Hallo, liebe Community,
ich habe ca. 25 Jahre lang täglich getrunken. Wein und Sekt waren meine Schwäche. Es waren täglich zwischen 3 und 6 Achteln, die ich getrunken habe, ganz selten auch mal etwas mehr.
Mitte Mai habe ich erstmals realisiert, dass ich ein echtes Problem habe und habe mich - nach ca. 1-wöchiger intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema - dazu entschlossen, mich endgültig von diesem Nervengift zu verabschieden. Seit 16. Mai bin ich nun nüchtern. Es fiel mir erstaunlich leicht, nicht mehr zu trinken. Die ersten Tage war ich hyper-euphorisch, aber dann fiel ich - zum Glück nur für 2 Tage - in eine mittelschwere Depression. Nach den mittlerweile fast 2 Monaten die ich ohne Alkohol hinter mich gebracht habe, ist mein Fazit fast ausschließlich positiv. Meine Jahrzehnte vorhandenen Depresssionen haben sich quasi in Luft aufgelöst, ich schlafe besser und es geht mir psychisch so gut wie schon lange nicht mehr. Einen Wermutstropfen gibt es aber: seit ich nüchtern bin, habe ich ein ziemlich geschwächtes Immunsystem und fühle mich fast durchgehend halbkrank. Immer wieder habe ich Halskratzen und ein leichtes Schnupfengefühl. Innerhalb von 2 Monaten 2x Gastritis (nicht einmal zu Alkohol -Zeiten hatte ich sowas). Und was ich am schlimmsten finde: ich bin quasi dauermüde. Das frustriert mich ziemlich, da ich eigentlich erwartet hatte, dass ich mich nach 2 Monaten Abstinenz wesentlich besser fühlen müsste, als vorher MIT Alkohol. Leider ist das Gegenteil der Fall. Ich habe innerhalb dieser 2 Monate außerdem - zusätzlich zu den Vitaminpräparaten, die ich bereits davor regelmäßig eingenommen hatte - meine Liste an Nahrungsergänzungsmitteln noch erweitert. Blutbild ließ ich auch schon machen. So gut wie alle Werte liegen im Optimalbereich. Wie ist/war das bei Euch? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?