Ich hatte mir damals grosse Gedanken darüber gemacht, wem ich es alles sage, daß ich Alkoholiker bin. Nach der Entgiftung wollte ich am liebsten der ganzen Welt erzählen, das ich nicht mehr trinke damit mich alle bloß in Ruhe lassen mit dem Alkohol. Davon haben mir aber gleich mehrere Menschen abgeraten. Denn hörst Du auf zu rauchen, bist Du der Held, hörst Du auf zu trinken, bist du der Alki. Die Gesellschaft ist noch nicht soweit, und kann mit dem Thema noch nicht umgehen. Vielleicht oder wahrscheinlich wird sie das nie.
Bei meiner Frau hatte sich das "Beichten" erledigt, als sie mich mal erwischt hatte, wie ich heimlich trank. Bisher hatte ich es nur meinem Chef gesagt, was mir nur Vorteile gebracht hat, meinem engsten Freund, zwei vertrauensvollen Kollegen und einem meiner beiden Brüder. Mehr nicht. Ich sehe allerdings heute den Umgang mit meiner Krankheit diesbezüglich locker. Ich bin ja meinem Gegenüber heute soweit im Vorteil, wenn man das so ausdrücken kann, das ich mich mit dem ganzen Thema hervorragend auskenne und deshalb das auch bis ins kleinste Deteil erklären kann. Ich bin im Vorteil weil ich diese legale, harte Droge Alkohol nicht mehr konsumieren muss. Ich finde das toll. Denn es gibt ja zig Gründe, die gegen Alkohol sprechen aber nicht einen Grund warum ich trinken sollte.