• Hallo Aram!

    Herzlich willkommen hier im Forum! Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen. Du kannst ihm nicht helfen damit er aufhört zu trinken. Viele Jahre habe ich das versucht das Einzige war daß es mir dabei immer schlechter ging. Ich habe mich letztendlich von ihm getrennt es gab keine andere Lösung. Ich habe es nie bereut mich getrennt zu haben und es geht mir mittlerweilen sehr gut damit.

    Das Einzige was mir immer noch leid tut ist daß ich nicht schon viel früher gegangen bin. Ich hätte mir soviel Elend ersparen können. Jeder Mensch sollte sich soviel wert sein daß er sich nicht vom Partner oder wem auch immer so fertig machen lässt.

    Alles Gute wünsche ich dir.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Aram,

    merkst Du, das DU nur von IHM schreibst?

    Von Dir und Deinen Interessen und Hobbys, Lebensvorstellungen im einzelnen etc.pp lese ich herzlich wenig!

    Ich möchte Dich nur darauf aufmerksam machen, und so wie Dir geht es auch vielen Angehörigen.

    Da wird nur noch auf den Säufer gestarrt wie das Kaninchen auf die Schlange.

    Jeder Schritt und Schluck wird beobachtet, es wird kontrolliert, wie viel der andere schon wieder gesoffen hat etc.

    Und dabei kommt man selbst und das eigene Leben viel zu kurz!

    Weil sich alles gedanklich und auch praktisch nur noch um den Säufer/die Säuferin dreht.

    Du schreibst, das ihr Beide nun im Vorruhestand seid.

    Und noch einiges vorhattet, beispielsweise Reisen.

    BTW: Ich bin wahrscheinlich im gleichen Alter wie Du, und mein Mann ist auch seit 2,5 Jahren in Rente, und wir werden genau

    das tun, was Du Dir auch gewünscht hattest, nämlich Reisen.

    Corona hatte uns auch etwas ausgebremst, aber nun wird alles wieder einfacher...momentan zumindest.

    Aber mit einem Säufer kannst Du das alles knicken, sorry.

    Bist Du Dir eigentlich sicher, das Dein Mann überhaupt reisen will, oder nicht doch lieber halb besoffen zuhause rumhängt?

    Ich kann ja nur für mich sprechen, aber als ich noch gesoffen habe, wurden meine Interessen immer kleiner,

    ähnlich wie es auch XLausi schon beschrieben hat.

    Reisen war für mich da nicht mehr so wichtig...die Pulle war wichtiger :rolleyes:

    Wenn ich das jetzt selbst so lese, bedauere ich wieder mal, das ich nicht eher aus der Sauferei ausgestiegen bin....wir hätten schon viel früher viel mehr Schönes erleben können.

    Aber es ist nun mal wie es ist...

    Aram, ich möchte Dir auch Mut machen, aus dem Mist auszusteigen, und natürlich hast Du keine Schuld, wenn (D)ein Säufer säuft.

    Er tut das einzig allein deshalb, weil er abhängig, also alkoholkrank geworden ist.

    Das ist allerdings kein unabwendbares Schicksal, mit Hilfe von AUSSEN kann man da auch wieder raus kommen.

    Aber da kannst Du echt nix machen, da bist Du wirklich machtlos!

    Sowas kann nur von ihm selbst kommen. Gelaber von Außen bewirkt üblicherweise GAR NIX, wenn der Säufer weiter saufen will.

    Und weißt Du, was mir noch gerade einfällt?

    Meine beste Freundin, auch um die 60, ist gerade unterwegs im Urlaub in den U.S.A (sie leben allerdings auch in den U.S.A) mit ihrer Tochter und schickt mir Videos, sie genießen ihren Urlaub in vollen Zügen.

    Sowas ginge auch mit einer Freundin. :)

    Wir sind beide extrem reiselustig (also die Freundin und ich) und würden es mit Sicherheit nicht einsehen, Zuhause zu bleiben, nur weil kein entsprechender Partner zugegen ist.

    Dann finden sich andere Möglichkeiten, wenn man nicht alleine reisen mag!!

    Es gibt ja auch super Gruppenreisen...mit tollen Angeboten. Wie wäre es damit, käme das für Dich vielleicht auch in Frage?

    Und nochwas... es macht auch mit Sicherheit keinen Spaß, mit jemanden Reisen zu machen, der an der Pulle hängt.

    Der würde sich doch bei jeder Gelegenheit die Kante geben, und das im Urlaub, auf Reisen vielleicht noch umso mehr?

    Meinst Du, diese Art von Reisen würde Dir wirklich Spaß machen?

    Also ich hätte kein Bock, mit nem Besoffenem im Hotel festzusitzen, wo der mich auch noch durch seine Sauferei täglich blamiert.

    Und allein losfahren und die Gegend erkunden (falls das überhaupt Dein Ding ist, manche liegen ja auch lieber 14 Tage lang am Pool ihres Urlaubsortes, was ja auch völlig okay ist, jeder wie er mag!) und wenn Du dann zurück im Urlaubsdomizil bist, findest Du einen stockbesoffenen Ehemann vor?

    Das stelle ich mir wenig prickelnd vor ?(

    Kurzum, ich denke, Deine Träume, Wünsche und Lebensvorstellungen lassen sich mit einem Säufer nicht vereinbaren.

    Entweder Du gibst das alles auf und opferst Dein Leben sinnlos einem Säufer....oder Du machst was aus den kommenden Jahren! Und LEBST Deine Träume!

    Frag mich mal, was ICH wählen würde ? ;)

    Mal noch was ganz praktisches:

    Du sprichst von einer REHA. Da würde ich mich als allererstes drum kümmern, gleich morgen oder nächste Woche.

    Denn bis ein Antrag durch ist, dauert es ja bekanntlich seine Zeit.

    Geh zu Deinem Hausarzt und bespreche Deine Lage ganz offen mit ihm, und wie fertig Dich das alles macht.

    Denn das tut es ja, nicht wahr? ?(

    Decke nicht weiter Deinen Mann und seine Sauferei, falls Du das getan hast. Hilft eh so oder so niemanden.

    Spreche drüber, friss nix mehr diesbezüglich in Dich rein.

    Es gibt doch auch psychosomatische REHA`s, um so eine würde ich mich bemühen.

    Denn genau dort kannst Du Dich auch bezüglich einer Trennung stärken lassen.

    Du brauchst wahrscheinlich nicht nur Moorbäder, Massagen und asiatisches Schattenboxen ;) , sondern wahrscheinlich auch psychologisch-therapeutische Unterstützung.

    Es gibt Mittel und Wege, sich helfen zu lassen, Aram.

    Bitte nimm das in Anspruch, es steht Dir zu!

    Und eine SHG hast Du auch schon gefunden, indem Du Dich hier angemeldet hast. :)

    Wirf bitte Dein restliches Leben nicht an einen nassen, uneinsichtigen Alkoholiker weg, das ist die Sache echt nicht wert.

    Dein Säufer muss für sich selbst entscheiden, wie er sein restliches Leben verbringen will.

    DU DARFST DAS ABER AUCH!

    Liebe Grüße und viel Kraft für die kommenden Zeit wünscht

    Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (27. Mai 2021 um 11:58)

  • Hallo Sunshine,

    Danke für Deine Nachricht und Dein Zuspruch. Es hilft mir alles sehr. Ich werde manchmal noch schwach, ist ja klar, weil ich erst jetzt auf die Idee gekommen bin, dass ich mich um mich kümmern soll. Es braucht seine Zeit.

    Du hast recht, in meinen Gesprächen dreht sich alles um mein Mann. Ich war gerade beim Therapeuten und habe dort nur ueber das Alkohol Problem von meinem Mann gesprochen!!

    Ach, Urlaub ohne Mann wird auch schon gehen. Das ist nicht das Problem. Es ist halt gerade eine wahnsinnige Einsicht, nämlich dass mein Leben, so wie ich es jahrelang geplant hatte weg ist. Und ich muss alles anders gestalten. Das mit 53!!!

  • Du junger Hüpfer :P

    Mit 53 hast Du doch noch mind. 30 tolle Jahre vor Dir, liebe Aram :)

    Danach wird es mit dem Reisen vielleicht etwas beschwerlicher...aber immer noch nicht unmöglich.

    Entscheidest Du Dich aber dafür, alles beim Alten zu lassen, dann hast Du noch viele leidvolle Jahre vor Dir :(

    Wahrscheinlich bis sich Dein Säufer totgesoffen hat, sollte er nicht vorher was dagegen unternehmen.

    Darauf kann man natürlich auch warten...ich kenne sogar Frauen die das taten, weil sie nie den Hintern in der Hose hatten, um zu gehen. Schade um all die verschenkten Jahre.

    Du scheinst mir da aber nicht so ängstlich drauf zu sein...so zumindest mein Eindruck bisher.

    Besser ist es jedenfalls allemal, sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen und nicht alles vom Verhalten eines anderen abhängig zu machen.

    Natürlich ist es traurig wenn der eigene Lebensplan platzt. Aber sorry, das kann doch jedem passieren. Es gibt für nichts Garantien, im Grunde weiß man nicht mal was morgen passiert.

    Dann muss ein neuer Plan her. Und ich denke der wird sich auch ergeben.

    Nach einer gewissen Trauerzeit aufgrund des Platzens des eigenen Traumes.

    Und der hat gar nicht mal immer was mit der anderen Person zu tun ;)

    Manchmal merkt man auch erst gar nicht, das der andere bereits ausgestiegen ist aus dem gemeinsamen Plan, Traum oder whatever...

    Kann alles passieren...

    Liebe Grüße

    Sunshine

  • Hallo Aram

    Wenn ich es nicht begreife und mich nicht bewege bin ich selbst schuld.

    du stehst ja auch erst am Anfang. So eine Co Abhängigkeit hat ein ähnliches Schema, wie eine Alkoholkrankheit. Sie baut sich über Jahre auf und kann nicht auf Knopfdruck abgeschüttelt werden. Nimm dir die Zeit die du für dein Verständnis brauchst.

    Heißt jedoch nicht das du handlungsunfähig bist. Ich sehe es wie Sunshine. Gehe zum Arzt deines Vertrauens, bespreche deine Lage, beantrage eine Reha. Abstand und raus aus dem Alltag lässt vieles genauer betrachten.

    Nur Mut du bist nicht alleine.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Aram,

    ich weiß nicht, ob man in dem Zusammenhang überhaupt das Wort 'Schuld' benutzen sollte.

    Du machst doch gerade das Richtige. Du informierst dich, du öffnest dich und du übernimmst die Verantwortung für den einzigen Menschen, für den du wirklich verantwortlich bist: für dich. Daß das einfach wird hat niemand versprochen. Es ist holperig und undurchsichtig. Aber du bist doch in Bewegung gekommen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hier der letzter Status: gestern Abend war es zuerst schlimm, weil er sich im Auto einsperrte und nicht nach Hause kommen wollte.

    Ich habe mir natürlich Sorgen gemacht - kann diese halt nicht abschalten - auch wenn ich seine betrunkene Blicke gesehen habe..

    Ich sagte ihm er soll nach Hause kommen (obwohl, so wie er sich vorher benommen hatte, sollte er sich bei mir entschuldigen! Und nicht ich ihn bitten nach Hause zu kommen).

    Jedenfalls kam er danach nach Hause.

    Diesmal schlief er im Bett, nicht auf dem Sofa.

    Heute Morgen ging es ihm sehr schlecht, er hat kurz geweint.

    Dann habe ich ihm vorsichtig (zum ersten Mal) Entzug vorgeschlagen. Er sagte er haette keine Probleme.

    Ging raus, kam zurück, hatte natürlich wieder was getrunken, und lhat sich schlafen gelegt.

    Ich weiß, dass ich an mich denken muss. Aber wenn ich ihn verlasse, landet er verletzt auf der Straße.

    Komischerweise, die 'engen freunde' für die wir immer da waren, habe ich um hilfe gebeten, und gesagt, das es ihm sehr sehr schlecht geht....bus dieser 'Freund reagiert hat!!!!! Dass heißt, mein Mann hat wirklich keinen, außer mir.

    Ja, ich sollte an mich denken. Und das denke ich auch, wenn er so furchtbare Sachen sagt. Aber dann habe ich Phasen, wo ich wieder schwach werde.

    Ist das normal?

  • ja. es ist normal, dass derart kindische Spielchen (auto einschliessen) zu Rate gezogen werden. Das macht er, damit Du Dich so verhältst wie Du es getan hast. Du spielst brav mit. Gehst durch die Hölle - er weiss das - doch sein Alkohol ist ihm wichtiger. Sollte Dir zu denken geben. Das ist keine Liebe..

    A propos normal:

    aber es wäre auch normal, dass da bei der Betroffenen irgendwann genug ist, sie all ihre Ängste überwindet, und ihr Schicksal in positiver Weise für sich in die Hand nimmt und entscheidet.

    Wie geht das, dass er heult, und danach findet, er habe keine Probleme? Das ist ja nicht mal leugnen, das ist einfach nur noch kindisch.

    Lass das nicht mit Dir machen. Reagiere. Zu Deinem Schutz. Den brauchst Du dringender als Du Dir anscheinend bewusst bist.

    JETZT!

  • Hallo Aram

    mal ganz offen ungeschönt meine Gedanken

    Ich habe mir natürlich Sorgen gemacht

    Das weiß er. Er weiß wie er zu manipulieren hat.

    Jedenfalls kam er danach nach Hause.

    Wie du siehst, hat es funktioniert.

    . Er sagte er haette keine Probleme.

    Wenn ich das mal von außen Interpretieren darf . Er hat noch nicht seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht.

    Ich weiß noch wie es bei meiner ersten Frau war. Solange ich sie ihm Griff hatte und immer wieder um den Finger wickeln konnte ,war meine Sucht- Welt in Ordnung. Mal da und da eine Zuwendung und "schwups" hat sie sogar wieder Alkohol einkauft.

    Irgendwann nach Jahren war es mir lästig und ich habe jemanden kennen gelernt die mit gesoffen hat. Beziehung beendet und weitere 7 Jahre gingen in Land bis auch diese Beziehung zerbrach. Die erste Frau war mir doch dann egal , konnte ja meine Gefühle wegsaufen. Meinen Absturz konnte ich nicht mehr aufhalten und mein Tiefpunkt kam unweigerlich.

    Komischerweise, die 'engen freunde' für die wir immer da waren, habe ich um hilfe gebeten, und gesagt, das es ihm sehr sehr schlecht geht....bus dieser 'Freund reagiert hat!!!!! Dass heißt, mein Mann hat wirklich keinen, außer mir.

    Waren es Trink/ Sauf Freunde von ihm? Da kannst du auch keine Hilfe erwarten. Zudem warum sollte er von anderen Hilfe annehmen? Er hat doch kein Problem. Sein Problem bist du, da ihm unterstellst, ein Problem zu haben .

    Befasse dich mal mit dem "Perpetuum mobile" dann verstehst du auch das Hamsterrad in dem du dich gerade befindest. Er wird sich nur von sich aus helfen können.

    Aber dann habe ich Phasen, wo ich wieder schwach werde.

    Ist das normal?

    Was ist denn deine Antwort drauf?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo und willkommen Aram,

    Aber wenn ich ihn verlasse, landet er verletzt auf der Straße.

    Das ist ganz typische Denke von Coabhängigen. Ich habe es auch so gedacht, dass er ohne mich völlig untergeht. Und das Gemeine war, dass es mir von meinem Umfeld, also von Verwandten und so, auch so eingeredet wurde. Aber damals ist mir dann klar geworden, dass mir da eine Verantwortung untergeschoben wurde, die ich garnicht hatte.

    Denn mein Exmann und dein Mann, das sind doch erwachsene Leute! Und in unserem Staat gibt es viele Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen. Und dafür sind sie selbst zuständig! Coabhängige übernehmen aber gerne die Verantwortung und fühlen sich zuständig. Ich habe auch immer gedacht, ich würde es schaffen und ich wüsste alleine und besser als alle anderen, was er braucht... Pustekuchen.

    So viel Macht hatte ich nämlich nicht.

    Ja, ich sollte an mich denken. Und das denke ich auch, wenn er so furchtbare Sachen sagt. Aber dann habe ich Phasen, wo ich wieder schwach werde.

    Ist das normal?

    Ja, für eine aktive Coabhängige ist das "normales" Denken. Aber im Grunde genommen ist es das ja nicht. Kein Mensch muss sich dauernd erniedrigen, belügen, beschimpfen lassen. Du solltest es dir wert sein, ein ruhiges Leben zu haben, in dem du dich mit Menschen abgibst, die wertschätzend mit dir umgehen. Und es ist gesunder Egoismus an sich zu denken.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hier der letzter Status: gestern Abend war es zuerst schlimm, weil er sich im Auto einsperrte und nicht nach Hause kommen wollte.

    Ich habe mir natürlich Sorgen gemacht - kann diese halt nicht abschalten - auch wenn ich seine betrunkene Blicke gesehen habe..

     

    Hallo Aram!

    Er manipuliert dich und bringt dich dazu daß du dir Sorgen machst oder sogar ein schlechtes Gewissen hast. Ich kenne das zur Genüge ich könnte Bücher darüber schreiben was "er" so alles angestellt hat um mich wieder in die Co-Schiene zu drängen. Das ging sogar so weit daß er meine erwachsenen Kinder gegen mich aufgehetzt hat und mich als die Böse hingestellt hat und er deswegen trinken muß.

    Selbst als wir schon getrennt waren versuchte er seine Spielchen zu spielen da gab es die Mitleidmasche in der er mir vorwarf daß er so krank sei und ich ihm nicht helfen wollte. Aber ich konnte ihm nicht helfen ausser ihm zu einem Entzug zu raten das wollte er aber nicht. Die Sucht ist etwas ganz Schlimmes sie vernebelt total die Gedanken des Suchtkranken und du kannst gar nichts tun wenn er nicht will.

    Du bist ja auch nicht für sein Wohl verantwortlich sondern nur für dein Wohl. Er muß selber für sich sorgen er ist ja alt genug. Da scheint dein Mann weit davon entfernt zu sein. Chancen gibt es wenn er seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht und selber etwas ändern möchte. Mein Mann hat ihn nie erreicht er hat sich zu Tode getrunken. Traurig aber wahr, leider gehen diesen Weg viele Suchtkranke.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Aram,

    ich hab mich durch deinen Faden gelesen und möchte dir gerne ein paar Gedanken da lassen.

    Ich selbst habe Alkoholismus in einer seiner schlimmeren Ausprägung als Kind und Heranwachsende bei meinem Vater erlebt. Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt, um zu verarbeiten, was geschehen ist.

    Und ich habe selbst die Wirkung und den Sog von Alkohol kennengelernt, kenne zumindest die psychische Abhängigkeit von innen.

    Dass ich ein Alkoholproblem entwickelt habe, habe ich lange von mir weggeschoben.

    Inzwischen lebe ich seit 7 Monaten zufrieden abstinent.

    Ich bin übrigens Ende 40.

    Diese „Spielchen“, denen du da ausgesetzt bist, kenne auch ich zur Genüge. Entweder wird vom Alkoholiker argumentiert, dass er doch krank sei und nicht anders könne, und deshalb Verständnis und Fürsorge brauche. Oder es wird argumentiert, dass er kein Problem habe, dass er alles im Griff habe. Wenn er jetzt noch einen trinke, dann deshalb, weil DU ihn verärgert usw. hast.

    So oder so wird da etwas konstruiert, damit das in das Weltbild des Alkoholikers passt. Und ich muss gestehen, ich hab unter Alkoholeinfluss gelegentlich selbst so schräg gedacht

    Diese Gefühle, die du äußerst, kenne ich auch. Wut und Enttäuschung einerseits und andererseits der Wunsch, zu helfen, ja sogar, zu retten.

    Alkohol verändert die Wahrnehmung. Dein Partner fühlt sich mit Sicherheit im Recht und völlig unverstanden. Ich hab mich auch im Recht gefühlt, als ich noch regelmäßig getrunken habe.

    Erst, als ich mir darüber klar wurde, dass ich mein Trinken eben nicht (mehr) im Griff habe und schließlich ganz mit dem Trinken aufhörte, erkannte ich, wie schief mein Denken gewesen war, und mein Weltbild veränderte sich zu dem, wie es heute ist. Übrigens eine Erfahrung, mit der ich nicht allein bin. Viele, die mit dem Trinken aufgehört haben, schildern Ähnliches.

    Die traurige Nachricht ist: Wenn dein Partner nicht selbst erkennt, dass ER ein Problem hat und daran unbedingt etwas ändern will, stehst du auf völlig verlorenem Posten.

    Du kannst ihn nicht retten.

    Ich kenne dieses Gefühl gut. Und es ist grausam, wenn man sieht, worauf es hinausläuft, und nichts tun kann bzw. alles, was man tut, nichts ändert.

    Und vergiss dabei nicht: Er ist ein erwachsener Mensch. Er ist für sein Leben verantwortlich. Er trifft SEINE Entscheidungen und er nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf dich.

    Du hast sehr klug und sehr stark gehandelt, als du vorerst aus deiner Wohnung ausgezogen bist!

    Es gibt tatsächlich nur einen Menschen, für den du wirklich etwas tun kannst, und das bist DU.

    Viele Grüße

    AufderSuche

    Einmal editiert, zuletzt von AufderSuche (28. Mai 2021 um 15:20)

  • Danke für die vielen Antworten. Dass sich so viele andere aehnlich verhalten, habe ich nicht erwartet, und klar jetzt sehe ich ein, dass es ein Spielchen ist für ihn und er weiß, dass er mich um den Finger wickeln kann!

    Aber es ist schon ein Fortschritt für mich dass ich es sehe, und ich will und werde es nicht mehr hinnehmen.

    Nur muss ich mir jetzt überlegen, wie ich weitermache.

  • N´Abend Aram. Das Forum ist voll von den Geschichten.

    Ich war mit meiner Ex beim Arzt, wegen Rosazea. Theoretisch auch eine Begleiterscheinung bei Alkoholismus. Nach den ersten Untersuchungen schaute der Arzt schon skeptisch, und sagte, das wenn sie jetzt aufhören würde zu trinken, sich ggf. die Leber erholen könnte. Vielleicht... Kurz danach hat es bei uns geknallt. Ende vom Lied, sie hat ihr Leben im Griff, sei kerngesund. Ich sei das Problem mit den Problemen. Ich muss da was falsch verstanden haben. Oder ich verbreite solch Lügen, um mein kleines mini Ego aufzupolieren. :thumbup: Flasche am Mund = Märchenstunde :!:

    Ich weiß, es ist hart, aber man muss diese Menschen "in Liebe fallen lassen". Du bist nicht dafür verantwortlich, ob er eine Bude hat, oder unter der Brücke schläft. Er ist Alt genug, um zu wissen das gewisse Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen. Und wenn Du da bleibst, kannst Du ihm beim nassen Suizid begleiten. :( Dafür hast Du sicher nicht hart genug gearbeitet, um mit 53 noch fit die Welt zu erobern. :thumbup:

    XLausi

    real eyes realize real lies

  • Guten Morgen,

    wenn ich das hier alles richtig in Erinnerung habe, trinkt er den ganzen Tag? Ich glaube das ist dann ein Trugschluss:

    Das sagen seine Blicke, wenn er nüchtern ist.

    Ich habe auch oft an die schönen warmen und liebevollen Zeiten gedacht. Gespräche und Visionen, die wir geteilt haben. Mich bei meiner Hoffnung darauf berufen. Aber... Ich bin zum Ende hin mit ihrem besten Freund auf diversen Seiten gewesen, wo man Promille etc. berechnen kann, damit wir beide mal eine "kleine Ahnung" bekommen, wie schlimm es sein könnte. Wir die Ausmaße grob kennen. Sie Spiegeltrinkerin, schon zum Frühstück Wein etc. Lange Rede, kurzer Sinn:

    Wir kamen je nach Anzahl der Weinflaschen Abends auf 2 - 3 Promille, bis die Lämpchen ausgeballert waren. Die Tools konnten auch den nächtlichen Abbau grob berechnen. Somit startete sie mit 1 - 1,5 Promille in den Tag. Bis es eben wieder das Glas Wein zum Frühstück gab. Wie du siehst, war sie anhand der Trinkmenge offensichtlich nie nüchtern. Ihr Gehirn war somit 24/7 mit Alkohol benebelt. Und dann muss man sich selbst eingestehen, das alles auf Basis der Drogen war. Was in Zeitraum X war wirklich real, und was davon im nassen nur daher gesagt, und ernst gemeint.

    Das ist ein wichtiger Punkt, den man als Partner vor Augen haben sollte. Man sich dessen bewusst machen muss. Das sind zwar nur kleine Details, aber im großen und ganzen ein sehr wichtiger Faktor, den man selbst gerne nicht sehen will. Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn du die Menge kennst, spiel doch mal mit den Rechnern rum. Das Du mal ein Gefühl dafür bekommst, wie schlimm es wirklich ist.

    Ich dachte am Anfang vielleicht zu naiv. "Ja gut, sie hat dann Abends etwas mehr getrunken", und am nächsten morgen war sie wieder die tolle liebevolle nüchterne Frau etc. . Aber die Erkenntnis, das sie nie nüchtern war, erlaubte mir dann erst den Blick von der anderen Seite. Und das hat mir sehr geholfen, die Situation besser und realistischer zu sehen.

    Wichtig ist, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, das Du dir selbst ehrlich gegenüber bewusst machst, das Du den Kampf nicht gewinnen kannst. Und wirklich jeden Minifaktor zur Hilfe nehmen musst, um deine Situation zu verstehen. Und wenn Du das ehrlich, ungeschönt tust, kann Dir das am Ende helfen, die Situation zu verlassen. Ich glaube die meisten würden dafür morden, um mit 53Jahren nicht mehr zu arbeiten, und das Leben zu genießen. Zu reisen, Spaß zu haben, tun und machen, worauf man Lust hat.

    Also bitte nutze die Zeit nicht dafür, deinen alkoholisierten Partner auf dem Sofa zu beobachten, der vermutlich seit Jahren 24/7 schon betrunken ist :thumbup:

    XLausi

    real eyes realize real lies

  • Hallo Aram,

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen.

    Leider muß ich mich Xlausi anschließen, was die nüchternen Momente angeht.

    Ein nasser Alkoholiker der jeden Tag trinkt, ist nicht nüchtern. Wenn er abends aufhört, hat er morgens noch Restalkohol.

    Kann sein, das er vielleicht etwas klarer wirkt. Ich dachte auch immer, dann könnte ich mit meinem xy reden.

    Konnte ich auch, nur das er davon später nichts mehr wußte.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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