• Ich habe vieles bewusst anders gemacht, denn die viele Zeit, die ich nun nüchtern hatte, wollte ja gefüllt werden.

    Willst du am Montag nochmal anrufen?

    Viel anders ist in meinen Tätigkeiten eigentlich nichts. Ich habe auch betrunken all das machen müssen, was ich jetzt mache. Viel Zeit geht eben für das Haus meiner Eltern drauf. Nicht vergessen, es beobachtet mich ja wer, daher muss immer alles schön geputzt und aufgeräumt sein ;) Und den Garten. Jetzt war es 3 Wochen sommerlich und ich habe täglich stundenlang im Garten gewütet. Nun ist das Wetter wieder ganz schrecklich, ich kann nicht viel tun, fühl mich richtig faul.

    Ich habe jetzt viel über soziale Phobie nachgelesen, das sind Leute die sich nicht unter andere Leute trauen. Also das Problem habe ich nicht. Aber andere lästige Symptome eben schon. Ich rufe am Montag noch mal bei der Selbsthilfegruppe an. Haha, ich erinnere mich an einen Kongress wo ich knallrot wurde, weil ich den Vortragenden etwas gefragt habe. Das is ja nicht normal.... Der Vortragende darf nervös sein, aber doch nicht die Fragesteller. Das gehört therapiert!

  • wo ich knallrot wurde, weil ich den Vortragenden etwas gefragt habe. Das is ja nicht normal.... Der Vortragende darf nervös sein, aber doch nicht die Fragesteller. Das gehört therapiert!

    Die ganze Aufmerksamkeit hat sich Dir zugewandt. Du standest somit im Mittelpunkt, Unvergoren.

    Für mich ist das eine Frage der Selbstsicherheit. Und daran solltest Du arbeiten.

    Ob Du dafür eine Therapie brauchst, das liegt in Deinem Ermessen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich habe jetzt viel über soziale Phobie nachgelesen, das sind Leute die sich nicht unter andere Leute trauen. Also das Problem habe ich nicht. Aber andere lästige Symptome eben schon. Ich rufe am Montag noch mal bei der Selbsthilfegruppe an.

    Finde ich gut, dass du da nochmal anrufen willst.
    Vielleicht ist es ja auch ‚nur‘ mangelndes Selbstbewusstsein, was dich so unsicher macht….oder was ganz anderes.
    Aber das wirst du herauszufinden können, wenn du dich mit dir selbst beschäftigst. Und da finde ich es erstmal wichtig, überhaupt loszugehen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Vielleicht ist es ja auch ‚nur‘ mangelndes Selbstbewusstsein, was dich so unsicher macht….oder was ganz anderes.

    ganz was anderes kann gut sein. Puh, die Menschen in dieser Stadt sind so seltsam.... Hier ist kein Ort für sensible Gemüter. Aber das würde den Rahmen hier sprengen.

  • Wie wäre es mit einem Ortswechsel?

    Das geht nicht. Ich habe vor in dem Haus meiner Eltern zu wohnen. Und ich habe ja Freunde hier. Es sind nur die Leute allgemein hier eher speziell. Hatte heute ein Telefonat mit einem Bekannten, der sich wo ehrenamtlich betätigt hat und dort als neuer völlig ignoriert wurde. Alle anderen sind Essen gegangen und haben ihn einfach stehen lassen. Er hat gesagt sowas von unfreundlich, er hat sich total abgelehnt gefühlt. Sag ich, naja so sind doch die meisten Wiener. Ich wurde auch überall ignoriert. In der Arbeit, bei meinem Ehrenamt... Kennst du das nicht? Ja tatsächlich, er kennt das gar nicht, er kommt aus der Provinz, kommt fast nie in die Stadt und war schockiert. Hat sich wohl so gefühlt wie ich....

  • Aber was hat das mit Alkohol zu tun. Dieses: hier dauert es lange bis man in einer Gruppe, egal welcher, dazu gehört. Es dauert wahnsinnig lange nicht mehr der Neuling zu sein und ignoriert zu werden, Das kann Jahre dauern. Bei meinem Ehrenamt, zu dem ich vor 20 Jahren gestoßen bin, wurde ich sehr lange ignoriert. Ich habe mir den Aufstieg in die gesellige Gruppe der sogenannten alten Hasen erst durch Ausdauer verdienen müssen. So eine Gruppe zu verlassen, weil sie nicht alkoholfrei ist, wäre also hier keine gute Idee. Man hätte wieder einen langen Weg als geduldeter Neuling vor sich. Bin gespannt wie lange es dauert, bis die von der Wandergruppe auftauen. (es wird dem Neuling kein Interesse gezeigt, man stellt keinerlei Fragen). Die wandern seit Jahren und ich bin jetzt neu dabei. Ich muss mir das jetzt erst mal verdienen bis man mich "dazugehören" lässt ;) Ach herrje, ich sollte lernen das nicht persönlich zu nehmen sondern darüber zu lachen!!!!! Oder mir eine Gruppe in der Provinz suchen. Gleich nach der Stadtgrenze grüßen sich die Leute und lächeln, oh Wunder! Brauch eigentlich nur ein paar Kilometer mit dem Rad fahren und die Grantler hinter mir lassen....

  • Nach all den Jahren im Forum habe ich inzwischen die laienhafte Vorstellung, daß in Wien wahlweise alle Depressionen haben oder Alkoholiker sind. Das ist dann so und das bleibt dann so und noch nie hat es ein Wiener je aus dieser Stadt heraus geschafft.

    Wie gesagt, mein Eindruck. Ich kann nicht begreifen, was alles vorgebracht wird, um in so einem frustrierenden Umfeld zu bleiben. Wenn es doch um die eigene Gesundheit geht. Die Prioritäten kapiere ich nicht.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Nach all den Jahren im Forum habe ich inzwischen die laienhafte Vorstellung, daß in Wien wahlweise alle Depressionen haben oder Alkoholiker sind. Das ist dann so und das bleibt dann so und noch nie hat es ein Wiener je aus dieser Stadt heraus geschafft.

    Wie gesagt, mein Eindruck. Ich kann nicht begreifen, was alles vorgebracht wird, um in so einem frustrierenden Umfeld zu bleiben. Wenn es doch um die eigene Gesundheit geht. Die Prioritäten kapiere ich nicht.

    Du würdest also dein gesamtes Hab und Gut verkaufen und auswandern?

  • Ich bin schon öfter umgezogen und jetzt genau da wo ich mich wirklich wohl fühle.

    Ich auch, in mehrere Länder. Aber jetzt ist das Haus meiner Eltern mein kleines Reich. Und aus dem werden mich die grantigen Wiener nicht vertreiben. Nie und nimmer. Lieber rede ich mit niemandem mehr ein Wort und bewege mich nur mehr innerhalb des Gartenzauns.

  • Aber Du könntest doch an frühere Kontakte anknüpfen, wegziehen und wieder durchatmen, Unvergoren.

    Wenn Du Dich dort so unwohl fühlst, das ist ja auch keine Lebensqualität. So sehe ich das auf jeden Fall.

    Das Haus kannst Du entweder verkaufen oder vermieten. Man kann immer etwas ändern, wenn es einem nicht gut geht.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Aber Du könntest doch an frühere Kontakte anknüpfen, wegziehen und wieder durchatmen, Unvergoren.

    Wenn Du Dich dort so unwohl fühlst, das ist ja auch keine Lebensqualität. So sehe ich das auf jeden Fall.

    Das Haus kannst Du entweder verkaufen oder vermieten. Man kann immer etwas ändern, wenn es einem nicht gut geht.

    Frühere Kontakte in diesen Ländern sind mein Ex Mann und ein Ex Freund. Der eine hat vor kurzem gemailt, er sei nun kompletter Alkoholiker und trinkt schon in der früh Whisky um auf Touren zu kommen. Der andere kifft schon zum frühstück. Ihr seht, ich bewegte mich schon immer im gleichgesinnten Umfeld, Ich habe in mehreren Ländern gelebt und dort war es im Gegensatz zu hier recht einfach neue Bekannte zu finden. Soziale Phobie und Einsamkeit gab´s dort für mich kaum. Getrunken habe ich trotzdem.
    Deswegen weil ich manches in Wien als schrecklich beschrieben habe, also eigentlich nur die legendär grantige Mentalität - und die derzeitigen Politiker nehmen wir mal gleich dazu - ist nicht alles schrecklich und nichts so fürchterlich, dass ich das Haus verkaufen würde. Dafür müsste schon viel mehr Schlimmes passieren. Und ich merke gerade, dass ich heute überhaupt nicht einschlafen kann. In der Selbsthilfegruppe für soziale Phobie werde ich ja dann sehen ob das auf mich zutrifft oder ich nur eine Wiener-Phobie habe. Es wird eine Lösung geben, davon bin ich überzeugt. Was immer es ist, ich bewältige das.

  • Guten Morgen,


    ich kann es nachvollziehen, dass Du trotz der Umstände dort bleiben willst.

    Ich selbst lebe auf dem Dorf, leider in einer Gegend, wo in allen umliegenden Dörfern extrem viel getrunken- und Party gemacht wird.
    Dennoch bin ich hier aufgewachsen. Mein Elternhaus ist hier, meine und Schwiegerfamilie, alles verbindet mich hier.

    Ich kenne viele, die streng genommen viel mehr Abstand zu alten Verbindungen, Beziehungen oder Umständen bräuchten und das Heimatgefühl oder andere Gründe offenbar überwiegen. Meiner Meinung nach ist das ok, solange man aus den Gegebenheiten etwas machen kann, was einen trotzdem wohl fühlen lässt.

    Ich achte z.B. genau darauf, wo ich hingehe, welche Geschichten ich an mich heranlasse, konzentriere mich auf Menschen und Orte innerhalb „meiner Gegend“, die mir gut tun.

    Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, doch bei genauem Hinschauen kann man eben doch erkennen, wo und mit wem ich mich wohl fühle. Da reicht oft ein kleiner Kreis, in dem ich mich wohl fühle. Egal in welcher Gegend.

    LG Cadda

  • So eine Gruppe zu verlassen, weil sie nicht alkoholfrei ist, wäre also hier keine gute Idee

    Dann hältst Du es für eine gute Idee, lieber in der Gruppe zu bleiben und zu riskieren, dass Du rückfällig wirst?

    VG Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Ach herrje, ich sollte lernen das nicht persönlich zu nehmen sondern darüber zu lachen!!!!! Oder mir eine Gruppe in der Provinz suchen. Gleich nach der Stadtgrenze grüßen sich die Leute und lächeln, oh Wunder! Brauch eigentlich nur ein paar Kilometer mit dem Rad fahren und die Grantler hinter mir lassen....

    Gute Ideen. Mach das. Beides. Lieber Gruß Lila

    rette sich, wer kann

  • Hatte heute ein Telefonat mit einem Bekannten, der sich wo ehrenamtlich betätigt hat und dort als neuer völlig ignoriert wurde.

    Als nicht-Gruppen-Mensch wäre das vielleicht die Person, mit der ich mich jetzt treffen würde. Dinge mit ihr zusammen unternehmen. Eine win-win-Situation. Die Gespräche wären sicher viel fruchtbarer, als in so einer grantigen Gruppe.

    hier dauert es lange bis man in einer Gruppe, egal welcher, dazu gehört. Es dauert wahnsinnig lange nicht mehr der Neuling zu sein und ignoriert zu werden,

    Das ist schade. Tatächlich ist es hier in der Stadt auch so. Wenn Du hier alleine weggehst, wirst Du mit niemandem sprechen. Saß mal mit ner Freundin von auswärts auf einer Couch, in ner Location dort. Es wurde immer voller. Es waren gut zwei Plätze frei auf der Couch. Die Leute standen sich auf den Füßen, aber es hat sich keiner dazu gesetzt.

    Wenn Du hier über die Rheinbrücke fährst, ist das vollkommen anders. Dort habe ich an einem Abend total viele Leute kennengelernt. Ich wurde z. B. auch von einem anderen Mann angesprochen. Ich dachte "Der will sicher Stress. Ich kenn den doch gar nicht. Was stimmt mit dem nicht?" Nö, ICH komme eben von der "anderen Seite" und war einfach nur steif. Er hatte mich angesprochen WEIL er mich nicht kennt. Dort hätten sich noch drei auf die Couch gequetscht. ^^

    Ich glaube, wenn ich ein Gruppenmensch wäre, würde ich auf die andere Seite ziehen. Wäre von Beruf her möglich. Kommen viele von uns, von "drüben".

    Oder mir eine Gruppe in der Provinz suchen.

    Brauch eigentlich nur ein paar Kilometer mit dem Rad fahren und die Grantler hinter mir lassen....

    Mein dringender Rat. Mach das...

  • Dann hältst Du es für eine gute Idee, lieber in der Gruppe zu bleiben und zu riskieren, dass Du rückfällig wirst?

    VG Sue

    Ja, das ist dann wohl mein Risiko. Wobei wir uns auch regelmäßig in einem alkoholfreien Restaurant treffen. Und die Grillfeste, die nun im Sommer kommen, zu Mittag stattfinden, da wird auch nicht getrunken. Und ich habe mich vor allen geoutet, mit allen grausigen Details meiner Sucht.

  • Zitat

    Brauch eigentlich nur ein paar Kilometer mit dem Rad fahren und die Grantler hinter mir lassen....

    Mein dringender Rat. Mach das...

    Ich wohne eigentlich an der Stadtgrenze. Und stimmt, gleich ums Eck ist schon absolut ländlich. Da gibt es Damwild, Pferde, Traktoren fahren herum... Meine Malgruppe ist in diesem kleinen Dorf. Dort sind lauter katholische Damen. Die lachen die ganzen 2 Stunden beim Malen durchgehend. Ich bin halt auch recht neu dort. Ich höre meistens nur zu, beim Malen rede ich nicht viel. Sie erzählen viel vom Pfarrer und von der Kirche. Das letzte Mal wars interessant, da hab ich gehört wie es ist, wenn man plötzlich einen Bauernhof mit Tieren erbt und sich keiner auskennt. Echt ne andere Welt und so nah bei mir.

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