Hallo Liesel,
hast du dich eigentlich mal rechtlich beraten lassen? Das war hier ja auch Thema wegen des Sorgerechts bzw. Umgangsrechts, um das du dir Sorgen gemacht hast. Ich würde mich, falls du das noch nicht getan hast, auch wegen der Spielschulden unbedingt beraten lassen. Auch wenn ihr getrennte Konten habt, weiß ich nicht, wie das mit der gemeinsamen Veranlagung aussieht.
Ich bin heute noch misstrauischer. Er hat mit einem Anwalt gesprochen und der sagte ihm wohl er könnte Suchtberatung auch online machen. Das mag sein, aber ich denke, ein Besuch bei einem Arzt wäre doch das erste und beste, oder?
Also, ich weiß von meiner Beraterin, dass es die Online-Beratung als niedrigschwelliges Angebot gibt, da sich sonst viele gar nicht in die Beratung trauen würden. Sie hatte das nämlich vor ein paar Monaten angeboten, damit mein Mann sich vielleicht überhaupt rührt. Die Schwierigkeit ist aber dabei, dass man die Person nur virtuell sieht, man kann nicht riechen, ob sie vielleicht getrunken hat, Körpersprache ist nur auf das Gesicht beschränkt etc. Das ist vielleicht für einen Anfang eine gute Idee, aber wenn er jetzt wirklich was ändern wollte, müsste er zum Arzt. Eine Beratung ist immer nur eine Beratung und beraten lassen kann man sich ja lange und häufig, aber eigentlich weiß dein Mann ja auch, was er tun müsste.
Wir haben uns mittlerweile getrennt, aber von Einsicht merke ich hier nichts wirklich. Die kommt immer ganz kurz, wenn er merkt, dass er in eine unbequeme Situation kommt. Dann verspricht er das Blaue vom Himmel, aber mittlerweile haben selbst die Kinder verstanden, dass der Papa nur aufhören wird zu trinken, wenn er wirklich will und sich in ärztliche Behandlung gibt. Mein Mann trinkt nur noch heimlicher, besonders dann, wenn wir bereits schlafen. Ich hoffe, dass wir bald eine Wohnung finden.
Deswegen: warte nicht, dass er handelt, sondern überlege gut, was du tun kannst, damit es dir gut geht.
Liebe Grüße