Hallo ihr Lieben,
ich hab jetzt länger nichts mehr geschrieben, aber fast jeden Tag mitgelesen. Und viel dabei gelernt. Aber scheinbar reicht es noch nicht, um den Absprung zu finden.
Mein (Ex? ... Schwebezustand-)Partner hat jetzt entschieden, für eine Weile nach Thailand zu gehen und hat sich für ein Marchial Arts Trainings Camp angemeldet. 2x Kampfsport täglich plus Fitnessprogramm. Und das für eine Zeit von mindestens einem Monat, evtl sogar 3 Monate oder im besten Fall ein Jahr.
Er hatte schon einmal eine sehr sportorientierte Zeit und hat in dieser Phase nach eigener Aussage nichts getrunken. Das war 2008 für 1,5 Jahre.
Wenn ich Trockenheit anspreche, iSv lebenslanger Abstinenz, dann weicht er aus. Er sei ja kein Alkoholiker, bei ihm wäre das anders. Er sei einfach jemand, der alles sehr extrem macht und dann kein Ende findet. Sei es Sport, extrem viel arbeiten, oder als Gegenpol dazu dann übermäßig viel rumhängen, extrem Serien gucken, extrem viel Ungesundes essen, dann extrem eine bestimmte Diät verfolgen. Oder eben viel trinken ... aber das habe dann nichts mit dem Alkohol als Stoff zutun, sondern mit seinem Hang, eben alle immer im Übermaß zu machen - egal ob gut oder schlecht, gesund oder ungesund.
Was die Trockenheit betrifft, so will er mir nichts versprechen. Ein Scheitern sei dann noch schlimmer meinte er. Er will erstmal anfangen, seinen Lebensstil umzustellen und von da aus weitersehen.
Ich weiß, ihr seid nun auch keine Orakel, aber wie schätzen vor allem die trockenen Alkoholiker unter euch das ein?
Ich würde ggf mit ihm mitgehen und mein Leben hier quasi aufgeben. Das wäre schon ein krasser Step.
Und noch eine Frage: Wenn ihr sagt "nur einfach nicht mehr trinken reicht nicht", was ist es denn dann, was fehlt? Was gehört noch zu den "must do", um die Chance auf eine erfolgreiche Abstinenz zu erhöhen?
Ok, erstmal die Einsicht. Ggf Besuch beim Arzt. Und dann? ich lese hier oft, dass es nicht sooo viel Sinn macht Ursachenforschung zu betreiben. Zumindest reicht das wohl auch nicht aus. Aber was sind dann die Puzzleteile?
Sein Leben, seine Umgebung wird er ja in Thailand umstellen. Wenn man nur Extremsportler um sich rum hat, Sonne und gutes Essen, dann ist das ja auch ein 180 Grad Wechsel der Umgebung (vorher Baustelle).
Ich bin mir einfach sehr unsicher, ob ich nach 10 Jahren ups & Downs mit Alkohol da nochmal mitgehe. Wir waren bereits am Anfang unserer Beziehung 1 Jahr im warmen Ausland und haben dort als Yogalehrer und Massagetherapeuten gearbeitet (alles meine Idee und meine "Kreation"). Nach ein paar Monaten ist er aus dem Retreat Center geflogen ... ratet mal warum? Alkohol. Ein Yogalehrer mit Bierfahne kommt halt nicht so gut.
Deshalb weiß ich echt nicht, ob ich dem Braten trauen soll.... aber vielleicht muss ich einfach ein letztes Mal auf die Fresse fliegen...