Schmetterling - Bin neu hier

  • Guten Morgen Tami,

    Glückwunsch zum eigenen Konto! Das ist ein sehr guter Schritt in deine Unabhängigkeit und für deine Reise ins "Unbekannte", wie du schreibst.

    Ich war mal bei einem Arzt, als ich noch trank und habe mich ihm schämend offenbart, daß ich zuviel trinke, auch die Menge habe ich ihm gesagt und das ich endlich damit aufhören möchte. Das war so eine Überwindung! Da schaut der mich über seine Brille hinweg an und sagt: "Na, ein bisschen Spaß will man doch aber auch haben im Leben, nicht wahr!". Das war natürlich ein guter Grund, erstmal weiterzumachen. Ärzte sind eben nur Ärzte und die Gefahr, daß man an jemanden gerät, der mit dem Thema Sucht überfordert ist, ist gar nicht so klein. Aber das Verständnis dafür wird deutlich mehr. Du bist mit deinen Sorgen einfach an den falschen Arzt gekommen. Gottseidank gibt es aber auch andere Ärzte und auch du wirst einen finden, der dich versteht.

    Ein schlechtes Gewissen brauchst du wirklich nicht zu haben! Zitat: "Ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber begebe mich zugleich auf eine Reise ins mir Unbekannte." ... Das zeugt wirklich nicht von einem schlechten Gewissen - das zeugt von überlegtem Handeln und davon, daß du dich nun schützt, daß du andere und bessere Wege für dich suchst. Du musst handeln, wenn du nicht untergehen willst. Du machst das alles richtig: umsichtig und konsequent. Für dich und für ihn.

    Lieben Gruß! Peter

  • Guten Morgen Tami,

    ein toller Anfang - das eigene Girokonto war auch mein 1. Schritt ;) . Und glaub mir das schlechte Gewissen hat mich stets und ständig begleitet. Heute weiß ich, dass es Selbstfürsorge war. Ich habe mich um mich gekümmert und zwar ausschließlich (mein Kind war erwachsen). Natürlich wurde ich im Nachhinein dafür beschimpft und als hinterlistig, kalt und herzlos hingestellt und das hat mir sehr zugesetzt, aber ich habe es überstanden und würde es genau so wieder machen. Es ist mein Weg und nur ich weiß, wie er sich richtig anfühlt.

    Weiter so

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Lütte und Peter, ich danke euch von Herzen für eure Unterstützung. Ich brauche das so sehr, da ich mich mit den Sorgen noch niemandem anvertraut habe (außer dem Arzt gestern). Ich schaue mal, ob ich an anderer Stelle jemand zum Reden finde. Diakonie oder Suchtberatung vielleicht. Das Forum hier ist Gold wert, vor allem weil ich so alleine bin (war). Jetzt fühle ich mich begleitet, wenn auch nur virtuell.

  • Guten Morgen Tami,

    es ist schön von dir zu hören und dann liest du dich auch noch so positiv gestimmt 😊 Auch von mir, Gratulation zum Konto und weiteren emotionalen Schritte.

    Einen fröhlichen und erfolgreichen Tag wünsche ich dir, Lea

  • Hallo Tami,

    super, wie du das machst, so wird aus den ersten Schritten ein Weg.

    Ich war damals übrigens beim Psychiater meines Exmannes und hab um Hilfe für mich gebeten. Der konnte mir auch nichts Gescheites sagen und drehte sich nur um meinen Ex und dass er , also der Arzt, das nicht bemerkt hatte mit der Sucht...

    Du findest zum Glück andere Anlaufstellen. Die Caritas, Diakonie, Suchtberatungsstellen, Selbsthilfegruppen ( hier bei uns bist du ja schon in einer :) ).

    Hilfe zur Selbsthilfe ist ein sehr, sehr gutes Mittel um neue Wege zu finden. Denn in der Selbsthilfe findest du Menschen, die ähnliche Dinge durchleben, durchlebt haben. Und mitfühlen können.

    Schön, dass du hier bist und deine Schritte mit uns teilst :) .

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen ihr alle,

    Wie seid ihr damit umgegangen, wenn Freunde euch einladen, ihr aber genau wisst, wie es endet? Nächstes Wochenende wäre ein Treffen, und dort wird immer alkohol aufgetischt. Ich trinke nicht, aber mein Mann wird sich sicherlich weder outen noch zurückhalten... diese Krankheit macht so einsam!

    Ich möchte die Freunde gern treffen, aber unter diesen Umständen habe ich mich seit längerem von Ihnen distanziert. Habe es zwar mal erwähnt (Mann trinkt zuviel), wurde allerdings nicht wirklich ernst genommen.

    Ist es die Aufgabe meines Mannes, es zu sagen? Ich denke, ja. Und wenn er es nicht sagt, dann gehe ich eben nicht mit zu der Feier? Sorry, aber ich bin ziemlich ratlos und hoffe auf eure Erfahrungsberichte.

  • Guten Morgen Tami,

    würde er denn darauf bestehen mit Dir da hin zu gehen?
    Vllt. könntest Du ihm ja ganz offen sagen, dass Du da gerne mal alleine hin willst um einen ruhigen Abend mit Deinen Freunden verleben zu können. Wenn er es ernst meint besteht ja die Möglichkeit dass er das akzeptiert.

    Ist jetzt nur so ein spontaner Gedanke.

    Und das Outing als Alkoholiker wäre seine Sache, das stimmt ein Stück weit. Aber Es steht Dir ganz sicher zu, (sofern Fragen kommen), ehrlich zu sagen, dass Du Deinen Partner gebeten hast, nicht mitzukommen, weil er bei der letzten Gelegenheit einfach zu viel getrunken kann und Du darauf heute keine Lust hattest. Und Du hast dann auch ein Recht darauf eine eventuelle Diskussion über das Thema gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die Freunde darum bitte, aus der Info jetzt kein Fass zu machen, sondern einfach einen schönen Abend mit Dir zu verbringen.

    Du kannst da ganz bei Dir bleiben, ohne ihn anzuklagen.

    Was spricht dagegen, einfach mal für Dich alleine eine gute Zeit zu haben?

    LG

    Optimistin

    Es gibt keine Garantie, dass es besser wird wenn sich was ändert. Aber es muss sich was ändern damit es besser werden kann.

  • Hallo Tami,

    ich würde dich auch ermutigen wollen, alleine dort hin zu gehen.

    Ich kann mich sehr gut erinnern, was es bei mir für ein befreiendes Gefühl war, als ich das erste Mal alleine auf einer Feier war, da brauchte ich mich nicht mehr schämen, mußte nicht "aufpassen" usw.

    Gönne dir entspannte Stunden im Kreise deiner Freunde, ich könnte mir ohnehin denken, das sie schon Bescheid wissen und nur nichts sagen. So war es bei mir, als ich anfing darüber zu reden, habe ich fest gestellt, wie viele es wußten und aus Rücksicht auf mich geschwiegen hatten.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Tami!

    Das war ein recht schwieriges Kapitel für mich. Ich habe leider den Fehler gemacht mich immer mehr zurückzuziehen und auch niemanden mehr einzuladen. Mir war mein Mann einfach nur noch peinlich das habe ich ihm aber ganz offen gesagt. Nach und nach hatten wir keinen Freundeskreis mehr weil ich lieber darauf verzichtet habe etwas zu unternehmen. Wir kannten ja hauptsächlich Paare und es war nicht üblich dort alleine aufzukreuzen.

    Ich bin erst nach meiner Trennung offen mit dem Thema umgegangen und stiess auf viel Verständnis denn die Bekannten hatten längst gemerkt was da los war. Ich habe wohl auch alleine Dinge unternommen um nicht ganz zu vereinsamen aber als Ehepaar fand gar nichts mehr statt.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Liebe Tami, dein Mann braucht sich vermutlich nicht zu outen, weil die anderen ja offenbar bei vergangenen Feiern bereits gemerkt haben, dass er ordentlich über die Stränge schlägt. Ich kenne es auch, dass das Umfeld - Freunde sogar die Familie - das Problem gern „nicht ernst nehmen“ wie du sagst. Schließlich wollen sie Party machen und da gehört in den meisten Fällen hierzulande neunmal leider Alkohol dazu. Und dein trinkender Mann auch. Auf dem letzten Familienfest, auf dem ich mit meinem schwer suchtkranken Freund war, wurde er als erstes gefragt „Willst du ein Bier?“.

    Vermutlich würde ich auch nicht hingehen. Oder ihr geht beide hin und es läuft wie früher auch. Grundsätzlich ist aber die Frage, ist das SO eine Beziehung an der Du weiterhin festhalten willst. Du kannst ihn ja nicht bitten, in allen Situationen, in denen er die Kontrolle verlieren könnte, zu Hause zu bleiben. Das ist vermutlich doch auch gar nicht das, was du willst.

  • Hallo Tami,

    das ist ja nicht nur eine Frage, die sich für dies nächste Treffen stellt: "Gehe ich oder gehe ich nicht?".

    Es ist möglich, daß sich dein Freundeskreis im Laufe der Zeit ändert, wenn du dich von deinem trinkenden Mann zurückziehst. Du schreibst, daß dort immer Alkohol aufgetischt wird, aber du nichts trinkst. Stört dich das eigentlich nicht, wenn andere um dich herum alle trinken? Mir geht es so, daß ich recht schnell die Lust verliere zu bleiben, wenn andere mehr und mehr beschwippst sind und irgendwann Dinge zwei- oder dreimal erzählen. Dann danke ich freundlich für den Abend und gehe :)

    Bei mir steht am 11.12. die übliche Weihnachtsfeier an. Trotz Corona... Das allein wäre schon bedenklich für mich. Aber zudem endet die Weihnachtsfeier immer damit, daß viele betrunken sind und sich daneben benehmen. Ich gehe seit drei Weihnachtsfeiern nicht mehr hin, es ist mir zu blöd und es ist für mich verschenkte Zeit. Im ersten und zweiten Jahr fragten die Kollegen noch "Du kommst doch auch?!", nun fragen sie nicht mehr. Es ist normal geworden, daß ich nicht komme und es ist mir egal, was sie denken.

    Die Frage, die du dir heute stellst, ist auch eine Frage, die dein neues Leben berührt, Tami. Die Antworten sind nicht immer ganz leicht, aber letztendlich ein Weg zu (d)einem besseren Leben.

    Lieben Gruß, Peter

  • habt vielen Dank für eure Antworten, über die ich nun intensiv nachdenke.

    Ich melde mich wieder, wenn das Chaos in meinem Kopf etwas geordnet ist.

    Eines weiß ich seit ein paar Tagen sicher: dass das vergangene Wochenende ein Wendepunkt in meinem Leben war, und mich das Schicksal hier ins Forum geführt hat.

  • Hallo Tami,

    was für ein schöner Satz!

    "Eines weiß ich seit ein paar Tagen sicher: dass das vergangene Wochenende ein Wendepunkt in meinem Leben war, und mich das Schicksal hier ins Forum geführt hat."

    Lieben Gruß, Peter

  • Wegen Corona wurde die Feier nun abgesagt... die Frage, ob ich allein, gemeinsam oder gar nicht hingehe, hat sich also für dieses Mal erledigt. Es ist aber ja nur vor mir hergeschoben, denn ein nächstes Mal kommt sicherlich, und ich weiß immer noch nicht, was ich dann letztlich tun werde. Ich werde diese Gedanken heute ignorieren, denn es kostet mich zuviel Kraft, die ich für anderes brauche.

    Er hat übrigens die ganze Woche keinen Tropfen angerührt. Wenn ich die vielen Beiträge von euch lese, ist das durchaus üblich und kein Grund für Optimismus für mich? Was ist schon EINE nüchterne Woche, das ist mir bewusst. Ich habe mich befreit gefühlt, und ich liebe ihn sehr, wenn er nüchtern ist. Mal sehen, wie das weitergeht, ich geh meinen Weg trotzdem weiter.

    Ich habe die Woche erste Schritte unternommen , mein Konto eröffnet, war beim Arzt, hab mich abgegrenzt und Papierkram erledigt und sortiert. Kleine Schritte zwar, aber immerhin... darauf bin ich ehrlich gesagt stolz. Er scheint zu merken, dass sich etwas verändert hat zwischen uns.

    Ich wünsche uns allen ein gutes Wochenende und danke fürs Mitlesen.

    Tami

  • Hallo Tami,

    na, Glück gehabt! Diese Entscheidung wurde dir von außen abgenommen. Aber wie du schon schriebst, wirst du wieder vor einer solchen Situation stehen, in der du dich entscheiden musst. Gut, daß du dir darüber klar bist! Du möchtest es heute ignorieren, weil es dich zuviel Kraft kostet, die du woanders für brauchst. Ich sage dir: du kommst nicht drum herum. Es ist eine wichtige Entscheidung und aus meiner Sicht gehört sie zum "Gesamtpaket" der Bewältigung.

    Diese Woche hast du viel auf die Beine gestellt. Ich glaube dir, daß du stolz bist und freue mich für dich. Du bist auf dem richtigen Weg. Natürlich ändert sich etwas zwischen euch: du änderst dich, bekommst mehr Selbstvertrauen und das merkt er, es wird ihm Angst machen und er wird versuchen, sich ein wenig darauf einzustellen und zu ändern. An seiner Sucht aber wird das kaum etwas ändern, befürchte ich. Darum ist es gut, wenn du auf deinem eingeschlagenden Weg bleibst.

    Lieben Gruß, Peter

  • Danke für deine Ehrlichkeit, Peter! Ich wundere mich, dass er scheinbar problemlos von jetzt auf gleich aufhört mit der Trinkerei. Ist das denn so einfach möglich? Falls ja, warum hat das dann die ganzen Jahre nicht geklappt? Ich habe hier im Forum vom kalten Entzug gelesen, das scheint auf ihn nicht zuzutreffen. Du hast vermutlich Recht, er hat Angst weil ich mich verändere und geht nun mehr auf mich ein. Darüber reden will er nicht mit mir, er sagt nur, ihm geht's gut. ????? Er hat seit Sonntag 7.11. Nichts mehr angerührt, das kann ich nicht verstehen. Muss ein Alkoholiker nicht ständig "nachladen"? Trinkmenge täglich abends ca 0,5 Liter Wein, Sekt und dann noch heimlich Vodka (hat er mir im Suff gestanden) und wochenends ging es vormittags los. Flaschen vor mir versteckt und heimlich entsorgt. Es hat sich immer mehr gesteigert. Streit inclusive, weil ich es einfach nicht verstehe, warum er sich so verhält. Ich bin ziemlich verunsichert, bitte gib mir doch einen Rat.

    Ich bleibe auf meinem Weg. Es ist viel zu viel passiert die letzten Jahre, dass ich mich von ein paar ruhigen Tagen davon abbringen lasse. Ich traue dem Frieden nicht.

  • Hallo Tami,

    Er hat seit Sonntag 7.11. Nichts mehr angerührt, das kann ich nicht verstehen. Muss ein Alkoholiker nicht ständig "nachladen"?

    Ich kenne sowas auch von meinem ersten Mann damals. Wenn er merkte, dass es mir immer ernster wurde, hat er eine Trinkpause eingelegt. Um mich wieder auf die Spur zu bringen. Ich habe dann immer Hoffnung gehabt und gedacht, dass endlich alles gut werden würde. Er vielleicht doch nicht abhängig wäre usw.

    Da ich selbst nicht alkoholabhängig war oder bin kann ich dir nur schreiben, was ich bei Alkoholikern gelesen und gehört habe. Alkoholiker sind durchaus in der Lage, eine Trinkpause einzulegen und nicht zu trinken. Es ist dann ein Kalter Entzug und der muss nicht immer gefährlich sein. Dass ist ja das Tückische am Kalten Entzug, es kann 99 Mal gut gehen, beim 100ten Mal macht es Boom. Ich kannte mal einen dann trockenen Alkoholiker, bei dem es so war. Er hatte nach einem Streit mit seiner Frau mal wieder eine Trinkpause gemacht und dadurch schlimme epileptische Anfälle bekommen. Mitten auf der Straße, umgekippt wie ein gefällter Baum...

    Dann kann es durchaus auch sein, dass dein Mann moderat weiter trinkt, also nur so viel, dass er gerade nicht in den Entzug kommt. Du merkst das nicht mal:

    Flaschen vor mir versteckt und heimlich entsorgt.

    Darin sind Alkoholiker Künstler.

    War bei meinem auch nicht anders.

    Ich bleibe auf meinem Weg. Es ist viel zu viel passiert die letzten Jahre, dass ich mich von ein paar ruhigen Tagen davon abbringen lasse. Ich traue dem Frieden nicht.

    Das finde ich richtig, richtig gut! Ich sag dann immer: druck es dir aus und hänge es an eine Stelle, wo du es immer gut sehen kannst. Ich hab's auch so gemacht und das hat mir sehr geholfen.

    Und das Schreiben hier auch.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Peter, ja ich bleibe auf meinem Weg und lese im Forum über sehr viele ähnliche Schicksale. Wie ich sagte, traue ich dem Frieden nicht... es läuft recht harmonisch gerade Zuhause, denn nüchtern ist er einfach "mein" Mann. Er redet nicht mit mir über das Problem und tut so, als wäre es nun vorbei. Ihm geht's gut, sagt er. Daher ja, ich bin immer noch verunsichert. Wie Speranza mir schrieb, bereite ich mich Schritt für Schritt vor, natürlich ohne ihn einzubinden. Allein das tut mir irgendwie gut, wobei ich aber schon ein schlechtes Gewissen habe... die Konto Eröffnung wird einschlagen Ende November, aber es bleibt dabei. Getrennte Kassen, das ist für mich seit Jahrzehnten eine neue Erfahrung. Ich sortiere gerade die Finanzen, um die habe ich mich eh hauptsächlich gekümmert, um einen Überblick zu bekommen, wer was bezahlt. Dann seh ich klarer und weiter...

    Der Austausch hier gibt mir großen Halt, vielen Dank an euch alle, die bei mir mitlesen und mich begleiten. Wo mein Weg hinführt, weiß ich nicht, ich bin zumindest mal auf der Reise. Veränderung tut weh, passiert aber nur durch erste Schritte, das habe ich durch die vielen Berichte hier erfahren. Wissen tut man es ja , aber das Umsetzen ist das Schwere...

    Am Freitagabend treffe ich mich mit einer Freundin, die ich ewig nicht mehr gesehen habe, und freue mich drauf.

  • Gestern war ich also seit langem mal wieder allein mit einer Freundin unterwegs. Erst dachte ich, was solls, gehst einfach hin, ohne in den Spiegel zu sehen. Dann sind mir eure Worte "tu dir selbst was gutes" eingefallen. Habe mich hübsch angezogen und geschminkt und mich echt wohler gefühlt. Und war mutig genug, mich meiner Freundin anzuvertrauen. Ihr hattet recht, sie hatte es bereits vermutet, dass mein Mann ein Alkoholproblem hat. Es war so befreiend, darüber zu reden.

    Je mehr ich hier im Forum lese, desto klarer werde ich. Die Hilfe zur Selbsthilfe funktioniert für mich, und ich spüre, dass es bei mir "klick" gemacht hat. MEINE Grenze ist erreicht, und die Grenze definiere ICH und nicht mein Mann.

    Wenn MIR sein täglicher Alkoholkonsum zuviel ist, dann ist diese Wahrnehmung für mich richtig und ich muss mir nicht sagen lassen, das sei übertrieben und hysterisch und übergriffig.

    Ich frag euch trotzdem, ob ich egoistisch bin, so zu denken? Würde mich sehr über Antworten freuen.

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