Nayouk24- Vorstellung eines Neulings

  • ich glaube, es sind zwei verschiedene stränge: das eine ist der gesellschaftliche teil. ich als alkoholiker, der nicht mitrinken will (und sei es "nur" ein glas sekt bei einer party) bin immer ein spaßverderber, oft eine bedrohung und meist charakterschwach. sprich, ich bin nicht "normal". so der allgemeine tenor.

    das andere aber bist du selbst. ich z.b. habe überhaupt kein problem damit, zu sagen dass ich extrem süchtiger raucher war und wenn ich eine zigarette rauchen würde, dann wäre ich innerhalb eines tages wieder kettenrauchender suchtraucher.

    beim alkohol traue ich mich das noch nicht, bzw. bin da vorsichtiger. wenn ich jemandem vertraue , dann öffne ich mich, wenn nicht, dann sage ich: ich trinke keinen alkohol. oder: ich trinke keinen alkohol, weil er mir nicht gut tut. oder -seltener- ich trinke keinen alkohol mehr, weil ich zu viel in meinem leben getrunken habe. aber vor der öffentliche proklamation: ich bin alkoholiker-punkt, scheue ich mich auch noch, und das ärgert mich ganz gewaltig. und zeigt mir auf der einen seite, wie tief dieses gesellschaftliche klischee in mir drin steckt und wie wie ich mich andererseits damit schwer tue, meine krankheit öffentlich zu machen. ich arbeite aber daran und schritt für schritt geht es leichter.

    das ist immer ganz schön in der apotheke zu beobachten, wenn ich tropfen kaufe und ich bekomme ganz selbstverständlich das fläschchen mit alkohol. ich sage dann, bitte die version ohne alkohol und wenn die antwort dann ist: "verstehe", habe ich anfangs immer gesagt, nein, nein, es sei für meine kinder. mittlerweile aber sage ich: "na, dann willkommen im club!" und zwinkere freundlich der apothekerin zu. irgendwie sind das so die kleinen schritte. irgendwann werde ich sicherlich auch sagen: "keine medizin mit alkohol für mich als alkoholiker."

    und ich finde, essenseinladungen sind der gute test, wo man gerade steht. lässt du die rotweinsauce einfach weg oder sagst du's vorher, dass du die nicht willst. ich sag's mittlerweile, aber ich begründe es nicht. warum auch? ich hasse z.b. koriander, muss ich auch nicht begründen, warum.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • …..ich bin alkoholiker-punkt, scheue ich mich auch noch, und das ärgert mich ganz gewaltig. und zeigt mir auf der einen seite, wie tief dieses gesellschaftliche klischee in mir drin steckt und wie wie ich mich andererseits damit schwer tue, meine krankheit öffentlich zu machen.

    Es geht mir ganz genauso.
    Aber es ist für mich nicht nur eine Frage konsequenter Haltung , wie es Hartmut propagiert, sondern es muss auch zur persönlichen Situation passen. Z.B. es gibt nun mal Berufe, da ist ein Alkoholiker ein NoGo und obwohl er trocken ist wird er anders bewertet, z.B. Kraftfahrer, Zugführer und Piloten. Dies kann berufliche Konsequenzen haben. Es gibt bestimmte Bereiche bei mir, da möchte ich es nicht kund tun , z.B. das berufliche Umfeld. Oute ich mich aber in anderen Bereichen, z.B. Freundeskreis um das Rotweinsossen-Problem erst gar nicht zu bekommen, dann muss ich damit rechnen, dass es auch im beruflichen Umfeld bekannt wird, wo ich es genau dort nicht haben wollte. Das ist die Krux.

    ich finde, essenseinladungen sind der gute test, wo man gerade steht. lässt du die rotweinsauce einfach weg oder sagst du's vorher, dass du die nicht willst. ich sag's mittlerweile, aber ich begründe es nicht.


    Wenn das Wildgulasch schon fertig in der Soße schwimmt, wird’s mit dem Weglassen auch schwierig.

    Liebe Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Z.B. es gibt nun mal Berufe, da ist ein Alkoholiker ein NoGo und obwohl er trocken ist wird er anders bewertet, z.B. Kraftfahrer, Zugführer und Piloten. Dies kann berufliche Konsequenzen haben. Es gibt bestimmte Bereiche bei mir, da möchte ich es nicht kund tun , z.B. das berufliche Umfeld

    Unabhängig davon, dass ich da keinen Fall kenne, und immer nur vom Hörensagen berichtet bekomme, stelle ich das infrage. Ich bin seit Jahren in den verschiedensten Kreisen mit den verschiedensten Berufen konfrontiert.

    Ich schließe nicht aus, dass es da und da etwas gibt. Aber für mich ist, das nur ein Schutzschild, um sich dahinter verstecken zu können. Oder warum begründe ich es mit Pilot, Kraftfahrer oder Zugführer, wenn ich selbst keiner bin?

    Kann jeder machen, wie er möchte. Natürlich, wenn jemand sich im Beruf in Gefahr sieht, muss er es abwägen. Aber was ist mit dem normalen Umfeld? Es baut sich ja auch mit der Zeit ein Druck auf, immer eine Begründung haben zu müssen. Mit der Faust in der Tasche dann zu argumentieren. Ich weiß nicht. Nicht meins.

    Herausschleichen aus der Sucht, verheimlichen, beschönigen oder Begründungen zu suchen, warum oder warum nicht. Ist ja nichts anderes als im nassen Zustand. Und die Erfahrungen zeigen, dass da eine sehr große Gefahr besteht, sich bald wieder darin zu finden.

    Rückfälle sind da nicht unüblich.

    Viele Ängste sind einfach unbegründet. Das aus meinen Erfahrungen aus fast 17 Jahren trockenes Leben. Und noch eines. Nehmt meine Post nicht als persönlichen Angriff. Es muss nichts verteidigt werden, wenn alles für sich in Ordnung ist.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut ,

    ich schätze Deine Haltung und Kommentare sehr. Momentan kann ich sie für mich leider(!) nicht vorbehaltlos übernehmen.
    Ja, man muss nicht gleich hinterm Steuer oder hinterm Knüppel sitzen und Personen befördern.
    Es gibt Berufe in denen man eine Zulassung erlangen muss und Teil der Zulassung ist ein personenbezogener Fragebogen
    und da wird sowas Ähnliches gefragt wie: "Hatten/Haben Sie einen problematischen Umgang mit Alkohol ?". Man muss die Frage nicht beantworten,
    sollte es aber tun, wenn man das Zertifikat haben möchte. Weiter möchte ich hier nicht gehen. Vlt. ein Thema für den geschlossenen
    Bereich.

    VG Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo Nayouk24

    In den Wochen 4 - 6 ging es mir körperlich richtig gut. Mental ist es momentan ok aber physisch fühle ich mich müde und habe Zipperlein🙄die ich so nicht kenne. Immer kalte Hände, Muskelbeschwerden und Steifigkeit, Verspannungen…

    Ich habe deinen Beitrag erst gerade gelesen…😏 So geht es mir im Moment auch. Ich finde das merkwürdig. Jetzt, wo ich mich gesund ernähre, regelmäßig Fahrrad fahre und mich bewege, habe ich das Gefühl, dass es körperlich schlechter wird, als vor dem Alkoholentzug. Genauso wie bei dir machen wir die Muskeln und Verspannungen und Steifheit arge Probleme.


    Auch das was Paul_dry berichtet

    was seltsam ist, ich habe das gefühl, dass ich seither manches vergesse, so im kurzeitgedächtnisbereich. suche

    habe ich bei mir festgestellt. Eine so komische Situation, wie zum Beispiel gestern, als ich kurz überlegt habe, wie ich sonst die Mikrowelle bedient habe, wenn ich XX aufwärme. Das ist völlig verrückt… und hat mir ein wenig Angst gemacht. Ich musste sofort an das Korsakow Syndrom denken…das ist nicht gerade ein beruhigende Gedanke.

  • Das ist völlig verrückt… und hat mir ein wenig Angst gemacht. Ich musste sofort an das Korsakow Syndrom denken…das ist nicht gerade ein beruhigende Gedanke.

    Sicher. Ich "denke" einfach an viel mehr. Der Schleier ist weg.

    Dein Beispiel kenne ich gut. Das hatte ich auch schon vorher. Auf einmal etwas nicht mehr gewusst. Da habe ich mir nur keine Gedanken darüber gemacht.

    Kann sogar sein, weil teilweise der Autopilot wegfällt. Und "bewusst" fällt es einem dann plötzlich nicht mehr ein. Ich finde es aber pauschal gut, mehr zu leben und nicht nur im Autopilot zu funktionieren.

  • Guten Morgen Maerchenfee ,

    So geht es mir im Moment auch. Ich finde das merkwürdig. Jetzt, wo ich mich gesund ernähre, regelmäßig Fahrrad fahre und mich bewege, habe ich das Gefühl, dass es körperlich schlechter wird, als vor dem Alkoholentzug. Genauso wie bei dir machen wir die Muskeln und Verspannungen und Steifheit arge Probleme.

    Ja genau so. Ich mache Walking, fahre Fahrrad, gehe sogar das erste mal in meinem Leben ins Fitnesscenter und die Zipperlein kommen über Nacht. Geistig, ich habe einen Gedanken, dass ich etwas tun sollte, stehe auf, gehe woanders hin und frage mich dann was ich eigentlich hier wollte. Hierfür hab ich mal gelesen, man soll wieder zurück an den Ort des Gedankens und dann fällt es einem wieder ein. Funktioniert tatsächlich.

    Hier habe ich schon öfter gelesen, dass es ein Jahr dauert, bis man wieder auf allen Ebenen fit ist. So wie Elly es in Deinem Fädchen beschreibt, es braucht seine Zeit. Nach jahrelangem Alkohol Stress und eine Gewöhnung daran braucht es wohl mehr als nur ein paar Wochen, damit Seele, Geist und Körper wieder ins Lot kommen. die Zellen des Körpers haben ja heftig reagiert wenn sie keinen Stoff mehr bekommen haben. An diesen Dauerzustand müssen sie sich erst gewöhnen und sich umstellen. Ich versuche dran zu bleiben. Wenn ich jetzt mit dem Hund zwei Minuten leicht joggen kann ist das schon toll.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Momentan kann ich sie für mich leider(!) nicht vorbehaltlos übernehmen

    Es geht nicht darum, dass du irgendwas vorbehaltlos übernimmst. Ich haue hier nur Erfahrungen raus. Nimm dir raus, was du brauchen kannst. Ist deine Selbsthilfe.

    Von mir aus, um es mal salopp zu sagen , ist es wurscht, ob jemand wieder säuft oder im Biergraten trocken wird.

    Es kommt darauf an, wie wichtig meine Trockenheit ist und an welcher Stelle sie steht. Und was ich bereit bin, sie nicht in Gefahr zu bringen. Rückfall ist keine Option.

    Ich hatte am Anfang meines Weges den Fehler gemacht, mir selbst zu vertrauen, dem zu vertrauen, was ich dachte. Das nasse Denken. Übernommen vom jahrelangen Saufen.

    Die hier alle im Forum, damals weitaus mehr "Hardliner", spinnen. So mein erster Eindruck. Nichts gemacht und nach 12 Wochen war Ende Gelände. Rückfall vom Feinsten mit einem fast tödlichen Verlauf.

    Ab da hatte ich gemerkt, es gehören weitreichende Veränderungen dazu.

    Dir weiterhin gutes Gelingen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Abend,

    Seit 2,5 Monaten bin ich nun abstinent. Es fühlt sich gut an, wenn da nicht immer die innere Stimme wäre: „ … Du kannst doch nicht immer nur da sitzen und im Forum lesen. Was ist mit deiner ToDo Liste. Die Fortschritte sind bescheiden… !“
    Dabei mach ich ja einiges. Ich gehe mit einem Hund spazieren ( leider nicht mein Hund), bin im Fitnesstudio, früher ein NoGo, bin heute bei dem frühlingshaften Wetter 40km Rad gefahren. Warum kommt diese innere Stimme ? Meine ToDo Liste enthält kleinere Projekte z.B. am Haus, die ich die letzten 12 Monate gemieden habe und wenn ich etwas gemacht habe, habe ich mich mehrmals mit Alkohol dabei belohnt. Es liegt wohl an der Verbindung der Projekte zum Alkohol. Ich denke ich muss einfach mal anfangen, dann werde ich merken, dass es mir viel leichter von der Hand geht und wenn es geschafft ist, dann sollte es ja auch ein befriedigendes Gefühl sein. Ich merke aber auch, dass ich die Zeit hier brauche. Ja nichts verschleifen lassen und unachtsam werden, dann lieber ein Projekt auf später verschieben, in der Hoffnung, dass die innere Stimme dies auch akzeptiert.
    Ich habe wirklich allen Grund über meine Abstinenz und der wiedergewonnenen Freiheit froh und zufrieden zu sein. Aber die Erwartung, wie es sich anfühlen sollte, stimmt mit der Wahrnehmung, wie es sich anfühlt, nicht überein und das macht unzufrieden. Es ist wohl Teil des Trocknungsprozesses und wenn dem so ist, will ich es aushalten. Aber wie lange ? Wann bin ich so trocken, damit es im Einklang ist.

    Gruß Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • So, jetzt komme gerade ich. Geduld ist wirklich nicht mein Ding. ^^

    Aber in der Theorie sollte sich Deine innere Stimme mal etwas relaxen. Das mit dem Studio ist doch ein toller, großer Schritt. Wichtig für Dein gutes Körperbewusstsein.

    Und wenn Du bei diesen Haus-Dingen ein schlechtes Gefühl hast, dann wird das auch noch ein bisschen warten können.

    Du hast es ja seit 12 Monaten gemieden. Bist jetzt aber 2 1/2 Monate abstinent. Also ging ja knapp 10 Monate vorher auch nicht viel. Dann muss gerade jetzt auch nicht der richtige Zeitpunkt sein. (Außer es regnet durchs Dach)

    Jetzt hast Du doch so viel Veränderung. Die auch erstmal noch gelebt werden will.

    Vielleicht wartest Du noch mal 2 1/2 Monate. Dann wird sich Dein neues Leben ein bisschen gefestigt haben.

    Ein bisschen Geduld wäre schon gut. Es braucht einfach Zeit. Und die braucht es. Auch wenn Du, oder ich es gerne anders hätten. :S

  • Was erwartest du von einem trockenen Leben?

    Ich war froh, nicht mehr trinken zu müssen. Das war alles.

    Dafür zu sorgen, dass die Stimme eben nicht mehr so laut schreit. Dass sie nicht ganz verstummt, liegt eben an der Sucht. Dazu gehörte jedoch auch ein alkoholfreies Umfeld, zu Hause wie auswärts zu schaffen und die Zeiten, an den ich gesoffen hatte, positiv zu besetzen.

    Mich so weit als möglich den Sinnesreizen, die mich an Saufen erinnerten, zu entziehen. Alles andere als nicht mehr Saufen zu müssen ist war das normale Leben . Was erst mit dem Wegstellen der Flasche neu begann.

    Viele scheiterten an den Erwartungen, die sie der Sucht zuschreiben. Oder denken, was sie im nassen Leben vermasselt hatten, wiedergutzumachen.

    Bleibe am Ball. Es lohnt sich

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Seit 2,5 Monaten bin ich nun abstinent

    Super 👍

    Du kannst doch nicht immer nur da sitzen und im Forum lesen. Was ist mit deiner ToDo Liste. Die Fortschritte sind bescheiden… !“

    Doch, das kannst du. 😀

    Ich habe anfangs hier anfangs gefühlt Tag und Nacht gelesen, habe sämtliche Bücher hier verschlungen und mit Mut und Gewissheit geholt, dass ich genau das auch schaffen werde ….nüchtern bleiben. Das war vor 146 Wochen und noch heute bin ich täglich hier und wenn ich frei habe, bin ich auch viel zu lange hier….gefühlt. Aber dann denke ich mir, dass das schon seine Richtigkeit hat.

    Ich denke ich muss einfach mal anfangen, dann werde ich merken, dass es mir viel leichter von der Hand geht und wenn es geschafft ist, dann sollte es ja auch ein befriedigendes Gefühl sein


    Das ist so. Ich habe heute Mittag auch gedacht: einfach mal anfangen ….und ich habe echt viel geschafft und es war gar nicht schwer und nach 2 Stunden habe ich mich wieder zufrieden auf‘s Sofa gesetzt.

    Ich habe wirklich allen Grund über meine Abstinenz und der wiedergewonnenen Freiheit froh und zufrieden zu sein. Aber die Erwartung, wie es sich anfühlen sollte, stimmt mit der Wahrnehmung, wie es sich anfühlt, nicht überein und das macht unzufrieden.

    Wie ist denn deine Erwartung, wie sich das anfühlen sollte? 🤔

    Und wie nimmst du deine wiedergewonnene Freiheit wahr?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Stern,

    Wie ist denn deine Erwartung, wie sich das anfühlen sollte? 🤔

    Da stellst Du die richtige Frage, so ähnlich wie Hartmut.
    Ehrlich gesagt kann ich sie nicht beantworten. Ich fürchte aber, dass es eine Erwartungshaltung wie in meinem früheren Leben ist. D.h. Ich selbst hatte einen Anspruch an mich selbst, der mich immer an die Grenzen gebracht hat.Man kann auch sagen, mein Umfeld hat mir sicherlich Stress gemacht, aber den größten Stress habe ich mir selbst gemacht. Warum sage ich „….ich fürchte…“, weil es genau die Erwartungshaltung ist, die es mit befördert hat, dass ich heute Alkoholiker bin. Das ist nicht gut.

    Danke für die Frage.

    Viele Grüsse

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo Nayouk,

    2,5 Monate trocken 👍👍

    Vielleicht liegt Deine Herausforderung genau darin einfach mal fünfe gerade sein zu lassen und genau das zu tun, was Dir im Moment gut tut. Du hast doch schon so viel erreicht. Fitnessstudio, Fahrradfahren alles gut für Deinen Körper. Trocken sein gut für Körper und Geist. Im Forum lesen und schreiben gut für die Seele.

    Mach weiter so, hab Geduld und sei nicht so streng mit Dir selbst, es wird sich alles fügen. Ich drücke Dir die Daumen, dass es sich für Dich alles so entwickelt, wie Du es Dir wünscht, wenn auch nicht in dem Tempo wie erwartet.

    LG Skylar

    nothing else matters

  • Ehrlich gesagt kann ich sie nicht beantworten. Ich fürchte aber, dass es eine Erwartungshaltung wie in meinem früheren Leben ist. D.h. Ich selbst hatte einen Anspruch an mich selbst, der mich immer an die Grenzen gebracht hat.

    Nun bin ich ja nicht nur Säufer geworden, sondern auch älter . Da gibt es nichts von früher. Zeiten, Denken und Handeln änderten sich an den zwischendurch gemachten Erfahrungen.

    Es sind jedoch die Charaktereigenschaften, die der Suff verfälscht hatte, wieder hervorkamen.. Musste dann nur mit mir selbst klarkommen.:mrgreen:

    Aber ich kann dich beruhigen, das geht dem Großteil am Anfang so.

    Die Gefahr nicht mehr so zu werden wie ich es mal war, ist unterbewusst auch ein gefundenes Fressen für das Suchthirn. Gerade am Anfang. Alkohol war ja immer die Lösung. Nach dem Motto "Ich kann ja dann ruhig weitersaufen, denn es ändert sich ja nichts" Oder?

    Mir hat mal einer gesagt, dass die Zeit, die ich als Alkoholiker gesoffen habe , dieselbe Zeitspanne ist, um richtig trocken zu werden.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Moin

    In diesen 10 Jahren gewinnst du an Lebensqualität und Erfahrungen. Siehst du vielleicht heute noch nicht so richtig, ist aber so.

    Kann das bestätigen, bin zwar immer noch ich,aber doch wieder ganz anders als vor 10 Jahren, als ich begann richtig trocken zu werden.

    Geh diesen Weg und du wirst beim gelegentlichen Zurückschauen erstaunt sein

    Grüße Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

    Seit 1.1.2014 trocken

  • Klingt jetzt nicht so ermutigend. Dann "lohnt" sich das aufhören, je nach Lebensalter nicht mehr unbedingt.
    Habe das weit über 25 Jahre betrieben (Alkohol und Benzodiazepine). Alkoholiker wurde ich ziemlich schnell. Aber ich mach da jetzt trozdem mal weiter so, ohne die Suchtmittel.

  • Ich fürchte aber, dass es eine Erwartungshaltung wie in meinem früheren Leben ist. D.h. Ich selbst hatte einen Anspruch an mich selbst, der mich immer an die Grenzen gebracht hat.Man kann auch sagen, mein Umfeld hat mir sicherlich Stress gemacht, aber den größten Stress habe ich mir selbst gemacht.

    Das verstehe ich jetzt nicht. 🤔 Also, inhaltlich verstehe deine Aussage nicht. :roll:

    Ich frage mal anders: Du schreibst ja, dass du allen Grund hast, über deine Abstinenz und der wiedergewonnenen Freiheit froh und zufrieden zu sein. Und das du genau das anders fühlst als du es erwartet hattest.

    Fühlst du dich nicht froh und zufrieden mit deiner Abstinenz und der wiedergewonnenen Freiheit?
    Was mehr als froh und zufrieden zu sein sind denn deine Erwartungen?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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