Happy52 - Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.

  • Hallo zusammen, ich bin Happy52, männlich und Alkoholiker. Seit 1 Woche nüchtern. Ich bin ein heimlicher Säufer. Angefangen hat es um meine Unsicherheit zu überspielen, später kamen weiter Gründe hinzu. Zu corona ist es mit dem Saufen bei mir völlig aus dem Ruder gelaufen. Und ich bin volltrunken Auto gefahren und prompt erwischt worden. Da hab ich einen Entzug gemacht, zuhause mit Arzt. War dann auch länger als ein Jahr trocken, so daß ich den Führerschein mit mpu wiederbekommen habe. Doch danach kamen einige Rückfälle und es fing wieder an. Jetzt habe ich die Reisleine gezogen mit einem kalten Entzug.

    Meine Beziehung steht auf dem Spiel. Gesundheit ist auch nicht die beste beim saufen. Ich hasse meine Lügen, das Flaschenverstecken, die Heimlichtuerei. Schon den Alkohol zu kaufen ist widerlich und ich fühle mich minderwertig und asozial. Meine Psyche leidet sehr darunter aber die Sucht kommt immer wieder an.

    Ich will nicht mehr trinken da es mich kaputt und klein macht. Die Entzugserscheinungen gehen langsam zurück.

    Das schlimme sind meine

    Schuldgefühle. Und mein fehlende Selbstachtung.

    Soviel erst mal zu mir :?

  • Guten Abend Happy,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Meinen Glückwunsch zu Deinem Entschluss, wieder abstinent zu leben. Aber ein kalter Entzug kann sehr gefährlich werden. Am besten wendest Du Dich heute früh gleich wieder an Deinen behandelnden Arzt und lässt Dich außerdem erstmal von ihm untersuchen und auch unterstützen.

    Du hast damals eine Entgiftung zu Hause gehabt. Hast Du danach keine Selbsthilfegruppe aufgesucht oder eine Therapie gemacht?

    Jetzt hast Du eine online Selbsthilfegruppe, in der Du 24/7 Ansprechpartner hast. Hier kannst Du immer schreiben, aber manche Antworten lassen auf sich warten, gerade in der Nacht.

    Was willst Du noch anders angehen?

    Ich lasse Dir zum Anklicken und lesen einen Artikel da:

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Ich wünsche Dir schonmal eine gute Nacht, bis später!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank für die nette Aufnahme.

    Ich bin noch in einer AA Gruppe und hab mir damals einen Psychologen genommen. Eigentlich war auch alles auf dem besten Weg. Aber es hat sich wieder geändert. Meine Frau hat die ewigen Lügen satt und ich will sie nicht verlieren. Mein Selbstwertgefühl ist futsch und ich schäme mich sehr für mein Versagen. 😩

  • Hallo und willkommen Happy,

    Scham, Schuld, kein Selbstwert, das sind alles Gefühle, die dir die Sucht macht.

    Um das zu ändern ist es wichtig, konsequent Schritte zu machen. Der Kalte Entzug ist noch im Gange aber trotzdem kannst du zu deinem Arzt gehen. Dich durchchecken lassen und mit ihm reden, ehrlich sein.

    Du kannst zu einer Suchtberatungsstelle gehen und überlegen, ob du eine Entwöhnungstherapie machen möchtest. Eine Selbsthilfegruppe hast du ja hier gefunden, eventuell auch vor Ort bei den AA.

    Der Anfang ist gemacht.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Aurora,

    Ja du hast recht was du schreibst. Ich kann echt heulen, aus dummen selbstmitleid. Ich muss wesentlich aktiver werden und kämpfen. Der Alk hat mir echt den Kopf vernebelt. Stück für Stück. 😩

  • Hallo Happy,

    deine Gefühle kann ich verstehen, aber es bringt nichts, sich damit zu quälen. Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, aber du kannst jetzt etwas tun. Geh zum Arzt und besprich deine Situation. Dann sollte deine Wohnung komplett alkoholfrei sein und du kannst dir hier schon mal einige Artikel (Grundbausteine, Notfallkoffer) ansehen.

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40


    Viele Grüße

    Seeblick

  • Meine Frau hat die ewigen Lügen satt

    Ich hatte meine ewigen Lügen satt. Das war meine Motivation.

    Mein Selbstwertgefühl ist futsch und ich schäme mich sehr für mein Versagen. 😩

    Mein Selbstwertgefühl war auch futsch und von Scham muss ich gar nicht anfangen zu reden. Ich habe mich nicht mal getraut, dem Arzt ins Gesicht zu gucken, als ich mich endlich durchgerungen hatte, von meiner Sucht zu erzählen.

    Warum sprichst du von ‚deinem Versagen‘?
    Ist Kranksein ein Versagen?

    Ich habe mich auch so geschämt ….auch für mein Versagen, für meine Unfähigkeit, für meinen schwachen Willen.
    Hier habe ich gelernt, dass ich nicht versagt habe. Ich war nicht unfähig, meine Sauferei in den Griff zu kriegen und ich hatte auch keinen schwachen Willen. Ich bin krank, alkoholabhängig, alkoholsüchtig.

    Als ich das verstanden und akzeptiert habe, wurde es einfacher. Weil ich jetzt was tun konnte.
    Ich konnte meine Alkoholabhängigkeit zum Stillstand bringen. Das ist das größtmöglichste, was ich erreichen kann …. die Krankheit zum Stillstand bringen. Die Sucht geht nie wieder weg. Das weiß ich heute und ich lebe zufrieden nüchtern….immer in dem Bewusstsein: Ich konnte die Sucht stoppen, heilen werde ich sie nie können. Es gibt keine Beilung, wohl aber einen zufriedenen Umgang mit der Sucht. Auch für dich. Höre auf zu Jammern, schau nach vorne und freue dich auf das, was nüchtern alles für dich (wieder) möglich ist.

    Mit jedem nüchternen Tag wuchs mein Selbstwertgefühl wieder, ich bin an jedem nüchternen Abend vor Stolz fast geplatzt.
    Scham empfinde ich manchmal noch immer. Aber nicht mehr so, dass ich am liebsten im Erdboden versinken würde. Vielmehr nehme ich sie als Teil meiner Krankheit an. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, niemand kann das. Aber es heute und morgen und übermorgen….besser machen, das kann jeder.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Das sind gute Perspektiven. Ich habe heute nur Tee und Mineralwasser getrunken. Ich war so stolz auf mich als ich längere Zeit nüchtern war.

    Der Rückfall war vorhersehbar. Und da muss ich noch an mir arbeiten das ich in solchen Situationen richtig reagiere (Notfallkoffer).

    Momentan lenke ich mich mit Arbeit ab und meinem Hobby.

    Es ist einfach sch... wenn mann andere und sich selber enttäuscht hat und sich dann in lügen und Wiedersprüchen verfängt weil das Vertrauen leidet.

    Ich geh jeden Tag kleine Schritte und will für jeden neuen Tag den Alkohol auf Abstand halten.

    Früher war ich noch lustig wenn ich mal getrunken habe. Mittlerweile bin ich nur noch traurig und weiß eigentlich das ich mir selber schade. Es macht mich einsam und ängstlich und klein.

    Was mich echt entsetzt hat sind die ganzen Verstecke, wo ich das Gift überall versteckt habe. Völlig wahnsinnig auf was ich da so gekommen bin. Die meisten Pullen habe ich jetzt zusammen und gottseidank waren auch alle leer.

    Ich lese viel hier im forum und vieles kenn ich auch nur zu gut.

    Meine Ärztin hab ich schon länger informiert und hab jetzt wieder einen. Termin. :mrgreen:

  • Guten Abend Happy,

    Du liest Dich positiv und zuversichtlich. Bleib dran!

    Der Termin bei Deiner Ärztin ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

    Wann hast Du zuletzt Alkohol getrunken?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich bin seit 1 Woche nüchtern und hab jetzt keine großen Entzugserscheinungen mehr, denke das meiste ist durch. Schlafen ist noch nicht so gut. Bleibe nachts noch lieber auf dem Sofa. 🙄

  • Hab alles beseitigt an Flaschen, Reste waren gottseidank nicht dabei.

    Artzermin steht auch. 🙂

  • Schlafen ist noch nicht so gut. Bleibe nachts noch lieber auf dem Sofa. 🙄

    ....das Gefühl kenn ich noch zu gut. Ich denke weiss wie es Dir geht. Warum ins Bett gehen wenn man nach ner halben Stunde eh wieder aufsteht. Diese innere Unruhe ist sehr anstrengend. Diese durchwachten Nächte haben viel in der Psyche kaputtgemacht, die Erinnerungen daran sind noch präsent und ein Grund nie wieder zu trinken. Das wiederholt sich nämlich immer wieder.

    Es ist einfacher mit ein paar Medis zur Unterstützung, evtl. solltest Du morgen gleich zum Arzt.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • ...das Gefühl kenn ich noch zu gut. Ich denke weiss wie es Dir geht. Warum ins Bett gehen wenn man nach ner halben Stunde eh wieder aufsteht.

    Ich lese abends oder surfe hier etwas rum und informiert mich. Dann mache ich die glotze an. Dann wieder aus und nimm ne Wanne. Irgendwann pennen ich auf dem Sofa ein. Unser Hund hat mir einen kleinen Platz eingeräumt. 🙄

    Die Unruhe geht bald wieder, hoffe ich. Ist aber auch viel in meinem Kopf was mich beschäftigt.

    LG

  • Ein kurzes Lebenszeichen von mir. Es geht mir gut. Der Saufdruck ist nicht vorhanden, im Gegenteil, ich genieße es nüchtern zu sein und verspüre wieder etwas Selbstwertgefühl und Stolz. Schöne Gefühle die ich noch vor Tagen runtergespühlt habe. Ich bekomme auch meine Umwelt wesentlich besser mit und reg mich nicht mehr über andere auf.

    Rückblickend frag ich mich, warum eigentlich die ganze sauferei. War das selbsthass? Dachte ich etwa ich hab das Glück nicht verdient, da ich ein Lügner und Betrüger bin. Ich dachte genau das. Der Alk hat mir das gesagt um mich nicht zu verlieren. Aus dem Freund Alkohol ist im laufe der Zeit mein größter Feind geworden, der die absolute Kontrolle über mich haben wollte.

    So ist es bestimmt mit jeder Droge. Wie mit falschen toxischen Freunden.

    Aber mir ist auch bewußt das dieser falsche Freund weiterhin an jeder Ecke auf mich warten wird..

    Genug Philosophie. Richtig geholfen habt ihr mir. Mit euren offenen Ohren und Herzen. Das lesen hier von euer allem Leid und auch Freud hat mir sehr gut getan und ist doch wie ein Spiegel.

    Erst mal freu ich mich auf den Frühling 🐦

    LG happy

  • Hallo Happy, du bist ja hier noch im Vorstellungsbereich.

    Ich lasse dir mal den Link für den offenen Forenbereich da. Wenn du dich hier austauschen möchtest, bitte einmal anklicken und das kurz mitteilen. Dann kannst du freigeschaltet werden.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, Happy.

    Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Abend alle zusammen.

    Heute hatte ich einen Streit mit meiner Frau. Ich weiß garnicht mehr so ganz wie es dazu kam, irgendwie war es situationsbedingt und es ergab ein Wort das andere. Und wie es ja nunmal so ist werden im Streit auch mal Sachen gesagt, die man sonst nicht so auf den Tisch bringt. Naja ich bin auch etwas laut geworden, was sonst nicht meine Art ist aber ich fühlte mich in die Ecke gedrängt, für Dinge die ich nicht verursacht hatte.

    Jedenfalls flogen son paar Beschimpfungen hin und her, und aufeinmal haut meine Frau den Satz raus "dann hau doch wieder ab und geh saufen".

    Da viel mir echt alles aus dem Gesicht und hab ihr nur kurz gesagt was sie doch für ein fieser Mensch ist.

    Dann hab ich mir den Hund geschnappt und bin rausgegangen. Ich war ne Stunde spazieren und der anfänglichen Wut folgte die totale Trauer.

    Sie hat ja recht.. Genau das hab ich ja immer getan. Wenn es unbequem wurde hab ich mich aus dem Staub gemacht und mich besoffen. Das war bei mir immer so eine impulssituation.

    Aber diesmal musste ich nicht an Alk denken. Ich will mich nicht mehr klein machen und verstecken.

    Ich hab auch ganz klar gesehen, daß ich mich gerade veränder aber nicht mein Umfeld. Solche Situationen werden bestimmt immer wieder auf mich zu kommen.

    Heute Nacht werde ich wohl wieder mit meinem Hund auf dem Sofa schlafen und morgen wohl mal zum Blumenladen fahren 🙄

    LG happy

  • Hallo Happy,

    Du hast ein neuen Thread eröffnet. Ich habe deinen Beitrag in deinen Thread verschoben, damit es übersichtlich bleibt.

    Bitte schreibe ‚deine Gedanken‘ bei dir. So ist es auch für dich einfacher, dich selbst zu reflektieren oder einfach deine Gedanken später noch mal nachzulesen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Vielleicht kannst du deiner Frau das genau so sagen?

    Sie hat ja recht.. Genau das hab ich ja immer getan. Wenn es unbequem wurde hab ich mich aus dem Staub gemacht und mich besoffen. Das war bei mir immer so eine impulssituation


    Wichtig finde ich, dass du dich nicht in Alkohol flüchten willst.

    Ich wünsche dir, dass ihr noch mal reden könnt, bevor du mit dem Hund auf‘s Sofa gehst.
    Pass gut auf dich auf.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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