• Hallo ihr lieben,

    jetzt hatte ich geschaut ob es hier bei mir im Umkreis eine SHG für Angehörige gibt. Im Umkreis von 30 km gibt es eine. Leider arbeite ich in der entgegengesetzten Richtung so das ich mind. 1,5 h Anfahrt habe. Da passt dann die Uhrzeit nicht. 16.00 Uhr. Für mich nicht zu schaffen.

    Ich habe jetzt 2 gefunden in der Stadt in der ich arbeite. Aber die Uhrzeiten sind nicht machbar. 14 Uhr bzw. 15 Uhr. Das kann ich nicht regelmäßig realisieren. Schade.

  • Guten Abend mollyfisch

    Möchtest du unbedingt in eine SHG rein?

    Weil ansonsten werden normalerweise auch Einzelgespräche angeboten,die sind dann zeitlich flexibler, über Caritas oder Suchtberatungsstellen,so als Tipp,falls du noch nicht alles ausgeschöpft hast☺️

    Ich war einmal im Februar dort bei unserer Suchtberatung vor Ort im Einzelgespräch,dann wollte ich nun wieder hin um die Situation besser zu verarbeiten und was war,mein Ex Partner hat nun diese Beraterin.

    Kann mich so schon schwer jemanden öffnen und ob ich mich auf eine neue einstellen kann ist fraglich.Hab vorerst einen Haken dahinter gemacht.

    Einen schönen Abend noch und viel Erfolg

    Liebe Grüße

  • Hallo Pusteblume, ja ich habe schon länger darüber nachgedacht. Das Forum hier hat mir bis jetzt unheimlich geholfen. Ich würde aber den direkten Austausch in einer Gruppe auch gut finden. Ein Einzelgespräch möchte ich eher nicht. Die Dame ist sicher qualifiziert aber ich würde den Austausch mit Betroffenen bevorzugen. Na ja ist auch nicht so schlimm. Ich habe ja euch hier🥰.

  • Guten Morgen in die Runde,

    Am Montag ging es mir wieder sehr schlecht. War immer wieder am Weinen. Zweifel und die unrealistische Möglichkeit das er trocken wird und bleibt und wir vielleicht doch ...... Seit Dienstag geht es mir aber wieder gut. So langsam merkt man doch das es besser wird. Bei dem Gedanken das es vorbei ist kommt nicht mehr dieses "O Gott Gefühl". Seit Dienstag habe ich nicht mehr geweint.

    Meinen Mann allerdings verstehe ich nicht mehr: vor 2 Wochen sagte er mir er trinkt nicht mehr. Ich habe ihm gesagt mir kann er nichts vormachen. Ich weiß das er noch trinkt. Daraufhin sagte er das er vielleicht doch noch mal in die Entgiftung gehen möchte. Wäre ja gut wenn er aktiv werden würde.

    Vor 2 Tagen habe ich ihm die Haare geschnitten (er hat mich gefragt und ich fand das o.k). Anschließend hat er sich bedankt und mich gefragt was ich dafür haben möchte? Nichts natürlich. Dann sagt er nochmal danke und fragt mich ob er ein Küsschen bekommen kann. Natürlich nicht. Was soll das?

    1 Stunde später bin ich nochmal runter um das noch mal anzusprechen. Auch habe ich nochmal die Wohnsituation angesprochen und das mir das nicht guttut. Ja es lässt sich halt nicht ändern so sein Kommentar. Doch man könnte es ändern. Er könnte ausziehen.

    Im Gespräch meinte er er trinkt seit etlichen Tagen nichts mehr, überlegt aber nochmal in die Entgiftung zu gehen? Ich habe dazu nichts mehr gesagt.

    Ich bin sicher das er nach wie vor trinkt. Ob es wirklich so ist weiß ich nicht, aber über die vielen Jahren hat man ein Gespür dafür bekommen und damit lag ich bisher auch immer richtig.

    Er geht arbeiten, seine gesamte Freizeit verbringt er vor der Glotze. Am letzten WE im September hatten wir eigentlich abgesprochen uns zu treffen um das Guthaben unserer Konten zu trennen. Am besagten WE hatte er keine Lust. Gut ich habe es dann allein gemacht, mir blieb ja nichts anderes übrig, da ab 01.10. jeder sein eigenes Konto hat. Bis heute hat er nicht nachgefragt wie sein Kontostand aktuell ist usw. Das Online-Banking und die Push-Tan müsste bei ihm noch eingerichtet werden - kein Interesse seinerseits. Ich mache es nicht.

    Ich habe alles dokumentiert und Fotos vom Kontostand vor der Trennung gemacht. Wie kann man nur so sein? Als ich ihn kennenlernte hatte er nichts plus Schulden aus erster Ehe. Warum? Weil er sich auch damals um nichts gekümmert hatte. Diese Dame war allerdings nicht so fair wie ich und hat seine Gleichgültigkeit und sein Desinteresse schamlos ausgenutzt. Sollte man aus solchen Dingen nicht lernen?

    Manchmal kommt so der Gedanke ob er es mir absichtlich schwer machen möchte? Kein Auszug, keine Mitarbeit bei der Kontentrennung usw.

    Andererseits bestärkt mich das ja nur in meiner Entscheidung.

    Mittlerweile merke ich schon das bei mir keine tieferen Gefühle mehr da sind. Ich vermisse ihn nicht in meinem Alltag, ich vermisse ihn auch nicht körperlich. Es ist nur der Gedanke das wir die "guten Zeiten" nie wieder miteinander haben werden. Die wenigen harmonischen Wochenenden und die Urlaube. Das tut noch weh. Diese Erinnerungen werden wahrscheinlich immer schmerzen.


    So das musste ich mal loswerden.

    LG

  • Mittlerweile merke ich schon das bei mir keine tieferen Gefühle mehr da sind. Ich vermisse ihn nicht in meinem Alltag, ich vermisse ihn auch nicht körperlich. Es ist nur der Gedanke das wir die "guten Zeiten" nie wieder miteinander haben werden. Die wenigen harmonischen Wochenenden und die Urlaube. Das tut noch weh. Diese Erinnerungen werden wahrscheinlich immer schmerzen.

    Durch deine Texte erscheinst du mir ob deiner Trennung klein und vor allem sehr enttäuscht.

    Die Enttäuschung, die wir an uns selbst erleben, schmerzt am meisten. Aber wenn sie gründlich und endgültig genug ist, bedeutet sie auch ein grosser Schritt vorwärts, der befreit und der dich nach und nach wieder wachsen und dich neu erfinden lässt.

    Mir scheint, unten angekommen bist du - ab jetzt gehts aufwärts mit dir!

    LG Ste55

  • Hallo Ste55,

    ja ich bin enttäuscht, klar, weil alles Reden, Hoffen usw. die letzten Jahre umsonst war. Ich habe letztlich meine Zeit vergeudet. Alles was wir uns die letzten Jahre aufgebaut haben war umsonst. Wir werden alles verlieren und es ist ihm augenscheinlich egal. Ja da bin ich tatsächlich enttäuscht und ja es nimmt mich mehr mit als ich dachte.

    Deshalb habe ich auch nach einer realen SHG in meiner Nähe gesucht.

    Ich habe aber trotz allem das Gefühl das so langsam besser wird. Aber die vielen Enttäuschungen über die vielen Jahre haben natürlich Spuren hinterlassen. Während des Umbaus, die Krankheit meines Sohnes, die Alkoholsucht meines Partners - ja ich war immer die Starke die an alles Fronten gekämpft hat.

    Es wird einfach Zeit brauchen.

    LG

  • Hallo mollyfisch,

    was würdest du anderen raten, früher die Reißleine zu ziehen? Wie lange sollte man reden und hoffen, dem Alkoholiker eine Chance geben? Ein ½ Jahr, 2 Jahre oder ?

    Die Anzeichen, daß etwas nicht stimmt hat man ja schon recht früh. Liegt es am mangelnden Problembewußtsein, es nicht wahrhaben wollen/ können, daß man so lange nicht konsequent reagiert, ist es die „ Liebesbrille“?

    Ich weiß, jeder Mensch und jede Beziehung ist sehr individuell, bei dem einen dauert es Jahre, Jahrzehnte bis man völlig mutiert und der Alkohol zur absoluten Nr. 1 wird, andere können es gut vertuschen, kleinreden, auch Angehörige verschließen gern und lange die Augen.

    Wann sollte man seinem Partner „die Pistole auf die Brust“ setzen? Erst wenn alles bereits zusammengebrochen ist?

    Meine Mutter trennte sich nach 24 Jahren vom alkoholischen Vater, eine schlammschlachtähnliche Scheidung folgte und sie hatte danach arg zu kämpfen. Doch, auch diese Wunden heilten, sie sagte nach über einem Jahr: „ Hätte ich das mal viel früher getan.“

  • Hallo Achelias,

    wenn ich zurückblicke hätte ich vor 7 - 8 Jahren die Reißleine ziehen müssen. Das war so der Zeitpunkt wo es unser Zusammenleben stark beeinflusst hat.

    Aber da gab es auch immer wieder Phasen wo es besser lief und die Hoffnung da war. Damals sah ich aber auch finanziell keinen Ausweg, wusste keine Lösung. (das Haus zu dem Zeitpunkt gerade begonnen zu sanieren, nichts fertig, gerade Kredit aufgenommen usw.). Mir war hier noch gar nicht so bewusst das er wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt schon als Alkoholkrank einzustufen war.

    Aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen für alle. Irgendwie wäre es weitergegangen.

    Ich würde jedem zur schnellen Trennung raten wenn der Alkoholiker nicht einsichtig ist und nichts unternimmt . Aber wie du schon schreibst jeder ist anders und ich habe lange gebraucht mir einzugestehen dass er wirklich abhängig ist. Ich war einfach noch nicht so weit diesen Schritt wirklich zu gehen.

    Jetzt bin ich soweit und trotzdem ist es so unglaublich schwer. Ich glaube nicht das ich es früher geschafft hätte das durchzuziehen.

    LG

  • Ich hatte kürzlich meinen Kollegen von der Trennung berichtet. Da habe ich zum Glück auch ganz liebe Kollegen. Gestern fragte meine Kollegin mich nach dem Grund der Trennung. Ich habe es ihr erzählt und dann sagte sie mir dass ihr Vater ebenfalls alkoholabhängig ist. Er ist ein Quartalstrinker. Da war ich dann doch überrascht. Aber sie hat mich dadurch verstanden und ich musste nicht viel erklären.

    LG

  • Zitat

    Naja zum einen möchtest du den Partner nicht bloß stellen und zum anderen ist es sicher auch irgendwo Scham oder vielleicht auch das eingestehen der eigenen Hilflosigkeit. Und ich denke auch das Gefühl selbst versagt zu haben

    Hallo mollyfisch,

    das ist doch genau das Übel, auf der einen Seite stört der alkoholisierte Partner, auf der anderen, wird alles getan, um den Mantel des Schweigens zu erhalten und diese Situation zu schützen, wenn nicht gar zu bewahren.

    Stell` dir bitte Mal vor, selbstbewußte Frauen würden dieses genau nicht tun, würden offen darüber reden, daß ihr Liebster immer mehr trinkt, daß sie sich sorgen, nicht nur um den Mann, sondern um die ganze Familiensituation.

    Das bedeutet ja nicht, daß man sich illoyal verhält oder jemanden an den Pranger stellt.

    Glaubst du nicht, man könnte schon viel früher etwas bewirken und auch auf das Bewußtsein des Partners einwirken?


    Dein Mann säuft und du hast versagt, das ist typisches Co-Denken. Wenn meine Frau nichts gegen meinen übermäßigen Alkoholkonsum tut, ist sie doch selbst daran Schuld ... :cursing:

  • Ja du hast in allen Punkten recht. Das ist aber auch das Grundübel. Der eine trinkt und wird vom Co beschützt und betütelt. Der Co kommt nicht raus weil er sich nicht trennt und der Trinker kommt nicht weiter weil der Co ständig um ihn ist.

    Es wäre besser für alle wenn man es offen ausspricht. Der Leidensweg von allen wäre eventuell kürzer und so mancher Alkoholiker würde dadurch vielleicht eher sein Sucht behandeln lassen.

    Aber mir z.B. war ja nicht bewusst was Co-Abhängigkeit bedeutet (für beide). Du musst ja erst mal verstehen dass du als Angehöriger kaum bis gar nicht helfen kannst. Das ist glaube ich das Hauptproblem daran. Bei mir jedenfalls war es so.

    Heute frage ich mich auch manchmal wie blöd ich teilweise war, aber ich wusste es einfach nicht besser.

    LG

  • Ich glaube nicht das ich es früher geschafft hätte das durchzuziehen.

    Das ist ein Reifeprozess. Ich hätte vor Jahren den Schlussstrich ziehen müssen, rückblickend. Man wächst ja auch mit den Jahren in seiner Persönlichkeit.

    Mit Mitte 20 war ich noch nicht so gefestigt wie jetzt.

  • Glaubst du nicht, man könnte schon viel früher etwas bewirken und auch auf das Bewußtsein des Partners einwirken?

    Hm, kannst du das noch mal eher erläutern?

    Ich denke schon, dass viele Partner das Problem zuhause thematisieren und teils bitten und betteln, dass der Partner weniger trinkt oder am liebsten gar nicht. Aber das ist doch das Hauptding, dass doch die Betroffenen selbst erstmal wenig bis keine Einsicht haben, dass ihr Trinktverhalten problematisch oder krankhaft ist?

    Und die betroffenen Partner wissen eben auch nicht, dass man nicht helfen kann und sollte und geraten dann in die Co. Abhängigkeit.

  • Vielleicht sollten die Angehörigen ihre Partner einfach Mal fragen, ob sie nicht mit dem Trinken aufhören möchten.

    Wenn nicht, ist eigentlich (!) alles gesagt und man kann sich weitere Diskussionen ersparen.

  • Und wenn man dem Partner fragt und er immer betont er möchte aufhören?

    Ich glaube, dass es sehr individuell ist. Denn jeder Fall ist unterschiedlich. Es ist schwer hierfür eine richtige Lösung vorzugeben. Denn nach meiner Ansicht gibt es die nicht.

    Liebe Grüße Petra

  • Vielleicht sollten die Angehörigen ihre Partner einfach Mal fragen, ob sie nicht mit dem Trinken aufhören möchten.


    Wenn nicht, ist eigentlich (!) alles gesagt und man kann sich weitere Diskussionen ersparen.

    Wenn ich meinen Mann nach einem Absturz frage, ob er an seinem Trinkverhalten etwas ändern möchte, dann sagt er: klar, jetzt ist Schluss, ich fühl mich so schlecht.

    Wochen später stürzt er wieder ab.

  • ja

    Vielleicht sollten die Angehörigen ihre Partner einfach Mal fragen, ob sie nicht mit dem Trinken aufhören möchten.

    Wenn nicht, ist eigentlich (!) alles gesagt und man kann sich weitere Diskussionen ersparen.

    Das klingt gerade so als ob die Angehörigen einfach nur Fragen müssten und alles wäre ganz einfach. Was glaubst du denn warum viele in dieser Spirale stecken.

  • Zitat

    Zitat von achelias Glaubst du nicht, man könnte schon viel früher etwas bewirken und auch auf das Bewußtsein des Partners einwirken?

    Wie soll man denn auf das verschobene Bewusstsein einer Säuferbirne Einfluss nehmen ?

    Ich glaube, das ist nicht möglich. Egal was man sagt oder tut. Ein Säufer, der saufen will, wird das tun.

    Und er wird es mit allen Mitteln verteidigen.

    Ich habe mich in meiner Saufzeit immer mehr unerreichbar gemacht.

    Du nicht, achelias?

    Zitat

    Vielleicht sollten die Angehörigen ihre Partner einfach Mal fragen, ob sie nicht mit dem Trinken aufhören möchten.

    Ich gehe davon aus, das das meist längst erfolgt ist. Und zwar wieder und wieder und wieder...sei es mit Fragen, Betteln, Drohen, oder Weinen.

    Ich verstehe gerade nicht, warum ein Angehöriger oder CO sich um die Belange des trinkenden Partners kümmern soll, anstatt der Betroffene selbst?

    Das bedeutet doch auch CO-Abhängigkeit: Sich um Belange des Partners zu kümmern, für die man überhaupt nicht zuständig ist.

    Das ist ja der direkte Weg IN die CO-Abhängigkeit anstatt ein Weg raus, oder?

    Tut mir leid, aber ich denke, der Versuch der Einflussnahme wird kläglich scheitern, wenn nicht schon eine ausgeprägte Krankheitseinsicht besteht.

    Das ist nur verbrannte Zeit, die der CO lieber in sich investieren sollte, um aus der Nummer wieder raus zu kommen.

    Reicht, wenn einer sein Leben kaputt säuft!

    LG Sunshine

  • Das klingt gerade so als ob die Angehörigen einfach nur Fragen müssten und alles wäre ganz einfach.

    Nichts ist einfach...und man wird nie jemand vom Saufen abhalten können, solche Gedanken sind reine Illusion.

    In anderen Bereichen mag eine Einflussnahme möglich sein, aber die Sucht hat eigene Gesetze.

    Da ist doch die Wahrnehmung schon völlig verschoben.

    LG Sunshine

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