Also, eines wird mir mehr und mehr klar, wenn ich diesen Thread hier von Schratte und auch von Fred lese und das ist ein Punkt, den ich noch nie so auf den Schirm hatte:
Die komplette Hilflosigkeit als Angehöriger. Das man auf Gedeih und Verderb zusehen muss, wie sich ein lieber Menschen "hinrichtet" und man eigentlich nichts tun kann.
Außer zu hoffen, dass sich die Person besinnt. Und man versucht mit allen Mitteln, die Person "zu Sinnen" zu bekommen, aber egal was man macht, es funktioniert einfach nicht. Im Gegenteil, mit jedem Streit, jeder Diskussion, verliert man den Menschen immer mehr.
Mir ist da ein Satz von Theresa Enke im Kopf, die sagte, als ihr Mann sich wegen Depressionen umgebracht hatte...."wir haben es mit Liebe probiert, es hat nicht funktioniert"
Und ich denke, es ist genau das selbe beim Alkohol.
Ich habe in einem meiner Beträge gesagt, ich bin sehr froh darüber, dass meine Frau mich hat machen lassen und mich nicht unter Druck gesetzt hat. Und ich weiß auch mittlerweile, meine Frau wäre gegangen, wenn ich nicht den Ausstieg gefunden hätte.
Auf den äußeren Druck meiner Familie, hätte ich mehr und mehr getrunken. Weil es für mich die einzige Lösung gewesen wäre. Aus dem Grund, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, selber weiss oder wußte, wie schwach ich eigentlich war.
Ich bin mir mittlerweile sehr sicher, es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte mein Leben weggeworfen. Das wird mir immer klarer wenn ich Eure Beiträge hier lese. Und ich verstehe mittlerweile, wie brutal das ist, einen Menschen gehen lassen müssen um sich und dem Alkoholiker zu helfen.
Druck erzeugt Gegendruck. Suchtdruck. Scheiss Spirale.