• Hallo mollyfisch,

    ich sehe schon sehr viele Parallelen zu deinen Erfahrungen.

    Momentan habe ich nicht die Kraft mich zu trennen. Ganz weit im Hinterkopf keimt derGedanke allerdings auf, mit der großen Hoffnung, diese Trennung kann noch im Keim erstickt werden.

    Wie ich so lese, war mein Mann die letzte Zeit nie trocken, sondern hat nur Trinkpausen eingelegt.

    Er sagt von sich selber, er sei Alkoholiker, diese Einsicht ist wohl da.

    Nur so in Kürze, ein ander Mal schreibe ich mehr.

    Ich schenke ihm jetzt das Buch „Alk“ von Simon Borowiak zu seinem Geburtstag.

    Er wird jetzt 58 Jahre, ich bin 56 Jahre .

    Einen schönen Tag wünsche ich dir.

    Liebe Grüße Loka

  • Hallo Loka,

    o.g. Nachricht habe ich versehentlich schon abgeschickt.

    Ich denke mal das die meisten Abhängigen wissen das sie ein Problem haben, mancher gibt es vielleicht auch offen zu. Es ist sicher auch gut das dein Mann das offen ausspricht. Allerdings muss zu der Einsicht dann auch noch der Entschluss folgen die Sucht zu stoppen.

    Momentan habe ich nicht die Kraft mich zu trennen. Ganz weit im Hinterkopf keimt derGedanke allerdings auf, mit der großen Hoffnung, diese Trennung kann noch im Keim erstickt werden.

    Diese Entscheidung ist auch eine ganz schwere Entscheidung. Es ist einfach ein Riesenschritt. Ich bin nur 2 Jahre jünger als du. Ich habe mir irgendwann die Frage gestellt ob ich so noch 20 oder 25 Jahre leben möchte und wie diese Jahre mit der immer schlimmer werdenden Krankheit aussehen könnten. Am Ende hätte er hier rumgesessen, betrunken, schlafend, ohne Interesse an mir, ohne Arbeit, ohne Führerschein. Das hätte ich niemals ausgehalten. Jeden Tag diesen Anblick? Nein.

    Einige schaffen es sich innerhalb der Beziehung abzugrenzen und ihr eigenes Ding zu machen. Andere trennen sich. Welcher Weg für dich der richtige ist musst du selber entscheiden.

    LG

  • Hallo mollyfisch, vielen Dank für deine lieben Worte.

    Langsam hat sich meine innere Wut auch gelegt.

    Obwohl ich schon noch angespannt bin, mein Mann ist heute nachmittag, diesmal mit einem Kumpel in der Schrauberhalle.

    Solange sie zu zweit sind , wir alles gut gehen, ich hoffe nur, dass er dann auch gemeinsam mit dem Kumpel die Halle verlässt und trocken nach Hause kommt.

    So wie die Abstände sich verkürzen, wäre es heute mal wieder so weit.

    Wir hatten eben miteinander telefoniert, er klang noch nüchtern, meinte, es wäre alles klar, gibt aber wieder schwammige Angaben, wann er nach Hause kommt.

    Im nüchternen Zustand gibt er immer genau an, wann er zu Hause sein möchte.

    Mal sehen, was der Abend so bringt.

    Liebe Grüße Loki

  • Hallo in die Runde,

    ein kleines Update, mein Mann kam sturzbesoffen nach Hause.

    Die Sucht hat ihn offensichtlich so im Griff, dass er es nicht schaffte, gemeinsam mit seinem Kumpel die Halle zu verlassen.

    Mein Weg wird erst mal sein, mein Wochenende so zu gestalten, als ob er nicht da wäre.

    Mir fällt es schwer, ihn auflaufen zu lassen.

    So wie ich es in anderen Beiträgen gelesen habe, müsste er wohl zur Entgiftung.

    Es geht ihm aber nicht so schlecht, das ich den Rettungswagen rufen könnte.

    Aber das wäre auch Quatsch, dann würde ich ja wieder helfen.

    Danke für‘s Lesen.

    Loka

  • Guten Abend Loka!

    So startet das Wochenende ja "ganz toll" für Dich. :(

    Es geht ihm aber nicht so schlecht, das ich den Rettungswagen rufen könnte.

    Wenn es sich ändert, dann zögere trotzdem nicht den RTW anzurufen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Cadda,

    es geht.

    Den RTW habe ich nicht gerufen, ich traute mich nicht, weil mein Mann noch ansprechbar war.

    Geschlafen habe ich im Wohnzimmer, weil er zu sehr nach Alkohol roch.

    Wir hatten gestern ein langes Gespräch , er hat von selber Vorschläge gemacht, wo er Hilfe holen möchte. Morgen möchte er zu seinem Hausarzt gehen, der Hausarzt weiß aber schon lange, das er alkoholkrank ist. Die letzte Behandlung mit 12 wöchigem Aufenthalt in einer Klinik, in die man nur im nüchternen Zustand durfte, war 2018.

    Jetzt ist er wieder völlig normal und nüchtern.

    Ich gestalte meinen Sonntag trotzdem für mich alleine und mache mir einen schönen Tag mit einem Ausflug an einen See.

    Es ist ein Auf und ab der Gefühle, jedesmal denke ich, er packt es an. Ich werde berichten, ob er morgen den Schritt zum Hausarzt macht.

    Liebe Grüße Loki

  • Guten Morgen,

    der Spaziergang für mich alleine tat sehr gut.

    Als ich nach Hause kam, begrüßte mich mein Mann mit einen leckeren Abendessen.

    Da keimt in mir die Hoffnung wieder auf.

    Noch ist der Gedanke bei ihm präsent, dass er sich heute beim Hausarzt melden möchte.

    Gibt es hier im Forum Fälle, wo sich Paare nicht getrennt haben? Wie habt ihr es gemeistert?

    Einen schönen Tag an alle.

    Liebe Grüße Loka

  • Hallo Loka,

    hier gibts alle Varianten nachzulesen.

    Schau nicht auf seine Gedanken oder Absichtserklärungen, sondern auf seine Taten. Was setzt er im Alltag konkret um?

    Ich meine damit nicht seine Kochkünste, sondern seine Trockenheitsarbeit. Darauf kommt es an. Alles andere hält dich nur in der Hoffnungs-Falle.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Loka,


    mein Mann ist ebenfalls alkoholkrank und als ich deinen letzten Post gelesen habe, musste ich an unsere Situation denken.

    Als ich nach Hause kam, begrüßte mich mein Mann mit einen leckeren Abendessen.

    Das, was dein Mann macht, kenne ich von meinem genauso. Er hat dann Phasen, in denen er wieder mehr kocht oder den Kindern abends wieder vorliest oder sich in irgendeiner Form im Familienleben und Haushalt mehr einbringt als vorher. Wenn ich dann aber die Sucht anspreche, kommt dann immer als Reaktion, dass er doch so viel macht. Dann wird mir quasi vorgeworfen, dass ich ihn falsch wahrnehme. Und gern betont er dann, dass er sich ja viel mehr einbringt als andere Männer im Freundeskreis. Aber wie Linde sagt, kommt es nicht darauf an, sondern er muss trocken werden.


    Bei meinem Mann kommt hinzu, dass er es nicht mehr als 2 Tage schafft, nichts zu trinken. Ich glaube, dass er auch vermehrt körperliche Beschwerden hat, aber versucht es zu verheimlichen. Im Gegensatz zu euch ist es bei uns im Urlaub so gewesen, dass er täglich 2 l Bier und einen Liter Wein getrunken habe. Den Wein hat er vor mir versteckt, das habe ich dann durch Zufall entdeckt, dass er den auch noch trinkt. Er hat bereits mittags angefangen, aber die Flaschen immer so versteckt hingestellt, dass ich sie nicht gesehen habe. Seit diesem Urlaub denke ich endlich an die Kinder und mich, so will ich einfach nicht weiter leben. Aber es ist einfach auch so schwer, das konsequent durchzuziehen.


    Liebe Grüße

    Matilda

  • Als ich nach Hause kam, begrüßte mich mein Mann mit einen leckeren Abendessen.

    Da keimt in mir die Hoffnung wieder auf.

    Noch ist der Gedanke bei ihm präsent, dass er sich heute beim Hausarzt melden möchte.

    Hallo Loka,

    es gab bei uns eine Zeit da war mein Ex nach einem Streit auch immer 2-3 Tage emsig und hat gemacht und getan. Das ganze dann aber zum Teil wiederum sehr übertrieben. Aber die letzten (ich würde denken 3 Jahre) war selbst das nicht mehr. Da wurde zwar noch versprochen aufzuhören zu trinken aber mehr auch nicht.

    Natürlich hat man immer wieder Hoffnung, das ist ja das Verrückte an der Sache. Aber gerade das Hoffen und dann wieder die Enttäuschen machen das ganze so schlimm. Irgendwie ging mit jeder Enttäuschung immer etwas mehr kaputt, bis es halt nicht mehr ging für mich.

    Es gibt sicher auch genügend Paare die das Ganze zusammen schaffen. Aber einfach ist es sicher nicht, für beide.


    LG

  • Guten Morgen Loka,

    Gibt es hier im Forum Fälle, wo sich Paare nicht getrennt haben? Wie habt ihr es gemeistert?

    Es gibt sicher auch genügend Paare die das Ganze zusammen schaffen. Aber einfach ist es sicher nicht, für beide.

    Sicher gibt es solche Paare, die es schaffen. Aber unter einer Voraussetzung: Der Alkoholiker hört auf zu trinken!

    Ich habe hier noch nicht gelesen, dass jemand in der Beziehung wieder glücklich und zufrieden zusammen ist, obwohl der Alkoholiker noch säuft. Da kann er kochen und nett sein, so viel er will, das Eine hat mit dem Anderen leider gar nichts zu tun.

    Ich würde mich - wie Linde schrieb - nicht auf Worte verlassen oder auf Nebendinge wie gutes Benehmen, kochen oder sonst was, denn es geht ja ausschließlich darum, ob er aufhört zu trinken oder nicht.

    Klar liest Du hier auch, wo Angehörige oder Betroffene trocken geworden sind. Hier ist schließlich ein Forum für Alkoholiker, wo sich genau solche Menschen eben auch anmelden. Aber da draussen gibt es leider ganz, ganz viele Menschen, die niemals trocken werden und nur Versprechungen machen. Deshalb solltest Du nur bei Dir und Deinem Mann selbst schauen, was genau passiert.

    Ein Hausarztbesuch, eine Therapiestunde... das alles ist schnell erledigt. Wichtig ist, wie es dann weitergeht. Ob getrunken wird oder nicht. Ob man sich beim Trinken von seinem Therapeuten oder Hausarzt begleiten lässt, spielt dabei keine Rolle. Das ist dann nur die Theorie. Drüber reden, einsichtig sein... Alles schön und gut, hilft aber nichts, solange immer noch das Glas angesetzt wird. So ein einsichtiger Zustand kann Jahre anhalten und mit ins Grab genommen werden. Diese Einsicht hat dem Angehörigen dann allerdings genau gar nichts gebracht.

    Mein Beitrag geht eigentlich nicht nur an Dich, Loka. Sondern auch an alle Angehörigen, die hier mitlesen und von denen ich öfter mal sowas höre wie "Er ist jetzt einsichtig. Er beginnt jetzt eine Therapie, er geht jetzt zum Hausarzt, er will jetzt dies, er will jetzt das". Solche Dinge werden dann immer als Vorwärtsschritte angesehen, was aber Quatsch ist, weil es eben einfach nur ein Teil der Alkoholkrankheit ist. Kein Schritt aus dieser Heraus, solange getrunken wird, sondern ein Treten auf der Stelle. Und dabei vergeht die Zeit und es vergeht die Zeit und es vergeht die Zeit und und und und......

    Wertvolle Zeit von einem selbst und vor allem wertvolle und wichtige Zeit der betroffenen Kinder, die ebenfalls innerlich Hoffnung haben, wenn der Papa oder die Mama mal wieder so schön vorgelesen hat und so freundlich ist. Und ein paar Tage oder Wochen später wird das Kind wieder bitterlich enttäuscht, wenn der Papa oder die Mama wieder so "komisch" ist. Genazu wie der Partner enttäuscht ist. Nur dass das Kind es vielleicht noch nicht so ganz einordnen kann, was noch schlimmer ist.

    Ich wäre so glücklich im Nachhinein, wenn ich mir und vor allem meinen Kindern diese wertvolle Zeit nicht so lange gestohlen hätte.

    LG Cadda

  • Moin ,

    hier mal ein kleines Update:

    Mein Mann hat unter anderem das Buch „Alk“ welches mir hier empfohlen wurde, von mir zum Geburtstag geschenkt bekommen.

    Das hat ihn sehr tief berührt.

    Ich hoffe nun, das es auch von ihm gelesen wird.

    ….. übrigens, ich verstehe mich als Angehörige und Nicht als Co-Abhängig.

    Ich unterwerfe mich niemandem, keiner Sucht und Männern schon gar nicht. Mein Mann wird von mir keine Verantwortung abgenommen , so wie es hier ab und an dargestellt wird.


    Ich suche hier in diesem Forum einen Austausch und Wege, wie ich die Sucht meines Mannes verstehen kann und Tipps, wie es bei ihm Klick machen könnte.

    Und hier hoffe ich, dass es doch auch Personen gibt , die trotz der Krankheit Alkohol zusammen bleiben.

    Wenn es sich um eine andere Krankheit bei Partnern handelt, z.B. Demenz, Parkinson, MS… rät man auch nicht, sich vom Partner zu trennen.

    Gruß Loka

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