Beiträge von Hartmut

    Uii, das ging ja schneller als gedacht!

    Du bist jetzt freigeschaltet und kannst dich überall austauschen, aber bitte in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.

    Einfach hier weiterschreiben. Ich wünsche dir und uns einen hilfreichen Austausch!

    Es gibt immer eine Lösung für sich, wenn nicht im eigenen Kopf, dann über Beratungsstellen, Anwälte oder andere professionelle Wege.

    Sich materiell über das eigene Leiden zu stellen und ständig darauf zu achten, was der Ex-Partner denken könnte, ist schon, sagen wir, eine sehr fragwürdige Methode;) . Vor allem, weil sie nichts verändert, außer dem schönen Schein nach außen.

    Ist denn hier jemand, der immer wieder exzessiv getrunken hat und es ohne Therapie geschafft hat?

    In der Sucht gibt es keine Kopien, nur Originale. Jeder reagiert anders und hat seinen eigenen Verlauf. Geschichten von Alkoholikern können Co‑Abhängige höchstens hoffen lassen oder die Illusion wecken, man könne jemanden mitziehen oder beeinflussen.
    Genau das führt aber dazu, sich immer tiefer zu verstricken und das eigene Leben unbemerkt der Krankheit eines anderen unterzuordnen.

    Deshalb empfehle ich dir, dich zuerst bei den Co‑Abhängigen einzulesen. Dann erkennst du schnell. Das funktioniert nicht. Du kannst dich nur um dich kümmern, und er muss sich um sich kümmern.

    Exzessiver Säufer? Ich kenne nur süchtig oder nicht. Rausgekommen bin ich nur, weil ich selbst begriffen habe, wie tief ich drinstecke. Mein Umfeld war mir mitten in der nassen Sucht egal , es hat mich nur genervt. Erst als ich selbst verstanden habe, was los ist, hatte irgendetwas davon überhaupt Bedeutung. Am Ende zählt nur eins: Der eigene Kopf muss sagen, jetzt reichts, erst ab diesem Moment interessieren Wege nach draußen. Davor ist alles von außen Gerede, Vorschläge, Appelle komplett wertlos.

    Heute nachmittag ist mein Termin bei der Suchtärztin. Ich bin ein wenig nervös, denn ich habe die (unsinnige) Angst, sie zu enttäuschen.

    Solche Gedanken sind Unsinn. Hast du jemals jemanden wegen einer Krankheit enttäuscht? Nein? Also hau dir das aus dem Kopf.

    Schreib uns, wie es war, und wenn sie sagt, dass körperlich alles gut ist wegen der Entgiftung, kannst du dich hier austauschen , ohne Angst, ohne das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, und ohne Selbstvorwürfe.

    Für solche Gedanken ist in der Sucht kein Platz.

    Er hat direkt angefangen, seinen Konsum zu rechtfertigen und meinte, er trinke ja nur aus „Genuss“.

    Wenn du jemandem erzählst, dass du Alkoholiker bist, und er sofort sein Trinkverhalten rechtfertigt, dann fühlt er sich ertappt , sonst würde er es nicht tun.

    Gesunde rechtfertigen sich nicht, und Menschen ohne Problem mit ihrem Konsum auch nicht. Aber das ist nicht meine oder unsere Baustelle, sondern ihre. Wer versucht, dich wieder ins Boot zu holen, zeigt das deutlich, indem er dein Trinkverhalten abschwächt. Und wenn es die Runde macht, dass du Alkoholiker bist, dann macht es auch die Runde in Beziehungen.

    Dort werden dann auch Gespräche geführt, in denen Partner dich als Vorbild hinstellen: "Siehst du, der hat aufgehört , aber du trinkst noch. Das will sich niemand antun, der dem Alkohol näher steht als dem eigenen Willen, aufzuhören

    Am Anfang war mir nur eines wichtig: bei mir zu bleiben. Störfeuer aus dem Weg gehen. Ich habe konsequent alle feuchtfröhlichen Feste und Feiern gemieden, egal ob mit Freunden, Familie oder Bekannten , nicht nur wegen des Risikos, wieder zu saufen , sondern auch wegen der Unstabilität in der Anfangszeit.

    Ich wollte nicht das Gefühl haben, mich rechtfertigen zu müssen oder fehl am Platz zu sein. Gerade dieses Geschwätz der Sauf‑Freunde wollte ich mir nicht antun. Denn selbst wenn ich noch so "cool‘" geblieben wäre, hätte ich versucht, etwas zu rechtfertigen.

    Es liegt in meiner Natur, auch mal, sagen wir, „dezent“ bestimmender zu werden . Hier fällt das ja nicht auf.:saint::whistling::mrgreen:

    Also mal allgemein.

    Wir verlagern keinen Thread von jemandem, der gehen möchte, in einen anderen. Wenn er weiter schreiben möchte, öffnen wir seinen alten. Wenn nicht, wird der User zurückgestuft. Schreiben kann er dann auch nicht mehr, weil wir den User zurücksetzen.

    Grundvoraussetzung hier für den Austausch ist ein eigener, offener Thread.

    R/no , Entscheide mal, sonst entscheiden wir. Wenn ja, öffne ich deinen Thread. Wenn nein, verfahren wir , wie oben beschrieben.

    Und bevor jemand darüber diskutieren möchte oder auch nur daran denkt, spart es euch einfach. Das sind hier die Regeln.

    Aber ich habe es nicht geschafft, ihr zu sagen, dass ich Alkoholiker bin.

    Was treibt dich dazu? Siehst du darin eine Gefahr oder ist es dir wichtig, dass die Mutter es weiß?

    Es gibt allerdings eine Person in meinem „familiären“ Umfeld, der habe ich es gleich nach einer Woche erzählt. Er hatte es abgetan: „Was, du?“ Ich solle mir doch nichts einreden usw

    Solche Reaktionen sind völlig normal. Bei vielen geht sofort der Alarm im Kopf los. Sie vergleichen oder analysieren ihr Trinkverhalten. Am deutlichsten erkenne ich es daran, dass sie sofort ihr eigenes Trinkverhalten erklären müssen. Aber manche haben schlicht keine Ahnung von Alkoholismus, wollen jedoch mit Halbwissen glänzen , das kannst du getrost in die Ecke eines Stammtischgesprächs stellen.


    Aber dieser Drang, sich rechtfertigen zu wollen, ist auch bei Alkoholikern nicht ungewöhnlich, die gerade erst trocken werden. Er zeigt, jedoch auch dass sie im Hinterkopf Alkoholismus noch nicht als Krankheit anerkennen, sondern als persönliche Schwäche einräumen.

    Das andere, was du noch geschrieben hast, lese ich mir später durch, aber es ist gut, dass du dich hier öffentlich für uns analysierst.

    Zu diesem Thema kann ich leider nicht so viel sagen, aber das Thema "Trocken und Dating" fände ich interessant.

    Wir sind keine Dating‑Hotline. :whistling:Offene Karten reichen, sonst fällt es einem irgendwann auf die Füße. Wenn es nicht passt, kommt es eben nicht zu einer Beziehung.

    Und bei bestehenden Beziehungen gilt für mich . Wenn der Partner es nicht versteht, egal wie oft man es erklärt, und es für mich belastend bleibt, er aber trotz des Wissens, dass es mir schadet, weitermacht, dann stimmt etwas nicht. Entweder steckt selbst eine Sucht dahinter oder ein anderes Problem in der Partnerschaft. Ich will meinem Partner schließlich auch nicht schaden

    Fakt ist auch, dass so gut wie niemand weiss, dass ich Alkoholiker bin.

    Das ist zwar nicht das Thema, aber es würde nichts daran ändern, ob jemand es weiß oder nicht , das sind ohnehin nur Spekulationen. Fakt bleibt: Ich bin Alkoholiker und damit verantwortlich.

    Dann warten wir mal ab, was deine Suchtärztin morgen sagt. Dann hast du ja schon sieben Tage hinter dir, und wenn sie wegen deiner Entgiftung Entwarnung gibt, schicke ich dir einen Link für den weiteren Austausch hier im Forum.

    Wir befinden uns ja noch im Vorstellungbereich.

    Spricht da nicht noch ziemlich nasses Denken aus mir, dass dem Alk eine viel zu hohe Bedeutung

    Beschönigen ist nasses Denken. Alles, was ich mir schönrede, arbeitet für die Sucht. Es ist aber kein Stigma, das nasses Denken , es ist nur ein Syndrom der Sucht.

    Der entscheidende Unterschied ist für mich. Begegne ich Alkohol unerwartet, kann ich reagieren und mich schützen. Mich entfernen.

    Aber wenn ich zu Hause bewusst Alkohol zulasse, hole ich etwas in meine Nähe, das real Macht über mich haben könnte.

    Gedanken an Alkohol kann ich wegschieben, den Raum oder die Macht nicht zulassen. Aber steht der Alkohol real da, ist es das was anderes.

    Wenn ich trockene Alkoholiker frage, werden viele sagen, das eine oder das andere ist für mich kein Risiko. Ich würde übertreiben.

    Frage ich jedoch die 95 % der Rückfälligen, sieht das plötzlich ganz anders aus.

    Auch nur zum Nachdenken

    Wenn sie mal etwas im Restaurant trinken will, fragt sie mich, ob es ok ist. Dies ist es. Wenn nicht, würde ich es sagen.

    Nett gemeint ist es schon.

    Aber ein Alkoholiker kann nicht wissen, ob eine Situation „okay“ ist, bevor das Getränk überhaupt auf dem Tisch steht? Oder?

    Allein die Erwartung, dass der Partner gleich trinkt, reicht aus, um das Suchgedächtnis anzutriggern. Es geht nicht um Zulassen oder Verbieten, das ist nebensächlich.

    Entscheidend ist: Sobald ich anfange zuzuschauen, wie jemand trinkt, rutscht die Sucht wieder ins System.

    Genau da fängt die Gefahr an. Zumindest mal offen drüber nachgedacht, keine Kritik oder so.

    Ich habe seit 5 Tagen nichts mehr getrunken und bei meinem Arzt die Karten auf den Tisch gelegt. Am Donnerstag habe ich einen Termin bei meiner Suchtärztin und will versuchen, dort wieder in einen teilstationären Entzug zu kommen. Vollstationär geht bei mir leider nicht, auch wenn ich weiß, dass das besser wäre.

    Gut, dass du beim Arzt warst, das ist der richtige Schritt. Ob vollstationär oder ambulant, ist zweitrangig, wichtig ist, dass es für dich passt. Eine körperliche Entgiftung dauert meist 7–10 Tage, 5 hast du schon geschafft.

    Ich selbst hatte keinen Suchtberater und keine weitere Hilfe außer einer überwachten Entgiftung, deshalb sehe ich manches anders.

    Aber eines ist sicher. Es sind nicht Worte oder Umschreibungen, die einen trocken halten, sondern die Maßnahmen, die konsequent umsetzt werden sollen. . Da bist du schon auf dem richtigen Weg.

    Eine Frage noch. Hast du dem Arzt schon gesagt, dass du wieder aufhören willst, oder machst du das erst am Donnerstag beim Suchtarzt?

    Ach so, erschrick nicht wegen meiner Art des Austauschs, ich spreche alles, was mir auffällt, direkt an. Nicht böse gemeint.

    Ich habe den Thread geschlossen, jeder kann ihn aber noch eine Zeit lang lesen.

    Ich halte es aber für sinnvoll, dass User Situationen nachlesen können, die auch sie einmal betreffen könnten, um daraus Schlüsse zu ziehen. Für die Allgemeinheit möchte ich klarstellen. Es gibt kein Anrecht darauf, dass ein Thread gelöscht wird, nur weil jemand geht.

    Dir alles Gute R/no, bleib sauber.

    Ps... Auch beim letzten Post habe ich deinen Originalnamen, mit dem du unterschrieben hast, durch den Usernamen ersetzt.;)

    Willkommen bei uns

    Eine Online‑Selbsthilfegruppe ist für viele ein guter Ort. Sie ist jederzeit erreichbar und man kann sich rund um die Uhr austauschen.

    Hier bei uns tauschen sich ausschließlich Alkoholiker aus, die sich offen auch als Alkoholiker bezeichnen und den klaren Wunsch haben, dauerhaft abstinent zu leben. Es ist persönlicher, ehrlicher und hilfreicher, sich selbst klar als Alkoholiker zu benennen, statt vage von "Abhängigkeit" zu sprechen.

    Wie sieht es bei dir aus: Siehst du dich als Alkoholiker, und ist dein Wunsch auch eine lebenslange Abstinenz?


    Wer von „Ausrutschern“ spricht, beschönigt nur. Oder ? Für mich gibt es keine Ausrutscher, es gibt nur Rückfälle.

    Ich möchte mich nicht mehr mühevoll aus Trinksituationen rauskämpfen, um ein paar Tage später wieder zu denken, ich hätte es im Griff.

    Wann hast du das letzte Mal etwas getrunken, und weiß dein Arzt, dass du komplett aufhören möchtest?

    Das beschränkt sich aber ausschließlich auf unter der Woche, da habe ich noch nie getrunken

    Egal wie die Wohnsituation aussieht, aber dieses Denken kann richtig gefährlich werden. Bin ich süchtig, dann immer. Die Sucht interessiert sich nicht für das frühere Trinkverhalten oder dafür, was mal „normal“ war. Wenn sie gestoppt ist , sucht sie nur nach einer Hintertür, um wieder aktiv zu werden.

    Nur mal zum Nachdenken.;)

    Bei mir war es ähnlich. Erst Fernbeziehung, und als wir zusammengezogen sind, habe ich offen gesagt, wie ein alkoholfreies Umfeld für mich aussieht. Sie war erst überrascht, weil sie dachte, ich würde ihr etwas "unterstellen" Aber sie hat kein Problem damit, weil sie nicht süchtig ist. Also muss sie auch nichts trinken, um „normal“ zu sein.:whistling:

    Meine Sucht analysieren wir auch nicht gemeinsam.

    Nicht falsch verstehen. Am Anfang habe ich mich auch mit meiner Partnerin ausgetauscht. Aber nicht mit der Erwartung „unterstütz mich“ . Es ging darum, die ganzen Gedanken loszuwerden, die einem beim Trockenwerden im Kopf herumwirbeln.

    Entscheidungen für meine Trockenheit treffe ich ausschließlich selbst. Ich bin sowieso kein Freund davon, Verantwortung abzugeben. Ich lasse niemanden für mich „vorkosten“, ich lasse mich nicht kontrollieren und ich prüfe selbst, wo Risiken liegen könnten , von Lebensmitteln über Einladungen bis hin zu Situationen, die alte Muster "triggern" könnte

    Heute spreche ich etwas an, das jeden trockenen Alkoholiker betrifft, der in einer Beziehung lebt. Und nein, damit meine ich nicht die Co-Fraktion, die versucht, einen nassen Alkoholiker trocken zu therapieren. Das ist eine andere Welt und funktioniert ohnehin selten.

    Bei uns kommen immer dieselben Argumente „Ich kann meinem Partner doch nichts verbieten.“ „Wir müssen darüber reden und einen Kompromiss finden.“ „Wir sollten jede Nebenwirkung der Sucht gemeinsam analysieren.“

    Ehrlich gesagt aus meiner Sicht " Das ist "Unsinn" Entscheiden muss ich selbst, das ist das Thema. Es geht nicht darum, den Partner zufriedenzustellen oder Harmonie zu produzieren. Es geht darum, in einer sicheren Umgebung trocken zu bleiben.

    Ich muss klar unterscheiden. Was ist echte Risikominimierung und was sind Zugeständnisse, die nur neue Risiken schaffen, weil man dem Partner gefallen oder etwas gut machen will ?

    Und noch etwas. Wer hier landet, bekommt keine Paartherapie. ;) Hier geht es darum, Wege aufzuzeigen, wie jemand trocken werden und bleiben kann. Dass manche Grenzen hart wirken oder übergriffig erscheinen, mag sein aber sie sind nicht die Basis für Harmonie, sondern die Basis für Abstinenz.

    Wie habt ihr das erlebt?

    Zu Rewe oder Tanke fahren ist wohl der leichte Weg. Ein Kampf ist das nicht? Was ist es dann?

    Ist das nicht eher Unsicherheit und Respekt vor dem Alkohol? Wachsam zu bleiben heißt für mich nicht, Angst zu haben oder ständig zu kämpfen, sondern nur zu erkennen, wie nah ein Rückfall manchmal sein kann. Ein Kampf bedeutet, siegen zu wollen doch bei der Sucht gewinnt am Ende immer der nächste Schluck, und das bleibt bis zum Lebensende bestehen.

    Warum sollte ich mich also einem Kampf stellen, wenn ich ohnehin nur verlieren kann? Da muss eben ein Schalter im Kopf umgelegt werden. Anders denken . Besser ist es, anzuerkennen, dass Sucht ihre Nebenwirkungen hat und der Weg hinaus Geduld erfordert.

    Kein schönes Wort für alle, die trocken bleiben, aber genau das ist es eben kein Sprint, sondern ein Marathon.

    Der Alkohol macht mir nichts. Er steht einfach nur herum, läuft mir nicht hinterher und schüttet sich nicht von selbst in mich hinein. Das ganze Spiel findet in meinem Kopf statt. Solange der Kopf Signale schickt "sauf mal wieder" , ist es ratsam, dem auszuweichen.

    Natürlich klappt das nicht immer, aber für mich liegt der Unterschied hier: Laufe ich bewusst darauf zu, lade ich ihn ein. Kommt er unerwartet, kann ich dagegenhalten und mich davon entfernen. Es geht immer weiter , ein Tag nach dem anderen.

    Aber, wenn du nicht gern trocken bist, wenn du dir nicht sicher bist, ob du da oder dort doch wieder trinken kannst, dann wird das nicht nur zur Qual, es wird dich irgendwann einholen.