Hanseat - Moin aus Hamburg

  • War nur ein halber Horrortermin. Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Die zweite Hälfte kommt erst noch. Das wird ein Drama in mehreren Akten, Mist. Aber trotzdem gut, daß ich meinen Kram geregelt bekomme. Früher hab ich solche Sachen gerne auf Pflaumenpfingsten verschoben.

  • Hallo Hanseat,

    für die Behandlung drücke ich Dir die Daumen. Aber was muss, das muss!

    Dein Zahnarzt weiß über Deine Vergangenheit Bescheid, und wird Dich bestimmt gut behandeln!

    Es ist sehr gut, dass Du trocken bist. Denn jede zahnärztliche Behandlung ist auf jeden Fall unkomplizierter,

    wenn kein Alkohol im Körper ist. Die Heilung verläuft viel besser!

    Ich denke an Dich und wünsche Dir gute Besserung!

    Kühlen, kühlen, kühlen! ;)

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Da haben sich unsere Beiträge überschnitten...

    Aber den Rest schaffst Du dann auch noch! Du gehst hin und lässt Dich behandeln! Super!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Moin Hanseat,

    ouhhhh das tut schon ohne Schilderungen weh!

    Aber es ist toll, daß du das trocken angehst.

    Mein Zahnarzt hatte sich, als er merkte, daß ich wirklich trocken bin, sehr viel Mühe gegeben.

    Immer, wenn ich mich bei ihm bedankt habe, sagte er: "Nein, Sie müssen sich selber danken. Den größten Schritt haben Sie selber getan!"

    Ich bin ziemlich sicher, daß du um das Streichen nicht herum kommst :lol:

    LG

    Peter

  • Ja, mein Zahnarzt kennt mich tatsächlich persönlich, ich bin über die private Schiene an ihn geraten, genauer gesagt über seine Tochter. :mrgreen: Er hat mich auch schon völlig besoffen erlebt und freut sich mit mir über jeden trockenen Monat. Aus seiner eigenen Familie kennt er genug Härtefälle. Er ist toll und sehr kompetent, ich vertraue ihm auch, aber ich hab trotzdem jedesmal eine Heidenangst vor dem Zahnarzt, dagegen kann ich nichts machen.


  • Mein Zahnarzt hatte sich, als er merkte, daß ich wirklich trocken bin, sehr viel Mühe gegeben.

    Wie, und vorher etwa nicht? Da hat er sich gedacht, ach, der verlotterte Peter, da lohnt sich keine Mühe mehr? :shock:

    Ich hab manchmal das Gefühl, die Betäubungen wirken bei mir nicht immer so, wie sie sollten. Dann drückt der Arzt mir eben die doppelte Dosis rein. Auf jeden Fall sollte der Arzt bei sowas immer Bescheid wissen, auch der Zahnarzt.

  • Er hat sich sicher auch vorher Mühe gegeben. Aber ich konnte das nicht würdigen.

    Ich bedanke mich neuerdings immer für die Behandlung, auch wenn sie die totale Tortur war. Ich bedanke mich bei der Arzthelferin und dann nochmal bei dem Arzt und schleßlich noch bei der Rezeption. Das habe ich früher nie gemacht. Ausgeglichener bin ich jetzt ja sowieso, aber offenbar bin ich auch noch etwas höflicher geworden.

  • Ich hab manchmal das Gefühl, die Betäubungen wirken bei mir nicht immer so, wie sie sollten. Dann drückt der Arzt mir eben die doppelte Dosis rein. Auf jeden Fall sollte der Arzt bei sowas immer Bescheid wissen, auch der Zahnarzt.

    Das kenne ich auch. Die normale Dosis ist bei mir immer viel zu wenig gewesen. Und hat auch nie so lange gewirkt wie sie sollte.

    Irgendwo habe ich gelesen, dass das bei Alkoholikern oft so ist.

    Bei meinem letzten Zahnarztbesuch war alles in Ordnung 😀 Freitag ist wieder Kontrolltermin und obwohl mir nichts weh tut, habe ich auch Bammel.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Irgendwo habe ich gelesen, dass das bei Alkoholikern oft so ist.

    Das ist auch mein Wissensstand, daß man generell eine höhere Toleranz gegenüber Betäubungsmitteln an den Tag legt. Deshalb ist es auch wichtig, vor einer OP dem Anästhesisten reinen Wein einzuschenken. Schon wieder so ein Trinkerspruch, unsere Sprache ist voll davon. Aber das ist auf jeden Fall wichtig. Wer will schon während einer OP aufwachen, also, das muß ich nicht haben.

  • Ich möchte hier einmal beruhigen, niemand wird während einer OP aufwachen. Man ist die ganze Zeit am Monitor, ein netter Anästhesiepfleger kümmert sich in Echtzeit darum, dass man die ganze Zeit mit ausreichend Narkosemittel versorgt ist etc. In 10 Jahren Arbeit im Krankenhaus habe ich noch nie von auch nur einem echten Fall gehört, bei dem die Narkose während der Op versagt hätte. Noch nichtmal ein Fall, bei dem die Narkose einfach nicht einsetzte. Sicher gibt es immer die Patienten, die mehr vertragen als andere, aber irgendwann kippen auch die um.

    Das man ein Suchtproblem hat sollte man trotzdem ansprechen, das hat aber eher mit der Zeit nach der OP zutun. Bei uns ist es beispielsweise Standard, dass Patienten mit vorrangegangener Suchtproblematik niemals Benzos verabreicht bekommen, auch mit Opioiden sind wir maximal vorsichtig.

  • niemand wird während einer OP aufwachen.

    Als sie mich defibrillieren wollten um das Vorhofflimmern abzustellen (bekommt man gerne vom Saufen) hatte ich eine Betäubung bekommen. (Keine Narkose) Als ich wieder wach wurde hatten sie nichts machen können. Ich habe mir wohl die Schläuche raus gerissen und bin voll abgegangen. Bis sie mich fixiert bekommen haben war ich wieder wach.

    daß man generell eine höhere Toleranz gegenüber Betäubungsmitteln an den Tag legt.

    Das kann ich nur bestätigen. Die zweite Geschichte dazu spare ich mir mal lieber ;)

    Die gute Neuigkeit. Bei meinem letzten Zahnarztbesuch hat die Betäubung jetzt zum ersten Mal ratz fatz gewirkt. :thumbup:

  • Als sie mich defibrillieren wollten um das Vorhofflimmern abzustellen (bekommt man gerne vom Saufen) hatte ich eine Betäubung bekommen. (Keine Narkose) Als ich wieder wach wurde hatten sie nichts machen können. Ich habe mir wohl die Schläuche raus gerissen und bin voll abgegangen.

    Das nennt sich dann paradoxe Reaktion. Es kommt tatsächlich immer mal wieder vor, dass Menschen z.B. auf Beruhigungsmittel genau gegenteilig reagieren. Genauso, wie ein Mittel gegen Bluthochdruck den Blutdruck erhöhen kann, kann ein Sedativ die Leute richtig ausrasten lassen.

    Aber wie du schon selbst gesagt hast, Sedierung ist keine Narkose.

  • Wenn die Mittelchen jetzt wirken, dann schließe ich mich Hanseat an und mache mich auch auf den Weg zum Zahnarzt :lol:.

    Habe mir schon angewöhnt, nach der Spritze zu nuscheln, Moment ich spür noch was :lol:

  • Der Computer zählt für mich 300 nüchterne Tage. Das ist mal wieder ein rundes Jubiläum. Glückwunsch auch an Lust for Life, wenn der mich nicht schon wieder irgendwie überholt hat, in dem Fall dann natürlich Glückwunsch nachträglich.

    Ich bin gerade in Gedanken bei Marion, die Angst um das Leben ihres Mannes hat. Ich war auch ein Quartalssäufer, wobei mein "Quartal" irgendwas zwischen zwei und acht Wochen war. Gesoffen habe ich dann von zwei bis 14 Tagen, ohne Unterbrechung, ohne irgendwas zu essen, ohne die Zähne zu putzen oder zu duschen. Ich habe mich regelmäßig in ein Paralleluniversum weggebeamt -- Uhrzeiten, Wochentage, Freunde und Arbeit hatten keinerlei Bedeutung mehr. So könnte es mir auch heute wieder gehen, aber ich habe es geschafft, die Notbremse zu ziehen. Ich bin nüchtern, klar und ausgeglichen, und ich kann Euch freudig berichten, daß ich jetzt 300 Tage nüchtern bin.

    Danke für Eure Hilfe.

    -- H.

  • Hallo Hanseat,

    Glückwunsch auch von mir zu 300 alkoholfreien Tagen! Super gemacht! :thumbup:

    Ich bin auch in Gedanken bei Marion..und ihrem Mann...denn das ruft auch bei mir die schlimmen Erinnerungen wieder hervor.

    Ich sehe mich selbst wieder vor mir, wie ich an Himmelfahrt vor 20 Jahren im Bett liege, schon morgens Wodka-O trinkend, um irgendwie weiter vor mich hinzuvegetieren. Leben war das längst nicht mehr.

    Ich sehe die Blutflecken auf dem Kopfkissen vor mir, vom Zahnfleischbluten, das ich immer öfter hatte, denn ich hatte mir bereits ein Blutgerinnungsenzym kaputt gesoffen. Auch eine Wunde am Zeh heilte nicht mehr.

    Das Blut alarmierte dann auch meinen Mann, der wusste aber auch schon nicht mehr weiter mit mir...und rief dann einen meiner besten Freunde an, mit dem er auch selbst befreundet ist, und dann riefen sie den Rettungswagen.

    Nachdem ich erst noch Zicken machte, fuhr ich auf Druck aller Anwesenden doch mit.

    Heute bin ich froh drüber, das alles so kam. Ich erinnere mich aber leider auch noch daran, das ich auch erst keine Hilfe wollte, mich dagegen gesträubt habe :oops:

    Als ich sie dann doch bekam, war ich sehr schnell sehr froh darüber... als ich wieder halbwegs bei Bewusstsein war, denn mir fehlen einige Tage des Entzuges, weil ich mit Medikamenten abgeschossen wurde.

    Und ich nahm dann die Hilfe auch dankbar an.

    Während des Entzuges habe ich wohl auch mehrmals versucht, die Schwestern zu treten, oh man, die wollten mir doch nur helfen und mich versorgen :oops:

    Am Ende meines langen Klinikaufenthaltes nahm mich eine Schwester noch fest in den Arm, und sagte: "Wir haben jetzt alles für sie getan, was wir konnten...machen Sie was draus !"

    Und das habe ich dann getan :)

    Ohne diese Hilfe von außen hätte ich mich totgesoffen.

    LG Sunshine

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