PittheBull - Da bin ich nun.....

  • Panama:

    Das hab ich mir schon gedacht. Mein Beitrag bezog sich auch nicht auf Dich, sondern eher auf den von 9Leben. Da ist mir nun schon das zweite Mal so ein egoistischer Aussetzer ins Auge gestochen. Vermutlich unbewusst, aber doch sehr befremdlich, wenn ich bedenke, dass da Kinder im Spiel sind. Ich vermisse manchmal das schlechte Gefühl der Kindersituation gegenüber, zumindest im Nachhinein betrachtet.

  • Hi Cadda,

    doch das gehört schon hier her. Mein Sohn ist zwar 30 Jahre alt, aber auch geistig behindert. Ich weiß man kann sich das nur schlecht vorstellen, aber ich habe jetzt seit 25 Jahren einen 5 jährigen zuhause! Es fühlt sich für mich also schon so an als würde es mich auch betreffen!

    Ich lese auch ansonsten sehr aufmerksam mit hier und muss sagen es ist schon sehr divers hier, von Kopfschütteln bis zustimmendem Nicken ist alles dabei :shock:

  • Ich lese auch ansonsten sehr aufmerksam mit hier und muss sagen es ist schon sehr divers hier, von Kopfschütteln bis zustimmendem Nicken ist alles dabei :shock:

    Am besten immer das mitnehmen, was Dich gedanklich weiter bringt und alles Andere beim Kopfschütteln belassen und liegen lassen :)

    Ich stelle mir Deine Situation wirklich schwierig vor. Du bleibst in Deinem Alltag ziemlich auf der Strecke, ich hoffe, Du kannst Dich zumindest schon so sehr abgrenzen, dass Du Dir auch mal schöne Momente gönnen kannst und Zeit zum abschalten findest.

  • Ich lese auch ansonsten sehr aufmerksam mit hier und muss sagen es ist schon sehr divers hier, von Kopfschütteln bis zustimmendem Nicken ist alles dabe

    so soll es auch sein. Ich kann dir nur sagen, je tiefer du dich mit dieser Materie beschäftigst wird sich manches Kopfschütteln mit der Zeit zu einem Nicken entwickeln und umgekehrt.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Lea und Cadda ,

    richtig, ich habe egoistisch gehandelt. Richtig, meine Kinder hätten bessere Lebensumstände verdient gehabt. Jedes Kind verdient die besten Lebensumstände für seine Entwicklung.

    Leider war es mir nicht möglich, es anders zu machen als ich es getan habe. Gekonnt hätte ich es damals nur mit dem Wissen und dem Verarbeitungsstand von heute.

    Natürlich sehe ich es auch so, dass Kindern ein Aufwachsen mit suchtbelasteten Elternteilen erspart bleiben oder eine solche Zeit so gering wie möglich gehalten werden sollte.

    PittheBull ,

    ich wünsche Dir für Dich und Deine Familie passende Entscheidungen und viel Kraft.

    Motorradfahren stelle ich mir als schöne Möglichkeit eines Freiheitsgefühlserlebnisses vor- zumindest bei schönem Wetter.

    Vielleicht findet Du ja noch mehr Möglichkeiten zum Krafttanken.

  • Im Grunde bin ich ein Idiot!

    Ich habe in den letzten Tagen eine Menge hier im Forum gelesen, mich an dem eine oder anderen Chat beteiligt und meine Probleme in "fremden Chats" zum Besten gegeben und habe dieses lange Wochenende zum Denken genutzt.

    Das Ergebnis für mich ist nicht schön, aber ich denke ich verstehe einiges jetzt anders als vor der Lektüre. Die Sinnlosigkeit meines Anspruchs etwas ändern zu können gehört auch dazu. Mich damit "ins Reine" zu bringen wird wohl noch ein wenig dauern. Wie ich meine Beziehung und mein Leben aufstellen soll weiß ich noch viel weniger. Es hängt unfassbar viel an dieser Krankheit und an den Auswirkungen. Aber das werdet ihr kennen.

    Tatsächlich hatte ich die Hoffnung hier so etwas wie eine Anleitung zu finden, wie ich es schaffen kann für meine Frau, meine Familie und natürlich auch für mich selbst ein möglichst "positive Ergebnis" zu erreichen ....wie dumm von mir (und das meine ich nicht ironisch) so etwas zu denken.

    Ich denke ich darf ehrlich sein, jetzt nachdem ich versuche die Augen nicht mehr vor den Tatsachen zu verschließen, fühlt sich einfach alles noch übler an. Denn mit den Zwängen des Alltags, unserem Sohn, der Job, dem weiteren Verlauf unseres Lebens, kann ich unter den gegebenen Bedingungen keinen Frieden schließen. Mir gehen schlicht die Kräfte aus, was aber nicht sein darf.

    Da werde ich wohl noch ein wenig weiter denken müssen, im Moment stehe ich vor einem schwarzen Loch!

  • Lieber PittheBull, es mag hier keine Anleitung geben, aber Menschen, die daran interessiert sind dich auf deinem Weg zu begleiten.

    Nicht immer bekommt man gesagt was man hören will 🙈

    Aber es ist aufrichtig, basiert auf sehr vielfältigen Erfahrungen und soll sicher nicht dazu dienen dich irgendwie zu ärgern.

    Wie könnte jemand ein Idiot sein, der um Hilfe bittet? Um Hilfe bitten ist mutig und stark und klug!

    Hier bekommst du eine Hand gereicht, ein offenes Ohr, bist nicht mehr alleine mit dieser Thematik, was du draus machst liegt ganz bei dir.

    Viele Grüße, Lea

  • Da werde ich wohl noch ein wenig weiter denken müssen, im Moment stehe ich vor einem schwarzen Loch!

    Du bist nicht allein! So wie dir, ging es mir auch. Ich kam an, dachte es findet sich eine allround Lösung für alle und gut ist. Dann die Erkenntnis: ich kann nur mich selbst retten (und die Kinder), mein Ex muss den Ausgang selbst finden.

    Ein Tiefpunkt.

    Und dann das Wunder: Ich habe angefangen Hilfe anzunehmen, danach zu fragen, mich zu öffnen. Meine Situation schien so aussichtslos (Eigentum, Schulden, Wohnsituation). Dann habe ich nicht den ganzen Berg angeschaut, sondern mich nur auf den nächsten Schritt konzentriert. Wo ich jetzt stehe, hätte ich mir nicht vorstellen können, solange ich noch im kranken System war. Es geht mir so viel besser und es geht weiter bergauf.

    Du hast eine Selbsthilfegruppe und das ist schon mal viel wert.

    Du wirst sehen, deine Lebensfreude kommt zurück sobald du einmal durch das schwarze Loch tritts. The only way out, ist through.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo Pitthe,

    Tatsächlich hatte ich die Hoffnung hier so etwas wie eine Anleitung zu finden, wie ich es schaffen kann für meine Frau, meine Familie und natürlich auch für mich selbst ein möglichst "positive Ergebnis" zu erreichen ....wie dumm von mir (und das meine ich nicht ironisch) so etwas zu denken.

    diese Hoffnung haben/hatten viele, auch ich.

    Vieles habe ich erst gar nicht verstanden, das kam aber mit dem Lesen der vielen Beiträge. Bei vielen war es ähnlich wie bei mir. Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Wir müssen erst einmal an den Punkt kommen, wo wir verstehen, das wir nicht helfen können.

    Erfahrungsgemäß fällt es Männern etwas schwerer, diese Hilflosigkeit anzunehmen ( ist nicht ironisch gemeint. ) Das sehe ich auch in meiner realen Gruppe, sehr wenige Männer, und oft bleiben sie dann weg, wenn etwas erkannt wurde.

    Du bist hier nicht alleine.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo PittheBull,

    wie geht es Dir denn?

    Da werde ich wohl noch ein wenig weiter denken müssen, im Moment stehe ich vor einem schwarzen Loch!

    Bist Du weiter gekommen mit Deinen Gedanken?

    Guzzi, Deine Gedanken, kommt mir alles sehr bekannt vor.

    Es geht weiter, immer weiter.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Aber die die Kraft haben es zu wollen brauchen kaum Hilfe

    PittheBull,

    Auch die die wollen, brauchen immer Hilfe! Ohne richtige Hilfe werden das meist Rückfälle. In der Suchtberatung und in einer stationären Reha werden einem Möglichkeiten aufgezeigt, wie es nicht zum äußersten kommt oder kommen muss. Und die Weiterbehandlung/ Selbsthilfegruppe nicht zu vergessen.

    Nur der Anstoss für solch ein Spiel, mal bildlich gesprochen, muss von deiner Frau kommen!

    Retten kann sich der Alkoholiker nur selbst, kein anderer.

    Beurteile niemanden so einfach, du weisst nicht ,was er schon durchgemacht hat. :/

    Was man fertig hat, kann man nicht vergessen haben! :D

  • Hallo Pit,

    schön, dass Du noch hier bist. Die vielen Eindrücke bringen einiges ins Wanken und lassen Zweifel wachsen.

    Ich war damals etwas jünger als Du, meine Exfrau hatte gerade mit 41 Jahren einen Infarkt überlebt und ich dachte: wenn das nicht reicht, dass sich etwas ändert. Das reichte nicht und dann wurde ich einige Jahre zum Affen, im Hamsterrad und obwohl ich dachte gut geerdet zu sein, hier in das Forum kam, Therapeuten und reale SHG besuchte und mir oft gesagt wurde, dass ich mich zum Affen mache, war es mir nur ganz langsam möglich anzunehmen und etwas zu ändern.

    Meine wichtigste Erfahrung war: schreiben, reden, denken, ansehen, ändern und damit nicht aufhören, immer wieder neu.

    Wenn ich morgens aus dem Haus ging und meine km ablief, dann kam ich monatelang mit nur einem kurzen Satz, einer kurzen Erkenntnis wieder zu Hause an und so unscheinbare, kleine Gedanken haben dafür gesorgt, dass ich den Tag und die Folgezeit gut überstanden habe.

    Damals kam hier einer ins Forum und meinte: Morgen schmeiß ich sie raus. Keine Ahnung was aus dem wurde, er war dann wieder weg. Ich war zu so etwas nicht fähig.

    Eines Tages schon. Die ganze Kraft, die Energie, war weg, es ging nichts mehr. Da bin ich ausgezogen und dann war sie schlagartig trocken und wir haben es wieder versucht. All meine Wünsche hatten sich erfüllt. Für ein paar Monate, dann war ich wieder Affe, leer, fertig und habe gemacht, was ich vorher nicht konnte, meine Haut gerettet.

    Es kommt oft die Frage auf, ob es auch positve Entwicklungen gibt, also im Sinne von: "alles wieder gut". Die gibt es. Was ist gut und für wen?

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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