Liesel - Mein Mann ist alkoholabhaengig

  • Noch etwas , was mir zu schaffen macht. Ich bin schon ein gläubiger Mensch und bei der Hochzeit verspricht man sich ja in guten und schlechten Zeiten zusammen zu stehen. Ich weiß, dass das blöd ist, aber denke immer daran und kann das nicht so abschütteln.

    Liebe Liesel,

    wenn Du ihn verlässt, lässt Du ihn nicht im Stich. Deine jetzige "Hilfe" ist keine. Nur wenn man selbst gesund und in Sicherheit ist, kann man anderen helfen. Du bist aber selbst betroffen und brauchst selbst Hilfe.

    LG Siri

  • doch ich bin nicht angestellt, sondern selbständig und trage auch Verantwortung für Mitarbeiter.

    In erster Linie trägst Du Verantwortung für Deine Tochter.

    Noch etwas , was mir zu schaffen macht. Ich bin schon ein gläubiger Mensch und bei der Hochzeit verspricht man sich ja in guten und schlechten Zeiten zusammen zu stehen.

    Sollte man nicht in schlechten Zeiten das Wohl des Kindes voran stellen? Auch ohne dass man so etwas bei der Geburt offiziell versprechen muss?

    Weißt Du Liesel… ich sage nicht, dass es immer einfach ist zu handeln. Aber wenn sich rein gar nichts tut, was eben nicht nur in Dir drin passiert, dann wird das für Außenstehende immer unverständlicher.

    Du diskutierst nicht mehr mit ihm? Wie schön für ihn! Dann hat er beim Trinken wenigstens seine Ruhe.

    Ich habe den Eindruck, Du möchtest warten, bis Deine Tochter groß genug ist, bei Deinen Auslandsreisen allein klar zu kommen. Wenn das so ist, dann ist es der falsche Weg, da viel zu viel Zeit ins Land streicht. Zeit, in der Deiner Tochter vermittelt wird, DAS sei normal. Das Ausmaß schätzt Du glaub ich viel zu gering ein.

    LG Cadda

  • Cadda @ siri@ Osiris   Elly

    Ich danke Euch! Ja , vielleicht bin ich zu zögerlich. Doch mir geht auch durch den Kopf:

    Wenn ich mich trenne, wird er sicher das Sorgerecht bekommen, da er sagen wird, ich sei häufig weg.

    Und niemand weiß ja, dass er trinkt. Außenstehende merken nichts- er wirkt normal, wenn man ihn nicht sehr gut kennt und er kann sich prima verstellen.

    War schon so als er zum Psychologen musste bei der MPU

    Wenn er das Sorgerecht bekaeme, wäre alles noch schlimmer als heute.

  • So Liesel, jetzt mach mal nen Deal hier mit mir: nächste Woche suchst du dir einen Anwalt für Familienrecht und lässt dich beraten, ja?

    Das Sorgerecht bleibt immer gemeinsam! Es geht lediglich um das Umgangsmodell, ob ihr Wechselmodell oder Residenzmodell haben werdet. Und sobald du die Sucht mit ins Spiel bringst, wird das Kontaktrecht geprüft.

    Solange du nicht informiert bist, malst du dir Horrorszenarien aus, die mit der Realität nichts zu tun haben.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo liesel,

    mein Standardsatz lautet. Wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.

    Sich in die Opferrolle begeben, hat nie eine Lösung gebracht. Kann man zwar sein Leid klagen, andere in seinen Bann ziehen, welch armes hilfloses Wesen man ist, jedoch hilft das nicht . Das hast du doch gar nicht nötig.

    Lass dich doch mal professionell von einem Anwalt oder ähnliche Stellen beraten, was bei einer Trennung passiert. Was mit dem Kind passiert. Beraten heißt nicht, dass du dich trennen musst, sondern sichert dich ab, sollte es zu einer Trennung kommen.

    Und niemand weiß ja, dass er trinkt. Außenstehende merken nichts- er wirkt normal, wenn man ihn nicht sehr gut kennt und er kann sich prima verstellen.

    War schon so als er zum Psychologen musste bei der MPU

    Die Anwälte, die Beratungsstellen für sind ja nicht bescheuert, um das nicht zu wissen. Das ist ihr tägliches Brot. Du bist ja nicht alleine, die sowas widerfährt.

    War das zu direkt? Dann entschuldige ich mich.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Wenn ich mich trenne, wird er sicher das Sorgerecht bekommen, da er sagen wird, ich sei häufig weg.

    Und niemand weiß ja, dass er trinkt. Außenstehende merken nichts- er wirkt normal, wenn man ihn nicht sehr gut kennt und er kann sich prima verstellen.

    War schon so als er zum Psychologen musste bei der MPU

    Wenn er das Sorgerecht bekaeme, wäre alles noch schlimmer als heute.

    dafür hat man ja Fotos, benutzte dein Handy.

    Es dauert 2 Sekunden die leeren Flaschen, Dosen oder Verstecke zu fotografieren. Da finden sich viele Gelegenheiten für einen Schnappschuss, und wenn du davon eine ordentliche Kollektion hast brauchst du gar nichts mehr zu sagen.

    Bild schlägt Text, war schon immer so.

    Er war bei einer MPU, das lässt sich auch nicht verschleiern, dem ist ja irgendwas gerichtlichem vorausgegangen.

    Es besteht Gefahr für einen „Schutzbefohlenen“, das wird eine schnelle Härtefallscheidung.

    Mach dir mal keine Sorgen, er das Sorgerecht als Alkoliker, im Leben nicht

  • Er war bei einer MPU, das lässt sich auch nicht verschleiern

    Das sehe ich auch so. Dass Dein Mann das alleinige Sorgerecht bekommen könnte, ist für mich -leider- eine weitere Ausrede, so hart das für Dich auch klingen mag.

    Nicht Gründe gegen das Handeln finden, sonst bleibst Du in der Endlosschleife stecken und Deine Tochter auch…

  • Ich danke Euch! Das mit dem Fotos ist super - werde ich machen - er hat so viele Verstecke. Und einen Anwalt werde ich auch kontaktieren. Mein Mann wird zwar alles abstreiten- aber wenn ich mal ein paar Fotos habe, ist sicher gut

  • Nochmals ich: hab heute schon mal ein Foto gemacht - 5 Bierdosen in seinem Kleiderschrank versteckt. Da waren heute morgen noch keine. Heute Abend ist er dann “kurz ne Pizza“ essen ( und sicher auch Bier trinken und da habe ich nachgesehen.

    Er tat heute den ganzen Tag so als ob er nichts trinke, aber gerochen hat man es trotzdem.

  • Liebe Liesel,

    ich habe mir hier gerade den ganzen Thread durchgelesen. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, allerdings habe ich 3 Kinder (zwischen 11 und 7).

    Mein Mann hatte bisher kein sogenanntes Großereignis, er funktioniert nach außen astrein, aber ich ertrage es nicht mehr. Ich weiß auch, dass es so auf keinen Fall weitergeht. Eines meiner Kinder ist in psychotherapeutischer Behandlung, der Therapeutin habe ich mich geöffnet. Ich war auch bei der Lebens und Suchtberatung. Ich weiß, dass was passieren muss. Ich möchte dieses Leben nicht mehr. Aber genau wie dir geht es mir so, dass ich immer wieder Hoffnung schöpfe, aber im Prinzip wird mir jedes Mal bewusst, dass ich wieder enttäuscht werde. Ich bin gerade dabei, mir einen Plan zu machen. Ich werde demnächst eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen, damit ich mich auf der sicheren Seite befinde.

    Ich lege dir dringend ans Herz, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Sprechen ist so wichtig, man hat sonst das Gefühl, man hätte eine falsche Wahrnehmung.

    Die Therapeutin meines Kindes hat mir auch ein Buch empfohlen, falls du magst, kann ich dir gern den Titel nennen.

    Wenn man den Außenblick einnimmt, ist es sofort klar, wie man handeln müsste.


    Liebe Grüße

    Matilda

  • Liebe Matilda

    Danke, ich bin froh zu hören, dass jemand in einer ähnlichen Situation ist, und bin sehr dankbar für Deine Tipps. Gerne nenne mir bitte das Buch- ich merke, ich brauche mehr Information und die Beschäftigung damit hilft.
    Ich überlege auch mich einer Freundin anzuvertrauen.
    Meine Tochter spricht jetzt mehr darüber: sie sagte kürzlich: Mama , ich verstehe das mit Papa, dass das alles wegen dem Alkohol ist.
    Mir blieb fast die Sprache weg. Aber dennoch war ich froh, dass das Schweigen mal weg ist.
    Liebe Grüsse

  • Hallo Liese,

    das Buch heißt "Annikas andere Welt, Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern". Da geht es insgesamt um psychische Erkrankungen, auch Sucht. Es gibt eine Geschichte, einen Mitmachteil und hinten auch Informationen für Eltern, aber auch Therapeuten. Es hat mich definitiv wachgerüttelt, als ich die Informationen für Eltern gelesen habe.

    Ich kann dich nur darin bestärken, dich deiner Freundin anzuvertrauen. Das ist ganz wichtig. Der erste Schritt ist schwer, aber es wird immer leichter. Ich habe auch in den Schulen meiner Kinder Klassenleitung und Schulsozialarbeit eingeweiht, damit sie wissen, was los ist und das Verhalten meiner Kinder einschätzen können. Mein Mann weiß allerdings nichts davon. Aber so hat mich beispielsweise eine Schule angerufen und gesagt, dass die Kinder gerade sehr bedrückt wirken. Ich merke aber gerade, was ich den Kindern alles zu Mute. Es macht mir das Herz ganz schwer. Ich habe meinem Mann heute deutlich gesagt, dass es zwei Möglichkeiten gibt: Trocken-werden und bleiben mittels zeitnahe stationärer Entgiftung und Therapie oder Trennung. Es ist hart, aber ich klappe sonst irgendwann zusammen.

    Liebe Grüße

    Matilda

  • … Ich habe meinem Mann heute deutlich gesagt, dass es zwei Möglichkeiten gibt: Trocken-werden und bleiben mittels zeitnahe stationärer Entgiftung und Therapie oder Trennung. Es ist hart, aber ich klappe sonst irgendwann zusammen.

    Liebe Grüße

    Matilda

    Matilda, mich interessiert seine Reaktion bzw. Antwort auf deine klare Ansage von deinem Mann. Hat er dich für ernst genommen?

  • Danke, Matilda. Werde mir das Buch besorgen? Was planst Du jetzt? Für mich ist es sehr hilfreich zu sehen, wie andere das Problem angehen, gerade mit und wegen der Kinder.
    Bei meinem Mann weiss das auch kein Außenstehender, aber ich kann es kaum noch aushalten.
    Habe jedoch angefangen, mich ausschließlich auf meine Tochter und mich zu konzentrieren.
    Liebe Gruesse

  • Liesel, ich war heute schon früh wach und habe deine ganze traurige Situation gelesen. Hast du in der Zwischenzeit etwas unternommen? Wie geht es dir und deiner Tochter aktuell? Du musst natürlich nur schreiben, wenn du magst. LG

  • Liebe Holdy

    Danke für die Nachfrage. Es geht so la la.
    Ich habe mich innerhalb unseres Hauses separiert, mache größtenteils mein eigenes Programm mit meiner Tochter und habe auch mit ihr darüber gesprochen. Ihr gesagt, dass ihr Vater krank ist, alkoholkrank, und sich deshalb so benimmt. Dass er aber keine Hilfe von Aerzten will und ich ihn nicht zwingen kann . Sie hat darauf ganz gut reagiert.
    Das mit dem separieren innerhalb des Hauses ist keine Dauerlösung, aber es hilft mir etwas.
    Streckenweise bin ich dennoch sehr traurig oder sehr wütend.
    Habe auch festgestellt, dass er wieder Schulden gemacht hat , aber zum Glück haben wir getrennte Konten/ Kassen. Habe frühere Schulden mal abbezahlt, das mache ich nicht mehr.

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