tapfere - so ziemlich am Ende

  • guten Tag, ihr guten Menschn da draussen in der Welt.

    Ich war schon mal hier, vor vielen Jahren.

    Damals an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter wusste.

    Und heute an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter kann.

    Mein Partner trinkt. Seit ich ihn kenne und mit ihm zusammen bin. Das sind mittlerweile 19 Jahre.

    Seit dieser Zeit kämpfe ich dagegen. Im Kopf ist mir bewusst, dass das sinnlos ist.

    Aber das Herz hat nie aufgegeben.

    Ich stamme aus einer Alkoholikerfamilie (Vater, Mutter, Brüder) und habe sie allesamt an oder durch den Alkohol verloren. Sie sind alle tot.

    Entsprechend den alten Mustern gerate ich immer wieder in Versuchung, meinen Partner vom Alkohol von abzubringen, damit wir ein friedvolles und vertrauenswürdiges Leben führen können.

    Es tut so weh, zuschauen zu müssen, wie jemand sich, die Partnerschaft und auch mich systematich vernichtet.

    Durch die alkoholbedingten Nebenwirkungen (Streit wegen Nichtigkeiten, Launenhaftigkeit, Eifersucht, Machtkämpfe, Beschimpgungen, Abwertungen, etc.)

    Nun bin ich durch einen eigentlich lapidaren Vorfall vor ca. einem Monat psychisch völlig zusammengerbochen.

    Nervenzusammenbrüche, poststraumatisches Belastungssyndrom, Depressionen, Magen-Darmprobleme, etc. überschwemmen und belasten mich.

    Flash-backs, Gedankenkreisen und Grübeln lassen sich durch nichts stoppen.

    Ich befinde mit mittlerweile in einer Traumatherapie und nehme Medikamente gegen Depressionen.

    Mein Partner hat mich gestern gebeten, ich möge aufhören zu kämpfen.

    Ja, das tue ich. Ich kämpfe nicht mehr um ihn, sondern um mich.

    Und dazu brauche ich dringend Eure Unterstützung.

    Ich will leben.

    BITTE HELFT MIR DABEI.

    eine Tapfere

  • Hallo liebe Tapfere!

    Herzlich willkommen in der SHG - gut, dass du dich angemeldet hast. Du trägst ganz schön schweres Gepäck mit dir herum und du hast durch den Alkohol schon sehr große Verluste erlitten. Das tut mir sehr leid.

    Das Wichtigste hast du schon erkannt. Du kannst nichts gegen die Sucht deines Partners machen. Du kannst ihn genauso wenig retten, wie du deine Eltern und Brüder nicht retten konntest. Aber du kannst dich retten und dir selbst ein gutes Leben ohne Angst, Sorge, Stimmungsschwankungen und Abwertungen ermöglichen. "Ich will leben." ist ein sehr kraftvoller Satz.

    Dein Partner hat dich gebeten nicht mehr um ihn zu kämpfen. Was bedeutet das für dich?

    Komm erst einmal in Ruhe hier an - du wirst viele Geschichten finden, die deiner ähnlich sind. Ich habe mich hier so verstanden gefühlt wie nirgends sonst. Vielleicht wird es dir ja ähnlich ergehen.

    LG, Saphira

  • Hallo tapfere,

    Willkommen zurück.

    Ja, leg den Fokus jetzt auf dich. Um den Partner zu kämpfen, über so lange Zeit, das zehrt unendlich an den eigenen Kräften.

    Unter welchem Usernamen warst du früher registriert? Wir schauen, daß wir das irgendwie zusammenlegen und du trotzdem einen Neustart hast.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • <3 - Willkommen zurück Tapfere,

    du musstest bezüglich der Thematik Alkohol schon einige Menschen loslassen. Nun bittet dich dein Herzensmensch um das selbige. Schwere Situation und dennoch muss deine Gesundheit vor seiner gehen. Sehr Traurig.

    Gut dass du dich hier wieder gemeldet hast. Vielleicht hilft dir der Austausch hier zusätzlich zu der begonnenen Therapie.

    Ich wünsche dir jetzt erst Mal die nötige Erholung um wieder zu Kräften zu kommen.

    Liebe Grüße Petra

  • guten Morgen,

    ich danke für Euch allen für die aufmunternden Worte. Ich fühle mich verstanden und umarmt.

    Leider weiss ich noch nicht, wie ich jeder Einzelnen von Euch antworten kann. Die Möglichkeiten, wie ich mich im Forum bewegen kann, sind mir noch nicht bekannt.

    Daher mach ich es jetzt so:

    liebe Linde66: ich weiss nicht mehr, unter welchem Usernamen ich registriert war. Ist gut 10 Jahre her.

    liebe Saphira und Petra: mein Partner hat mich NICHT gebeten, nicht mehr um ihn zu kämpfen, sondern GEGEN seine Alkoholsucht.

    Er meinte kürzlich, das wären Schatten aus der Vergangenheit und ich würde die jeweiligen Situationen so drehen und wenden, dass sie meiner Situation in der Kindheit entsprechen. Meine Antwort darauf war: "und Du trägst keine Verantwortung?"

    Gegen seine Alkoholsucht und den Wahnsinn, der damit verbunden ist, nicht mehr kämpfen. Ja, das mach ich ab jetzt.

    Zum Glück leben wir die halbe Zeit unserer Gemeinsamkeit getrennt (ca. 1000 km Entfernung) und telefonieren während dieser Zeit nur einmal am Tag.

    Ich hab gestern abend ein tolles Buch gelesen. "Alk" von Simon Borowiak. Trotz des ernsten Themas ist es sehr erheiternd.

    Die wichtigste Erkenntnis daraus ist: ich bin wieder mal "Opfer".

    Und es stellt sich mir die Frage: wie hab ich mich da hineinmanövriert und wie komm ich da wieder raus, ohne den Partner zu verlieren/verletzen/verlassen? (Mein Pflichtbewusstsein ist noch immer sehr groß. Und meine Leidensfähigkeit)

    Er bemüht sich seit Wochen sehr, nüchtern zu bleiben. Es ist nicht unsere erste Krise.

    Bisher hab ich immer weitergemacht wie gehabt und dann ging das "Spiel" von vorne los.

    Ich bin fest entschlossen: ab jetzt nicht mehr. Hier in meinem Haus ist absolutes Alkoholverbot.

    Und bevor mein Partner nicht zu der Erkenntnis gelangt, dass ER ein Problem und daher was zu tun hat, lass ich ihn auch nicht mehr rein.

    Auch weiss ich nicht, wie ich mich im Forum verhalten soll.

    Klagen, jammern, berichten und auf Antwort und somit auf "Rettung" warten?

    Oder auch aktiv auch anderen TeilnehmerInnen mein Wissen (aus Büchern) und meine Erfahrungen weitergeben?

    Ich werd mich jetzt erstmal einem Frühstück widmen.

    Vielen vielen vielen Dank, dass Ihr da seid.

    die Tapfere

  • https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Hallo Tapfere,

    hier unserr Bewerbungslink, bitte anklicken und folgen, dann können wir dich fürs Forum freischalten.

    Und wenn du irgendwann eine Eingebung hast, wie dein früherer Nutzername war, einfach Bescheid sagen.

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo tapfere,

    Herzlich willkommen in unserer Onlineselbsthilfegruppe

    Die wichtigste Erkenntnis daraus ist: ich bin wieder mal "Opfer".

    und genau aus dieser Rolle mußt du raus. Erst als ich das begriffen habe, konnte ich mir Hilfe holen und bekam sie auch.

    Opfer sein lähmt, ich fühlte mich dabei miserabel und war sauer auf alle die, die mir nicht geholfen haben.

    Helfen konnte ich mir aber nur selbst, eben indem ich für mich aktiv wurde.

    Deine Vorsätze klingen gut:

    Ich bin fest entschlossen: ab jetzt nicht mehr. Hier in meinem Haus ist absolutes Alkoholverbot.

    Und bevor mein Partner nicht zu der Erkenntnis gelangt, dass ER ein Problem und daher was zu tun hat, lass ich ihn auch nicht mehr rein.

    dazu brauchst du Konsequenz, die ist gerade bei nassen Alkoholikern sehr wichtig, sonst wird man nicht ernst genommen. Also am Ball bleiben. !!!


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Elly 13. Januar 2023 um 12:55

    Hat den Titel des Themas von „so ziemlich am Ende“ zu „tapfere - so ziemlich am Ende“ geändert.
  • Hallo tapfere,

    Du wurdest freigeschaltet und Dein Thema in den entsprechenden Bereich im

    offenen Forum verschoben.

    Hier geht es für Dich weiter.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank.

    Es ist alles so kräftigend, was Ihr schreibt.

    Ich werde mich jetzt mal auch um meine andren wichtigen Sachen kümmern wie zB Buchhaltung, Steuererklärung und kaputte Waschmaschine.

    D.h. raus aus dem Selbstmitleid und die Dinge anpacken.

    Bis morgen oder die nächsten Tage, lieben Gruß an alle.

  • Hallo, Ihr lieben,

    ich bin grad am Zusammenklappen.

    Die letzten Tage waren wieder geprägt von hoch und tief.

    Ich konnte einige Male mit meinem Partner am Telefon gut reden und sogar lachen.

    (Für diejenigen, die es nicht lesen konnten: mein Partner und ich wohnen getrennt. Schon seit Anfang hat er eine Wohnung in Deutschland und ich ein Haus an der Öst./Ungarischen Grenze. Wir sind 1000 km voneinander entfernt. Und unsere Beziehung besteht aus Besuchen von ihm zu mir. Mir selbst in ein Wohnen und Zusammensein in seiner Wohnung nicht gestattet. Mein Partner ist nämlich auch ein Messie oder gelinde gesagt Sammler und in seiner Wohnung ist kein Platz für irgendjemand.)

    Und dieses wieder-miteinander-können haben wir schon hunderte Male hinter uns. Meist oder immer folgt dann ein Einbruch. Es gibt keine Kontiniutät und Sicherheit, dass es gut bleibt.

    Mein Partner hat mich gestern wieder mal ausgegrenzt. Das macht er oft. Geht dann einfach nicht ans Telefon oder schaltet das Handy aus. Obwohl er sagt "ich bin da", ist er dann doch nicht erreichbar.

    Das hat mich gestern wieder Nerven gekostet. Er war mit seiner Familie unterwegs. Das ist ok für mich. Aber hat mich einfach kalt gestellt.

    Um Mitternacht hat er mich dann lallend angerufen, um mir seinen Tag zu erzählen. Wie es mir dabei ging, dass ich mit den Nerven runter war, hat ihn nicht interessiert.

    Heute, jetzt eben am Telefon habe ich ihm gesagt, dass ich dieses kalt-warm nich mehr ertrage. Dass ich Krise hab, wenn ich ihn lallen höre und dass ich mittlerweile abhängig bin von seinem Verhalten und es für mich nur zwei Möglichkeiten gibt. Entweder er ist bereit, sich in Entzug und Therapie zu begeben, dann bin ich dabei und steht das mit ihm durch. Oder aber, ich mach allein meine Therapie weiter. Ohne ihn. Dann ist die Partnerschaft beendet. Er möge sich ein paar Tage Zeit nehmen und mir am Sonntag Bescheid geben. Vorher braucht er gar nicht anzurufen. Er ist perplex und lacht und sagt: ich spinne. Er sei doch kein Alkoholiker. Und im Lauf des des Gespräches bagatellisiert er seine Eskapaden bzw. redet sich auf Corona aus. Dabei trinkt er schon fast 2 Jahrzehnte. Das hat er vergessen bzw. will es nicht sehen. Er wollte mich wieder rumkriegen. Das sei doch alles nicht so schlimm. Ja, sag ich. Für Dich nicht, aber für mich.

    Pfff, ich hab körperlich das Gefühl, als wär ein 200kg Stein von mir gefallen.

    lieben Gruß Euch allen

  • Hallo Tapfere,

    Deine Forderung:

    Seine Antwort:

    Damit müsste die Sache dann doch durch sein?!?

    danke, Cadda,

    und ja: du hast sicher recht.

    Ich habe mich entschieden, mich zu trennen, weil ich keine Kraft mehr hab und keine Zukunft seh, wenn es so weiter geht.

    Aber ich hab meinem Partner bis Sonntag Zeit gegeben, sich auch zu entscheiden. So fair will ich sein.

    Und aus Erfahrung mit meinem Partner weiss ich auch, dass er mir oft "folgt", auch wenn er anfangs widerspenstig ist. Das heisst: ich kenn schon Situationen, vor denen er Angst hatte, da durchzugehen. Ich mach dann, was ich für richtig halte und geh in die Situation - und: er kommt nach. Mein Partner "hängt" an mir, das ist oft sehr belastend und er macht mich damit größer und mächtiger, als ich bin. Aber in diesem Fall habe ich dadurch Hoffnung. Das soll keine Spekulation oder Manipulation sein.

    Alles irgendwie sehr schwierig.

  • Guten Morgen,

    ich kann Dir jetzt schon sagen, wie seine Entscheidung aussieht:

    Genau so, dass Du das Gefühl hast, er würde Dir folgen, wie Du es nennst.

    Doch in Wahrheit tut er das nicht!

    Er folgt Dir nur mit Worten, niemals mit Taten, sonst würde er nicht mehr trinken und hätte sich Hilfe geholt.

    Seit etlichen Jahren sagt er offensichtlich immer etwas und Du bleibst.

    Getan hat er nichts, es ist alles beim alten lang Du bleibst trotzdem.

    Wie kommt es, dass Du das Gefühl hast, dass er auf Deine Forderung eingeht, obwohl er Dich ausgelacht hat und ganz klar gesagt hat, dass er kein Alkoholiker ist??

    Mit seiner Antwort ist doch Folgendes klar:

    Wenn er Dir Sonntag Honig um den Bart schmiert, dann lügt er.

    Denn seine Reaktion war doch schon eindeutig: Er sieht sich nicht als Alkoholiker (oder will es nicht sehen) und damit ist alles gesagt.

    Dinge, die er nur zu Dir sagt, weil Du sie erwartest, haben also keinen Wert.

    Es fällt mir übrigens total schwer zu verstehen, weshalb Du so an dieser Verbindung festhält.

    Ihr seht Euch kaum, gedanklich bist Du ja nicht fröhlich, aufgrund der Umstände.

    Was genau an dieser Verbindung hält Dich so in Deinen Gefühlen gefangen, dass Du nicht loslassen kannst?

    LG Cadda

  • liebe oder lieber Cadda, (warum glaube ich, dass Du ein Mann bist?)

    mir fällt es auch schwer, zu verstehen, warum ich so sehr an dieser Beziehung festhalte.

    Ich habe sie schon so oft "gekündigt" und dann wieder weiter gemacht.

    Zum einen sind es Schuldgefühle, einen alten, schwachen und kranken Mann im Stich zu lassen.

    Zum anderen war unsere Verbindung am Anfang unglaublich schön. Ich fühlte mich begehrt und geborgen wie nie zuvor.

    Und da will ich offensichtlich wieder hin.

    Und drittens lässt er mich nicht los. Wie gesagt, er "hängt" an mir. Das macht mich offensichtlich auch ein bisschen stolz. Für die Öffentlichkeit sind wir DAS Traumpaar.

    Und es ist so schwer, mich von ihm zu befreien, obwohl ich mit dem Kopf weiss, dass er mir nicht (mehr) guttut. Das Trennen hat immer wieder mehr Kraft erfordert als in der Beziehung zu bleiben. Die Verlockung, den alten Zustand wieder herzustellen, war immer wieder groß.

    Es ist ein "Spiel" und meine Co-Abhängigkeit. Als Partner eines Trinkers kommt man um diese nicht herum.

    Ich weiss natürlich, dass ich jetzt meine Entscheidung von seiner abhängig mache.

    Ich vermute, er wird mir am Sonntag das sagen, was ich hören will.

    Aber diesmal werde ich auf Taten bestehen. Auf Entzug und Therapie. Mit dem Risiko, dass er sie nur halbherzig angeht. Mit dem Risiko, dass wir scheitern. Aber ich will nichts unversucht lassen.

    und zuletzt: ich glaube, ich will verdammt noch mal eine Chance haben. Ich will ein zufriedenes Leben mit einem liebevollen und verlässlichen Partner an meiner Seite. Ich hab da schon soviel investiert. Und ich weiss, dass er das kann.

    Danke für Deine Frage.

  • Hallo Tapfere, du kannst so klar formulieren was du willst und was du verdient hast, aber dann suchst du es beim falschen Partner.

    und zuletzt: ich glaube, ich will verdammt noch mal eine Chance haben. Ich will ein zufriedenes Leben mit einem liebevollen und verlässlichen Partner an meiner Seite. Ich hab da schon soviel investiert. Und ich weiss, dass er das kann.

    Denn nein, er kann das nicht und was viel schlimmer ist, er will es auch gar nicht!

    Die ganze Welt ist voller toller Männer, die dir geben können und wollen was du dir wünschst.

    Und du willst an dem einen kleben bleiben, der gar keinen Bock darauf hat. Was für eine traurige Zukunftsaussicht und wie viel vergeudete Lebenszeit.

    Ich wünsche dir ein zufriedenes Leben, es ist nur eine Entscheidung weit entfernt, vielleicht triffst du sie ja noch bevor dein Leben zu Ende geht.

    Lea

  • Hallo tapfere,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Weißt Du, was ich mich frage? Was ist das für eine Beziehung mit einem Mann, den Du nur ein

    paar Tage im Jahr siehst?

    Wenn ich es richtig verstanden habe, habt Ihr oft telefonischen Kontakt. Reicht das auf Dauer?

    Und Ihr seid ein Traumpaar, schreibst Du. Das kann man auch anders auslegen.

    Er ist so gut wie nie bei Dir und er belegt Deine Gedanken und Dein Tun komplett.

    Seine Alkoholkrankheit bekommst Du nur am Rande mit, und auch das gefällt Dir schon nicht.

    Wieso brichst Du dann den Kontakt nicht endgültig ab, damit Du den Kopf wieder freibekommst?

    Und somit eine Chance auf eine neue, glücklichere Partnerschaft mit einem anderen Mann bekommst?

    Nämlich eine, wo der Mann greifbar ist und mit dem Du etwas unternehmen kannst? Einer, der nicht

    dem Alkohol verfallen ist und dem egal ist, wann und wie er Dich wieder sehen kann.

    Hast Du es schonmal so betrachtet?

    Du kannst ihn nicht retten, aber Dich! Und dafür sorgen, dass Du nochmal richtig glücklich wirst!

    Du könntest nochmal durchstarten und glücklich werden! Aber so bist Du nur völlig blockiert

    von einer Beziehung, die immer in der Schwebe ist, mit einem Mann, der nicht greifbar ist.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Tapfere,

    einmal vorweg, damit Du weißt, mit wem Du es zu tun hast: Ich bin eine Frau und trockene Alkoholikerin. Außerdem war ich sehr lange Zeit co-abhängig. Mein Ex-Partner hat mich zeitweise nicht ausgelacht über den "Vorwurf" er sei Alkoholiker und hat phasenweise auch zugegeben, dass er weiß, alkoholkrank zu sein. Er wollte aufhören zu trinken und, und, und, und.

    Was ich damit sagen will: Er war schon viel weiter, als Dein jetziger Partner. Wenn ich damals Deine Worte benutzt hätte, dann könnte ich behaupten, dass er mir gefolgt ist mit seiner Einstellung, seinen Worten.

    Was hab ich davon gehabt?? Verschwendete Lebenszeit, denn er säuft immer noch.....

    Ich habe auch immer gedacht, es könnte doch so toll sein, er kann das, also mir ein guter Partner sein. Aber nein, das konnte er nicht, weil er alkoholkrank war und ist.

    Alles das, was Du Dir wünscht, wird mit großer Sicherheit mit ihm nie eintreten. Er ist doch noch nicht mal an dem Punkt angekommen, wo er etwas ändern will. Und selbst wenn er da angekommen ist, würde das auch nicht bedeuten, dass er jemals aufhört zu saufen. Es gibt soooo viele Menschen, die niemals ihren Tiefpunkt erreichen und ihre Alkoholsucht mit ins Grab nehmen.

    Hier triffst Du viele Menschen, die es geschafft haben. Aber auch nur, weil hier quasi die Zentrale derjenigen ist, die es geschafft haben :)

    Es gibt da draussen leider unendlich viele Menschen, die saufen und auch niemals in ihrem Leben damit aufhören. Ist traurig, ist aber so und es ist vor allem deren Entscheidung.

    Was aber wirklich traurig ist: Da gibt es Menschen wie Dich, die ihr ganzes Leben lang vergeblich darauf hoffen, dass es sich ändert, aber das wird es nicht. Und so zieht das Leben an dem Alkoholiker vorbei, der vielleicht sogar gar nicht mal so unzufrieden mit seinem Suff-Leben ist, aber es zieht eben auch an den Co-Abhängigen vorbei, die ihre ganze kostbare Lebenszeit mit ihren Träumen verschwenden, die nicht erfüllt werden.

    Ich wünsche Dir, dass Du die Hoffnung aufgibst.

    Du lässt übrigens keinen kranken Mann im Stich. Er hat Dich schon längst im Stich gelassen, indem er säuft und nichts dran ändern will.

    LG Cadda

  • Weißt Du, was ich mich frage? Was ist das für eine Beziehung mit einem Mann, den Du nur ein

    paar Tage im Jahr siehst?

    Nein, liebe Elly,

    es sind nicht nur ein paar Tage, im Durchschnitt sind wir pro Jahr ca. ein halbes Jahr zusammen. also 180 Tage. Also mehr als Wochenend-Pendler-Paare. Den Rest ist bzw. war er beruflich unterwegs. Und jetzt hat er in Deutschland seine Gesundheit zu regeln und viele Arztbesuche.

    Ich verteidige ihn jezt nicht, das sind einfach Fakten.

    lieben Gruß

  • Es ist trotzdem so, dass er weiter trinken will und kein Problem sieht.

    Du musst das für dich wissen. Aber hör bitte auf, es die schön zu reden.

    Ich persönlich wäre bei Messie schon sowas von raus, das wäre für mich keine Beziehung, in der ich meinen Partner in seiner Wohnung nicht besuchen kann.

  • Alles das, was Du Dir wünscht, wird mit großer Sicherheit mit ihm nie eintreten.

    Das mag sein, liebe Cadda.

    Aber ich kenne Leute, die es geschafft haben. Mein Vater hats geschafft und blieb 45 Jahre lang trocken.

    Viele Freunde von mir haben es geschafft und sind trocken und glücklich.

    Einige, die ich kenne, habens nicht geschafft. Das ist klar. Aber im Grunde ist es "machbar", trocken zu werden.

    Bin ich jetzt ein "Trotzkopf" oder ist es Starrsinn, wenn ich an diesem Gedanken festhalte?

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