tapfere - so ziemlich am Ende

  • … und das Risiko, dass er zu den Menschen gehört, die es nicht schaffen (genau danach sieht es bei ihm leider aus) nimmst Du in Kauf?

    Und verplemperst Dein eigenes Leben und Deine eigenen Träume?

    Gut, dann ist es so. Es ist ganz allein Deine Entscheidung.

    Helfen können wir Dir dann allerdings genau so wenig wie Du ihm. Du musst an einem Punkt sein, an dem Du etwas ändern möchtest. Ansonsten wird sich auch nichts ändern.

    LG Cadda

  • Ich verstehe deine Unsicherheit, tapfere. Mir geht es ähnlich. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man nicht so? Aber ich habe mittlerweile für mich festgestellt, dass ich keinen Einfluss darauf habe, ob er sich ändert oder nicht. Gleichzeitig bin ich aber auch noch nicht soweit, den Schritt der Trennung zu gehen. Ich versuche, soweit es geht, mein Ding hier durchzuziehen. Ich plane ihn nicht mehr in meinem Leben ein, weder als Betreuung für meine Kinder noch als Partner.

    Es ist sein Kampf, nicht meiner. Ich merke nach und nach, wie er mir egal wird. Ich habe keine Lust mehr, mich danach zu richten, was er tut. Keine Lust, und keine Kraft. Es ist an ihm, etwas zu ändern. Tut er das nicht, dann ist das sein Problem.

    Klar, die Kinder sind leider auch Teil des ganzen. Ich versuche, sie da rauszuhalten. Dass mir das nicht komplett gelingen wird, weiß ich. Aber ich merke, dass ich Zeit brauche. Zeit, um mich vorzubereiten, um selber klar zu werden.

  • Aber ich kenne Leute, die es geschafft haben.

    Klar, die gibt es. Voraussetzung dafür ist aber, dass der alkoholiker es schaffen WILL und das problem erkennt. Beides scheint bei deinem partner nicht vorhanden zu sein.

    Ich frage jetzt rein interessenhalber: mit welcher Motivation hast du dich in diesem forum angemeldet? Was für Hilfe erwartest du dir von den Menschen hier?

    Es klingt für mich nicht danach, als wenn du dich aus deiner Abhängigkeit lösen möchtest.

  • Zitat

    Bin ich jetzt ein "Trotzkopf" oder ist es Starrsinn, wenn ich an diesem Gedanken festhalte?

    Bist du co-abhängig? Deine ganze Biographie ist voller suchtkranker Menschen.

    Willst du etwas für DICH tun? Dann ist das hier die richtige SHG für dich.

    Du hast geschrieben, daß du vor paar Jahren schonmal hier warst. Anscheinend schraubst du lieber an deinem Partner herum, statt dein eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Man hat aber nicht den Eindruck, daß du auch nur einen Millimeter bereit bist, Entscheidungen zu treffen und dein Leben zu ändern.

    1000 km und 180 Tage reichen nicht aus, um Abstand zu bekommen. Abstand beginnt im Kopf. Aber genau wie er an seiner Flasche festhält, hälst du an ihm fest. Dann ist das so und irgendwann ist das Leben vorbei.

    Man hat den Eindruck, daß du mit größter Selbstverständlichkeit deine Co-Stategien verfolgst. Daß du nichts anderes im Kopf hast als ihn 19 Jahre lang trockenzulegen. Daß du Lohn für deine Arbeit haben möchtest. Daß du auf der rosaroten Wolke vom Traummann fabulierst... usw. usw.

    Das kannst du alles so weitermachen, bis daß der Tod euch scheidet. Wenn dir so ein erbärmliches "Leben" reicht? nur zu.

    Ich dachte, wenn jemand nach so vielen Jahren wieder ins Forum kommt, daß er (also du) sich endlich aus der eigenen Co-Abhängigkeit rausarbeiten will. Aber du beschreibst nur deine Techniken, wie du das Hamsterrad am Laufen hälst.

    Manche Beziehungen sind dermaßen krank, aber trotzdem in sich sehr stabil. Von außen können dir hier ein Dutzend Leute etwas über Co-Abhängigkeit schreiben, aber das scheint dich nicht zu interessieren. Ich finde dich ihm gegenüber sehr übergriffig. Aber Übergriffigkeit kann man leichter an einem kranken Mann ausleben wie an einem gesunden. Bist du deswegen mit einem Alkoholiker zusammen?


    Es kann sein, daß du dich über meinen Beitrag aufregst. Aber ich bin ja nicht hier, um jemandem nach dem Mund zu reden. Eine Frage noch: Wieso nennst du dich "tapfere"?

    Gehe bitte davon aus, daß ich dir nichts Böses will. Im Gegenteil. Ich habe den Eindruck, daß du dich fast wohl zu fühlen scheinst in deiner Co-Rolle. Das hat ja auch etwas von Macht und Kontrolle. Ein gesunder Mann würde sich deine Einstellung nicht gefallen lassen.

    Wie gesagt, nicht böse gemeint. Das ist eben das, was mir bei deinen Beiträgen eingefallen ist.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Man hat aber nicht den Eindruck, daß du auch nur einen Millimeter bereit bist, Entscheidungen zu treffen und dein Leben zu ändern.

    Ich habe die Entscheidung getroffen, mich zu trennen. Es sei denn, der Partner lässt vom Alkohol ab.

    Ich mein, wenn das nix ist, dann weiss ich auch nicht, wo ich hier bin

    Daß du auf der rosaroten Wolke vom Traummann fabulierst... usw. u

    ich fabuliere nicht vom Traummann, das macht meine Umwelt.

    und ich sitz auch nicht auf einer rosaroten Wolke, sondern steh im tiefsten Sturm meines Lebens.

    Ich finde dich ihm gegenüber sehr übergriffig. Aber Übergriffigkeit kann man leichter an einem kranken Mann ausleben wie an einem gesunden. Bist du deswegen mit einem Alkoholiker zusammen?

    Übergriffig? Weil ich einen gesunden Mann haben will? Ich hab ihn lediglich vor die Wahl gestellt, Alkohol oder ich. Beides geht nicht. Und ich hab ihm auch klar gemacht, dass es für mich ok ist, wenn er weiter trinken will. Aber dann ohne mich.

    Warum ich mich Tapfere nenne? Weil ich viel Mut aufbringen musste, um diesen Schritt zu gehen.

  • Ja, das tue ich. Ich kämpfe nicht mehr um ihn, sondern um mich.

    Und dazu brauche ich dringend Eure Unterstützung.

    Ich will leben.

    BITTE HELFT MIR DABEI.

    Ja, was denn, tapfere? Was willst Du, wie kannst Du Dir selbst helfen?

    Wirst Du ihm glauben, wenn er am Sonntag hoch und heilig verspricht, keinen Alkohol mehr zu trinken?

    So ganz ohne ärztliche Hilfe beim Entzug und ohne Therapie?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Wirst Du ihm glauben, wenn er am Sonntag hoch und heilig verspricht, keinen Alkohol mehr zu trinken?


    So ganz ohne ärztliche Hilfe beim Entzug und ohne Therapie?

    Ich glaube, Du hast es überlesen: ich bestehe auf Taten. Ich bestehe auf Entzug und Therapie.

    Ich weiss schon, dass ich nicht das Recht hab, jemanden zur Veränderung zu zwingen, nur damit es mir gutgeht. Aber es ist schon so, dass mein Partner auch diese Beziehung will. Und da muss er mir schon ein Stück entgegenkommen.

  • Ihr Lieben,

    ich habe mich in diesem Forum angemeldet, WEIL ich co-abhängig bin. Ich habe mich angemeldet, weil ich mir HIlfe erwartet hab, WIE ich aus dieser Abhängigkeit rauskomme. Die ersten Beiträge waren sehr aufmunternd.

    Den Beitrag von Linde66 jedoch finde ich nicht nur nicht besonders hilfreich, sondern angriffig und respektlos.

    Ich denke, man muss jedem Menschen in seinem Tun eine gewisse Achtung und Würde zugestehen.

    Ich suhle mich nicht in meiner Opferrolle. Und ich pick mir jetzt nicht nur das Negative aus ihrem Beitrag.

    Aber ich werde damit in eine Rolle reingedrängt, die ich nicht spielen will.

    Und ich will nicht die nächste Bühne eröffnen, auf der sich die gehabten Dramen abspielen.


    Daher hab ich mich entschieden, mich von Euch zu verabschieden.

    Ich wünsche Euch alles Gute.

  • Liebe Tapfere,

    du hast hier einen Spiegel vorgehalten bekommen. Dass das mitunter weh tut, habe ich selber erfahren dürfen als ich noch nass war und es mir genauso ging. Es gab die Sätze, die ich lesen wollte und es gab die Sätze die ich lesen musste um den Weg der Genesung gehen zu können.

    Aber: da wo es weh tut, da musste ich genauer hinschauen. Denn das waren die Worte, die mich weiter brachten.

    Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg.

  • Ach liebe tapfere, ein paar aufrüttelnde Worte treffen dich so hart das du ganz auf unsere Unterstützung verzichten willst… allein darüber würde ich an deiner Stelle mal ganz genau nachdenken 😔

    Ich würde mich freuen zu lesen, wie es mit euch weiter geht, einfach weil ich neugierig bin.

    Was aber viel wichtiger ist, wie geht es mit dir selbst weiter?

    Machst du dich auf in ein selbstbestimmtes Leben ohne Sucht und Kontrolle?

    Findest du zu dir selbst und machst den Weg frei für aufrichtige echte Liebe, Respekt und Zufriedenheit?

    Ich wünsche es dir von ganzem Herzen!

    Lea

  • Hallo tapfere,

    versuche den Fokus auf dich zu legen, auf deine Co-Abhängkeit. Ihn kannst du nicht zum Trockenwerden zwingen, egal was du in 19 Jahren probiert hast und noch weiter probierst. Er darf trinken. Und du darfst dich trennen.

    Hier in der SHG gehts um einem selber. Du kannst doch noch etwas aus deinem Leben machen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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