SIE38 - Bin auch ne " Neue" hier

  • HALLO Aurora, die Eigentunswohnung läuft auf uns beide. Beim Anwalt war ich Ende Okt 2022 schon. Also vor die Tür setzten kann ich ihn nicht. Hätte die Möglichkeit in einer Wohnung eine halbe std. entfernt unter zu kommen, kostengünstig. Überlege vorerst da hin zugehen. Mit meiner Tochter. Wenn das hin u her gereisse und die Unsicherheit leichter wäre...er reisst uns leider immer mehr in die Tiefe mit. Und jedes aushalten meinerseits bringt nichts ichsag mir dann, ach so schlimm is es ja nicht, er bemüht sich ja, er macht ja alles. Und dann passieren Dinge, welche man nie für mögöich gehalteb hätte, sowas zu erleben. 😢

  • Hallo Sie,

    eine kostengünstige Wohnung, wow, das ist eine gute Sache.

    Du kannst da hinziehen mit deiner Tochter. Zuerst mal um überhaupt mal zur Ruhe zu kommen und Abstand zu gewinnen.

    Im Leben mit einem Abhängigen ist es tatsächlich so, dass man mit runtergerissen wird. Ich hab es auch so erlebt, auch immer wieder diese Hoffnung und dann der Absturz. Es war dann für mich jedesmal ein Schlag in die Magengrube, meistens dann wenn ich dachte, jetzt wird alles gut.

    Ich wünsche dir, dass du diesen Schritt machen kannst und mit deiner Tochter in diese Wohnung ziehst.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Sie,

    Ich habe mir deine Geschichte gerade von Beginn an durchgelesen und wie so oft, läuft es bei dir wie bei ganz vielen anderen hier auch.

    Ich habe mich letzten März erstmal räumlich von meinem Partner getrennt weil ich einfach nicht mehr konnte. Trotzdem habe ich weiterhin an der Beziehung festgehalten. Für eine finale Trennung war ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht bereit.

    Er nahm sich eine Wohnung, er trank weiter. Für mich war die räumliche Trennung der erste und wichtige Schritt ein wenig zur Ruhe zu kommen. Erst dann konnte ich den Fokus wirklich auf mich richten und anfangen meine Co-Abhängigkeit anzugehen. Wie stark ich tatsächlich co-abhängig war, habe ich auch erst dann gesehen.

    Ich besuchte ihn weiterhin 1 bis 2 mal pro Woche. Es gab kurze trockene Phasen, in denen er immer wieder davon sprach, dass er am liebsten zu mir zurück möchte und doch alles wieder so werden kann, wie es mal war. Darauf habe ich mich aber nicht eingelassen. Die Angst war viel zu groß, dass ich wieder in diesen Strudel gerissen werde.

    Letztendlich habe ich Anfang diesen Jahres geäußert, dass ich für uns keine Zukunft mehr sehe und den Kontakt einstellen möchte. Was soll ich sagen, er trinkt weiter und badet sich in Selbstmitleid.

    Der Weg einer erstmal räumlichen Trennung ist nicht einfach aber ich möchte dir Mut machen, diesen Schritt zu gehen. Verschließe deine Herz, handle nur aus deinem Verstand. Du kannst das schaffen. Glaube an dich!!! Als Empfehlung würde ich dir noch das Buch"Mitgefangen in der Sucht" von Julia Maria Kessler da lassen, ebenso den Youtube Kanal dazu "Bye Bye Co-Abhängigkeit"

    Alles Liebe und Gute für dich♥️

  • Liebe MissMo,

    Danke fürs lesen und deinen Beitrag. Sind mir glatt die Tränen gekommen. Danke für deine Worte. Hatte gestern ein langes Gespräch mit meiner Tochter. Sie will nicht weg von der Stadt wo wir leben. Ich weiss nicht ob ich sie raus reissen kann. Sie will aber auch nicht dass es so weiter geht.

    In einer Stunde ist mein Mann beim Arzt, ich möchte mit, er will es nicht, aber diesmal will ich dabei sein. Werde berichten.

  • wie gedacht, er war nicht beim Arzt drinnen. Nur am Schalter eine Krnakmeldung holen weil ers im Kreuz hat...ich hatte keine Chance mit zu kommen. Er fuhr bevor ich zuhause war....ich hoffe ich schaffe den Schritt diesmal. Ich muss es diesmal schaffen. Ich muss. Er lügt sobald er den Mund aufmacht.

  • Er lügt sobald er den Mund aufmacht.

    Ich kann das nachfühlen. Mache genau das Gleiche mit meiner Frau durch und hoffe auch, dass ich es schaffe, aus diesem "Kreislauf" auszubrechen. Ist schwer, man hat Hoffnung, es gab ja auch schöne Zeiten mit dem Partner, nach denen man sich wieder sehnt.

    Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du das schaffst.

    Liebe Grüße,

    Typhoon

  • Ich kann das nachfühlen

    lieber Typhoon1969,

    Ich habe bei dir auch schon still mitgelsen.

    Danke für deine Worte. Auch ich wünsche dir die Kraft für deinen Weg.

    Wie wahr, es gab immer wieder schöne Zeiten, aber leider ist die SUCHT größer. Er beteuert immer das er mich liebt, ich glaub ihm das sogar, aber ich frage mich trotzdem warum wir dann nicht Grund genug sind das er damit aufhört.

    Klar weiss ich das er krank ist. Er fällt immer tiefer und man kanm nichts dagegen tun.

  • Ich habe auch sehr lange gehofft, dass mein Freund mich und unseren Sohn mehr liebt als den Alkohol. Ich habe auch alles dafür getan und viel ausgehalten. Erst nach 8 Jahren Beziehung habe ich überhaupt bemerkt, dass er alkoholabhängig ist. Zwei Jahre habe ich versucht ihm zu helfen, aber es hat nicht geholfen. Ein einziges Mal ist er zu einer Suchtberatung und zu einem Arzt gegangen, der sich mit Sucht auskennt. Die Medikamente, die ihm zum Entzug verschrieben wurden, hat er mit Bier runter geschluckt. Mir hat er gesagt, der Arzt hätte die Tabletten verschrieben, weil man davon weniger Lust auf Alkohol bekommt.

    Jedenfalls habe ich, mit Hilfe einer Therapeutin und mit viel Lesen und Ratschlägen hier im Forum, den Entschluss gefasst mich zu trennen.

    Ich habe auch nur nach meinem Verstand gehandelt. Mein Herz sagt etwas ganz anderes.

    Wir haben letztendlich noch zwei Jahre als WG zusammen gewohnt. Ich konnte mich in dieser Zeit ganz gut abgrenzen was den Alkoholkonsum anging. Vor ca zwei Wochen ist mein Freund nun ausgezogen. Der Auszug war vom Herzen her nochmal sehr schlimm, aber nach drei Tagen habe ich es genossen, dass ich mir keine Sorgen mehr um seinen Konsum machen muss. Er läuft hier abends nicht mehr betrunken herum und ich kann einfach ruhig und entspannt schlafen. Ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich gar keine traurigen Gefühle habe. Wir waren 13 Jahre zusammen und es gab auch sehr glückliche Zeiten. Ich dachte immer es wäre der Mann fürs Leben und ich habe ihn unendlich geliebt. Leider hat er mit seinem Konsum alles kaputt gemacht.

    Ich kann jedem in dieser Situation nur raten sich zu trennen. Herz aus, Kopf an. Vielleicht schafft es der Partner sogar dann sich alleine aus der Sucht zu befreien.

  • hallo zusammen,

    Habe heute verkündet das ich die Trennung will. Ruhig und sachlich er ebenfalls. Aber er redet ohnehin kaum wenn es was zu reden gibt. Kurze Worte, dass er nicht weiss was er machen soll...nochmal dort wo er vor 3 jahren ambulanten entzug machte will er nicht....schlug ihm andere Einrichtungen vor oder Alkoholberatung...Naja, jedefalls hat er nicht viel gesagt und verschwand im Keller. als ich einkaufen fuhr, war er weg. Kam dann wieder,angetrunken. Verkriecht sich seit gestern im Schlafzimmer. Alles sehr eigenartig. Bei mir sinds wechselnde Gefühlsbäder. Von, gut gemacht, und jetzt geh weiter zum nächsten Schritt über Tränenausbruch und Zweifel.

  • Ich wünsche dir sehr, dass du dabei bleibst. Dann war das heute ein sehr wichtiger Schritt. Und wie du siehst, suhlt er sich weiterhin in seiner opferrolle. Da ist es ja auch so schön bequem.

    Genau das sollte dir nochmals verdeutlichen, dass du genau das richtige getan hast. Er ist nich lange nicht an dem Punkt etwas zu verändern. Das hamsterrad würde sich genauso weiter drehen wie in der Vergangenheit.

    Zieh es durch. Für dich und deine Kinder. Und sei stolz auf dich, dass du dabei bist diesen kranken Kreislauf zu durchbrechen.

  • Das hamsterrad würde sich genauso weiter drehen wie in der Vergangenheit

    Ja du sagst es. Ich will das nicht mehr. Weh tuts mir das ich 23 Jahre gehofft habe. Und fühl mich grad wie ein Verräter in dessen das ich mir bewusst bin das es jetzt in eine andere Richtung gehen muss.

  • Ich kann mir gut vorstellen wie es dir geht. Mir tut es auch um viele Dinge leid, die ich in der Vergangenheit nicht gemacht habe, weil ich zu sehr mit dem saufen beschäftigt war.

    Aber der Blick zurück bringt mich nicht vorwärts. Ich lebe jetzt und kann heute beeinflussen.

    Wie ich es hier schon manches Mal gelesen und bei den AA oft gehört habe:

    Das Leben sollte rückwärts verstanden aber vorwärts gelebt werden.

  • ich muss mich jetzt kurz hier was niederschreiben, bevor ich schlafen geh. Schreiben hilft, sagt man.

    Er verkriecht sich ja im Schlafzimmer derzeit, wwnn er denn da ist. Hab dann mal gemeint das er doch raus kommen kann. Er dann so: jetzt bin ich weg und dann passt es auch wieder nicht.

    Er versteht gar nichts. Man kann doch normal mit einander umgehn. Er verhält sich wie ein kleines Kind. Hab ihm dann später eine Gute Nacht gewünscht und mir Kleidung aus dem Schrank geholt, da roch ich diese Bierausdünstung wieder, kennt das wer.

    Er war Nachmittags ja dann weg, "etwas besorgen"...hat er nichts besseres zu tun als wieder zu trinken. Ich weiss die Sucht macht das mit ihm. Aber ich bin irgendwie grad so wütend.

    Ich schlafe seit ein paar Tagem im anderen Zimmer, da kam er und meinte, ich solle bei ihm schlafen. Aber ich verneinte mit: nein will ich nicht. So ging jeder in "sein Zimmer" und ich bin doch sehr verstimmt grade.

    Und grad eben während ich hier schreibe, kommt er wieder, drückt mir einen Kuss auf den Kopf und sagt Tschüss.

    Fragte dann so, was ist, wo gehst hin. Er: ja ins Bett. ...na dann Gute Nacht.

    Danke fürs lesen.

  • Liebe Sie,

    Du hast gerade exakt einen meiner Tage mit meinem Ex beschrieben.

    Diese Tage und Nächte hatten wir knapp 2 Wochen, bis es für mich endgültig gereicht hat.

    Also ja, ich kenne das sehr gut!

    Versuch ihm nicht mehr so viel Raum in deinen Gedanken zu geben und kümmer dich jetzt gut um dich selbst.

    Zieh es durch, es wird besser!

  • Mein Beileid, SIE38!

    Das ist so traurig und das musst Du jetzt erstmal verarbeiten.

    Hoffentlich bist Du jetzt nicht allein?!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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