Erna - Jetzt oder nie.....

  • Guten Morgen liebes Forum,

    eigentlich könnte ich ganz zufrieden mit mir sein, bin ich auch. Aber ich fühle mich die ganze Zeit mau und dröge. Vielleicht weil ich gerade auch noch den Kaffee weggelassen habe. Ich glaube, heute hol ich mir wieder ein Paket. Mal testen, wie es dann geht.

    Habe gestern endlich meine Blutwerte bekommen. Alles in Ordnung. Aber die Ärzte waren beide krank. Also immer noch kein Gespräch. Außerdem habe ich gestern eine Zusage für einen ambulanten Therapieplatz erhalten und für nächste Woche einen Termin bei einem Suchtmediziner ausgemacht. Alles dauert ewig und ich hänge immer noch irgendwie in der Luft. Meine Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Ich versuche zufrieden zu sein mit den kleinen Fortschritten.

    Dafür war der Nachmittag mit meinem Zwerg sehr schön.

    Ich lasse mich von meinen miesepertrigen Gedanken nicht unterkiegen. Es geht weiter und voran!!!!

    LG und nochmal danke an alle, die hier ihre Geschichten niedergeschrieben haben, die mir schreiben und mir denkanstöße geben oder einfach nur Mut machen. Ohne euch würde es nicht gehen.

  • Guten Morgen Erna!

    Die erste Zeit der Abstinenz ist für den Körper und die Seele eine schwierige.

    Wenn Du überlegst, wie lange Du Dich betäubt hast, ist doch im Grunde klar,

    dass es eine Weile dauern wird, bis Du wieder im Gleichgewicht bist.

    Wieso lässt Du den Kaffee weg? Willst so viel auf einmal?

    Ich kann mich erinnern, dass ich im ersten Jahr tatsächlich öfter krank war, als

    in nassen Zeiten. Es war so, als ob mein Körper erstmal einiges nachzuholen hatte.

    Sei verständnisvoll mit Dir und tue Dir Gutes!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Elly,

    ich weiß, es braucht alles seine Zeit. Ich brauche vor allem Geduld mit mir selbst.

    Beim Kaffee hatte ich das Gefühl, dass er mich so hibbelig macht. Hab ihn auch beinahe Literweise getrunken. Dafür trinke ich jetzt literweise Cappucino. Aber der macht wieder fett. Warum ist es so schwer, das richtige Maß zu finden? Übertreibe gerade sogar mit der Putzerei :lol:

    So, jetzt ist wieder Kaffee im Haus. Besser hibbelig als mau.

  • Hallo Erna,

    das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, ist aber auch bekannt! ;)

    Es gibt Kaffee ohne Koffein! :) Und der macht nicht hibbelig!

    Putzen ist immer gut! Mir hilft das gut gegen schlechte Laune und hinterher

    ist es außerdem noch schön sauber! :thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Bei Kaffee ohne Koffein fühle ich mich ja auch wieder dröge. :)

    Nochmal zum Maß der Dinge. Statt maßlos Alkohol zu trinken, mache ich nun andere Dinge maßlos. Kaffee trinken, rauchen, nun auch noch das Putzen was ich sonst hasse und mich jetzt auch nicht wirklich glücklich macht(stresst eher), gerade das extreme beschäftigen mit der Sucht, extrem ungeduldig....das sind nun keine Dinge, die irgendwem schaden, trotzdem ist es schräg und nervig.

    Auch kommen wieder Gedanken hoch wie: "So schlimm wars doch nicht", "du brauchst doch keine Therapie".....dabei war ich gestern noch ganz zufrieden mit der Therapieplatzzusage. Das nervt auch!!!

    Ich weiß, ich muss Geduld mit mir haben. Benötige hier auch gerade keine Anwort, wollte mich nur mal auskotzen. Ich halts aus und es wird vorbei gehen. :)

  • Das Gefühl der Schwere bleibt. Mag sein, dass es auch gerade die Hormone sind.

    Ansonsten sind überall Rückfälle..... Ein Gefühl der Sinnlosigkeit macht sich breit. Hoffnungslosigkeit. Ich versuchs beiseite zu schieben. Mich abzulenken. Werde standhalten!! Ich werde eine der wenigen sein, die es schafft!!!

    Bin tatsächlich froh, dass nächste Woche der Alltag wieder startet. Weniger nachdenken, mehr tun.....

  • Ansonsten sind überall Rückfälle..... Ein Gefühl der Sinnlosigkeit macht sich breit. Hoffnungslosigkeit. Ich versuchs beiseite zu schieben. Mich abzulenken. Werde standhalten!

    Ich würde mich fragen, warum ich es beiseite schiebe? Wieso ich mich ablenken muss? Ist es mir nur unangenehm oder stehe ich gerade im Kampf mit einem Rückfall.. Und zu guter Letzt. Was lässt mich nun unsicher werden, wenn ich doch der festen Überzeugung bin eine, der wenigen zu sein die es schafft.

    Ich würde mich das fragen, da es Gründe für so ein Denken gibt und ich ein sehr akribischer Mensch bin, wenn es um mein Überleben geht.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • was meinst du mit "überall Rückfälle"?

    Hier und in den realen SHGs.

    Ich würde mich fragen, warum ich es beiseite schiebe? Wieso ich mich ablenken muss? Ist es mir nur unangenehm oder stehe ich gerade im Kampf mit einem Rückfall.. Und zu guter Letzt. Was lässt mich nun unsicher werden, wenn ich doch der festen Überzeugung bin eine, der wenigen zu sein die es schafft.

    Ich denke, das es aus meinem Faden ersichtlich ist, dass ich eben nicht der festen Überzeugung bin, dass ich es schaffe. Ich versuche nur, mich davon zu überzeugen und die (offensichtliche?) Sinnlosgkeit meines Unterfangens nicht in meinem Kopf Fuß fassen zu lassen.

    Der ewige Dialog zwischen Engel und Teufel auf meinen Schultern.

    Und da kommt schon wieder der Engel......Es ist nicht sinnlos!!!

    Aber es ist sinnlos darüber zu philosophieren. Was soll ich tun, außer dranzubleiben, meine Absturzliste zu lesen und zu versuchen, meine Gedanken zu beeinflussen.

  • Und jetzt tief durchatmen, Kopf hoch, nicht reinsteigern in die wirren Gedanke und weitermachen :)

    Ähnliches frage ich mich auch oft ... warum sollte ich mich da hineinsteigern, ich weiß doch genau, was passiert, wenn ich wieder trinke - es ist eben nicht die Erlösung, die Erfüllung all meiner Wünsche, Linderung all meiner Qualen und Zweifel.

    Mit dem Alkohol fing die ganze Schei**e ja an, ich müsste schon selten blöd sein, wenn ich wieder damit beginne.

    Jetzt bin ich schon so weit gekommen und das riskieren, wegen einer Flüssigkeit namens Alkohol?

    Nee, nee, nee ...

  • Wieso bist Du immer so am Zweifeln an Dir selbst, Erna?

    Damit lässt Du Dir ein Hintertürchen offen. Dann kannst Du ja sagen: "Ach, ich habe es ja probiert."

    Genauso dieser Spruch: "Ich bin nur eine Armlänge von einem Rückfall entfernt." Der ist dermaßen

    schräg. Gefällt mir überhaupt nicht.

    Alles beides habe ich für mich ausgeschlossen. Ich bin trocken und ich bleibe trocken. Da gibt es

    nichts zu rütteln dran.

    Denn ich bin Alkoholkrank und jeder Tropfen Alkohol würde mich derart zurückwerfen, dass

    könnte ich nicht ertragen! Ich will nie wieder da hin, wo ich mal war. Nämlich am Ende!

    Wieso bist Du so negativ? Siehst Du Dich als schwach an? Was ist in Deinem Denken so quer,

    dass Du Dir vorstellen kannst, wieder zu trinken?

    Vielleicht solltest Du mal so herum denken!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Erna,

    ich habe mir den Entschluss gefasst, dass meine Trockenheit absolut nicht von der Trockenheit anderer abhängig ist.

    Weg mit der Hoffnungslosigkeit! Schlechte Tage gibt es. Glaub mir, ich lebe gerade in meiner persönlichen Hölle. Aber ich bin dankbar, dass ich nüchtern da rausklettere. Es kommen wieder gute Tage. Und irgendwann ist ohne Alkohol das neue normal. Egal ob es gerade gute oder schlechte Zeiten sind.

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Ich weiß es nicht, weshalb ich so an mir zweifel..... Doch.....genau das ist es......ich sehe mich als schwach an. Ich traue es mir selbst nicht zu. Fürchte mich vor mir selbst.

    Warum?.....da muss ich mal schauen.

    Trotz des gedanklichen hin und her, habe ich nicht ernsthaft den Gedanken, mir nun Alk zuzuführen. Das ist schonmal gut.

  • Bei soviel Selbstzweifel würde ich mir auch Sorgen machen.

    .ich sehe mich als schwach an

    Dass ich hin und wieder mal zart, sehr mitfühlend und hoch empathisch widerspreche, ist bekannt ;)

    Das ist absoluter Bullshit, das musst du nicht von dir denken. Mal in meinen Worten ausgedrückt. Du hast bisher etwas geschafft, wovon zig tausend Säufer nur träumen können. Du hast es erkannt, hast dich auf den Weg gemacht und was daraus wird, liegt nicht in der Zukunft. Es passiert heute. Übrigens ist morgen dann auch nur heute.

    Wichtig für mich war zu erkennen, egal wie ich mich fühle oder welchen Zustand, Die Sucht bietet mir immer als Lösung das Saufen an. Um mich selbst zu schützen, baute ich mir erstmal ein absolutes alkoholfreies Umfeld auf. Das ist zwar nur billiger Pragmatismus gewesen, aber ich wusste, dass die Zeit für mich arbeitet, wenn ich mich an gewisse Regeln halte.

    Die hatte ich aus dem Forum. Da war nicht viel mit nachdenken, sich hinterfragen. Da war einfach mal tun.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich weiß es nicht, weshalb ich so an mir zweifel..... Doch.....genau das ist es......ich sehe mich als schwach an. Ich traue es mir selbst nicht zu. Fürchte mich vor mir selbst.

    Warum?.....da muss ich mal schauen.

    Das ist völlig normal, schwach sein, Zweifel haben, sich Sorgen machen. Das ist ein Teil von uns. Man wird auch nicht einfach so stark, außer man hat den Zaubertrank des Druiden Miraculix.

    Stark sein/ werden, sicherer werden, das benötigt Zeit und Training und (!) man muß an sich glauben, überzeugt sein von sich.

    Ich habe mir immer gesagt: ich schaffe das, es geht nur um Alkohol und nicht um die Qualifikation für Olympia.

  • Du hast bisher etwas geschafft, wovon zig tausend Säufer nur träumen können.

    Und davor hab ich es ordentlich versemmelt. Ich sehe das als nicht besonders an.....gibt ja schließlich zig Millionen Menschen, die keine Säufer sind.

    Diese Selbstzweifel ziehen sich auch in andere Bereiche des Lebens hinein. Aber immerhin halten sie mich nicht davon ab, die Dinge trotzdem zu versuchen.

    Es hat sich in den letzten Jahren auch stark verbessert, aber manchmal ist es ein auf und ab. Ich sollte mal wieder ein wenig Selbstliebe üben.

    Das Ganze hat etwas mit dem Verhältnis zu meinen Eltern zu tun. Hatte eigentlich damit innerlich abgeschlossen, bin ja schließlich erwachsen und selbst für mein Tun und Sein verantwortlich. Aber durch ein paar Gespräche in den letzten Tagen habe ich gemerkt, dass es doch noch in mir rumort.

    Und so fügt sich ein Puzzle zum anderen.

  • Das mit den Eltern kann ich super nachvollziehen. Was wäre das für ein herrlicher Grund bei mir, um wieder zu saufen.

    Wenn ich da erst mal in mich gehe. Dann würde mir mein Suchthirn "Ausreden" runter rattern, noch und nöcher.

    Gerade gestern kam so schön alles zusammen, dass ich eine gute Rechtfertigung gehabt hätte.

    Aber wofür? Und was würde mir diese Rechtfertigung nützen?

    Weil es mir aus vielen Gründen gerade schlecht geht "musste" ich mir auch noch ein Zellgift reinschütten? Das entbehrt jeder nüchternen Logik.

    Ich persönlich finde, es ist absolut egal was gerade passiert, oder passiert ist. Meine Kindheit war schlecht und ständig passiert etwas, dass mir weh tut.

    Aber Alkohol würde absolut nichts davon besser machen. Nein, ich würde mir das größte Problem ever obendrauf packen.

    Der Blick auf die vielen guten Dinge im Leben ist wirklich nur ohne Alkohol möglich. Es ging so unglaublich viel verloren davor.

    Probleme angehen ist gut und wichtig. Und besonders Selbstliebe. Das geht nur nüchtern. Einen Grund zum Trinken gibt es nicht. Aber 1.000 Gründe, es nicht zu tun.

    Und wenn ich die dann alle durch habe, bin ich 200 Jahre alt. :)

    LG Alex

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    heute ist mir leichter ums Herz. Weshalb? Vielleicht weil mein Urlaub fast rum ist. Hatte mir irgendwie auferlegt, mich selbst zu kasteien und mich gedanklich viel mit meiner Abhängigkeit zu beschäftigen. Es in mein Hirn reinzuprügeln bis es weh tut, damit ich nicht sofort wieder in einen Autopilotmodus reinrutsche. Ich bin recht zuversichtlich, dass es funktioniert hat.

    Ab nächste Woche ist wieder mehr tun und weniger nachdenken angesagt. Nicht zu wenig denken natürlich, aber eher ein ruhiges stetiges Arbeiten an mir selbst.....und ich glaube, dann wird es mir Stimmungsmäßig auch wieder besser gehen.

    Habe mir vorgenommen, meinen Blick auf die positiven Dinge zu lenken. Was war gut am Tag? was kann ich gut? Wo habe ich etwas gut gemacht? Wofür bin ich dankbar? Selbstliebe üben.....mir täglich etwas gutes tun. Ich glaube, der Ansatz ist für die nächste Zeit nicht schlecht.

    Euch danke ich für eure Geduld mit mir in der letzten Zeit, eure guten und auch mal harten Worte, eure Anteilnahme... :)

    LG von der dankbaren Erna

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