Norma - Suche Austausch zu anderen Co-Abhängigen

  • Momo - ich drück Dich mal aus der Ferne ❤️

    Ich weiß einfach nicht wie ich meine Liebe zu ihm töten kann - wir hatten zwei wundervolle Jahre und ich wollte mit ihm alt werden, wir wollten heiraten und noch ein gemeinsames Kind. Ich kann mir nicht vorstellen jemals wieder einen Menschen so tief zu lieben wie ihn. Ich war vor ihm 19 Jahre in einer Beziehung, daraus 2 Kinder. Es war sehr schön und hatte mit meinem Exmann mehr als die Hälfte meines Lebens verbracht, er kannte mich besser als jeder andere auf dieser Welt - ging dann aus verschiedenen Gründen in die Brüche - aber diese tiefe Liebe die ich in meiner jetzigen Beziehung zu meinem Partner habe, hatte ich niemals zuvor. Wie soll ich das nur schaffen das los zu lassen

  • Diese Täter-Opfer-Umkehr, die vielen RedFlags, die Aggression, Beleidigungen, Angstgefühle, Angespanntheit und das nach Außen immer wieder in Schutz nehmen und Schadensbegrenzung betreiben während ich zuhause der Prellbock war und erniedrigt wurde - danach dann Situationensdemenz und nicht glauben wollen was er tat.

    Die Frage, die Du Dir stellen solltest, warum hast Du das mit Dir machen lassen?

    Vielleicht hatte das ganze Verhalten nicht nur etwas mit seinem Alkoholkonsum zu tun, sondern ist Teil seiner selbst. Hast Du es mal von dieser Seite betrachtet, Norma?

    Nichts desto trotz ist mir diese enorme Schaden zugefügt und ich kann das nicht vergessen.

    Wichtig ist, dass Du erkannt hast, dass Du so etwas nicht noch einmal zulassen wirst. Du hast Deine Grenzen erkannt und wirst entsprechend handeln.

    also will ich auch nicht da weitermachen wo es aufgehört hat

    bin ich nun gerade an dem Punkt, dass ich das nicht verzeihen kann und nicht nur eine räumliche Trennung, sondern eine generelle Trennung möchte.

    Das ist eine sehr gute Entscheidung!

    Und zusätzlich hast Du, trotz all dem Schmerz, etwas für Dich gelernt. Ich nenne es immer Erfahrungswerte!

    Du bist Dir etwas wert und wirst so eine Art und Weise Dir gegenüber nicht mehr dulden.

    Dir hat der Austausch hier in der Selbsthilfegruppe die Augen geöffnet, und Du bist auch bereit weiter an Dir zu arbeiten, damit Du nie wieder in solche Situationen kommst.

    Das finde ich sehr gut!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Norma,

    Ich drücke Dich auch aus der Ferne❤️.

    Ich habe die selben Gedanken und Gefühle. Sitze oft wie traumatisiert auf meinem Sofa und habe das Gefühl, dass kann doch nicht wirklich gerade passieren.

    Ich habe letztens in einem Podcast gehört, dass unser Gehirn nicht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterscheidet. Heißt, man (ich in dem Fall) romantisiert gerne die Vergangenheit oder die vermeintliche Zukunft (wenn er doch jetzt endlich mal "aufwachen" würde..) und das macht es einem so schwer loszulassen. Unser Gehirn unterscheidet da keine Zeiten und es gibt uns erstmal ein gutes Gefühl mit diesen Gedanken (und damit auch ggf eine falsche Hoffnung). Der Tipp war sich bewusst in die Gegenwart zu holen.

    Nicht das ich das gut hinbekommen... Zu meinem Therapeuten meinte ich, ich würde am liebsten einen Schalter umlegen, um diese Gefühle der Verzweiflung, etc nicht mehr zu spüren. Das geht leider nicht... Ich denke aber (und hoffe), das es mit der Zeit und mit der Arbeit an sich selbst Schritt für Schritt besser werden kann.

    Ich kann Deinen Schmerz absolut nachvollziehen. Es ist einfach eine besch.... Situation.

    LG Momo 🌸

  • Hallo Norma!

    Wie soll ich das nur schaffen das los zu lassen

    Indem du dir immer wieder das Negative das du reichlich erlebt hast vor Augen führst und dir immer wieder sagst daß du das nie wieder in dein Leben lassen willst. Wenn du mehr Abstand bekommen hast wirst du erkennen daß diese Beziehung total schräg und schlimm war und du wirst nicht begreifen können wie du dich auf so etwas so lange einlassen konntest.

    Ich bin schon sehr lange getrennt und heute frage ich mich noch wieso ich gewisse Dinge so lange zulassen konnte. Bei mir war es die Sehnsucht nach Geborgenheit ich habe mich total vergessen und mich total verbogen nur um diese Geborgenheit zu spüren. Ich habe etwas von meinem Partner erwartet was er mir nicht geben konnte und immer gehofft und gewartet daß der Tag noch kommen wird.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Ich weiß einfach nicht wie ich meine Liebe zu ihm töten kann

    Wieso solltest Du das tun? Ich finde es ok, den Ex weiter zu lieben und zu erkennen, dass er trotzdem nicht zu Dir passt oder dass die Liebe zu Dir nicht kleiner sein darf sondern an erster Stelle stehen sollte. Vielleicht nimmt das etwas den Druck raus? Denk mehr an Dich und weniger an ihn.

    Ich kann mir nicht vorstellen jemals wieder einen Menschen so tief zu lieben wie ihn.

    Das könnte aber auch daran liegen, dass es so viele Herausfordernderungen/Dramen in dieser Liebe gibt/gab.

    aber diese tiefe Liebe die ich in meiner jetzigen Beziehung zu meinem Partner habe, hatte ich niemals zuvor. Wie soll ich das nur schaffen das los zu lassen

    Wer weiß, wer als Nächster kommt! 😀 Ich versteh Dich und Deine Gedanken. Ich hab einige davon auch gedacht. Deshalb teile ich einen Teil meiner „Rettungsanker“ mit Dir. Unterschätz nicht, welchen Einfluss Deine Gedanken auf Dein Leben haben. Du bist ihnen nicht ausgeliefert. Ich versuche mich auch gerade von den schädlichen zu befreien und die nützlichen einzuladen und zu pflegen!!!

  • Ich hatte mir eine Liste angelegt mit den schlimmsten Situationen, die es über die Jahre gegeben hatte. Wenn das Gefühl aufkam, ach, so schlimm war das doch alles nicht - dann hab ich mir diese Liste vor Augen geführt und war dann wieder schnell an dem Punkt, wo ich sicher war, dass ich so ein Leben für mich und die Kinder nicht mehr will.

  • Ich ergründe auch gerade immer mehr was da alles war und mehr und mehr ploppt da in mir auch auf - Dinge die ich nicht sehen wollte, weil ich mich an eine Wunschvorstellung von ihm geklammert habe. Da gibt es viel zu verarbeiten was ich gekonnt verleugnet habe um das Bild von meinen "Traummann" beizubehalten.

    Ich hab ja zum Beispiel gleich nachdem er in die Klinik ist, hier zuhause alle Hinterlassenschaften beseitigt - alle leeren Flaschen entsorgt, Verstecke ausfindig gemacht (ich habe die gesamte Wohnung abgesucht vom Schuhschrank, Nachtschrank bis zu den Holzspalten für unseren Kamin im Keller - interessante Verstecke mit sehr viel Einfallsreichtum) und was noch da war an Alkohol weggeschüttet und beseitigt. In dem Zusammenhang haben mich auch Gedanken über Situationen überfahren, die ich in dem Moment als sie waren gar nicht registriert hatte. Ich hab ja ebenfalls gern mal ein Glas Wein getrunken - und er hat so oft auch Wein gekauft und einfach für mich eingegossen und mir hingestellt, ohne zu fragen ob ich eigentlich Wein trinken möchte. Manchmal hab ich das dann auch getrunken, einfach damit er weniger zu trinken hat. So dumm eigentlich und mir quält sich so der Gedanke ein, ob er mich auch in diese Spirale mit reinziehen wollte, getrost dem Motto "wir saufen uns das Leben gemeinsam schön, dann nörgelt da auch niemand mehr dass es ein Problem gibt".

    Die Wohnung ist jetzt komplett Alkoholfrei und ich habe unabhängig davon wie es mit dem "UNS" weitergeht für mich beschlossen, dass ich das auch als Warnruf und Chance interpretieren kann mal darüber nachzudenken, auf das Glas Wein als Genuss in Zukunft für mich persönlich ebenfalls zu verzichten. Wo sowas enden kann, wissen wir ja alle leider nur allzugut.

  • Ich merke von Tag zu Tag wie sehr mir dieser Abstand zu ihm gut tut. Ich habe kein Herzrasen und keine innere Unruhe oder Beklemmtheit mehr. Ich weine zwar noch sehr viel, weil ich mir das letzte Jahr innerlich abspiele, aber ich merke dass ich von Tag zu Tag stärker werde im Gedanke das alles hinter mir zu lassen und meinen Weg zu gehen. Mir haben auch Eure Geschichten die ich hier lese sehr viel Kraft gegeben - dafür ganz vielen lieben Dank 🍀

    Nun sammel ich noch weiter bis Donnerstag Kraft und dann wird es in Angriff genommen.

    Etwas mulmig wird mir dennoch bezüglich dem Moment wenn er dann vor mir steht - den nächsten Wochen bis er ausgezogen ist - das wird nochmal hart werden. Aber das schaff ich auch noch 🍀

  • Rechnest du mit Aggression? Kannst du dich im Stundentakt von einer Freundin anrufen und checken lassen?

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich weiß überhaupt nicht was mich erwartet und inwieweit er vielleicht nun nüchtern der Mensch ist den ich kenne. Ich weiß überhaupt nichts - er war unter Normalpegel eigentlich immer sehr einfühlsam, verständnis - und liebevoll. Nur aggressiv und erniedrigend, impulsiv usw. sobald er über den Pegel hinaus getrunken hatte - was hält die letzten 3 Monate Dauerzustand war... Einen komplett nüchternen hab ich nie kennengelernt... Aber wir hatten ja im Vorfeld bereits geklärt dass es getrennt Wohnungen geben wird womit er einverstanden war - einfach damit jeder von uns beiden die Möglichkeit hat sich abzugrenzen... Ich lass das jetzt erstmal auf mich zukommen und schaue wie er drauf ist. Vielleicht lass ich das mit der generellen Trennung erstmal noch nicht durchblicken bis er tatsächlich dann ausgezogen ist

  • Hallo Norma.

    Ich war vor ihm 19 Jahre in einer Beziehung, daraus 2 Kinder. Es war sehr schön und hatte mit meinem Exmann mehr als die Hälfte meines Lebens verbracht, er kannte mich besser als jeder andere auf dieser Welt - ging dann aus verschiedenen Gründen in die Brüche - aber diese tiefe Liebe die ich in meiner jetzigen Beziehung zu meinem Partner habe, hatte ich niemals zuvor. Wie soll ich das nur schaffen das los zu lassen

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die katastrophalste Beziehung genau die ist, wo ich am ehesten behaupten würde, dass ich den Mann am meisten geliebt habe.

    Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass es genau so ist, wie Lana sagt:

    Das könnte aber auch daran liegen, dass es so viele Herausfordernderungen/Dramen in dieser Liebe gibt/gab

    Das ist es doch, was Co-Abhängige so sehr fesselt, weshalb die Gedanken ständig um diese Person kreisen. Dramen befeuern Verlustängste, das Gefühl wird stärker empfunden, Leid, Liebeskummer rückt die Gefühle in den Vordergrund.

    Verwechseln „wir“ da nicht manchmal etwas mit der großen Liebe?

    Aufmerksamkeit kann durch Positives und Negatives ausgelöst werden.
    Gefühle/„Liebe“ vielleicht auch?

    Wenn alles über Jahre in einer Beziehung ganz gut läuft, tritt die Leidenschaft (ob positiv oder negativ) in den Hintergrund.

    Wird (auch negative) Leidenschaft da vielleicht auch mit Liebe verwechselt?

    Dazu kommt oft noch, dass das Nähebedürfnis groß ist, wegen einer Harmoniebedürftigkeit.

    Ich mache mir selbst momentan über das Thema auch viele Gedanken. Deshalb lasse ich einen Teil davon mal hier bei Dir.

    LG Cadda

  • Tatsächlich habe ich mich mit dem Thema emotionale Abhängigkeit schon auseinander gesetzt und ja, der Ursprung dazu liegt in der Kindheit. Man wurde emotional vernachlässig. Aus diesem Grund kämpft man dann im Erwachsenenarter um die Liebe die man als Kind nicht erhalten hat. Man versucht diesen ungelösten Konflikt aus der Kindheit im heute und jetzt zu lösen und aus diesem Grund verliebt man sich in Menschen die einen in den damaligen Konflikt zurück katapultieren. Es gibt einen Unterschied zwischen leidenschaftlicher und gesunder Liebe. Natürlich tut gesunde Liebe nicht weh und wenn man mehr weint als glücklich ist, ist eine Liebe definitiv nicht gesund. Das ist was Co-Abhängigen eben auch passiert. Man ist süchtig nach dem kranken Partner und will seine Probleme aber eben auch den eigenen inneren Konflikt lösen - emotionale Abhängigkeit.

    Hab ich mal irgendwo gelesen. Im Grunde müsste ich wohl was diese Sache betrifft mal meine Kindheit aufarbeiten

  • Guten Morgen Norma,

    wenn Du etwas aufarbeiten möchtest, dann ist das in Ordnung. Jeder muss selbst schauen, was einem gut tut und was nötig ist.

    Ich habe Themen, mit denen ich mich beschäftigen möchte, um mir selbst zu helfen, um zu lernen, was ich tun kann, damit es mir zukünftig besser geht.

    Ich habe aber auch Themen, die lasse ich dort, wo sie sind, weil sie mich im Jetzt nicht weiterbringen würden, im Gegenteil...

    Manche Themen würden mir die Leichtigkeit im Jetzt nehmen, wenn ich mich ständig mit ihnen beschäftige, obwohl es eh nichts ändern würde, mich mit ihnen auseinanderzusetzen.

    Aber eines kann ich Dir auf jeden Fall sagen: Was Du gelesen hast, ist nicht so wenn MAN...... Das mag bei Dir so sein, bei mir war es z. B. nicht so.

    Ich bin trockene Alkoholikerin und habe mich bereits in meiner Jugendliebe emotional abhängig gemacht, in meiner Ehe ebenfalls. Da spielte Alkohol keine Rolle.

    Später dann war ich in einer Beziehung, bevor ich aufhörte zu trinken, da war ich mit einem Alkoholiker zusammen und richtig doll co-abhängig, auch noch etwas über die Zeit hinaus, als ich aufhörte zu trinken. Danach konnte ich es aber selbst ablegen. Ich behaupte, dass es mir heute nicht mehr passieren würde, weil ich meinen Selbstwert wieder erlangt habe.

    Dennoch: Mit meiner Kindheit hat das rein gar nichts zu tun. Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, mit Eltern, die immer für mich da waren. Mir alle beide sehr viel Liebe entgegengebracht haben. Sie haben mir immer viel zutraut, mir Stolz und Freude entgegengebracht und mir beigebracht, dass man Grenzen setzen sollte und sich nicht alles gefallen lassen darf. Das zog sich übrigens bis ins Erwachsenenalter, ich habe durch meine Familie nie etwas anderes erfahren. Genau so verhielt es sich auch mit meinen Großeltern, mit denen ich auch gerne Zeit verbrachte. Mir wurde es auch genau so vorgelebt, denn sie sind selbst auch respektvoll und auf Augenhöhe miteinander umgegangen. Ich musste also keinen inneren Konflikt aus der Kindheit lösen.

    Manchmal erlernt man wohl auch falsche Verhaltensweisen oder entwickelt Verlustängste oder es entsteht ein Ungleichgewicht in Beziehungen durch mangelnde Selbstliebe, die sonstwo herkommen kann, da gibt es ja tausend Gründe.

    Ich finde wichtig, zu erkennen, dass es so nicht geht und lieber versuchen herauszufinden, wie ich mein zukünftiges Verhalten ändern kann, anstatt mit Dingen zu beschäftigen, die ich definitiv nicht mehr ändern kann.

    Vielleicht kannst Jemand, der in einer Co-Abhängigkeit steckt etwas mitnehmen aus den Gedanken... Wenn nicht, einfach liegen lassen :)

    LG Cadda

  • Hallo Cadda.

    Da hast Du natürlich vollkommen Recht, nicht jede Problematik lässt sich auf die Kindheit reflektieren. Schlechte Erfahrungen prägen einen Menschen ein Leben lang. Die Beziehung zu meinem jetzigen Partner ist meine zweite. Im meiner Ehe mit meinem Exmann war ich nicht emotional abhängig - es war eine gesunde Beziehung. In meinem Fall wurde aber wahrscheinlich - die oben beschriebene Theorie - des ungelösten Konfliktes aus der Kindheit angefeuert durch diese ungesunde Beziehung und hat auch - bei mir - eine emotionale Abhängigkeit ausgelöst. Manchmal ist es tatsächlich gut Dinge nicht näher zu beleuchten die man nicht mehr ändern kann, sollte sie ruhen lassen und sich auf das hier und jetzt kon dass man tatsächlich steuern kann. In meinem Fall liegen noch ganz viele andere psychische Störungen vor die den Ursprung in der Kindheit haben und mich immer wieder im Leben einholen, Depressionen auslösen und mich komplett niederreißen - deswegen sollte ich das wohl tatsächlich mal aufarbeiten um mir ein gutes Leben für die Zukunft zu erarbeiten.

    Danke für Deine gute Sichtweise.

    LG Norma

  • Hallo ihr Lieben. Ich habe mich die letzten Tage intensiv auch mal mit der anderen Seite beschäftigt - also was in einem Suchtgehirn abläuft und warum sich Alkoholiker die schon so weit drin stecken dass sie es nicht mehr aus eigenem Willen schaffen auszusteigen dann so "daneben" benehmen (Täter-Opfer-Umkehr). Für mich ist das nun alles höchst tragisch wenn ich mich versuche da einzufühlen, wie sehr sie auch unter ihrem eigenen Verhalten leiden - immer wieder Begründungen zu finden warum konsumiert werden muss und im Ausmaß dann sogar die liebsten Menschen aus dem Umfeld verletzen muss, Streit provozieren muss, um für sich selbst einen eingeredeten Grund zu finden weiter trinken zu müssen ("wegen Dir, weil Du krank bist, weil Du mich verletzt, weil Du mich nicht verstehst, weil Du, weil Du, weil Du...) Weil man eben in der Außenwelt - Job oder was auch immer - keine nachvollziehbaren Begründungen mehr logisch argumentieren kann, weil da die Fassade schon gefallen ist, und dann bleibt eben nur noch der engste Kreis um sie herum übrig auf die man die "Schuld" übertragen kann... Das tut mir verdammt weh wie verzweifelt man sein muss... Ich sehe das nun alles ganz anders und er tut mir gerade ganz sehr leid.

    Unsere Beziehung ist aber so sehr kaputt, dass ich definitiv nicht mehr dahin zurückkehren kann und deswegen bleibt es bei meiner Entscheidung, Mich zu retten und meinen Weg zu gehen. Da er selbst ja nicht aus Eigenantrieb in die Klinik gegangen ist weil er es für sich schaffen möchte, sondern weil der äußere Druck ihm keine andere Möglichkeit gab, gehe ich davon aus, dass er leider erst noch tiefer fallen muss um für sich selbst etwas ändern zu wollen. Manche schaffen es nie - aber absolut niemand außer er selbst kann da etwas tun. Das ist leider die traurige Wahrheit die akzeptiert werden muss.

  • Ja das ist die traurige Wahrheit und die tut verdammt weh. Aber egal ob Du bei ihm bleiben würdest oder gehst, wenn er nicht aufhören will, wird er nicht aufhören. Und ich wollte auch keine Hospizkrankenschwester werden. Ich will mein Leben genießen. Gibt ja nur das Eine.

  • Hallo ihr Lieben. Ich habe mich die letzten Tage intensiv auch mal mit der anderen Seite beschäftigt - also was in einem Suchtgehirn abläuft und warum sich Alkoholiker die schon so weit drin stecken dass sie es nicht mehr aus eigenem Willen schaffen auszusteigen dann so "daneben" benehmen (Täter-Opfer-Umkehr). Für mich ist das nun alles höchst tragisch wenn ich mich versuche da einzufühlen, wie sehr sie auch unter ihrem eigenen Verhalten leiden - immer wieder Begründungen zu finden warum konsumiert werden muss und im Ausmaß dann sogar die liebsten Menschen aus dem Umfeld verletzen muss, Streit provozieren muss, um für sich selbst einen eingeredeten Grund zu finden weiter trinken zu müssen ("wegen Dir, weil Du krank bist, weil Du mich verletzt, weil Du mich nicht verstehst, weil Du, weil Du, weil Du...) Weil man eben in der Außenwelt - Job oder was auch immer - keine nachvollziehbaren Begründungen mehr logisch argumentieren kann, weil da die Fassade schon gefallen ist, und dann bleibt eben nur noch der engste Kreis um sie herum übrig auf die man die "Schuld" übertragen kann...

    Bitte nicht verallgemeinern. Ich hab die Schuld nie jemand anderem gegeben ausser mir.

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