Brettman - Sucht seit ca. 33 Jahren

  • Moin Moin Brettman.

    Gratulation zu 33 Tage ohne Alkohol , kann ich auch sagen, über 1 Monat bist Du Alkohol frei, und hast Du lange weile.

    Erste was habe ich in Suchtberatung gelernt , bleibt bei Dir. Nicht schauen was machen und haben andere , ich...ich und ich - das ist das wichtigste.

    Ich habe um Verlängerung gebeten, war ich lange dort - die Leute von Montag Gruppe habe ich nie wieder gesehen.

    Ja , diese Tipps für Trockenes leben - sind ziemlich banal , weil die ganze leben ist einfach und banal.

    Ich erfinde nicht Rad neu.

    Diese ganze fragen , bitte stellen Therapeuten oder gelernte Suchtberater - ich kann nur Dir schreiben , was und wie habe gemacht das über 14 Jahre lebe ohne Alkohol. Pass das Dir , ist gut . Pass Dir nicht , ist auch gut ,


    jetzt ist Sommer Zeit , geht Spazieren , fahrt Fahrrad, melde Dich zu Probe Zeit ( meistens 1 Monats ) zu Sport Studio, geht Schwimmen , langsam sind Pilze im Wald , kann man sammeln, lernen welche sind gut und nicht giftig.

    Auch gleich ca 1.09.2023 geht neues Programm - Kurse in Volksschule .

    Jetzt kann ich ruhig schreiben , am ersten war - bleibt bei mir , sich nicht zerstreuen , was mache andere - das ist uninteressant für mich . Das muss man lernen, ich habe gut gelernt , jetzt bin ich zufrieden mit mir und meine kleine bescheidene Welt .

    Einmal editiert, zuletzt von iwona-w (29. Juli 2023 um 09:47) aus folgendem Grund: Noch dazu ; lebe nicht das Leben anderer Menschen

  • Hast du den Sinn einer SHG aber schon verstanden? Ich frage, weil du in deinem Thread öfter zweifelst. Wir können dir nicht helfen, einen Sinn in deinem Leben zu finden. Das musst du schon selber tun. Hier wird HilfeSTELLUNG gegeben, Tipps, trocken zu bleiben, Notfallkoffer etc....du hast Ansprechpartner.

  • Hera : Jo, Sinn einer SHG für mich siehe mein Eröffnungspost. Und schon wieder Kritik an meinen Gedanken. Kenne ich von den AAs ehrlich gesagt nicht. Der Sinn meines MOMENTANEN Lebens ist kein Alkohol Punkt. Die Gründe dafür - SUCHT - versuche ich zu ergründen. Und da ist der Hinweis, dass ich das selbst machen muss, echt super hilfreich. Ich hatte dabei auf etwas mehr Impulse gehofft; außerhalb des Notfallkoffers. Denn meine Katzen streichele ich auch ohne Saufdruck.

  • Entgiftungen, Psychotherapie, Arzt, Ehefrau, Gott, reale Gruppe, online-SHG. Niemand kann dich trocken bekommen, nur du selber.

    Hast du davon irgendwas umsetzen können?


    Ich habe gerade "apodiktistischer SHG-Hoschi" versucht zu googeln, kam aber nichts dabei heraus.

    Du wirkst so gefrustet. Was ist los?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • ...um ganz ehrlich zu sein, ist meine Frau von ihrem nüchternen Mann begeistert. Der Mann selbst hat GERADE Angst, wieder abzukacken. Das frustet leider und ist total bescheuert, weil ich mich eigentlich freuen sollte. Ich bin also in der Wankelphase, die sicherlich vorbei geht. Und ja, wir haben gemeinsam viel gemacht. Leider habe ich dabei zum Teil ans Saufen gedacht. Kann mir jemand die idiotischen Gedanken weg machen😂? (is‘n Spaß)

  • Brettman hat geschrieben :Die Gründe dafür - SUCHT - versuche ich zu ergründen. Und da ist der Hinweis, dass ich das selbst machen muss, echt super hilfreich.

    Muss ich lachen, ja , gibt nur eine Antwort - das muss Du selbst machen , und das ist echt super hilfreich.

    Und wozu willst Du die Sucht zu ergründen? Willst Du später Suchtberater werden?

    Und das wichtigste , Du bist nur 1 Monat trocken , nicht zu viel grübeln , Deine Frustration und lange Weile sind sehr gefährlich um lange ohne Alkohol zu Leben - ich denke so.

  • hallo

    Solche Tage, an denen man grübelt und nachdenkt kommen. Das ist ganz normal.

    Aber das ganze Grübeln und Lösungen suchen frustriert, weil man keine findet.

    Ich steige aus dem Karussell aus,indem ich mich bewege.also aktiv werde.

    Das kann einkaufen sein,kochen,im Garten wurschteln,spazieren.ohne großartig nachzudenken einfach tun.

    Kein "aber" zulassen.

    Das bringt das Gedankenkarussel zum Stillstand.

    Versuchs einfach mal.wasch das Auto, kauf dir ein paar Socken, bereit einen Grillabend zu zweir vor etc.es gibt tausend Dinge die dich ablenken können. Du musst sie TUN,dann wird es besser.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Beim Lesen einiger Threads (und beim eigenen) ist mir aufgefallen, dass, wenn man auch nur einen Millimeter von den hier postulierten Dogmen abweicht und einfach nur weitere sowie vielleicht eigene Aspekte auf den Weg in die Trockenheit einbringen möchte bzw. diese einfach mit betrachten will, es dann zum Teil schnell heißt, man wolle "offenbar nur sein Ding machen" oder "man wisse wohl, wie der Hase läuft". Frei nach dem Motto: "Entweder es wird nach meinen Erfahrungen gemacht oder es wird sowieso nix.

    Uiiii, ein Rundumschlag. :mrgreen: Na ja, wenn mich schon ansprichst, kannst mich auch beim Namen nennen. Habe da kein Problem damit.

    Aus deiner Sicht sind es Dogmen, aus anderer Sicht eben ein erfolgreicher Weg, über den du eben nur sinnieren kannst, weil ihn noch nicht gegangen bist. Was regt dich da auf? Das daran, was richtig sein kann, aber du es nicht umsetzen willst, kannst oder es für dich bescheuert ist?

    Es gibt hier im Forum sehr viele andere Wege, aber die scheinen dich auch nicht sonderlich zu interessieren. Warum nicht? Dass es Alkoholiker gibt, die eben es ohne den tiefen Frust so geschafft haben?

    Dein Weg, wenn du überhaupt einen gehst, scheint ja nicht zu funktionieren und du stehst einmal mehr, näher an einem Rückfall, als an einer zufriedene Trockenheit. Lese ich das richtig? Falsch interpretiert? Vielleicht mal das Denken und das ständige analysieren sein lassen und einfach nur mal machen.

    Und ja, wir haben gemeinsam viel gemacht. Leider habe ich dabei zum Teil ans Saufen gedacht.

    Liegt eventuell daran, das du eben süchtig bist. (scherz) Aber mir auch heute nach über 16 Jahren nicht fremd.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut : Ich versuche es ja, aber es ist eben schwierig. Auch das Denken will ich lassen, aber die Gedanken sind nun mal da. Warum bist du so gemein zu mir? „Wenn du überhaupt einen gehst“, „die scheinen dich nicht sonderlich zu interessieren“. Das ist jetzt nicht wirklich hilfreich. Einfach mal machen, ist auf jeden Fall der TipTop Tipp. Ganz vergessen, dass man dann seine Sucht sofort los ist. Und bitte jetzt nicht, dass man es nur wollen will und eigentlich nix dafür tut. Du hast es geschafft, ich nicht. Noch.

  • "Das ergründen der Sucht" ( ... schwerer Seufzer... Huhn und Ei, ...physisch und psychisch, warum ich, wann, ...u.s.w....), mit abschließendem Ergebnis.

    Der Versuch liegt beim Betroffenen nahe. Das beschäftigt natürlich viele betroffene Menschen in unserer modernen Gesellschaft.

    Es wäre schon verblüffend, wenn uns hier in ein paar Threads das gelingen würde, was in vielen Jahrzehnten Ärzten und Professoren nicht möglich war.

    Was würden wir übrigens mit dem Ergebnis anfangen und was würde es ändern?

    Wichtig wäre das wohl eher für die Prophylaxe, dieser Zug ist bei uns allerdings abgefahren. Wenn ich falsch gefahrene Gleise ausleuchte, wo lande ich zum Schluss?

    Warum also? Um andere zu schützen ?

    Einzig das erkennen von persönlichen Warnsignalen für die Zukunft ist wichtig. Das sollte erstmal für die Ergründerei reichen, auch wenn es nur einen Bruchteil darstellt.

    Der Mann selbst hat GERADE Angst, wieder abzukacken.

    .....

    Leider habe ich dabei zum Teil ans Saufen gedacht. Kann mir jemand die idiotischen Gedanken weg machen😂? (is‘n Spaß)

    Könntest Du Deine Angst mal genauer beschreiben? Wovor hast Du da Angst? "Wieder abzukacken" ist etwas schwammig. Angst vor " wieder trinken" beinhaltet ne Menge.

    Ich bin übrigens ein großer Fan von ( gesunder ) Angst.

    Warnsignal, Schutz vor Tod und Verletzung und auch Taten welche uns schaden. Zeit um etwas zu hinterfragen. Nicht ehrenrührig.

    Wenn Du Deine Angstkonstruktionen in die Bestandteile zerpflückst, kannst Du es gezielt angehen, annehmen oder ( evtl. mit Hilfe ) abstellen.

    Wir denken übrigens alle ans saufen hier.

    Es stellt sich eigentlich ja nur die Frage wie und warum wir das tun.

    Wenn ich ans saufen denke, will ich es verhindern. Ich suche dann Wege und die Angst ist mein Partner dabei. Nix schlimmes also.

    Es gibt aber auch die Variante ans saufen zu denken um dabei Wege zu suchen es schadensfrei ( weiter-) zu machen. Die Angst ,welche dabei entsteht, hat eine andere und sehr unangenehme Natur.

    Das müsste ich für mich dann hinterfragen , weil dann irgendwo in der Basis was schiefgelaufen ist.

    Alkoholiker haben nach meiner Erfahrung in Ihren Denkphasen, nass oder trocken, einen Hang zur Philosophie. Damit könnte man ganze Abende in großer Runde füllen ....allerdings ohne greifbares Ergebnis.

    Das ist das Wesen der Philosophie.

    Manchmal werden Wege und Zusammenhänge etwas transparenter, nur um dann wieder hinterfragt zu werden.

    Für einen Alkoholiker in der Anfangsphase der Trockenheit ist das nach meiner Erfahrung pures, nervenzerfetzendes Gift das Saufdruck produziert.

    Erstmal nicht zielführend. Ziel ist es doch keinen Alkohol zu trinken, dafür Wege zu finden. Dann kommt erstmal lange nix.

    Das ist dann die Basis für weitere Denkmodelle ohne Alkohol. Schwer genug.

    Lebensgewohnheiten, Partnerschaft, Alltag, Einkaufen, Rituale, Hobbies, Arbeit , Urlaub, Feiern, freie Zeiten....alles ohne Alkohol. Das lastet am Anfang eigentlich aus.

    Kein Platz für Philosophie...., noch nicht, auch wenn sie sich immer wieder gerne aufdrängt.

    Noch nicht. Wenn wir den Bogen überspannen, reißt die Sehne und wir starten wieder bei Los.

    Du hast die AA erwähnt.

    Die AA sprechen gerne von Demut und Kapitulation. Das spart viele Kräfte, welche woanders dringend gebraucht werden.

    Klappt nur wenn man seinen Stolz hinten anstellen kann.

    Dieser Kampf mit dem Alkohol ist sinnlos und nicht zu gewinnen, besiegen ( wie auch immer das aussehen mag ) würde abhaken heißen.

    Geht nicht mehr.

    Das merkt irgendwann jeder in unserer Lage oder er leidet.

    Die zwölf Schritte waren für mich am Anfang absoluter Schwachsinn, ein sinnloses Mantra mit auferlegten Zwängen.

    Nach viele Jahren hab ich mich zufällig nochmal damit beschäftigt und musste zu meiner Überraschung feststellen, das ich diese Schritte, ohne es aktiv zu wollen, gegangen bin.

    Ich weiß das übrigens nur, weil es uns in einer Therapie eingetrichtert wurde. Die SHG-Treffen hab ich nie besucht. Blaukreuz war eher so meins und das auch am Anfang und eher selten.

    Wir können ja irgendwie nicht aus uns raus und sind unheilbar krank.

    Wie wir diese Erkenntnis zulassen und damit umgehen ist wichtig und ebnet uns den einen oder natürlich auch den anderen Weg.

    Hier im Forum gibt es Rüstzeug-Empfehlungen und verschiedene Strategievorschläge. Für den Anfang und auch für den späteren weiteren Weg.

    Für jeden der trocken werden und bleiben will ist etwas dabei.

    Da Du ja gerne hinterfragst und zerlegst, würde ich Dir empfehlen Dich mal mit dem Vorgang des " nassen Denkens" und des " trockenen Denkens" zu befassen.

    Dabei gehen ganze Laternen an.

    Da werden Fragen beleuchtet, auf die man eigentlich schon eine bestimmte Antwort lesen möchte und für die man für sich schon eine Antwort manifestiert hat.

    Schaust Du in ein paar Jahren auf diese Fragen, wirst Du eine Überraschung erleben.

    Wenn Du hier überlegst, hinterfragst und darüber schreibst, trinkst Du normalerweise nicht.

    Das ist doch schon die halbe Miete.

    Die Reaktionen darauf sind gemischt wie die verschiedenen Charaktere , können helfen, kritisieren, verletzen oder auch zum nachdenken anregen.

    Je nach persönlichen Erfahrungen und auch erlernten Meinungen. Das liegt in der Natur der Sache hier.

    Das schreiben hier und das spätere Nachlesen ( wer schreibt der bleibt ) sind äußerst hilfreich, dokumentiert es doch mit der Zeit persönliche Fortschritte oder auch Rückschritte.

    Nur weiter so, irgendwann sortiert sich alles.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Auch das Denken will ich lassen, aber die Gedanken sind nun mal da. Warum bist du so gemein zu mir? „Wenn du überhaupt einen gehst“, „die scheinen dich nicht sonderlich zu interessieren“. Das ist jetzt nicht wirklich hilfreich

    Natürlich sind die Gedanken da.

    Auch heute kommen sie bei mir, zwar selten, aber ich sortiere sie anders (als am Anfang)ein. Sie erinnern mich daran, dass ich immer süchtig, und zwar endgültig süchtig, bleibe. Ich kämpfe da auch nicht mehr an, sondern bin dankbar, dafür. Das ist so ein Hallo Wach Ruf. Die Voraussetzung für mein Denken war jedoch die Akzeptanz, nie wieder normal saufen zu können.

    Ob was hilfreich oder nicht ist, entscheidet jeder für sich selbst. Jetzt bin ich nicht der Wortgewandteste, auch nicht jemand, der irgendetwas lange umschreibt. Deswegen verstehe ich auch, dass das eine oder andere gemein herüberkommen kann. Ist aber nie meine Motivation.

    Und bitte jetzt nicht, dass man es nur wollen will und eigentlich nix dafür tut.

    Das hat bei mir nichts mit Wollen zu tun, es war die notwendige Überzeugung auch süchtig ein zufriedenes Leben führen zu können. Wenn ich meine nasse Zeit und die ersten Versuche daraus zu kommen, mit den Geschichten, von den "Neuen", die hier aufschlagen, vergleiche, sehe ich mich im Spiegel.

    Mir ist deswegen fast nichts fremd. Ich habe über 30-35 Jahren nasse Zeiten hinter mir und das einzige, was mich abgehalten hatte, zufrieden trocken zu werden war das ständige sich nicht abfinden wollen, dass es beim Trocken werden, eben Strukturen gibt, die nicht meinem Denken entsprachen.

    Ganz vergessen, dass man dann seine Sucht sofort los ist.

    Auch wenn ironisch. Da musst dir keine Sorgen machen . Die bleibt dir. ;) Kontrollieren kann ich sie aber nur trocken. Ist einfaches Denken, mehr brauche ich aber als Süchtiger eigentlich nicht zu wissen. Oder?

    Eine Frage noch, wie weit siehst du dich gerade vor einem Rückfall?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • … nur kurz vorm guten Nächtle: WW wie immer hyperreflektiert und die Wortgewadtheit von Hartmut trifft halt immer den Kern des Themas. Ich danke euch und meine Rückfallwahrscheinlickeit ist zumindest jetzt auf 0% gesunken. Mal schauen, wieviel Armlängen ich morgen davon entfernt bin (Ironie). Let‘s Start A War, Said Maggie One Day.

  • …nö, keine Fortschritte. Ich bin jetzt seit 33 Tagen nüchtern und das Leben fängt nach der üblichen Euphorie (wieder) an, echt öde zu werden. Es beginnt also die vermutlich sehr bekannte und von mir auch so genannte "leere" Phase, in der ich mich nur darauf konzentrieren kann und muss, nicht zu trinken.

    Ich kenne das auch.

    Die erste Euphorie ist vorbei, man hat seinen Entzug recht gut überstanden bzw. vergessen, der Körper hat sich in den letzten Wochen auch wieder ganz gut erholt und man fragt sich, warum man den eigentlich aufgehört hat und wie man die "leere" Phase durchstehen soll.

    Die Gedanken drehen sich um das Trinken, natürlich nicht um den ganzen Irrsinn, Kater und Verzweiflung danach, sondern wie schön man sich doch früher jederzeit aus dieser Leere rausballern konnte und es doch irgendwie möglich sein müsste, mal wieder ein paar Bierchen vernünftig zu genießen.

    Es kommen halt die ganzen "guten" Erinnerung hoch

    Die "legalen" Wohlfühler (Sport, Sauna, Werkeln... oder was eben da jeder außer Trinken gerne gemacht hat) waren da auch nur bedingt hilfreich und alles wirkte insgesamt recht fade.

    Mir hat es manchmal recht gut geholfen, den momentanen Zustand zu akzeptieren, nach dem Motto: "ist halt jetzt gerade so, fühlst dich im Moment gerade nicht so doll und die Welt wirkt zur Zeit auch etwas strange, aber wenigstens werde ich nicht zur Flasche greifen, damit ist es ja auch noch nie besser geworden und morgen (oder übermorgen) sieht die Welt vielleicht wieder ganz anders aus"

    In dem Sinne kann man das sogar als eine Art Selbstaufgabe (bzw. Aufgeben des Egos) bezeichnen.

    (Und wenn man genau darüber nachdenkt, war ja immer mit Alkohol&Co. der Versuch der Selbstoptmierung und Befindlichkeitsverbesserung einhergehend)

    Klar, wenn man sich gut fühlt/ in der anfänglichen Euphorie fällt es eben relativ leicht, Nüchtern zu sein.

    Aber in Momenten der "Leere" ist die Verknüpfung ans Wegballern/ alles wieder Einreißen schon noch da und es fällt deutlich schwerer.

    Aber ich denke, wenn man gerade solche Momente, Tage...Wochen ;) geschafft hat, macht das innerlich stärker und man lernt auch, dem Drang nicht mehr nachgeben zu müssen bzw. das sich die Situation auch anders regulieren kann.

    Aus meiner Sicht verblassen die positiven alkoholverknüpften Erinnerunen immer mehr und das Nüchternsein wird immer "realer"/ positiver empfunden.

    Klingt vielleicht nach Durchhalten/ Aushalten, ist aber damit überhaupt nicht gemeint und hat mir bis jetzt recht gut geholfen.

  • sondern wie schön man sich doch früher jederzeit aus dieser Leere rausballern konnte und es doch irgendwie möglich sein müsste, mal wieder ein paar Bierchen vernünftig zu genießen.

    Es kommen halt die ganzen "guten" Erinnerung hoch


    Ich bin jetzt seit 33 Tagen nüchtern und das Leben fängt nach der üblichen Euphorie (wieder) an, echt öde zu werden. Es beginnt also die vermutlich sehr bekannte und von mir auch so genannte "leere" Phase, in der ich mich nur darauf konzentrieren kann und muss, nicht zu trinken.

    Ist man, wenn man so kurz trocken ist, nicht einfach nur froh das man nicht mehr trinken muss ? Die Erinnerungen sind doch noch ganz frisch? Ich hätte garnicht gedacht, das man nach der kurzen Zeit dem Alk schon wieder etwas interessantes abgewinnen kann :shock: ?

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • es

    Ist man, wenn man so kurz trocken ist, nicht einfach nur froh das man nicht mehr trinken muss ?

    … nö.

    Die Erinnerungen sind doch noch ganz frisch? Ich hätte garnicht gedacht, das man nach der kurzen Zeit dem Alk schon wieder etwas interessantes abgewinnen kann.

    …könnte ursächlich für Rückfalle sein.

  • Hallo Brettmann,

    wenn du unterhalb vom jeweiligen Zitat deinen Text schreibst, dann fällt es leichter zu erkennen, wer was geschrieben hat.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Moin Renoo,

    da kann ich jetzt nix zu sagen, weil es zu 100% meine diffusen Gedanken zum Ausdruck bringt. Danke dafür. Genau, „heute ist nicht doll“ trifft es am besten. Und warum müssen andere darum nich saufen? Für die ist es vielleicht auch gerade nicht so toll? Also, nicht mehr grübeln und nicht philosophieren oder gar psychologisieren (käme in Ermangelung jedweder Kompetenzen ohnehin nur aus der Küche). Tag 35 ist z. B. viel besser, als Tag 33 und fast so gut wie der 18. Therapeutisch werde ich zu Recht immer wieder darauf hingewiesen, dass mit zunehmender Zeit das Positive (am Nüchtern sein) die Oberhand gewinnt. Also heißt es nicht Durch- oder Aushalten, sondern einfach nur Warten. Und putzig, ich habe am Wochenende schon wieder ein Date mit meiner Frau; Details klären wir vorab aber noch telefonisch (will mit einem Schmunzeln nur sagen, dass es privat weiter voran geht). LG

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