Aruula - Schwester Alkoholikerin Kontaktabbruch u. Rückfälle

  • Aber es belastet sie ja nicht, es belastet dich ja dich. Warum sollte sie aufhören? Dass es dir besser geht? Ist doch nicht ihr Problem. Da bist du doch verantwortlich dafür das es dir gut geht. Oder?

    Danke Hartmut für deine kalten Worte.

    Das macht für mich schon alles viel Sinn was du beschreibst. Das einzige was ich an zweifel, ist ob es sie nicht belastet. Da denke ich schon dass sie sehr interessant der Sucht leidet. Sie hat als wir Kontakt hatten ein paarmal vor dem Konsum bei drohenden Rückfall angerufen und sich bestärken zu lassen. Ich denke sie ist schon sehr verzweifelt. Kinder sind beim Vater, sie musste aus der Wohnung und weiter weg ziehen. Das ist schon alles hart und ich denke es setzt so einen Teufelskreis in Gang. Sie tut sich so leid daher säuft sie sich die Probleme weg. Die Probleme werden dadurch größer....

    Aber du hast völlig Recht. Bisher war alles auf Druck von aussen. Sie selbst ist nie selbst aktiv geworden. Darauf werde ich jetzt warten und versuchen zu verdrängen.

  • Hallo Cadda,

    Danke für deine Worte, das hilft mir sehr. Mich bestärkt es den Kontakt weiter ruhen zu lassen. Ich hätte ihr ja mehrfach gesagt, dass ich wenn sie trocken ist oder auch im Notfall oder zur Therapie Unterstützung für sie da wäre. Also weiss sie das. Sie wüsste es vermutlich da sie mich kennt auch so. So wie du es von dir beschreibst.

    Dass die Süchtige nicht mehr sie selbst ist, ist so hart. Meine Schwester hat mir mal gesagt sie merkt das auch selbst und will wieder zurück zu sich. Aber anscheinend fehlt ihr echt noch der absolute Wille in aller Konsequenz trocken zu sein.

    Da ich ihre Adresse nicht habe, schreibe ich nun nicht. Ich könnte diese zwar rausfinden, aber sie hätte sie mir ja auch geben können.

  • Wieder etwas gehört was nicht optimistisch stimmt....

    Die Kinder konnten ein Wochenende schon nicht zu ihr weil sie getrunken hat.

    Danach waren sie nur kurz da und haben sich abholen lassen weil sie aus dem Rucksack (angeblich Saft) getrunken hat. In Anwesenheit der Kinder, die nicht so doof sind das nicht zu merken...

    Jetzt wollen sie nicht hin. Weil sie Angst haben dass sie nicht genug auf sie aufpassen können.

    Ich bin so sauer auf sie . Verzweifelt und enttäuscht. Die Kinder tun mir so leid.

    Ich hoffe sie wird irgendwann wach und holt sich Hilfe. Ernsthaft.

  • Hallo Aruula,

    das ist wirklich traurig. Letztendlich finde ich es aber gut zu hören, dass offensichtlich die Kinder in der Lage sind, zu schildern was los ist und dass sie die Situation dann verlassen können. Das Offenlegen der Gefühle und entsprechende Konsequenzen sind meiner Meinung nach genau das, was Deine Schwester benötigt, wenn sie überhaupt irgendwann mal an ihren Tiefpunkt gelangt, dann nur dadurch, dass diese Konsequenzen erfolgen und die Heimlichkeiten auffliegen.

    LG Carina

  • Ja das hat die Kids viel Kraft und Zeit gekostet. Sie fühlen sich verantwortlich und denken (wie ich auch lange) dass sie helfen können und Mama es für sie schaffen muss... Leider kümmert sich der Vater nicht um Hilfe für die Kinder und ist selbst eher co-abh. Nimmt ihr immer wieder mal was ab. Ohne ihn wäre sie zb nicht zur Beerdigung unserer Mutter gekommen.

    Nich sind die Kinder nicht alt und reif genug um langfristig Konsequenzen zu ziehen aber auch das ilwird wohl erst kommen müssen bevor (falls) es bei meiner Schwester klick macht.

    Ich bewundere euch, die ihr die Sucht überwunden habt sehr. Das muss unglaublich viel Kraft und Willensstärke kosten und es bleibt ja anstrengend.

  • Das muss unglaublich viel Kraft und Willensstärke kosten

    :oops: Danke für die Lorbeeren. Aber nö. Nachdem es klick gemacht hat, war es nicht mehr sehr schwer. Besonders am Anfang aufpassen und ggfs. gegensteuern. Dann wurde es sehr schnell einfacher. Ich brauche keine Willensstärke, oder Kraft mehr. Das wäre ja echt stressig.

    Im Gegenteil. Es hat unglaublich viel Kraft gekostet, den Schein zu wahren. Das Körperliche auszuhalten. Den Verfall auszublenden. Es immer im Kopf zu haben. Der ist jetzt frei, für das Leben. Also, bei mir blieb es nicht anstrengend.

    Jetzt ist einfach nur aufpassen angesagt. Und es nicht zu vergessen. Deshalb bin ich größtenteils hier.

    Bin schon wieder weg. ;)

  • Liebe Aruula,


    ich bin trockene Alkoholikerin und habe eine Schwester, die ich sehr lieb habe und umgekehrt.

    Hilft es, wenn Familie den Kontakt abbricht zum "wach rütteln" oder überwiegt das Gefühl von allen im Stich gelassen zu werden?

    Ich denke täglich an meine Schwester und frage mich ob der Kontaktabbruch richtig ist oder nicht. Ich weiß, ich muss mich schützen und das hat mittlerweile auch oberste Priorität.

    Als ich noch trank, hat meine Schwester den Kontakt zwar nicht abgebrochen, aber was sie tat oder nicht tat, hatte keinerlei Einfluss darauf, ob ich trank oder dann irgendwann endlich nicht mehr trank.

    Es ist toll, dass du für die Kinder eine Ansprechpartnerin bist.
    Und ich finde es vor meinem eigenen Erfahrungshintergrund absolut richtig, dass du dich schützt und abgrenzt.

    Viele Grüße!

    Thalia

  • Liebe Aruula,

    mein Mann ist nasser Alkoholiker und hat eine Schwester. Ich kann nur bestätigen, was die anderen sagen. Was sie tut und sagt, hat keinerlei Einfluss auf sein Handeln. Er antwortet ihr auch nur noch einsilbig, wenn sie schreibt.

  • Trauriges Update

    Meine Schwester hat wieder um Kontakt gebeten uns wir haben uns wieder vorsichtig angenähert. Es war echt toll. Ich war zwar skeptisch aber habe ihr natürlich gerne die Chance gegeben wieder Kontakt zu haben. Wir hatten ein paar gute Gespräche, ein Treffen und sie sah sehr gesund und gut aus, machte einen super Eindruck. Geht (angeblich) wöchentlich in eine Gruppe im neuen Wohnort. Hat alle zwei Wochenenden wieder die Teenager Kinder.

    Dass ich sie besuche wollte sie noch nicht, da die Küche (angeblich) nich nicht steht.

    Sie hat Arbeit und sich gut in der neuen Stadt eingelebt.

    Dann gestern der Rückfall. Verbunden bin einer so haarsträubenden Coverlüge dass ich es immer noch nicht fassen kann.

    Wir hatten mittags telefonieren als sie (angeblich) Pause bei der Arbeit hatte. Sehr nettes Gespräch. Wobei ich ein paar Mal unsicher war ob sie getrunken hat.an kennt ja leider die Anzeichen. Aber ich hatte mit ihr eh den Deal, es ist nicht meine Sache in sie trinkt oder nicht, nur angelogen werden will ich nicht mehr.

    Ein paar Stunden später ruft sie an und kann vor Weinkrämpfen erst gar nicht sprechen. Sie wäre im RTW, es wäre ihr als Fußgängerin gerade ein Auto über den Fuß gefahren. Die Sanitäter meinten es sieht so schlimm aus und eine OP würde wohl sechs Stunden dauern. Sie schien mir komplett im Schock und ich habe noch gefragt ob welches Krankenhaus sie kommt. Sie rief dann kurz später nochmal an. Sie hatte tierische Schmerzen wäre jetzt aber schon auf dem Weg zum OP. Musste dann Schluss machen weil sie in die Schleuse käme.


    Drei Stunden später ein Anruf von ihr.

    Es wäre doch nicht so schlimm wie sie dachte und es waren nur zwei Mittelfusknochen gebrochen sie müsse die Nacht da bleiben und käme wahrscheinlich morgen nach Haus.

    An der Stelle dachte ich zum ersten Mal das sie lügt. Bis dahin hatte ich es echt geglaubt weil ich so eine krasse Lüge und die ja auch ihre Kinder involviert waren die sich Sorgen um die Mama machten ihr nie zugetraut hätte.

    Long Story short. Ich habe das Krankenhaus angerufen weil wir sie falls wahr ja besucht hätten und sie war weder in diesem nicht in einem anderen. Einen Einsatz mit RTW gab es nicht. Alles gelogen um den Rückfall (angeblich) seit einer Woche zu decken.


    Ich habe ihr zwei Alternativen gegeben. Wir kommen und sehen zu wie wir helfen können, Richtung Entgiftung Einweisung. Oder wenn sie uns nicht aufmachen sollte, breche ich sofort und langfristig den Kontakt wieder komplett ab.

    Wir haben 2 Stunden Anfahrt und ich war sehr unsicher ob sie uns reinlassen wird. Hat dann aber alles geklappt.

    Sie ist nun in einer Einrichtung und hatte 3,21 Promille Atemalkohol.

    Ich weiß echt nicht weiter. Bin so enttäuscht und verzweifelt. Kann nicht fassen dass sie so einen schlimmen Unfall erfunden hat. Da sie jetzt mehr oder weniger nur noch mich hat ist der Druck sehr hoch. Ich will aber unbedingt sehr drauf achten nicht ansatzweise in coab zu rutschen. Was ich mich nur Frage ist wie geht es weiter.

    Hoffnung dass sie je trocken wird habe ich nicht mehr. Ihr Vermögen ist aufgebraucht, den Job hat sie seit einem jetzt zugegeben Rückfall Anfang des Jahres nicht mehr. Eventuell schon Schulden. In der Wohnung, Uhr könnt euch das Chaos vermutlich vorstellen, ungeöffnet Briefe um Scheidungsanwalt. Der Alkohol das Mandat eh schon nieder gelegt hat, was sie vielleicht nichtmal weiss.. ich weiß es vom Ex Mann. Der jetzt die Scheidung ohne Mitwirkung der Gegenpartei angeht.


    Weiß einer wie es weiter geht, wenn sie die Wohnung verliert und kein Einkommen sonder nur noch Schulden hat?

    Gemeldet ist sie übrigens auch nicht im neuen Wohnort und ob sie aktuell versichert ist weiss ich auch nicht. Eine Karte hatte sie aber.

    Was mache ich wenn sie vor der Tür steht und nichts und niemanden mehr hat???

  • Hallo zusammen,

    meine Schwester ist seit zehn Jahren Alkoholikerin. Ihr Kinder sind jetzt 13 und 14. Aufgrund der Entfernung und auch der Alkoholsucht habe ich keinen sehr engen Kontakt. Natürlich liegen sie mir aber sehr am Herzen. Sie leben beim Vater Scheidung läuft seit mehr als drei Jahren) der sehr mit coabh. Verh lten zu kämpfen hat und die Kinder immer wieder alle zwei Wochen zur Mutter lässt. Er hat mal Phasen wo er sie pusten lässt um zu entscheiden ob die Kinder hin können oder nicht aber ist nicht konsequent.

    Wie kann man die Kinder am besten aus der Ferne unterstützen?

    Nach dem aktuellen Rückfall, bei dem sie als Coverstory einen schweren Unfall vorgetäuscht hat und ihren Kindern echt Angst um sie gemacht hat, hatte ich mit dem jüngeren ein gutes Gespräch. Über Sucht, Hintergründe und Lügen von Alkoholikern.

    Ich würde mich freuen wenn ihr noch Tipps habt was man den Kindern als Hilfe mit an die Hand geben kann.

    Wie sollen sie sich verhalten. Kontakt einschränken, eine Weile abbrechen, Umgang mit Rückfallen Hoffnungen....

    Gruppen oder Therapie wird nichts werden dazu fehlt die Unterstützung vom Vater.

    LG und viel Kraft an euch alle.

  • Hallo Aruula,

    ich habe deinen letzten Beitrag hierher verschoben. Bitte bleibe in deinem Thread, sonst wird es zu unübersichtlich.

    Es gibt natürlich auch Hilfen für die Kinder. Ich lasse dir schon mal einen Link da.

    Das Forenteam
    5. Januar 2022 um 17:09

    Da gibt es z. Bsp. Alateen. Das ist für Jugendliche, für kleinere gibt es auch Löwenherz.

    Wichtig ist es immer, die Kinder zu stärken. Ihnen Mut zu machen, ihren Wahrnehmungen zu vertrauen, und altersgemäß Wahrheiten nicht zu verschleiern. Mit heile Welt vorgaukeln wird man scheitern, weil Kinder sehr feine Antennen haben. Das habe ich selbst bei meinen Kindern erlebt.

    Kinder wollen und müssen ernst genommen werden, dass geht aber nur wenn sie Gefühl haben, die Wahrheit aussprechen zu dürfen. Es ist wichtig, dass sie nicht auch in den Strudel der COabhängigkeit geraten.

    Gruppen oder Therapie wird nichts werden dazu fehlt die Unterstützung vom Vater.

    Dass ist traurig, aber in die Gruppen könnten sie selbstständig gehen. Da bräuchten sie auch keine Einwilligung der Eltern. Mit dem pusten lassen, lebt ihnen der Vater vor, einen Einfluß auf die Sucht zu haben, den er natürlich nicht hat. Dass ist in meinen Augen kein gutes Signal.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Wenn ich in Sorge bin, sagt mein Mann immer: Keine Nachricht ist eine gute Nachricht!

    Denn wenn etwas passiert, wirst Du es mit Sicherheit erfahren, Aruula.

    Ich weiß, das ist kein wirklicher Trost, aber eine Möglichkeit sich selbst den Druck zu nehmen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Das Problem ist , ich würde es erst echt spät erfahren. Jedenfalls wenn es kein Unfall ist sondern sie sich zu Hause ins Koma säuft. Sie wohnt da alleine. Ich glaube die im Haus wissen noch nichts. Keiner aus dem Haus hat meine Nummer....

    Sie ist schon sehr isoliert gerade. Aber ich habe eine WhatsApp geschrieben, die zumindest angekommen ist und die Lesehaken hat.

  • Morgenrot ich finde es gerade hier alles sehr gemixt. Aber ok. Eine Frage noch zu den Kindern. Da sie sehr ländlich wohnen, haben die keine Möglichkeit alleine irgendwohin zu kommen. Gibt es für dieses Forum eine Altersbeschränkung? Oder könnte hier auch ein Teenager in der entsprechenden Gruppe schreiben?

  • Ich hasse dieses Gefühl. Einer der Gründe den Kontakt abzubrechen. Das war zwar auch Scheisse aber das jetzt ist mal wieder schlimmer. Jetzt hatten wir etwas Kontakt, neue Hoffnung und nun echt Sorgen... Ich kriege auch das Bild vom ihr im RTW nicht aus dem Kopf und wie sie sich auf Station an mich geklammert hat.

    Scheiß Sucht.

  • Eine Frage noch zu den Kindern. Da sie sehr ländlich wohnen, haben die keine Möglichkeit alleine irgendwohin zu kommen. Gibt es für dieses Forum eine Altersbeschränkung? Oder könnte hier auch ein Teenager in der entsprechenden Gruppe schreiben?

    Hallo Aruula

    Infos für Kinder gibt es bei "NACOA Deutschland Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V.". Auf deren Webseite gibt es viele hilfreiche Informationen zu den Auswirkungen der Sucht auf Kinder und eine Auflistung von Hilfsangeboten speziell für Kinder und Jugendliche. Es lohnt sich die ganze Webseite durchzugehen, weil die Infos verteilt sind. Unter "Infos" finden sich viele Hilfsangebote, aber auch unter "Projekte" Beratungsangebote. Es ist nicht ganz so übersichtlich.

    Kinder und Jugendliche benötigen auf sie zugeschnittene Angebote. Meines Erachtens wäre es traumatisierend sie auf dieses Forum hinzuweisen, das ja ausdrücklich für Erwachsene ist.

    Alles Gute für Dich!

    LG Siri

  • Hallo,

    unser Forum ist ab 18.

    Sie könnten hier mitlesen, aber würden nicht freigeschaltet werden.

    Aber: Das ist jetzt hier DEINE Selbsthilfegruppe. Nutze den Ort für DICH. Die Erfahrung der ganzen vielen Jahre hier zeigt, daß es gut ist, wenn sich die Dinge nicht vermischen.

    Das Forenteam
    5. Januar 2022 um 17:09

    Dieser Link ist speziell für EKA, also erwachsene Kinder von Alkoholikern. Wie gesagt, bei uns muß man volljährig sein, um sich austauschen zu können. Aber in diesem Artikel stehe einige Tipps drin, die evtl. passen könnten.

    Gib ihnen gegenüber auf keinen Fall deinen Usernamen preis und evtl. könnte deine Überschrift geändert werden, wenn du möchtest. Es hat im realen Leben schon ziemlich oft Streß gegeben, wenn die Angehörigen um 5 Ecken mitbekommen haben, daß über sie im Internet geschrieben wurde. Es wird nicht als Hilfesuche, sondern als Vertrauensmißbrauch empfunden.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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