• Hallo!

    Also ich bin 31 Jahre alt und war bis vor kurzem in einer Beziehung mit einem Alkoholiker. Er hat mich mitten innerhalb meiner Schwangerschaft verlassen, obwohl es ein Wunschkind war.

    Wieso ich mich hier angemeldet habe, hat mehrere Gründe. Einerseits möchte ich das ganze besser verstehen, denn ich weiss derzeit schwer mit ihm umzugehen. Sein Verhalten ist extrem verletzend, und zum Ende hin in der Beziehung war ich in einer gewissen Co-Abhängigkeit. Ich hab es versucht zu vertuschen, ihm immer mehr Aufgaben abgenommen gehabt bezüglich seines Kindes aus erster Ehe, und ihn sogar verteidigt, dass er lieber im Wirtshaus sitzt, als wie seiner selbstständig arbeitenden Lebensgefährtin, die teilweise Hilfe benötigte, unter die Arme zu greifen.

    Den Schlussstrich hat er unter einem Kurzschluss gezogen, weil ich ihn seinen Augen einen riesigen Fehler begangen habe, den er mir nicht verzeihen kann.

    Aktuell interessiert er sich für sein zukünftiges Kind so gut wie gar nicht, bisher kamen nur Vorwürfe, und dass er gesoffen hat um mich zu ertragen.

    Ich möchte ihm nichts böses, aber ich habe wirklich schwere Bedenken, wie es zukünftig wegen unserem gemeinsamen Kind ablaufen wird, weil ich ja die letzten Monate gesehen habe, wie er das Kind aus der ersten Ehe vernachlässigt hat.

    Ich hoffe hier gute Gespräche zu finden, die mir helfen, ihn besser zu verstehen, damit wir zukünftig wegen unseres Kindes besser auskommen können.

  • Hallo Aloha und herzlich willkommen,

    mit einem Abhängigen umzugehen ist sehr schwierig. Denn er wird von der Sucht gesteuert und die nimmt immer mehr Platz in seinem Leben ein. Es bleibt irgendwann keine Zeit mehr für alles rundum weil an erster Stelle immer die Suchtbefriedigung steht.

    Alles, was dabei stört, wird beiseite geschoben, oft durch verbale oder auch körperliche Aggression. Beziehungen, auch zu den Kindern, sind zu anstrengend, um gelebt zu werden. Außerdem ist es gerade für Kinder belastend und, je kleiner sie sind, gefährlich, alleine mit einem Volltrunkenen zu sein. Denn der ist kaum bis garnicht in der Lage, Verantwortung zu übernehmen.

    Da ist es wirklich sehr wichtig, wie du damit für dich und vor allem für das Baby verantwortungsvoll umgehen kannst. Gut, dass du diese Dinge so klar siehst und handelst.

    Hier:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    kannst du dich für den Austausch bewerben, einfach den Link anklicken. Nach der Freischaltung wird dein Thema von hier in den Bereich

    Erste Schritte für Angehörige und Coabhängige

    verschoben. Dort kannst du dich austauschen.

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Aurora 12. Dezember 2021 um 14:45

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellen“ zu „Aloha“ geändert.
  • Er ist ein klassischer Quartalstrinker, der aber immer mehr abdriftet.

    Für mich war es sehr schwer, dass ganze zu akzeptieren. Seine erste Frau hatte schon schwerwiegende Argumente gebracht gehabt bezüglich dem Thema, aber ich kannte ihn lange nicht so, bzw waren es wenige Eskapaden. Im Nachhinein gesehen hätte es mir bei gewisse Situationen schon dämmern müssen, als ich mal beruflich drei Tage weg war, hat er sich mit einem Freund die ganze Zeit so vernichtet, dass er restbetrunken sein Kind von den Großeltern abgeholt hatte, nicht mal da konnte er sich den Abend zusammenreißen.

    Es gab etliche aggressive Vorfälle, bis auf einmal meist nur verbal. Die häuften sich, als er die länger andauernden trinkenden Phasen hatte.

    Ich weiss wie er ein liebevoller Vater er sein kann, dass war ja auch der Beweggrund für ein Kind meinerseits und natürlich weil ich dachte er trinkt ab und zu über den Durst aber das er es im Griff hätte.

    Es ist nicht leicht darüber zu schreiben, denn in der Zeit der Schwangerschaft kam es von einem Extrem ins andere. Zuerst das ‚ich freu mich über unser Kind‘ trinken, dann ‚ich möchte die Zeit noch genießen bevor das Baby da ist‘, bis zu dem aggressiven Verhalten, dass ich Arbeit, Haushalt und Baby sowieso nicht schaffe und alles auf die leichte Schulter nehme. In dem ganzen Hormonwirrwarr konnte ich mir Beleidigungen und alles mögliche eben anhören. Ich half ihm sogar, als er mit seiner Vespa einen Unfall hatte, diese zu bergen, hab ihn verarztet und gepflegt. Dann hatte er sich wieder etwas zusammengerissen, bis kurz darauf er jeden Abend lieber im Gasthaus gesessen ist, als zuhause zu sein. Er sei ein Gesellschaftsmensch. Es interessierten ihn keine Freunde, die eigentlich nicht getrunken hatten, meine Freunde waren sowieso ‚Gift‘ für ihn, weil sie spürten, dass etwas nicht stimmt.

    Die Krönung war, als er einen Abend versoffen hatte und am nächsten Morgen den Kindergartentermin nicht wahrnehmen konnte.

    Mit all dem, verlangt er jetzt trotzdem die gemeinsame Obsorge von unserem Kind. Ich kann ihm nur nicht vertrauen und er versteht es nicht. Es kommen noch mehr Vorwürfe, dass ich ihm das Kind untergeschoben habe, bis hin zu er musste ja weil er mich nicht mehr ausgehalten hatte, trinken. Und wenn ich nicht seinen Bedingungen zustimme, dann möchte er mit dem Kind nichts zutun haben. Das schmerzt am meisten, ich frage mich aber, wie weit ist es in Ordnung, ihn als Papa dasein zu lassen? Ich will ihm nichts vorenthalten, aber möchte nur das beste für mein Kind….

    Wie kann man aber einerseits sagen ich will alles oder nicht mal Kontakt mit meinem Kind haben und Alimente möchte er dann auch nicht zahlen (diese Option ist sogar seine erste). Will er sich jetzt nicht mal der Verantwortung stellen?

    Es ist alles so dubios für mich, dass ich nicht mehr weiß wie ich antworten soll auf all seine Forderungen und Gedanken.

    wie ich mich dabei fühle, interessiert ihn sowieso nicht, schon in der Schwangerschaft kam da keine Frage und nichts…

    Das alles sollte eigentlich eine freudige Zeit sein, dieses kleine Wunder zu genießen, die er mir irgendwie laufend einfach vermiest…

    Hat jemand Erfahrung im Bezug auf den Umgang mit Babys bei so einem schwierigen Thema?

  • Hallo Aloha,

    ich denke am besten ist es, wenn du dir Infos von professionellen Stellen holst.

    Da gibt es zum Beispiel profamilia, Caritas oder einen Anwalt.

    Die wissen über die rechtlichen Seiten Bescheid. Welche Möglichkeiten, Rechte und Pflichten du hast. Das zu wissen ist nicht schlecht und bringt Klarheit.

    Die andere Seite, also sein Verhalten, das ist nochmal ein anderes Ding.

    Er verhält sich im Grunde genommen so, wie sich der typische nasse Alkoholiker verhält. Egal ob da Kinder im Spiel sind oder nicht. Er macht Schuldzuweisungen, Vorwürfe, redet mal so und mal so, beleidigt oder wird auch mal aggressiv und handgreiflich. Und Abhängige können irgendwann keine Verantwortung mehr übernehmen. Schon garnicht für ein Baby. Du hast das ja selbst schon erlebt, wie er den Kindergartentermin nicht einhalten konnte. Sowas wird nicht besser.

    Und es ist für ein Kind sehr belastend, mit einem alkoholabhängigen Elternteil groß zu werden. Da werden Kinder plötzlich zu kleinen Erwachsenen gemacht, die Verantwortung für Mama oder Papa übernehmen, weil derjenige nicht mehr in der Lage dazu ist. Da gibt es dauernd Enttäuschuingen, weil Termine, Versprechungen nicht eingehalten werden können. Da gibt es körperliche Gerwalt, wenn das Kind nicht funktioniert oder was Falsches gesagt hat oder sowas in der Art.

    Schwierige Sache...

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aloha,

    zuerst möchte ich Dich hier auch herzlich willkommen heißen, und Dir sagen, dass Du mir in Deiner jetzigen Situation wirklich leid tust. Gut, dass Du den Weg hierher gefunden hast, und bereit bist Dich auszutauschen. Das gibt Dir eine Hilfe an die Hand, die Du sicher gut gebrauchen kannst.

    Du bist schwanger, was Dich sowieso fordert, und dazu kommt ein Mensch an Deiner Seite, der offensichtlich ein massives Alkoholproblem hat.
    Und anstelle Dir eine Stütze zu sein, bewirft er Dich mit Schmutz. Und macht Dir das Leben zur Hölle.

    Zu aller erst kurz die rechtliche Seite. Mach Dir deswegen eher weniger Gedanken. Du bist die Mutter, und kannst das alleinige Sorgerecht beantragen. Das ist wesentlich einfacher, wie wenn ihr verheiratet wärt. Denn da bekommt automatisch jeder Elternteil das halbe Sorgerecht.
    Ebenfalls kann er sich nicht aus seiner finanziellen Verantwortung stehlen. Er ist Dir verpflichtet, Unterhalt gemäß der Düsseldorfer Tabelle zu bezahlen. Sollte er sich trotzdem quer stellen, muss Du den Klageweg einschlagen, das geht dann bis hin zu einer Gehaltspfändung. Du kannst vom Amt einen Unterhaltsvorschuß beantragen, den sich das Amt dann wieder beim Vater des Kindes holen wird.

    Wie Aurora schrieb, hol Dir rechtzeitig Beratungstermine bei den entsprechenden Stellen, das Du gewappnet bist. Das nimmt Dir Sorgen ab, und Du kannst zumindest was das Thema betrifft, ein wenig Aufatmen.

    Anders verhält es sich auf der emotionalen Ebene. Du kannst keine Liebe einklagen ! Ist der Vater lieblos, so wird Dir der Rechtsweg diese auch nicht einbringen. Durch sein Alkoholproblem wird er alle Dinge, die ihn von seiner Suchbefriedigung abhalten, versuchen zu unterbinden.

    Und das auf unterschiedlichste Art und Weise, wie Du ja leidlich schon feststellen musstest.

    Ich kann Dir als trockener Alkoholiker, selber Quartalssäufer, selber Vater eines 2-jährigen Kleinkind nur sagen, dass die Sucht stärker ist als alles andere. Es ist dabei völlig egal, welche Situation und welche Verantwortung da ist. Sei es Kind, Beruf, Führen von Kraftfahrzeugen etc. Ist der Saufdruck da und wird ausgelebt, gibt es keine Grenzen.

    Ich kann Dir wirklich empfehlen, bereite Dich vor und schütze vor allem Dich und Dein ungeborenes Baby ! Was der Vater Deines Kindes aus sich macht, liegt nicht in Deiner Hand und Möglichkeit.

    Kommt nicht der aufrichtige Wille und die Tat von ihm, etwas zu verändern, wird es nicht nur so bleiben wie es momentan ist. Sondern es wird sich verändern und noch schlimmer werden.

    Alles Gute wünsche ich Dir !

    Einmal editiert, zuletzt von MeaCulpa (13. Dezember 2021 um 09:21) aus folgendem Grund: Ergänzung zum Saufdruck

  • Danke Aurora für deine Antwort!

    Rechtlich werde ich sowieso alles mit meinem Rechtsanwalt bzw auch mit einer Beratungsstelle abklären. Nur dachte ich eben nie, dass dies nötig sein würde, aber seit meiner Aussage ‚bitte bekomme dein Leben in den Griff und ordne es‘, schaltet er komplett auf stur. Ich hatte mit Absicht nicht das Wort ‚Alkohol‘ dabei erwähnt, trotzdem hat er sich bei seiner neuen besten Freundin (die einzige die ihn dabei unterstützt und es in Ordnung findet, dass man bei einer Kleinigkeit die schwangere Freundin sitzen lässt), die er seit 3 Monate kennt und zu der er gleich eingezogen ist weil er ja sonst nirgendswo hin kann… genau diese Person hat mich kontaktiert und mich angeschrien, wie ich ihm das alles jetzt antun kann, gerade ich die ihn ja so gut kennt und verstanden hat. Er hat einfach schon die nächste die ihm die Kohlen aus dem Feuer holt, anstatt mit mir nur irgendetwas zu klären. Ich habe ihm ehrlich darauf mitgeteilt, dass es eben die erste Zeit für mich nur Kontakt geben kann mit dem Baby unter meiner Aufsicht, und er die kleine dann nicht mitnehmen kann.

    Ich kann es nicht verantworten, wenn ich nicht weiß, wann er trinkt - dies konnte ich ihm nicht so sagen weil er es sowieso nicht versteht, dass dies meine grösste Befürchtung ist. Er spricht ja nicht mal von der ersten Zeit wie er eine Bindung zu seinem Kind aufbauen möchte, er redet davon das er sie nach dem Stillen schon zum Übernachten haben möchte, damit beide Kinder gemeinsam aufwachsen können. Das ist kein gemeinsames Aufwachsen, dass ist alles komplett unrealistisch, und dabei hab ich erst recht gemerkt, dass er mit dieser Verantwortung nicht umgehen kann.

    Es stimmt mich nur so traurig, weil ich ihn anders kenne, eben liebevoll und verantwortungsbewusst eben in den trockenen Phasen, aber ich habe einfach keinen Einblick mehr in sein Leben….

    Seine Eltern unterstützen ihn nun auch wieder, da konnte ich mir schon anhören, dass es ‚normal‘ ist, in Alkohol zu flüchten wenn die Beziehung (eigentlich meinten sie mich) nicht mehr funktioniert - kommt von jemanden wo der eigene Mann tagsüber nur Bier und Wein trinkt…. Sie haben mich nicht mal gefragt wieso ich so hart reagiere, ob Gewalt oder sonst was im Spiel war… nein sein Verhalten war sowieso okay. Zeigt mir, dass ich mich auch auf dieser Seite nicht verlassen kann.

    Es schmerzt, weil ich blind war, und mich zeitweise dabei erwische, ein schlechtes Gewissen bei meinen Gedanken zu haben, ob ich zu streng zu meinem Ex-Partner bin…

  • Danke MeaCulpa für deine Antwort, vor allem aus deiner Perspektive!

    der weg hierher war für mich nicht leicht, aber ich kann einfach nicht über alles was vorgefallen ist, meinen Eltern erzählen, weil die beiden sowieso derzeit sehr schlecht auf den werdenden Papa zu sprechen sind, und ich mir ein halbwegs vernünftigen Umgang wünschen würde.

    Aber wie du es eben geschildert hast, er bewirft mich mit Dreck, vor allem weil er weiß, was für ein Familienmensch ich bin und wie mich seine Worte verletzen. Mittlerweile hat er mir ja eben unterstellt ich wollte ja unbedingt ein Kind und hab es ihm quasi untergeschoben und das die Liebe sowieso nie richtig echt war. Er weiss, wie sehr es mich vor allem das mit der Liebe trifft, weil ich ihn in mein Haus, mit seinem Kind ein Dach über dem Kopf gegeben habe, trotz seinem schwierigen Verhältnis zu seiner Exfrau sogar hierbei vermittelt habe. Es war der erste Mann, den ich in mein Zuhause wohnen lies, und ich habe immer versucht ihm zu zeigen, dass es unser gemeinsames Heim ist.

    Jetzt bekomm ich nur vorgesetzt, dass es nur zwei Optionen gibt, entweder er will als Papa nicht mal eingetragen sein und will kein Unterhalt nichts bezahlen dann kann ich auch alles mit dem Kind handhaben wie ich möchte, oder Variante zwei, mit einer Kontaktregelung wie es sich er wünscht dann zahlt er auch. Ja er hat Variante 1 gewählt wo keine Verantwortung dabei ist. Ich finde es so unfair, mir dies aufzuladen, den was du erkläre ich später mal unserem Kind? Papa wollte eigentlich eh nie wirklich daher ist er jetzt auch nicht wirklich da? Diese Bürde ist das allerletzte, vor allem weil er glaubt ich lasse mich darauf ein wie er es möchte. Ich habe eine behinderte Mutter, die nie ihr Enkelkind alleine auf dem Arm halten wird können, oder die Betreuung mal auch nur für eine Stunde alleine übernehmen wird können, und auch damit glaubt er mich unter Druck setzten zu können. Ich hab mir bereits Tagesmutter und ein Umfeld organisiert, weil ich ja selbstständig bin und daher bald wieder arbeiten werde, aber ich kann ihm einfach nicht vertrauen, vor allem wenn er nicht mal versucht einen Kompromiss mit mir zu finden. Er fragt ja nicht mal nach dem Baby, nach der Schwangerschaft. Es kommt bei den Ultraschallbildern nicht mal eine ordentliche Reaktion, wozu will er dann überhaupt einen Teil der Obsorge? Ich verstehe ihn überhaupt nicht mehr… ich erkenne ihn nicht wieder.

  • Danke MeaCulpa für deine Antwort, vor allem aus deiner Perspektive!

    der weg hierher war für mich nicht leicht, aber ich kann einfach nicht über alles was vorgefallen ist, meinen Eltern erzählen, weil die beiden sowieso derzeit sehr schlecht auf den werdenden Papa zu sprechen sind, und ich mir ein halbwegs vernünftigen Umgang wünschen würde.

    Aber wie du es eben geschildert hast, er bewirft mich mit Dreck, vor allem weil er weiß, was für ein Familienmensch ich bin und wie mich seine Worte verletzen. Mittlerweile hat er mir ja eben unterstellt ich wollte ja unbedingt ein Kind und hab es ihm quasi untergeschoben und das die Liebe sowieso nie richtig echt war. Er weiss, wie sehr es mich vor allem das mit der Liebe trifft, weil ich ihn in mein Haus, mit seinem Kind ein Dach über dem Kopf gegeben habe, trotz seinem schwierigen Verhältnis zu seiner Exfrau sogar hierbei vermittelt habe. Es war der erste Mann, den ich in mein Zuhause wohnen lies, und ich habe immer versucht ihm zu zeigen, dass es unser gemeinsames Heim ist.

    Jetzt bekomm ich nur vorgesetzt, dass es nur zwei Optionen gibt, entweder er will als Papa nicht mal eingetragen sein und will kein Unterhalt nichts bezahlen dann kann ich auch alles mit dem Kind handhaben wie ich möchte, oder Variante zwei, mit einer Kontaktregelung wie es sich er wünscht dann zahlt er auch. Ja er hat Variante 1 gewählt wo keine Verantwortung dabei ist. Ich finde es so unfair, mir dies aufzuladen, den was du erkläre ich später mal unserem Kind? Papa wollte eigentlich eh nie wirklich daher ist er jetzt auch nicht wirklich da? Diese Bürde ist das allerletzte, vor allem weil er glaubt ich lasse mich darauf ein wie er es möchte. Ich habe eine behinderte Mutter, die nie ihr Enkelkind alleine auf dem Arm halten wird können, oder die Betreuung mal auch nur für eine Stunde alleine übernehmen wird können, und auch damit glaubt er mich unter Druck setzten zu können. Ich hab mir bereits Tagesmutter und ein Umfeld organisiert, weil ich ja selbstständig bin und daher bald wieder arbeiten werde, aber ich kann ihm einfach nicht vertrauen, vor allem wenn er nicht mal versucht einen Kompromiss mit mir zu finden. Er fragt ja nicht mal nach dem Baby, nach der Schwangerschaft. Es kommt bei den Ultraschallbildern nicht mal eine ordentliche Reaktion, wozu will er dann überhaupt einen Teil der Obsorge? Ich verstehe ihn überhaupt nicht mehr… ich erkenne ihn nicht wieder.

    Hey Aloha,

    das ist hier schon der richtige Ort, um seinen Emotionen und Gedanken freien Lauf zu lassen. Denn nicht nur Du leidest unter der Situation, mit Sicherheit Deine Eltern ebenfalls. Und da halte ich es für richtig, nicht jede Story mit ihnen zu teilen.

    Leider ist es so, dass Du immer mehr von diesem Menschen kennen lernst, und es sich wahre Abgründe auftuen. Mit Sicherheit verstärkt der Alkohol seine schlechten Charakterzüge, jedoch ohne Alkohol sind diese ebenso vorhanden. Wahrscheinlich nicht ganz so deutlich sichtbar.

    Darf ich fragen, wie lange ihr Euch kanntet, bis ihr den gemeinsamen Schritt gegangen seid, ein Kind zu bekommen ?

    Sein Gefolge, welches er um sich schart, steht recht geschlossen hinter ihm, und da wirst Du nicht gegen ankommen. Ich bin in einer ähnlichen Situation mit meiner Ex-Frau, und es geschehen Dinge, wo mir - genauso wie Dir - Unrecht angetan wird. Es schreit förmlich in einem nach dem "Warum sehen sie es nicht ? Nicht ICH bin der bzw. die Böse".

    Das Traurige an der gesamten Situation ist, das Du durch das Kind lange Zeit an ihn gebunden bist. Er versucht auf ganz böse Weise, Dir jegliche Verantwortung zu zuschieben. Und sich quasi frei zu kaufen durch die Option, nicht als Vater eingetragen zu werden.

    Das würde ich nicht mitmachen ! Du hast Rechte, und darfst diese fordern !

    Lass Dich nicht erpressen, durch seine Bestimmungen, wie der Umgang zukünftig mit dem / der Kleinen erfolgen soll. Was will er denn machen bspw. wenn er Zugang zum Kind möchte und Du sagst : Nein, das Kind ist krank, komm in 3 Tagen wieder ?

    (Das soll natürlich nicht der Regel-Zustand sein. Die Besuchszeiten können, wenn keine vernünftigen Gespräche möglich sind, durch das Jugendamt bzw. Familiengericht durch entsprechende Beschlüsse klar geregelt werden. Ich wollte Dir damit Deine Position aufzeigen, und wieviel Macht Du in der Hand hast)

    Das kleine Wesen in Dir wird irgendwann, wenn es da ist, nach seinem Vater fragen. Das ist ein ganz natürliches Verhalten. Genauso kann ich mir vorstellen, das der Vater ebenfalls nach einiger Zeit das Bedürfnis verspürt, sein Kind in den Arm zu nehmen. Und dies auch von Dir einfordert.

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, das man ihm dies nicht verwehren sollte. Jedoch muss er seinen Beitrag leisten. Selbst wenn dieser nur in Form von einer finanziellen Zuwendung geschieht.

    Ich würde ich Dir empfehlen : Tausche Dich mit Menschen aus, die Dich jetzt unterstützen, und Dir gut tun - für Dich da sind. Und schütze Dich vor allem selber ! Wenn als Selbstschutz erstmal Funkstille durch Blockieren zwischen Euch herrschen muss, dann ist das völlig ok. Diese Zeit kannst Du für Dich nutzen, um Dich zu sammeln, Dir Gedanken machen, wie es in Zukunft weiter geht.

    Denn sein aktuelles Verhalten besteht ja nur darin, Dir Schmerzen zuzufügen. Und das ist wirklich das Letzte, was Du jetzt gebrauchen kannst.

  • Hallo Aloha,

    Generell ist der Kindsvater dir und dem Baby gegenüber zu Unterhalt verpflichtet, ob ihr verheiratet seid oder nicht. Dir gegenüber, solange du nicht arbeiten kannst wenn das Baby sehr klein ist und deine Betreuung braucht, dem Baby gegenüber solange, bis es volljährig ist oder darüber hinaus sich noch in der Ausbildung befindet.

    Was das Baby betrifft, so hat das Kind immer ein Recht auf Unterhalt von dem Elternteil, welcher nicht im Haushalt des Kindes und der betreuenden Person lebt. Dem kann man sich auch nicht durch irgendwelche Ulitmaten oder selbst aufgestellte Regeln entziehen.

    Du kannst dich schon vor der Geburt des Kindes beim Jugendamt hierüber informieren, was ich dir sogar empfehlen würde.

    So traurig das leider ist, wird sehr oft versucht, etwaige Auseinandersetzungen mit Partnern über die leidtragenden Kinder auszutragen. Wenn er das Bedürfnis verspürt, sein Kind sehen zu wollen, um z.B. eine Beziehung zu ihm aufzubauen, so kann er dies über das Jugendamt regeln, es gibt hier Möglichkeiten, dass dies unter Aufsicht stattfinden kann. Niemals würde ich jedoch mein Kind einem unberechenbaren, nassen Alkoholiker überlassen, der bereits vorab ankündigt, dass er mit dem Kind nichts zu tun haben möchte, im Falle du nicht in seinem Sinne spurst.

    Die Erfahrung zeigt jedoch oft bedauerlicherweise, dass dies den Betroffenen mit dem Amt zu lästig ist und sie dann lieber ganz auf Begegnungen verzichten. Sobald keine Spielchen mehr möglich sind, ist die Luft raus. Was ja dann auch einiges über die Motive aussagt.

    Liebe Aloha, es tut mir sehr leid, dass du in dieser Situation bist und der Versuch, ihn besser verstehen zu wollen ist müßig,

    erspare es dir lieber und konzentriere dich auf dich und das Baby.

    Schau, dass du zur Ruhe kommst.

    Ich wünsche dir für dich und dein Baby viel Kraft alles Gute!


    LG Solea

    Ein Problem lösen, heißt manchmal, sich vom Problem lösen.

    Einmal editiert, zuletzt von Solea (14. Dezember 2021 um 12:03)

  • MeaCulpa

    Danke für dein Verständnis 😊, genau das ist es, ich möchte nicht meine Eltern innerlich noch mehr belasten mit all den Problemen.

    Wir kannten uns 3 Jahre, haben aber schon 2,5 Jahre zusammengewohnt. Er warf Thema Kind schon sehr früh in den Raum, weil er meinte ich wäre eine tolle Mutter da er sieht wie ich mit seinem Sohn umgehe, ich war eben der Meinung, dass es noch viel zu früh war. Pandemiebedingt reifte dann der Gedanke mehr nachdem er nochmal das Thema ansprach.

    Es tut weh als Lügnerin hingestellt zu werden, obwohl ich überhaupt nicht wirklich meine Sichtweise erzählt hatte…. Ich habe es auch nicht notwendig, seine Lügen gegenüber seiner Familie zu offenbaren, da ich vieles eigentlich schriftlich habe - denn nicht ich muss mit diesem Lügenkonstrukt leben sondern er.

    Beim dem Thema Vaterschaft anerkennen ist er mittlerweile retourgerudert, er dürfte sich anwaltlich informiert haben und der ihm erklärt haben, dass das als mutwillig zählt sich da zu wehren und er ersten für die Kosten des Tests dann selbst aufkommen muss sowie Anwaltskosten beiderseits dann zu tragen hat. Er hat es natürlich so dargestellt als hätte ich endlich mich für eine seiner Varianten entschieden - dabei habe ich meine Meinung über die letzten Wochen nicht ein einziges Mal geändert.

    Aktuell habe ich das Gefühl, er kommt überhaupt nicht zurecht, nachdem ich wie vereinbart einen Beratungstermin vereinbart und ihm zugesendet hatte, kamen nur Vorwürfe, ich würde ihn noch immer Verfolgen indem ich seine Nachrichten mitlesen kann etc und dies rechtliche Konsequenzen haben wird für mich. Er kann damit nicht leben, dass ich nichts mehr persönliches Frage, auch nicht ob er den nun in seiner neuen Wohnung lebe - er versteht nicht, dass ich sowieso weiß das er mich nur anlügt und daher spare ich mir alles persönliche, da ich schon von Freunden weiß, dass er noch nicht bei dieser dubiosen Frau ausgezogen ist und sie anscheinend mittlerweile sogar als seine neue Freundin vorstellt.

    ich bin nicht näher darauf eingestiegen, außer das es mich einfach keine freundschaftliche Basis interessiert nach all den Lügen seit der Trennung und das ich nur mehr auf Fragen die uns als Eltern betreffen antworten werde.

    Ich vermute, dass er weiterhin trinkt und neue Frauengeschichten sucht, weil er heillos überfordert ist mit Beruf, Kinder seiner neuen, seinem Sohn sowie das ungeborene und wie schwierig dies wird - aber er hat sich alles so selbst ausgesucht und er kann sich selbst aus den Graben den er geschaufelt hat, retten.

    Am nächsten Tag kam er schon mit den Worten - habe die Konversation nochmal neu betrachtet blabla um dann um den Unterhalt seines ungeborenen Kindes zu feilschen. Die Kontaktregelung interessiert ihn überhaupt nicht, nur ob ich eben mit dem halben Unterhalt auch zufrieden wäre, dass wäre Beweis dafür, dass ich nicht so geldgierig wie seine Ex wäre….

    Dabei merke ich wieder, dass es ihm nur darum geht, so glimpflich wie möglich davon zu kommen - wenig Kontakt wenig Geld.

    Der beginnende Kontakt bis es bindungstechnisch passt erfolgt laut den Ämtern sowieso nur in meinem Beisein - da kann er dann mal beweisen, wie weit er vertrauenswürdig ist.

    Und obwohl die letzte Woche mit all seinen Stimmungsschwankungen anstrengend war, bin ich mittlerweile wirklich froh, dass er mit seinem Verhalten mich persönlich nicht mehr betrifft. Ich konzentriere mich auf die letzten Wochen meiner Schwangerschaft und versuche hier noch etliches vorzubereiten 😊

  • Solea

    So traurig das leider ist, wird sehr oft versucht, etwaige Auseinandersetzungen mit Partnern über die leidtragenden Kinder auszutragen. Wenn er das Bedürfnis verspürt, sein Kind sehen zu wollen, um z.B. eine Beziehung zu ihm aufzubauen, so kann er dies über das Jugendamt regeln, es gibt hier Möglichkeiten, dass dies unter Aufsicht stattfinden kann. Niemals würde ich jedoch mein Kind einem unberechenbaren, nassen Alkoholiker überlassen, der bereits vorab ankündigt, dass er mit dem Kind nichts zu tun haben möchte, im Falle du nicht in seinem Sinne spurst.

    Zu Beginn funktioniert es sowieso nur unter Aufsicht, anders würde ich mich auch nicht wohl fühlen. Mittlerweile hoffe ich sogar, dass es ihm bald zu viel wird, und er es aufgeben wird, sein Kind zu sehen. Es würde dem kleinen Wesen viel ersparen. Schon alleine auf den Vorschlag zwei mal pro Woche reagierte er eh nur damit, dass er nur einmal Zeit hätte, aus privaten und beruflichen Gründen. Die Zusicherung, dass er maximal mit seinem Sohn Kontakt pflegen kann zum Baby kann ich mir auch geben lassen, da er ja jetzt sowieso offiziell mit der, die ihn aufgenommen hat nun zusammen ist. Ich kann mir schwer vorstellen, dass er dies lange schafft, es ist eben praktisch eine Bleibe zu haben, wo er sich wieder ‚gratis‘ einnistet - und nachdem es ein vorhersehbares Ablaufdatum hat, braucht diese Person nicht bei diesen Treffen anwesend sein, er wird dann eh jedes halbe oder volle Jahr mit einer neuen daherkommen - das brauch ich meinem Kind nicht zumuten.

    Aber dank dieser Situation wird mir erst klar, wie weit ausgenutzt er mich eigentlich hat, und dass ich froh sein kann diesen Menschen nicht mehr an meiner Seite zu haben.

    Danke für deine kraftvollen Worte!

  • Hallo ,

    es schmerzt immer wieder dererlei Geschichten zu hören. Viele von uns erlebten ähnliches, sei es als Partner oder als Kind. Mich betraf es als Kind (ich bin mittlerweile im Großvateralter) und es hat heftige Spuren hinter lassen. Meine Mama versuchte immer ihr Möglichstes, … versuchte es im Rahmen ihrer schmalen Möglichkeiten, wir Kinder haben diesen „Streß“ zwar nicht begriffen, doch geprägt hat er uns sehr. Selbst heute noch, ein halbes Jahrhundert später.

    Ein Alkoholiker ist wie Gift, für den Partner sowieso, der kann es vielleicht (?) kompensieren, doch Kinder sind dem schutzlos ausgeliefert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, zu erst war die Mama Ziel seiner „Ausfälle/ Angriffe“, zwar alles „nur“ verbal, doch umso verletzlicher. Es wurde beleidigt, heruntergespielt, die Tatsachen verdreht, alle Anderen waren Schuld, alle waren Idioten, haben nie etwas auf die Reihe bekommen. Nur der selbstherrliche, allwissende Alkoholiker-Vater wusste Bescheid, hatte alles im Griff.. Später waren auch wir Kinder dran (wenn ich daran denke, treibt es mir die Tränen in die Augen).

    Klar es gab auch schöne Momente, sehr wenige. Alle hofften, es würde sich etwas ändern, der Vater trank weiter, es änderte sich nichts, die Wunden wurden tiefer über die Jahre.

    Vielleicht mag ich deshalb den Satz „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ nicht.

    Viele Grüße

  • Hallo achelias, hallo Aloha,

    ich mag den Satz auch nicht.

    Wenn die Hoffnung zuletzt stirbt, dann ist bis dahin schon viel zu viel anderes gestorben...

    Wieso unnötigerweise an destruktiven Familienverhältnissen und Beziehungen festhalten? Dabei bleibt sooo viel auf der Strecke. Und man hat ja nur ein Leben.

    Man kann nur immer wieder Mut machen, aus der Opferhaltung, dem Karussell, der Abwärtsspirale auszusteigen und sein Leben endlich in die eigenen Hände zu nehmen und lebenswert zu gestalten. Dazu hat man jedes Recht. Selbst wenn man aus noch so schlimmen Verhältnissen kommt, man darf sein Leben in die Hand nehmen und man darf glücklich sein.

    Ich freu mich, wenn Leute hier ihre Geschichten aufschreiben. Klar ist manches allein beim Lesen kaum auszuhalten, weil es so quälend langsam zu gehen scheint. Aber um so schöner, wenn Schritt für Schritt sich das neue Leben erobert und stabilisiert wird. :thumbup:

    Also aufhören passiv zu hoffen, sondern stattdessen aktiv tun.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Danke achelias, danke Linde66

    Das hilft sehr, aus dieser Sichtweise die Erfahrungen zu hören, weil es mich darin bestärkt, dass es eigentlich nicht funktionieren kann und ich diesem kleinen Wesen dies nicht antun möchte.

    Seit Wochen denke ich schon darüber nach, die Handgreiflichkeit die stattgefunden hat, nachträglich anzuzeigen. Mein Problem ist, ich schäme mich dafür so lange geschwiegen zu haben, ich schäme mich dafür, dass ich meine Freundin die alles gesehen hatte und die Polizei rufen wollte, ihn bei ihr verteidigt habe, dass er all dies nicht so meine, dass ihm das sein Leben verbaue.

    Ich schäme mich dafür, ihm geglaubt zu haben, dass er kein Problem habe. Aber schweigen möchte ich nicht mehr darüber.

    Er hat nun seine neue Beziehung einen Tag vor Weihnachten öffentlich gemacht. Es ist genau die Frau, die ihn aufgenommen hatte, obwohl sie ihn ein Monat kannte, die mir auch helfen wollte ihn besser zu verstehen und mir riet einen Wirtshausgeher fallen zu lassen. Ich dachte eine Freundschaft tue ihm gut, und er hat das Potential gesehen nun ein neues Opfer zu finden. Das Kind ist noch nicht mal auf der Welt und er hantelt sich irgendwie weiter durch.

    Es trifft mich deswegen, weil es mich an unseren Anfang erinnert und ob ich wirklich so naiv war. Er hat sich von mir auffangen lassen, geschimpft über seine Exfrau, es genossen, dass ich seinen Sohn so betreue. Und nun denke ich mir, er hat vor allem genossen das er Verantwortung auf mich abwälzen konnte und eine gratis Wohngelegenheit bekam.

    Ich hatte eigentlich gespürt, dass es seine ‚neue‘ Wohnung nicht geben würde, dass er nun sein Leben in die Hand nimmt etc. wenn er das ernst nehmen würde, würde er dort nicht drinnen sitzen bleiben. Er hat die nächste gefunden, die ihm ‚helfen‘ möchte und spart dabei Geld. Er wird sie genauso belügen und betrügen, seine Frauengeschichten anfangen (die er damit rechtfertigt, dass es nicht mehr so laufe wie am Anfang mit den Schmetterlingen im Bauch), langsam immer mehr trinken, und ihr erklären, dass er dies nur ein paar mal im Jahr brauche diese Eskapaden. Leid tut sie mir nicht, denn sie hat einen Haushalt mit zwei Kindern und ich von vornherein sagte, die nächste, die er benötigt, ist eine mit Kinder weil er der ihre Vatergefühle am besten verkaufen kann.

    Einerseits bin ich wahnsinnig erleichtert, weil ich nicht mehr diejenige bin, die heulend dasteht, wenn er seine verbalen Ergüsse loslässt, die gehemmt bei ihrer Arbeit ist, weil sie innerlich schon die Verzweiflung spürt, dass etwas nicht stimmt.

    Andrerseits tut es eben weh, innerhalb von zwei Monaten, noch dazu als schwangere, ausgetauscht zu werden. Wie wenn alles nichts wert gewesen wäre….

    Ich vermisse am meisten eigentlich seinen Sohn und das Gefühl einer eigenen Familie, aber ich muss nun endlich zugeben, dass es zum Schluss nur mehr mein Zusammenhalten war, dass wir funktioniert hatten.

  • Liebe Aloha, ich freue mich für dein Kind und für dich, dass ihr den Absprung schaffen werdet! Und so weh es auch tun mag, vielleicht macht es dir sogar etwas leichter, wie schnell er dich ausgetauscht hat.

    Deine Gedanken zur Anzeige und die dazu gehörigen Gefühle der Scham sind sicher schwer aus zu halten. Vielleicht fragst du mal deine Freundin, was sie für Gedanken dazu hat. Es geht ja nicht nur um dich und das was passiert ist, sondern auch um die Zukunft und Frauen oder Kinder, die einem solchen Ausbruch hilflos gegenüber stehen könnten.

    Selbst im Bauch bekommen Kinder schon so viel mit und deshalb hoffe ich von ganzem Herzen, dass du einen Weg finden kannst deine Schwangerschaft zu genießen. Ihr zwei habt es verdient!

    Ganz liebe Grüße, Lea

  • Liebe Lea,

    Die Freundin, die dabei war bei seinem Ausbruch war von Anfang an dafür, dass dieses Verhalten zur Anzeige gebracht wird. Sie meinte damals schon er hat psychische gravierende Probleme, und ich schenkte ihr keinen Glauben bzw wollte es nicht wahrhaben. Dieser Abstand, den ich mittlerweile gewonnen habe, lässt mir klar werden, dass es unter keinen Umständen in Ordnung war, mich in dieser Situation so anzugreifen, mich zu würgen, und dann zu sagen, dass war der Alkohol und sein Kumpel die ihn soweit getrieben haben.

    Auch sein Kumpel würde für mich eine Aussage diesbezüglich machen, denn den hat er dann später verleugnet, dass der an der ganzen Misere Schuld ist, und dass der gesagt hätte, ich würde das Kind sowieso verlieren. mittlerweile weiß ich, dass er den Kumpel loshaben wollte, da er mir gegenüber als ich sagte, ich habe das Gefühl, er würde niemals seine Frauengeschichten beenden, zur Antwort gegeben hatte, vertraue deinem Bauchgefühl. Er hatte ihm all seine Fehltritte gebeichtet und war einfach sauer, dass er mir das eigentlich somit bestätigte.

    Ich habe in einer Woche einen Beratungstermin bei einer Familieninstitution, wo ich offen darüber reden werde, dass ich nicht mehr schweigen möchte, und ob es reicht beim zuständigen Amt es dann zu melden das Gewalt sehr wohl ein Thema war, oder ob eine Anzeige besser wäre. Ich möchte es überlegt angehen, jetzt hat er gerade seine neue Beziehung öffentlich gemacht und auf ein, sie macht die Anzeige nur, weil sie eifersüchtig ist, bin ich nicht neugierig….

    Ich möchte es eben für mein Kind machen, weil ich nicht mehr weiß, wie weit er tragfähig ist. Mit seinem Sohn ist er ein paar Tage Ski gefahren obwohl das Krankenhaus nach seinem Knochenbruch ihm noch Schonung angeschafft hatte - das ist mittlerweile grob fährlässiges Verhalten und hat nichts mit dem Kindeswohl zu tun.

  • Liebe Aloha, ein Glück, dass du dich beraten lässt!!!

    Alles was der Wahrheit entspricht, sollte auch einen offiziellen Weg gehen. Mit Eifersucht hat das wenig zu tun, es geht nur um die Wahrheit und darum dein Kinder und dich aktuell und in Zukunft bestmöglich zu schützen.

    Ich wünsche dir die Kraft für euch die richtige Wahl zu treffen und das du es schaffst für euch alle das Grundgerüst einer friedlichen und gewaltfreien Zukunft zu bauen.

    Viele Grüße, Lea

  • Hat jemand Erfahrung im Bezug auf den Umgang mit Babys bei so einem schwierigen Thema?

    das kenne ich nur zu gut, wir haben zwei gemeinsame Kinder. Eins in der Schule, eins ein Baby. Ich dachte bzw hatte gehofft mit Baby 2 würde es besser (zwei Jahre versucht etc) aber in der Schwangerschaft teilweise apart und bis zum Ende immer abends getrunken. Ich war total frustriert, klar kann ich selbst ins KH kommen, aber was soll das? Will der betrunken mit in den Kreißsaal? Nach der Geburt war es kurzzeitig besser, und ich hab (klassische Co-Abhängigkeit) es wieder schön geredet „er trinkt ja nicht jeden Tag und nur 1-3 Flaschen Bier“ bla bla.

    Im sehr hormonellen Wochenbett ist das sehr belastend, angeschrien wenn ich geweint habe uvm.

    Schläft lange, ist total passiv.

    So wie ich lese ist es Dein erstes Kind, das ist eine besondere Zeit man muss sich erstmal als Mutter adaptieren und Stress hilft zB beim Stillen gar nicht.

    Bei Streitgesprächen sagt er auch immer so gemeine Sachen, und das hören die Kinder, die bekommen alles mit. Wenn der Papa die Mama beleidigt, ist das schrecklich und Gift für die Familie. Mein älterer Sohn ist schon verhaltensauffällig, das willst Du nicht für Dein Baby. Ein Alkoholiker kann sich nicht um seine Kinder kümmern, zB nicht zum Arzt fahren nachts usw. Die sind in ihrer Welt und haben Stimmungsschwankungen. Es kommt oft zur Parentrifizierung (Kinder nehmen Elternrolle ein), damit nimmt man Kindern die Kindheit.

    Such Dir Unterstützung (zB Familienhebammen, beim Gesundheitsamt anfragen), plane und organisiere Dich wie eine Alleinerziehende.

    Suche Dir für Dich selbst Therapie um aus der Co-Abhängigkeit zu kommen, das haben Du und Dein Baby verdient.

    Ohne Krankheitseinsicht und Therapie wird das nichts.

    Meine Mama trinkt immernoch und ist nicht Einsichtig - Alkoholikereltern machen einem die Kindheit kaputt, das ist so. Und Dich als Partner machen die auch kaputt

    Einmal editiert, zuletzt von Kiki24 (2. Januar 2022 um 08:22)

  • Hallo Aloha ,

    du schätzt die Situation sehr klar und realistisch ein, der Kindsvater versucht für sich eine „Schadensbegrenzung“ zu arrangieren. Will er die Vaterschaft nicht freiwillig anerkennen, bleibt dir nur die Vaterschaftsfeststellungsklage beim (an deinem Wohnort) zuständigen Gericht.

    Nach deinen Schilderungen ist „ER“ absolut nicht tragfähig, er handelt grob fahrlässig, wenn nicht schon vorsätzlich. Es herrschen schon fast kriegsähnliche Zustände. Gewalt in welcher Form auch immer, zeigt dir, wie verzweifelt und verwirrt (auch durch Alkohol) er ist. Oberste Vorsicht ist geboten.

    Mach es für dein Kind, mach es für dich. Alles ist besser, als das Leben mit einem nassen Alkoholiker.

    Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Hilfe...

    und ein gesundes Neues Jahr!

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