschorle, die mein absoluter Favorit ist. Welch Segen, dass ich früher keinen Calvados mochte.

    Birnensaft habe ich mal gemixt, er kam auch nicht gut an, da ich früher bei heftigen Exzessen gerne noch Williamsbrand oben drauf kippte.

    Was ich sagen möchte: Wenn der Neuling mit Schorlen experimentiert, bitte beachten, dass nicht jede Schorle gleichermaßen gut anschlägt und ggf. sogar Suchtverlangen auslösen kann. Im ersten Jahr hatte ich noch einige Weißbiergläser im Schrank und mixte mir fröhlich eine Apfelschorle in ein solches Glas. das war keine gute Idee. Das Glas triggerte enorm und mein Suchtgedächtnis verlangte nach dem Originalinhalt aus bayerischer Produktion.

    Also Augen auf, beim Mixen vor Schorlen und einfach austesten. Was nicht passt, besser sofort beenden und nicht erst brav alles austrinken, in der Hoffnung, dass der weitere Konsum die negativen Gefühle hoffentlich vertreibt. Lieber auf Nummer sicher gehen.

  • Oh, interessant.

    Ich bin gar nicht darauf gekommen,dass Saftschorle triggern könnte.

    Komischerweise trinke ich das nie - vielleicht war es mir doch unbewusst bewusst.

    Ich fühl mich nur sicher bei Wasser oder halt warmen Getränken wie Tee oder Kaffee. Bisher ist mir das auch noch nicht langweilig,

    Aber vielleicht kommt bei mir auch mal das Bedürfnis nach mehr Abwechslung und dann werd ich mir das hier nochmal durchlesen. Danke!

  • Guten Morgen,

    mir geht es exakt wie Dir, Carl-Friedrich: Rote Schorlen sind für mich tabu. Ich bilde mir ein, dass selbst der Geruch einem Rotwein ähnelt.

    Ich trinke gern Wasser mit Zitrone. Auf der Arbeit lag mal eine aussortierte Limette, da dachte ich „ach die geht ja auch“. Nix da! Hatte das Gefühl, ich schlürfe am „Caipirinha“ (Cocktail). Sofort weg gekippt, gibt keine Limetten mehr für mich.

    Jeder muss eben für sich herausfinden, was ihn triggert und was nicht und dann eben sofort darauf reagieren.

    LG Carina

  • Da gehe ich heute am frühen Abend noch mal schnell zum Discounter u.a. Cola 0 in kleinen Flaschen holen, schlendere um das Regal, als meine Augen auf Weißbierdosen fielen. Spontan zuckte es durch mein Hirn: "Die könntest Du Dir doch mal gönnen, nach so langer Zeit."

    Ich sprach mit mir selbst: "Sieh mal an, Du bist auch noch da." Ich schüttelte mich kurz gedanklich und zog weiter.

    Was lehrt mich das: Selbst nach über 8 Jahren steckt die Sucht noch tief in mir drin, auch wenn solche Gedanken schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr aufkamen.

    Suchtdruck hatte ich keinen und nach allem, was ich bisher schon erlebt habe, gehe ich davon aus, dass derartige Gedanken wieder für längere Zeit vertrieben sind. Absolut sicher bin ich mir da nicht. Und das ist gut so.

  • Es wird von Neulingen immer gerne behauptet, die ganze Welt um einen herum konsumiere Alkohol, daher sei es so schwer keinen zu trinken. Da scheint der Blick des Anfängers doch sehr getrübt und zu stark vom Suchtgedächtnis gesteuert zu sein.


    Da surfte ich ein wenig durch das I-Net und entdecke auf der HP eines großen Hamburger Magazins (hinter der paywall) einen Alkoholtest. Gefragt wurde nach dem Konsum der letzten 4 Wochen, aufgeschlüsselt nach Geschlecht und Alter.


    Bei mir leuchtet das Ergebnis auf: 27,9% meiner Altersklasse hat keinen getrunken. Das sind jetzt bestimmt nicht alles sog. "trockene Alkoholiker". Unter diese Zahlen fallen sicherlich etliche, die losgelöst vom Suchtproblem schlau genug sind, ganz bewusst auf das Zeug zu verzichten.


    Nächstes Thema: ich finde es richtig, dass der thread eines Neulings, der gerade mal eine Handvoll Tage nicht gesoffen haben will, geschlossen wurde, da er schwadronierte, wie er sein Essen allein aus Gründen des besseren Geschmacks mit Rotwein panscht, was ja ungefährlich sei. Da muss einer wohl noch ein paar Runden drehen.


    In diesem Sinne

    weiterhin frohe Weihnachten denen, die daran glauben, den übrigen eine ruhige, schöne und angenehme Zeit.

  • Ich möchte an dieser Stelle dem Moderator Hartmut Dank aussprechen, dass er bei 2 Usern rasch reagiert und die threads gesperrt hat, als sie davon schwärmten, regelmäßig sog. alkoholfreie Varianten von Sekt und Bier zu konsumieren und das stolz als ihren Weg bezeichneten.

    Ansonsten bin ich gut ins neue Jahr gekommen. Habe halt schon Routine in der Abstinenz.

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