Becko00 - Meine Vorstellung und warum ich hier bin

  • Es ist für einen selbst bestimmt ein eindeutiges Zeichen.

    Sobald ich angefangen hatte, Alkohol zu trinken, konnte ich kaum aufhören. Zum Schluss war es ganz schlimm,

    ich trank bis fast zum Umfallen. -Kontrollverlust-

    Wie die anderen das Handhaben siehst Du ja nicht. Du siehst, wie sie beim gesellschaftlichen Zusammensein trinken.

    Und ob sie daheim weitertrinken, das siehst Du ja nicht. Das kann man nur für sich selbst beantworten, ob man

    Alkoholiker ist, oder nicht.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Elly schreibt, dass es Leute gibt, die den Umgang mit Alkohol beherrschen. Ich denke ich war auch einer davon....früher mal. Falls man nach 1-2 Drinks aufhören kann - ist das ein Beweis dafür - dass man kein Alkoholiker ist....und umgekehrt...wenn man es nicht kann, dass man einer ist?

    Ja, genau dieser Kontrollverlust ist ein Anzeichen, auch daß man den Gedanken (Sucht) an Alkohol nicht mehr aus dem Kopf bekommt, und trinken "will", obwohl man eigentlich nicht will. Allein, wenn ein Gedanke schon ein Verlangen auslöst, dann ist man wohl Alkoholiker.

  • Es gibt da verschiedene Kriterien, du kannst ja mal nach den ICD -10 Diagnose Merkmalen googlen.

    Das habe ich bereits. Ganzen Artikel. Aber die Grenzen scheinen da zu verschwimmen. Bei fließenden Übergängen ist eine endgültige Bewertung immer schwer. Aber ich denke es ist so wie achelias weiter oben das ganze beschrieben hat. Der Gedanke der das Verlangen auslöst....oh man...

  • Suchtgrenzen sind immer schwimmend.

    Höre einfach auf zu trinken, beobachte was in dir passiert und du weisst, was los ist, sofern du in der Lage bist es zu bemerken.

    Gesunder Menschenverstand kann von Vorteil sein. :idea:

  • Suchtgrenzen sind immer schwimmend.

    Höre einfach auf zu trinken, beobachte was in dir passiert und du weißt, was los ist, sofern du in der Lage bist es zu bemerken.

    Gesunder Menschenverstand kann von Vorteil sein. :idea:

    Stimme total zu. Der Verstand ist Dein bester Freund - in allen Lebenslagen.

  • Ich denke auch, dass man da ein wenig Aufklärungsarbeit leisten muss.

    Da bin ich anderer Meinung. Ich muss mich nicht für eine Krankheit bei anderen, die es nicht verstehen wollen oder können, rechtfertigen, erklären oder plausibel machen. Es reicht, zu sagen, ich bin Alkoholiker.

    Gerade am Anfang ist es wichtig, es erstmal für sich zu verstehen, was es bedeutet, was es mit einem selbst macht. Ich muss es für mich akzeptieren. Sonst wird da kein Schuh draus. Gerade die Anfangsphase ist es wichtig sich mit „Profis“, sprich langjährige trockenen Alkoholiker sich auszutauschen und nicht mit halb wissenden Mitsäufer. Nach dem Wegstellen des Glases ist meist noch keine Stabilität da, um sich Diskussionen zu stellen.

    Panama , es ist für dich als CO eventuell etwas anderes, hinter die Kulissen zu schauen.

    Sich jedoch mit ehemaligen „Stammtisch Brüder“, die selbst noch saufen zu unterhalten, das kann ich mir sparen. Sie wollen es doch gar nicht wissen. Sie haben nur eines im Sinn, sie wollen selbst nicht auffliegen.

    Sie legen dasselbe Verhalten an den Tag wie bei ihren CO. Verheimlichen, beschönigen und „Ich doch nicht“ du übertreibst und vieles mehr.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich denke auch, dass man da ein wenig Aufklärungsarbeit leisten muss.

    Das stimmt.

    Diese Aufklärungsarbeit muss in den Schulen beginnen, in der Familie, nicht am Stammtisch.

    Bei anderen Drogen geht das doch auch … halbwegs.

    Wie viele werfen immer den Denkmantel über das Problem Alkohol, damit meine ich nicht nur die Trinker selbst, alles wird vertuscht geheimgehalten, verschwiegen, verharmlost.

    Erst wenn die Kacke am dampfen ist, wird sich ganz zaghaft gerührt, sein Leid geklagt – ganz plötzlich hat man einen Alkoholiker zu Haus, das habe man nicht bemerkt, das kam irgendwie (!) schleichend, au weia, man zweifelt an seinen Wahrnehmungen etc. pp. .

    Bitte? Sind den alle mit dem Klammerbeutel gepudert worden? Wo bleibt da die Vernunft?

    Becko, verzeih`, doch das musste jetzt Mal raus.

  • Sie legen dasselbe Verhalten an den Tag wie bei ihren CO. Verheimlichen, beschönigen und „Ich doch nicht“ du übertreibst und vieles mehr.

    stimmt, habe ich dieses Jahr live erlebt.

    Einer (Rumlieger) meinte sogar, dass er sich nach vier Tagen (!) besser fühlt, wenn er nichts trinkt.

    Dennoch Bechern sie wie eh und je.

    Auch wenn ich dabei bin. Hier erkennt man dann den Unterschied zwischen Saufkollegen und Freunden sehr schnell.

    Diese Leute kann/muss man dann abhaken.

  • Ich finde trotzdem, dass die Diagnosekriterien sehr eindeutig sind. Finde nicht, dass da was schwimmt oder fließend ist.

    Ja, aber Du stellst die Diagnose anhand von klinischen Tests und gerade bei Alkoholkrankheiten anhand von Aussagen von Patienten. Und in den Aussagen der Patienten sind schon reichlich Fehlerquellen vorhanden, weil die Wahrnehmung vll. anders ist, oder man nicht alles sagt usw. Was bedeutet "stark" - für mich bedeutet stark vll. was anderes als für jemand anderem. Also die Deutung der Kategorien und ob diese erfüllt sind sehe ich demnach durchaus als schwammig.

    Habe ich eine Toleranz entwickelt? Nun ich vertrage jetzt statt 5 Bier 7 Bier. Für mich ist das eine hohe Toleranzentwicklung....für einen anderen ist das nichts...normal...Tagesform.

    Für mich ist das alles nicht so eindeutig, weil durchaus anders interpretierbar.

  • Hartmut , ich meine ja auch gar keine Saufkumpel, Stammtischbrüder, Kneipenkollegen oder Leute, mit denen man sich nur zum Saufen getroffen hat.

    Wir haben zB auch richtig gute Freunde, die wir jahrzehntelang kennen. Ja, mit denen haben wir auch öfter getrunken und gefeiert. Aber mit denen haben wir immer auch schon was ohne Alkohol gemacht.

    Und mit diesen Freunden treffen wir uns auch weiter. Jetzt komplett ohne Alkohol. Und mit denen haben wir schon darüber gesprochen, was es bedeutet, alkohlkrank zu sein. Dass man es eben nicht schafft, nur ein Glas zu trinken. Oder man mal einen Abend 3-5 Gläser trinkt und dann die nächsten Tage gar nichts. Ich finde schon, dass man mit den besten Freunden darüber reden kann und die auch aufklären kann.

    Klar, man kann sich auch erstmal komplett von allen Leuten, mit denen man jemals zu tun hatte, für einige Wochen/ Monate fern halten, bis man "stabil" ist. Ich persönlich finde das aber schon eine schwere Vorstellung, sich so zu isolieren.

  • Wir haben zB auch richtig gute Freunde, die wir jahrzehntelang kennen. Ja, mit denen haben wir auch öfter getrunken und gefeiert. Aber mit denen haben wir immer auch schon was ohne Alkohol gemacht.

    Nun, die Sicht eines CO ist komplett etwas anderes als die Sicht eines Alkoholikers. Das Denken ist etwas anders. Du schreibst zum Beispiel in WIR Form. Der Alkoholiker, der trocken werden möchte, kennt das nicht. Er kann nur für sich trocken werden! Er muss entscheiden, was er machen kann, nicht was von einem Co von ihm erwartet wird oder der CO für kritische Situationen für ihn einspringt.

    Lassen wir diesen Thread aber mal den Alkoholikern. Becko ist erst am Anfang und nach einer Woche auch noch nicht trocken, sondern auf dem Weg dahin. ;)

    Panama , wir können uns aber gerne mal in deinem Thread darüber, wenn du weiteren Bedarf hast, darüber austauschen. Ich bin jedoch noch etwas in „Urlaub“ und bin im Moment nur sporadisch hier.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Im Grunde ist es doch völlig schnuppe, ICD hin, "normale 5 - 7 Bier" her:

    Du hast für dich entschieden, dass du nicht mehr weiter trinken willst.

    Wie andere das einschätzen, bewerten oder skalieren kann dir doch egal sein.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hi Becko,

    mir wurde es bewusst, als ich schon morgens trinken musste, um meine Entzugserscheinungen zu lindern.

    Noch bevor ich meine Kinder geweckt habe.

    Trotzdem ging das noch Monate so weiter.

    Ich kam aus dieser Abwärtsspirale lange Zeit nicht mehr raus. Es war normal für mich geworden. Um zu funktionieren, musste ich trinken. Dachte ich.

    Heute fühlt sich alles soviel besser an.

    LG,

    Hera

  • Guten Morgen,

    ja wenn Kinder noch im Spiel sind ist das schon hart - zumindest die Situation. Für einen selbst weiß ich nicht, weil ich keine Kinder habe und keine geplant habe.

    Für mich persönlich ist es heute so, dass ich vor dem nächsten WE keine Angst mehr habe, weil ich das letzte gut überstanden habe. Ich besuche meine Schwester am WE. Auch wenn mein Schwager täglich mehrere Bier trinkt, wird das für mich kein Problem sein. Dort konnte ich schon immer "nein" sagen.

    ich weiß nicht, ob das ein Vorteil ist, aber ich trank eigentlich immer unkontrolliert von Fr bis Sa und in letzter Zeit auch Sonntag. Mein Beruf erlaubt es mir nicht, auf meine Sinne zu verzichten und ich muss einfach unter der Woche fit sein.

    Dank meiner Entscheidung abstinent zu leben, kann ich jetzt auch am WE fit sein und es besser genießen.

    Man soll nicht in der Vergangenheit wühlen, aber ich wünschte ich hätte mich mit dem Thema Alkohol schon viel früher auf die Art und Weise auseinandergesetzt. Kritisch - ohne diese Coolness.

    VG & Danke für Eure Antworten

  • Ich besuche meine Schwester am WE. Auch wenn mein Schwager täglich mehrere Bier trinkt, wird das für mich kein Problem sein. Dort konnte ich schon immer "nein" sagen.

    nun Becko00 , es mag das es aus deiner Sicht aus kein Problem ist, aber es kann eines werden.

    Wir empfehlen erstmal sich von trinkenden Menschen so weit wie möglich eine Zeit lang fernzuhalten. Auch wenn du da früher Nein gesagt hast und eventuell es auch dort kannst, nimmst du die Eindrücke mit nach Hause. Zumindest, wenn dein Schwager in deinem Beisein sauft und anscheinend selbst ein massives Problem hat.

    Weiß deine Schwester, dass du jetzt nichts mehr trinkst, dass du Alkoholiker bist? Weiß sie, wenn neben dir gesoffen wird, es dir Probleme bereiten kann?

    Gruß Hartmut

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