Liesel - Mein Mann ist alkoholabhaengig

  • Liebe Liesel,

    Ich verstehe dich gut. Gerade wenn man in diesem Zwiespalt ist und nicht sicher ist ob er betrunken fährt oder nicht... Und immer eingeredet bekommt von ihm man übertreibe. Was ich in der Situation tatsächlich getan habe: ich habe der Polizei damals einen anonymen Hinweis gegeben als er den Unfall gebaut hat. Weiß nicht ob sie ihn ohnehin hätten pusten lassen oder nicht aber ich schäme mich dafür nicht und würde es wieder tun. Ich fand es sei meine Verantwortung einzugreifen. Habe angerufen, Kennzeichen und Unfallort genannt und siehe da knapp 3 Promille. Ich weiß dass ist schwieriger wenn er unterwegs ist aber auch da kann die Polizei eingreifen und ihn mit Kennzeichen rausfischen. Ich hatte ihm zuvor schon verboten die Kinder im Auto mitzunehmen. Es zog nicht. Er machte was er wollte. Da hab ich die Kinder einfach überall hin mitgenommen. Auch zur Arbeit. Ging natürlich nur wegen Selbstständigkeit. Aber irgendwie gibt es immer einen Weg. Es ist tatsächlich so: wenn er doch einen Unfall macht wirst du dir nie verzeihen nicht eingegriffen zu haben. Ich will dich gar nicht weiter torpedieren hier aber es kann wirklich schnell schiefgehen. Und du kannst der Polizei sagen, sie möchten es bitte vertraulich behandeln. Da haben die Verständnis. Und wenn du erwähnst dass der Lappen schon Mal wegen Alkohol weg war reagieren die sehr schnell. Bei meinem Mann sind sie tatsächlich ständig Kontrolle gefahren, um zu sehen, ob das Auto bewegt wurde. Wenn er das nächste Mal ins Auto steigt einfach dort anrufen. Im Grunde tust du ihm damit auch einen Gefallen. Wenn er betrunken jemanden umfährt wird er in diesem Leben auch nicht mehr froh.

  • Ja ist total hart. Ich war auch völlig am Zittern als ich da angerufen habe aber du musst es Mal so sehen: wir wurden doch erst in so eine Situation gebracht durch die Aktion unserer Männer. Freiwillig schwärzt niemand seinen Partner an. Ganz viel Kraft für dich!!!

  • Ihr habt Recht, aber das bedeutet, ich muss die Polizei holen. Er sagt ja, er trinke dann nicht. Doch ich glaube es eigentlich nicht

    Hallo Liesel

    Habe deinen Beitrag gerade gelesen. Du könntest Dir vielleicht einen Alkoholtester besorgen und ihn vorher testen. Wenn er es zulässt. Wenn er es nicht zulässt hat er vielleicht etwas getrunken . Ich würde die Kinder dann nicht ins Auto steigen lassen. Auch wenn sie die Diskussion dann mitbekommen würden. Ich selbst teste meinen Partner wenn ich zu ihm gehe ( er wollte es auch selbst, und ich kann auf Nummer sicher gehen) zumindest für diesen Tag. Wenn ich weg bin sieht es dann wieder anders aus. Dies wäre so meine Idee für dich vielleicht.

  • hallo Liesel,

    Du könntest Dir vielleicht einen Alkoholtester besorgen und ihn vorher testen. Wenn er es zulässt.

    davon würde ich abraten, es ist definitiv nicht deine Aufgabe ihn zu testen. Damit übernimmst du Verantwortung, die du nicht hast.

    Was machst du, wenn er getrunken hat und du stellst es fest?

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Finde ich auch nicht gut.

    Angenommen, er wäre tatsächlich nüchtern, wenn er los fährt. Und dann?

    Fährt er irgendwo hin, trinkt da und fährt betrunken zurück.

    Du hattest geschrieben, er trinkt schon vormittags, quasi täglich und ca 6-8 Flaschen Bier. Das ist die Menge, die du ahnst. Wie viel er auswärts oder heimlich zwischendrin trinkt, bekommst du ja gar nicht mit.

    Wenn das so ist, dann hat er ja immer einen gewissen Pegel und ist überhaupt nie nüchtern.

    Du kannst ihn nicht davon abhalten zu fahren, ich würde ihm auch nicht die Schlüssel abnehmen (es sei denn, er ist wirklich sichtbar volltrunken und kann kaum laufen). Wer weiß, wie er dann reagieren würde.

    Du kannst ihm aber klar sagen, dass du das völlig verantwortungslos und unmöglich findest.

    Und du kannst deiner Tochter auch klar sagen, dass du nicht möchtest, dass sie mit ihm fährt. Er wird sie ja nicht mit Gewalt ins Auto zwingen.

  • Ich würde vermutlich auch dem Kind verbieten bei seinem Vater mit Auto zu fahren… aber damit schiebe ich ja wieder meine erwachsenen Verantwortung auf die Schultern des Kindes, das die gar nicht tragen kann und auch nicht sollte.

    Das Kind steht dann zwischen den Stühlen, muss ungewollt Partei ergreifen.

    Nur damit Vater UND Mutter sind nicht strafbar machen und auch weitere Verkehrsteilnehmer beschützt werden 🤔

    Was spricht denn dagegen, eine anonyme Anzeige bei der Polizei zu machen. Mit dem Hinweis, das er bereits einmal den Führerschein verloren hat?

    Warum kann Liesel nicht jedes Mal, wenn der Mann ins Auto steigt die Polizei informieren?

    Was spricht dagegen die andere Mütter zu informieren - mein Mann trinkt bereits vormittags Alkohol, bitte lasst eure Kinder nicht bei ihm mitfahren.

    Jeden Tag ein Schritt, aber wo die Reise hingehen sollte ist hoffentlich klar.

    Viel Kraft heute, ich freue mich schon darauf, von deinen Schritten zu lesen 😊

  • Danke fuer Eure Kommentare. Ich habe ihm heute gesagt, dass ich ihm den Schlüssel abnehme und er zeigte sich einsichtig. Hat mir dann sogar das noch per mail bestaetigt.

    Ich werde jetzt mal schauen, aber wenn er sich nicht daran hält, denke ich, muss ich das mit dem anonymen Hinweis bei der Polizei machen.

    Ich fühle mich zwar wie eine Verraeterin, doch muss ich unser Kind schuetzen.

    Heute morgen kam er mir auch koerperlicb sehr angeschlagen vor. Weißt Ihr, welche koerperlichen Auswirkungen es hat, wenn jemand viele Jahre 6-8 Flaschen Bier pro Tag trinkt? Bei dem Fuehrerscheinentzug hatte er 2.3 Promille.

  • Weißt Ihr, welche koerperlichen Auswirkungen es hat, wenn jemand viele Jahre 6-8 Flaschen Bier pro Tag trinkt? Bei dem Fuehrerscheinentzug hatte er 2.3 Promille.

    Hallo Liesel,

    die Auswirkungen des Alkohols wird bei jedem anders sein. Das lässt sich pauschal gar nicht sagen.

    Gesundheitsschädigend ist der Konsum von Alkohol auf alle Fälle. Dieses Nervengift schädigt Körper und Seele.

    Da wir keine Ärzte sind, ist ein körperlicher Check beim Arzt das Beste, um Gewissheit zu haben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • 2.3 ist ja schon eine heftige Hausnummer. Da muss man ja schon eine gewisse Toleranz entwickeln, damit man es überhaupt noch schafft, Auto zu fahren.

    Wie gesagt, die 6-8 Flaschen vermutest du ja nur. Vermutlich ist es inzwischen mehr. Der Konsum steigert sich immer weiter, weil der Betroffene ja wegen der Toleranzentwicklung immer später etwas merkt. Und deswegen bemerkst du es auch als Angehöriger vermutlich immer später.

    Ich habe das im Buch von Muriel Baumeister gelesen. Sie schreibt, dass sie irgendwann 1.5 Flaschen Weißwein gar nicht mehr bemerkt hat, erst wenn sie noch mehr getrunken hat, setzte eine Wirkung für sie ein.

    Wenn ich das richtig verstehe, hat man ja aber die Promille trotzdem im Blut.

    Wie stellst du dir das denn konkret mit dem Schlüssel vor? Du weißt doch gar nicht genau, was er getrunken hat. Und wenn er dir sagt, er hätte nichts getrunken?

  • Weißt Ihr, welche koerperlichen Auswirkungen es hat, wenn jemand viele Jahre 6-8 Flaschen Bier pro Tag trinkt?

    Mein Vater ist mit 50 daran gestorben. Alle Organe angegriffen, Krampfader in der Speiseröhre geplatzt. Blutung war nicht zu stillen. Und - wie gesagt - auch sonst war alles ziemlich kaputt. Mein Vater hat nur Bier getrunken - keine harten Sachen.

  • Hallo Panama

    Ja,ich weiss nicht, wann er was getrunken hat, aber wenn ich den Verdacht habe, nehme ich ihm den Schluessel weg. Habe es ihm heute morgen gesagt und gemailt. Er meinte, er sei einverstanden, aber das sagt er nur, um seine Ruhe zu haben.

  • Deswegen ist es meistens besser, nichts anzudrohen, was man dann nicht auch durchziehen kann.

    Ich hoffe, es kommt nicht zu einer richtig fiesen Situation, wenn du den Schlüssel nehmen willst und er will ihn dir nicht womöglich doch nicht geben.

    Drücke dir die Daumen!

  • 2.3 ist ja schon eine heftige Hausnummer. Da muss man ja schon eine gewisse Toleranz entwickeln, damit man es überhaupt noch schafft, Auto zu fahren.

    Wie gesagt, die 6-8 Flaschen vermutest du ja nur. Vermutlich ist es inzwischen mehr. Der Konsum steigert sich immer weiter, weil der Betroffene ja wegen der Toleranzentwicklung immer später etwas merkt. Und deswegen bemerkst du es auch als Angehöriger vermutlich immer später.

    Ich habe das im Buch von Muriel Baumeister gelesen. Sie schreibt, dass sie irgendwann 1.5 Flaschen Weißwein gar nicht mehr bemerkt hat, erst wenn sie noch mehr getrunken hat, setzte eine Wirkung für sie ein.

    Wenn ich das richtig verstehe, hat man ja aber die Promille trotzdem im Blut.

    Wie stellst du dir das denn konkret mit dem Schlüssel vor? Du weißt doch gar nicht genau, was er getrunken hat. Und wenn er dir sagt, er hätte nichts getrunken?

    Ich kann das betätigen- ich konnte auch 2 Flaschen Wein trinken ohne groß was gemerkt zu haben - die Toleranz Schwelle war bei mir auch hoch obwohl ich nicht täglich getrunken habe

  • Hallo Zuerbiswolke

    Und wie lange hast Du so viel getrunken? Ich schätze, dass mein Mann seit 25 Jahren sehr viel trinkt.

    Wuerde mich auch interessieren, was Dich bewogen hat, etwas zu aendern

  • Hallo Zuerbiswolke

    Und wie lange hast Du so viel getrunken? Ich schätze, dass mein Mann seit 25 Jahren sehr viel trinkt.

    Wuerde mich auch interessieren, was Dich bewogen hat, etwas zu aendern

    Liebe Liesel

    Angefangen regelmäßig am Wochenende zu trinken habe ich während dem corona Lock down und täglich im Urlaub( wir verreisen immer ) . Mein Mann hat immer mit getrunken (aber im Gegensatz zu mir konnte er dann nach 2-3 Gläsern aufhören, Reste in der Flasche lassen)

    Im November habe ich angefangen heimlich zu trinken weil meinem Mann das durchaus aufgefallen ist und er angefangen hat mich „masszuregeln“, obwohl er selbst kein Alkohol freies Wochenende eingelegt hat. Im Februar waren wir eine Woche im All in clusive Urlaub und wir hatten beide Geburtstag

    Nach einem durch gezechtem Wochenende und mittags im Job Geburtstags Sekt bin ich in eine Verkehrs Kontrolle geraten und war meinen Führerstand los - das war mein ganz persönlicher Tiefpunkt!

    Ich wusste vorher schon das ich wieder weniger trinken sollte - aber ich hatte keinen Druck - ich war ein gut funktionierender Trinker: morgens früh raus, laufen oder ins Training, Job (ich. In Selbständig), Mitarbeiter, Termine, einkaufen, kochen Familie - alles lief reibungslos.

    Am Wochenende bin ich eher mal im 21 Uhr eingeschlafen - und ich war sehr redselig und aufgedreht - das hat keinen Mann dann eher genervt

    Seit dem Führerschein Entzug habe ich nichts mehr getrunken und versuche auch mein Umfeld alkoholfrei zu gestalten

    LG wolke

  • Hallo

    Hatte inzwischen ein Gespräch mit meinem Mann, indem er eingeräumt hat, dass er zu viel trinkt. Das Problem sein größer als er dachte, aber Hilfe brauche er keine. Er meinte auch, er trinke schon seit wir zusammen sind sehr viel. Ich hätte es früher halt nicht realisiert.

    Das mag sein, aber so viel wie jetzt hat er nie getrunken. Er sagte auch, ja, er sei unzuverlässig, aber das wäre halt so.

    Er scheint auch wieder Schulden gemacht zu haben ( Spielschulden).

    Ich hab keine Ahnung, was er vor hat. Habe nur gesagt, dass ich mich um unsere Tochter kümmere und sie schützen werde.

    Das hat er nicht kommentiert.

    Es ist einfach so schlimm, da ich irgendwie gar nicht machen kann.

    Was ich nicht verstehe, ist, dass er trotz des vielen Alkohols sehr viel Sport machen kann. Körperlich scheint es ihm wenig anzuhaben- von außen. Psychisch hat er sich total verändert.

    Weiß jemand Rat?

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