NudelTante Angehörige möchten lieber alles geheim halten!

  • Alba_tros ich bin dir nicht böse. Meine Emotionen sind hier auch schon das ein oder andere mal richtig hoch gekocht und ich hatte diesen Wunsch meinem Mann gegenüber auch schon... wäre er doch nur gegen einen Baum gefahren und mindestens schwer verletzt.. sowas habe ich mir gewünscht, damit er endlich wach wird... und so denkt ihr von mir.. ich verstehe das.

    Ich habe hier auch schon Dinge gelesen, wie... lag blau im Garten und hat Blut gespuckt und da denkt man sich auch... WARUM hören sie nicht auf..

    Ich hole mir jetzt Hilfe, weil ich auch nicht weiss, wie es weitergehen soll, oder wie ich reagieren soll.. damit meine ich nicht, meinen Mann und mich, sondern den kleinen. Kann ihn ja nicht den Papa verbieten, ich habe ihm aber schon erklärt, das ich Papa im Moment nicht sehen möchte, da ich sehr enttäuscht und traurig bin.

    Ob ich ihn vielleicht mal eine Stunde in den Garten bringen kann... puuuh.. weiss ich nicht... denke eher nicht, also mir ist nicht wohl dabei, deswegen muss ich sehen, was es für Möglichkeiten geben kann.

    Gestern habe ich noch einen Bon gefunden 2x 100 ml Schnaps, von letzter Woche. Da hatte er mir noch gesagt, da hat er nix gekauft , erst als er bei dem 3. Geschäft war, ging er zurück und kaufte eine große Wodka Flasche, das er die 2x 100ml schon intus hatte, ist ihm wohl entgangen.

    Wirklich sagenhaft :(

    Würde ich als Außenstehender meinen Satz lesen " er hat mich ja nicht geschlagen" , würde ich auch :roll:

    Ich werde Euch auf dem laufenden halten.

    Danke für Eure ganzen Nachrichten.

    Die NudelTante ;(

  • Hallo Nudeltante!

    Ich habe deinen Thread verfolgt und mir so für dich erhofft er schafft es. Aber leider schafft es nur ein kleiner Teil der nassen Alkoholiker trocken zu werden. Die Sucht hat den Trinker und die Angehörigen so fest in ihren Krallen, ich habe es so viele Jahre mitgemacht bis ich am Ende meiner Kräfte total hoffnungslos den Schlußstrich gezogen habe.

    Das war vor über 10 Jahren und mein Leben hat sich sehr verändert seitdem. Ich habe immer versucht meinen Fokus auf MEIN neues Leben zu richten mir war plötzlich so egal was aus ihm wurde. Er ist mittlerweilen an seiner Sucht verstorben aber ich habe ein gutes neues Leben mit meinen Kindern und meinem Enkelchen. Zum Glück haben meine Kinder seine schlimmste Phase nicht miterlebt da sie bereits ausgezogen waren. Gelitten haben sie trotzdem, es war ja ihr Vater der sich zugrunde gerichtet hat.

    Zeit heilt Wunden und das stimmt, es geht immer weiter nur anders und oft auch besser. Ich habe bis heute die Sucht nicht begreifen können und versuche es auch nicht mehr.

    Ich wünsche dir alles Gute, nimm dein Schicksal in die Hand und mache das Beste daraus, auch für deinen kleinen Sohn.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

    Einmal editiert, zuletzt von Speranza (24. April 2022 um 11:42)

  • Meine Emotionen sind hier auch schon das ein oder andere mal richtig hoch gekocht und ich hatte diesen Wunsch meinem Mann gegenüber auch schon... wäre er doch nur gegen einen Baum gefahren und mindestens schwer verletzt.. sowas habe ich mir gewünscht, damit er endlich wach wird... und so denkt ihr von mir.. ich verstehe das.

    liebe Nudeltante,

    ich glaube (fast) jeder Co kommt einmal an den Punkt, dass er sowas denkt. einfach damit der ganze Mist ein Ende hat.

    ich war sehr erschrocken, als ich in der Suchtfibel (in meinen augen ein gutes buch, das vieles in punkto Suchterkrankung erklärt) einen Fragebogen für Co´s gelesen habe und eine Frage davon war (sinngemäß): Wünschen Sie sich manchmal den Tod des Partners? - und ich dachte, verdammte sch..., ja.

    Das habe ich mal in meiner SHG angesprochen-die Antworten von den Angehörigen war eindeutig genauso.

    wach werden wird der abhängige aber auch nach einem Unfall wahrscheinlich nicht. als meine Frau ihren Führerschein verlor war sie im Begriff sich mit 3,8 Promille sich in den Feierabendverkehr auf der Autobahn einzureihen. das gefahrenpotenzial war offensichtlich. Aber das einzige, was der Verlust ausgelöst hat - jetzt kann ich befreit saufen, hab ja nix mehr zu verlieren, muss mir keine Gedanken mehr übers Autofahren machen...und meine Leber ist ja sowieso schon zerstört...

    Versuche nicht Flaschen zu finden, suche keine Verstecke, entsorge Kassenbons ungelesen. Es ist waste of time. solche "Beweise" ziehen dich nur runter aber helfen Dir nicht. das habe ich lange zeit leidvoll selbst mitgemacht und mich davon immer wieder frusten lassen.

    der konsumierende Alki lügt, betrügt, verharmlost, erfindet ausreden...immer und immer wieder.

    Ich wünsche Dir viel Kraft um Deine Entscheidungen durchzuziehen

    Liebe heilt keine Sucht

  • Die Geschichte wiederholt sich.

    Die Gemeinde ist betroffen, ein Ruf geht um „Hole dir Hilfe!“ , alle beteuern ihre Anteilnahme und wie schrecklich alles ist.

    Ähnlich einem trotzendem Kind, werden Wünsche geäußert, Sätze wie: „ich will aber, ich wünschte mir oder ich liebe ...“ . Aber, was ist wenn … ?

    Vernunft scheint ausgeschaltet zu sein. Was soll, bitte, alles noch passieren? (da fällt mir Alba_tros Post ein, wenn auch etwas unglücklich formuliert)

    Wie viel will man noch ertragen?

    Wann erkennt man die Realität?

    Was Kinder wollen oder nicht wollen, ist irrelevant, sie sind SCHUTZbefohlene. Es gilt sie zu schützen, auch gegen ihren Willen.

    Man kann Leid verzögern/ verlängern oder es beenden.

    Das sind die beiden Möglichkeiten. Man kann darüber diskutieren, doch ändert das etwas?

    NudelTante , was änderst du, wenn du weißt, wie viel er Alkohol kaufte, wie viel er trank, ob du ihn damit konfrontierst oder nicht? Wenn du die Polizei holst, ich ist vielleicht der Moment gerettet.

    Was ist mit morgen, nächster Woche? …

    Natürlich ist deine Situation ganz furchtbar traurig – doch was änderts, wenn du nicht handelst?

  • Ich habe hier auch schon Dinge gelesen, wie... lag blau im Garten und hat Blut gespuckt und da denkt man sich auch... WARUM hören sie nicht auf..

    Und ich lese hier immer wieder, das Frauen von ihren besoffenen Typen verprügelt und beschimpft werden...da denkt man sich auch...WARUM gehen diese Frauen nicht???

    Für mich ist das so unfassbar wie für einen CO wohl der Alkoholismus.

    ich hatte diesen Wunsch meinem Mann gegenüber auch schon... wäre er doch nur gegen einen Baum gefahren und mindestens schwer verletzt.. sowas habe ich mir gewünscht, damit er endlich wach wird...

    Ich kenne solche und ähnliche Äußerungen von hier und auch aus meiner ehemaligen SHG.

    Es wird eher der Tod des alkoholkranken Partners in Kauf genommen oder sogar herbeigesehnt, weil man zu feige ist, den eigenen Hintern zu bewegen.

    So soll das Problem gelöst werden, und man selbst muss nicht aktiv werden.

    Ich kann diesen Gedanken auf eine gewisse Art nachvollziehen, gingen doch wohl in allen Fällen Jahre voller Leid voran.

    Aber sobald ich diesen Gedanken hätte, lieber soll der andere verunglücken als das ich mich selbst mal bewegen muss, würde ich mich schon in der nächsten Sekunde fragen, wie krank/CO-abhängig ist das denn??

    Was ist denn mit MIR los, so zu denken?

    Und sei es nur für ein paar Sekunden.

    Nudeltante, ich denke Du bist schwer CO-abhängig, Du kontrollierst, Du spionierst ihm hinterher, sammelst Beweise und berichtest hier von ihm, ihm und nochmals ihm. Er ist mittlerweile sogar handgreiflich geworden ( war es wirklich das erste Mal?)...dieses Mal ist es Kneifen ins Gesicht gewesen, das nächste Mal ist es vielleicht die Faust in Deinem Gesicht.

    Und bitte wiegele es nicht ab a la " das würde er nie tun"

    Unter Alkoholeinfluss geschehen die meisten häuslichen Gewalttaten, das ist Fakt!

    Trotz allem kommst Du selbst nicht in die Handlung, weil Du das im Grunde gar nicht willst. ER soll das Problem lösen...glaubst Du eigentlich wenn er aufhörte zu trinken, wärest Du auch nicht mehr CO?

    Nö sorry aber so läuft es nie!

    Das Jugendamt hängt nun automatisch mit drin. Und das ist wohl auch gut so, vielleicht kann so wenigstens Euer Sohn da rausgeholt werden, ehe er weiteren Schaden nimmt.

    Denn das Jugendamt interessiert sich für die Belange der Kinder und wird auch handeln.

    Wenn Du schlau bist, liebe Nudeltante, bittest Du auch um gezielte Hilfe für Dich selbst, denn das Jugendamt kann auch entsprechende Hilfsangebote für Eltern vermitteln. Und sie kennen die richtigen Anlaufstellen.

    Das Jugendamt wird auch solche Bemühungen anerkennen, sollte es bis vors Familiengericht gehen.

    Dein Sohn braucht ebenfalls Hilfe, auch da gibt es tolle Angebote, von Kinderpsychologen bis hin zur Therapie mit Tieren...nehmt nun bitte Hilfsangebote wirklich und zeitnah an!

    Und hör auf, die Familie retten zu wollen, die liegt längst in Scherben vor Dir!

    Er wird weiter saufen, seine Entscheidung ist längst erneut zugunsten des Saufens getroffen.

    Er hatte alle Chancen der Welt und zusätzlich eine LZT, aber er hat nix davon genutzt!

    Ich hoffe, Du ziehst nun endlich wirkliche Konsequenzen und schützt Dich und vor allem Dein Kind.

    Schaffst Du das nicht, wundere Dich bitte nicht, wenn andere dann für Dich handeln, beispielsweise das Jugendamt.

    Komme Du dem lieber zuvor, indem DU endlich in die Handlung kommst!

    Du schaffst das!

    LG Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (24. April 2022 um 13:21)

  • Ich hole mir jetzt Hilfe, weil ich auch nicht weiss, wie es weitergehen soll, oder wie ich reagieren soll.. damit meine ich nicht, meinen Mann und mich, sondern den kleinen.

    Hallo liebe Nudeltante,

    ich bin es noch einmal...........

    Wieviel Hilfe möchtest du dir noch einholen?

    In deinen vergangenen Beiträgen las ich Hilfestellungen von einer Kinderpsychologin, die deinen Sohn und dich begleitete, von Gesprächen mit dem Jugendamt, der Suchtberatung für Angehörige, Terminen bei einer Psychologin.......

    Da frage ich mich momentan doch sehr ernsthaft, fruchteten oder halfen sie dir in deiner Problematik nicht?

    Eine " krankhafte " CO Abhängigkeit ist eine tiefgreifende Beziehungsstörung, aus der du nur herauskommmst, wenn du dir und zum Wohl deines Kindes kontinuierliche, engmaschige therapeutische Hilfe suchst.

    Solange du in dem selbstschädigenden Beziehungsgeflechts der CO Abhängigkeit verstrickt bleibst, kannst du auch deinem Sohn keine verantwortungsbewusste, schützende Mama sein.......da nutzen ihm zig Hilfen nichts.

    Du bist jetzt gefragt und musst erkennen, den nächsten so wichtigen Schritt für dich in die Wege zu leiten.........bevor alles in einer absoluten Katastrophe endet.

    Die vielen Forumsmitglieder hier gaben schon unzählige Hilfestellungen.

    Ich hoffe nicht, dass du zur Kategorie " beratungsresistent " gehörst.

    Ich kann deine Gefühle und dein Leid aus eigenen Erfahrungen in vielen Bereichen sehr gut nachfühlen, nur irgendwann muss man für sich erkennen, wann ein Umdenken zwingend erforderlich ist.......Dein Sohn hat das Recht auf eine glückliche, unbeschwerte Kindheit und auf eine im momentanen Rahmen noch mögliche gesunde Entwicklung.

    Von Herzen wünsche ich euch beiden alles erdenklich Gute und die wichtige Einsicht, Erkenntnis, aufgrund deines letzten Berichtes endlich zu handeln......

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Christrose

    Liebe Christrose,

    über deinen Post bin ich um ehrlich zu sein sehr enttäuscht, das gerade Du mir sowas schreibst.

    Du bist doch auch immer noch bei Deinem Mann!

    Und was heisst wie viel Hilfe denn noch? Wenn man es mal genau Betrachtet, bin ich mit meiner Therapie noch am Anfang bzw. am starten, denn

    Die 1. Psychologin, wo ich zweimal war, bei der fühlte ich mich nicht wohl.

    Bei meiner jetzigen, hatte ich diese ich glaube es sind 4 "Probe Termine " dann wird ein Antrag gestellt, Kasse muss genehmigen, das habe ich jetzt alles durch.. seit mein Mann zurück ist, war ich noch gar nicht mehr dort, wegen dem ganzen Papierkram.

    Morgen habe ich wieder einen Termin. Mit meinem Sohn war ich einmal, wegen der Autosache und ihm die Sache mit dem Alkohol zu erklären (fachmännisch) auch da habe ich morgen noch mal einen Termin.

    Zum Thema Jugendamt, kann ich nur folgendes sagen... ich saß da damals, ALLEINE... rede und Antwort.. die wollten sich noch mal melden, um ein Gespräch mit uns zusammen zu führen... ENDE Februar, darauf "warte" ich heute noch... da kam nämlich so rein gar nix mehr.... nix.

    Für meinen Geschmack, sehr fragwürdig.

    Was ich sagen will... ich gehe zu Therapie... sie hat mir auch schon ein wenig geholfen, aber so richtig losgehen tut sie erst jetzt.

    Bei der Suchtberatung möchte ich fragen, was es für mich und mein Kind noch für Optionen gibt, bzw. wie man das jetzt händelt, zwecks Kontakt zum Papa.

    Ich fragte damals das Jugendamt, wegen alleinigem Sorgerecht... die meinten, das wäre nicht so einfach. Umgang darf man auch nicht verbieten.. aber wie soll man es machen? Ich will ihn nicht sehen, aber ich möchte ihm auch nicht den kleinen überlassen.

    Ich finde es alles verdammt schwierig, wie macht man was richtig... und dafür hole ich mir Hilfe.

    Es klingt so, als hätte ich schon Jahre lang Therapie und schnalle nix. Und das ganz volle Ausmaß , das er wirklich so krank ist...kam ja erst am Tag X ans Tageslicht und das ist auch noch nicht sooo lange her.. und seitdem mache ich und tue ich.

    Naklar wollte ich auch hinter ihm stehen... aber das es jetzt so ist, wie es ist... hätte ich einfach nicht gedacht, denn die Prognose war sehr positiv, oder er hat es geschafft, die ganze Klinik zu manipulieren !

  • Was Kinder wollen oder nicht wollen... gegen den Willen...ich glaube das ist zu einfach gedacht, aber genau dafür hole ich mir Hilfe , wie man das angeht.

    Ändern tut das nix, wenn ich weiss, was er getrunken hat oder wieviel oder oder... aber ich WEISS es dann zu 100% und ich glaube, das zu wissen gibt mir mehr Kraft.. genau erklären kann Ichs nicht.

    Ich bin einfach immer noch todtraurig ...

    und nicht handeln stimmt ja nicht. Nach dem knall am Samstag sind wir räumlich getrennt.

  • Die Suchfibel liegt hier sogar, aber ich habe nicht reingeschaut..


    Finde es auch schrecklich, das ich diesen Gedanken hatte...

    Du hast recht mit den Bons, aber ich musste mir das scheinbar einfach noch mal vor Augen führen... ausser Gewissheit und Frust bringt mir das nix... wohl war!

    Ich arbeite an mir... ich brauche aber noch Zeit.. ich fühle mich immer noch, als bin ich nicht richtig da... grauenvoll

  • Christrose

    Liebe Christrose,

    über deinen Post bin ich um ehrlich zu sein sehr enttäuscht, das gerade Du mir sowas schreibst.

    Du bist doch auch immer noch bei Deinem Mann!

    Liebe Nudeltante,

    vielen Dank für deine Antwort. Es tut mir sehr leid, wenn mein Beitrag dich enttäuschte. Ich wollte dir damit nicht zu Nahe treten, dich eigentlich nur " wachrütteln " und Denkanstöße bieten.

    Nur liest man sich deinen Chat von Anfang an durch, dann bekomme ich leider aus meiner Sicht den Eindruck, dass du zwar viele Hilfen für dich und deinen Sohn installiert, aber nicht konsequent durchgezogen hast.......mein gelesener virtueller Eindruck.....den ich natürlich revidieren möchte, sollte ich falsch damit liegen.....virtuelle und reale Welt treffen halt zusammen!

    Dein Fokus beschränkt sich aus den Beiträgen meist auf die Bedürfnisse und Bekämpfung in der Suchterkrankung deines Mannes, weniger auf deine eigenen Ziele und Vorstellungen von einer Partnerschaft mit einem alkoholerkrankten Menschen.

    Letztendlich muss auch jeder Angehörige für sich entscheiden, wo seine Grenzen liegen, was er erdulden, ertragen kann, ob er sich trennen, weiter verharren oder einen " Neuanfang " mit dem Partner/in wagen möchte.

    So ein Forum kann zur Entscheidungsfindung ganz gleich in welche Richtung beitragen, unterstützend tätig werden, im realen Leben liegt es an einem, was man von allem umsetzen möchte.

    Auch wenn sich viele Geschichten hier ähneln, sind doch die Menschen, die es betrifft individuell.....in ihrer Lebensweise, in ihrer Persönlichkeit, in den Erfahrungen aus der Kindheit und vielen anderen Faktoren.

    Wir bekommen nur einen Teil hier vermittelt , kennen die Hintergründe und Beweggründe meist nicht, weshalb sie ihre Entscheidung so oder so fällen.

    Als mein Mann rückfällig wurde, entschloss ich mich, eine psychologische Begleitung in Anspruch zu nehmen, weil mir bewusst war, wie sehr mich meine CO Abhängigkeit " krank " machte.

    Durch engmaschige kontinuierliche Gespräche bekam ich jede Menge " Handwerkzeug " mit, um mich innerlich und äußerlich von meiner Abhängigkeit zu distanzieren.......sicherlich gelang mir das nicht von heute auf morgen, war ein Prozess der ständigen Selbstreflexion und natürlich in der Herausforderung mit der zunehmenden Suchterkrankung meines Mannes........letztendlich war ich aber soweit in meiner Klarheit, dass ich mich zum Schluss auch hätte trennen können.

    Meine Geschichte, warum ich diesen Schritt zum momentanen Zeitpunkt nicht vollzog, kennst du ja.

    Sicherlich habe auch ich keine Garantie, ob mein Mann seine jetzige gewonnene Einsicht behält, konsequent seine Suchterkrankung zu therapieren, nicht wieder rückfällig wird.......trotzdem wollte ich unserer gemeinsamen langjährigen Ehe von fast 40 Jahren noch einmal eine Chance geben.

    Die Zukunft wird es zeigen......wir "arbeiten" jeden Tag hart daran.....von beiden Seiten und dazu gehört für mich eine lebenslange vollkommene Abstinenz und der absolute Fortbestand meiner Selbstfürsorge.

    Einen Rückfall dulde ich nicht mehr und hat die Konsequenz der Trennung, dessen ist sich mein Mann sehr bewusst.

    Körperliche Gewalt, als auch die gemeinsame Erziehung eines kleinen schutzbedürftigen Kindes spielten in den Zeiten der Alkoholerkrankung meines Mannes keine Rolle, und hätte mich auf jeden Fall sofort dazu bewogen, eine Trennung einzuleiten......wobei auch die psychische Gewalt natürlich nicht zu unterschätzen ist, ebenso verherrend in seinen Auswirkungen sein kann.


    Ich wünsche dir und deinem Sohn alles Glück der Welt,

    liebe Grüße Christrose

  • Hallo Nudeltante,

    ich glaube, ich kann erahnen, wie es dir geht, du bist verzweifelt, suchst händeringend Hilfe, von allen Seiten prasseln kluge Ratschläge auf dich herein, versuchst alles zu verstehen, zu beweisen und hoffst …

    … das alles nur ein böser Traum sei.

    Dein derzeitiges Leben geht gerade den Bach runter, zumindest deine Vorstellung davon.

    Alle sagen, mach` diesem Martyrium ein Ende, trenne dich, schütze dich, schütze dein Kind.

    Sätze, wie `Die Hoffnung stirbt zuletzt` u.ä. halten, dagegen. Natürlich stirbt die Hoffnung zuletzt, zuvor stirbt alles andere.

    Leider werden solche Sätze nur zum Teil überliefert, z.Bsp. `Alles wird gut – vielleicht!?.`

    Ich weiß, alles rhetorische Spielereien. Doch allgegenwärtig in unserem Denken.

    Egal. Du lebst dein Leben, du entscheidest. Du mußt dich vor niemandem rechtfertigen, außer vor dir selbst.

    Wenn man keine reale Hilfe (Freunde, Familie) hat, wird`s schwieriger, so ein Onlineforum kann nur begleiten, versuchen … jeder teilt seine Meinung mit, seine Ansichten.

    Was du daraus machst, ob du es in dein Handeln einfließen lässt, bleibt allein dir überlassen, ebenso verhält es sich bei professioneller, therapeutische Beratung – du entscheidest!

    Wenn du, für dich, noch nicht „das Richtige“ gefunden hast, dann ist das so. Manche entscheiden recht schnell, andere benötigen Zeit ...

  • Hallo!

    Wir sind weiterhin räumlich getrennt. Und lassen die Gemüter erstmal runterfahren.

    Ein Gespräch ist von beiden Seiten gewünscht.

    Meine Achterbahn der Gefühle rast aber noch. Heute Nacht konnte ich aber endlich schlafen, aber wohl eher vor Erschöpfung.

    Ich melde mich, sobald es etwas zu berichten gibt.

    Lieben Dank fürs nachfragen.

    Die NudelTante !

  • Huhu Nudeltante! Wir denken an dich und du kannst auch gerne einfach nur so schreiben, wie es dir so geht. Da musst du nicht erst warten, bis es „etwas zu berichten“ gibt 😉

    Liebe Grüße, Lea

  • sobald es etwas zu berichten gibt.

    Mich interessiert zum Beispiel ob bei euch auch schon der Frühling richtig da ist und du mit deinem Sohn das Wochenende genießt 😊

    Wir haben heute einen großen Hasen gesehen und die Große wird jetzt vermutlich für eine lange Zeit glauben, dass es den Osterhasen wirklich gibt. So hat sie ihn nämlich genannt 😂 morgen hole ich mit einer Freundin und ihren Kindern die Ostersuche nach, hat bisher mit den Rotznasen nicht hingehauen. Immer war einer krank.

    Liebe Grüße! Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Da habt ihr natürlich recht :)

    Mein Sohn ist heute mit seiner Oma und seinem Bruder unterwegs. Die Sonne kommt gerade richtig schön raus, kanns aber gerade nicht genießen.

    Würde mich einfach gerne verkriechen. Ich weiss.. keine tolle Option.. mache ich ja auch nicht.. aber ich Wusel hier ein bisschen rum, mit Wäsche und Papierkram für die Reha.

    Aber heute vormittag habe ich unzählige runden das Kartenspiel UNO FLIP mit meinen Süßen gespielt. Kann ich nur empfehlen, uns macht das total süchtig. Ist erst wie das normale UNO Spiel, also das ganz klassische und dann kommt die FLIP Karte und du musst alle Karten umdrehen, denn die sind von beiden Seiten bedruckt... da wird's dann aber "gemeiner" da gibts 5+ ( ziehen) Karten usw. das macht so viel Spaß, denn manchmal versaut es einen ja die Tour, denn es gibt mehrere FLIP Karten, da gehts schon mal hin und her.

    Falls sich das einer gönnen möchte, aktuell bei MÄC Geiz für 6,99 Euro, bei uns hats der Osterhase gebracht, wo wir beim Thema Hasen sind :)

    Morgen steht ein kleines Sportfest an.. endlich.. 2 Jahre lang war das natürlich ausgefallen, da gehen wir morgen hin.

    Ende Mai steht eine kleine Klassenfahrt an, auch total aufregend und dann gehts auch schon los zur Reha.

    Meine Oster Deko steht übrigens noch.. finds einfach so hübsch :D

  • Zu Weihnachten habe ich mit Kindern Uno Flip gespielt. Im Urlaub bin ich ja immer der Spieleonkel, da ist Kinderbespaßung angesagt. Ja, das Spiel ist ziemlich chaotisch, aber wenn man einfach nur mal ein bißchen den Kopf ausschalten will, macht das schon Spaß für eine Weile. Das hat jetzt zwar nix mit unserem großen Thema hier zu tun, aber vielleicht helfen ja auch mal etwas Abwechslung und leichtere Themen.

  • In der schwierigen Rückfallzeit meines Mannes half mir das gemeinsame Spielen mit meinen Enkelkindern zur Ablenkung auch sehr, den Kopf zwischendurch frei zu bekommen........ein kleines Stück "Normalität" zu leben.

    Was haben wir bei Schokohexe, Schwarzer Peter & Co gelacht, denn

    Kinder sind so herrlich unbedarft, leichtlebig und voller Lebensfreude, geben tausendfach ihre lebendigen Gefühle zurück. Das munterte meine traurige Seele oft auf..........

    Abwechslung und leichte Themen, gerade auch im Alltag, sind für die Selbstfürsorge überlebenswichtig.

    Ich nahm mir in dieser Zeit sehr oft bewusst Auszeiten, die mir und meinem Gefühlschaos positive Energien gaben.

    Weiter so, liebe Nudeltante......lass dich nicht unterkriegen!

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Update

    Hallo in die Runde.. ich melde mich mal wieder und hab nix schönes zu berichten.

    Leider ist es zwischen meinem Mann uns seiner Mutter im Garten richtig eskaliert, mit Tisch umschmeissen, Tür eintreten ( Mutter )

    Und das alles vor beiden Kindern ( wir sind ja Patchwork) weiss gar nicht mehr, ob ich das mal erwähnt hatte.

    Den genauen Grund weiss ich um ehrlich zu sein nicht. Die beiden haben sowieso ein merkwürdiges Verhältnis zueinander, aber schon immer.

    Ich bin der Meinung, die brauchen beide Psychologische Hilfe, um ein "NORMALES" Verhältnis führen zu können.

    Sie hat früher in meinem Beisein schon Sachen zu ihm gesagt, wo ich so dachte... Puh, wenn meine Mutter sowas zu mir sagen würde, hätte ich vermutlich keinen Kontakt mehr... aber als aussenstehender kann man vieles leichter sagen...

    Sehe es ja in meinem Fall auch... von außen würde ich bestimmt auch denken... renne.. aber wenn man betroffen ist, ist alles anders...

    Nach der Eskalation kam sie zu mir mit den Kindern, haben dann erstmal gesprochen... alleine.. Kids waren im Zimmer.. mit denen haben wir aber auch gesprochen... ich bin dann aber doch noch mal in den Garten geradelt.. ihr schüttelt bestimmt alle den Kopf.. ich konnte nicht anders...

    Natürlich hat er sich in der Zeit, wo ich nicht kam was eingeholfen - sehr traurig -

    Er hat dann auf der Suchtstation angerufen und wollte sich auf Entzug begeben, er hatte mir schon mal gesagt, das die NEIN gesagt haben, ich habs nicht geglaubt, hatte sogar am Dienstag meine Beraterin gefragt und sie meinte, dort gibt es immer ein Notbett, für den Fall der fälle oder das es erst gar nicht zum Rückfall kommt.. ich hatte das damals auch so verstanden... und was soll ich Euch sagen.. die haben wieder NEIN gesagt, das gibts nicht und er könnte Montag kommen und jetzt nur in die Notaufnahme... ich fand es echt unglaublich...

    Wir haben noch eine andere Notfall Nummer angerufen, aber das war ganz kurios... empfand ich selber auch so... er hatte auch mit seinem ehemaligen Bettnachbarn aus der Klinik telefoniert, der ist gerade noch... ich weiss nicht genau was es ist, aber eine Art "betreutes Wohnen" um die Abstinenz zu stärken... der hatte sich hinter geklemmt und meinte, er könne dort für 2 Tage erstmal in "Sicherheit" und es war nicht um die Ecke, mit der Bahn 1,5 Stunden... hat er wirklich gemacht und vor Ort sagten die dann doch NEIN... ich fühle mich selber wie im falschen Film... ich empfinde das schon als Unterlassene Hilfeleistung... er hatte mich dann noch ganz aufgebracht angerufen und dann war sein AKKU leer.. so eine scheisse...

    ich habe versucht mich selber zu beruhigen , ich konnte ja jetzt eh nichts ändern.. ich habe einfach nur gehofft, das er einfach wieder in den Garten fährt und erstmal klar wird... und nicht noch stress anfängt, denn heute ist ja auch noch 1. Mai, da kann es ja unter umständen auch kritisch werden.

    Gegen 10 hat er sich gemeldet, das er im Garten ist.

    Ich war bzw. bin fürs erste erleichtert.

    Irgendwie verstehe ich einfach die Welt nicht mehr.. er ist einfach so krass verändert, so kennt ihn wirklich niemand.

    Ich glaube so langsam, das er wirklich richtig Psychologische Hilfe braucht.. aber intensiv.

    Ich meine, bevor sein ganzes Gerüst zusammen gefallen ist, ist es doch nie so ausgeartet... natürlich gab immer mal wieder Streitigkeiten.. aber was das jetzt für Dimensionen annimmt... ich empfinde es jetzt nach der reha noch schlimmer wie vorher irgendwie.

    Ich bin wirklich froh, das unsere Reha bald beginnt.

    Aber das gestern... ich bin wirklich neutral geblieben, habe mich nicht weiter geäußert, weil ich ja auch weiss, wie seine Mutter ist..

    ich habe z.b. ein ganz anderes Verhältnis zu meinen Eltern, ich habe aber auch eine ganz andere Kindheit genossen...

    Das sind meine Worte zum Sonntag... leider nix schönes... absolut nicht!

    Es grüßt Euch die NudelTanTe!

    Einmal editiert, zuletzt von NudelTante (1. Mai 2022 um 12:49)

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