Grundbausteine Co-Abhängigkeit - Nr. 1 Tiefpunkt

  • Mein Tiefpunkt ist noch gar nicht soooo lange her es war der 10.12. dieses Jahr!
    Ohh ich sehe gerade da war meine/ unsere Tochter genau 2 Monate alt. Wie süß!
    Gut, darum geht es jetzt nicht.
    Zurück zum Wesendlichen!
    Wir waren am 9.12. (ich hab mich da schon tierisch drauf gefreut gehabt) gemeinsam auf einem Konzert. Dies konnte ich nicht wirklich genießen, da Mister X sich mal wieder voll laufen lassen musste. Hmmm ganz großes Kino!!!
    Am nächsten Tag habe ich dann für MICH und auch für unsere kleine Tochter entschieden so geht es nicht mehr weiter und bin mit ihr zusammen ausgezogen und erstmal zu meiner Mutter zurück gegangen.
    Diese Entscheidung muss ich mal für mich jetzt feststellen, war gut! Es fühlt sich richtig an und das ist die Hauptsache! :)
    Den gewissen Abstand zu der ganzen Sache zu haben. Nicht ständig diese Angst haben zu müssen die einen lähmt! Nicht ständig dieser Kontrollzwang! Hat er mal wieder was in der Jacke gebunkert oder nicht!?
    Ich kann mich jetzt voll und ganz auf meine süße Tochter und meine Wuffels konzentrieren und das tut verdammt gut.
    Die Zeit wird zeigen ob er es jetzt wirklich will für sich selbst oder ob er weiter mit seinem guten Kumpel dem Alkohol befreundet sein möchte!?
    Bis dahin erstmal!

    Ciao einafets 03

    Steh auf und kämpfe!!!

  • Hallo,
    es hat lange genug gedauert, bis ich endlich hier gelandet bin... Dabei war mein Weg sicher nicht allzu verschieden von den anderen.

    Mein persönlicher Tiefpunkt war NICHT erreicht,

    als er mir direkt ins Gesicht sagte, dass er fremd geht,
    als er mich zum hundertsten Mal vor Freunden blamierte,
    als der zwanzigste Anruf vom Krankenhaus kam, wo man ihn mal wieder eingeliefert hatte, weil er hilf-, orientierungs- oder bewusstlos irgendwo aufgegriffen wurde...

    Das alles habe ich mir über zehn Jahre lang gefallen lassen.

    Als er mich dann zur Krönung auch noch geschlagen hat, war das Ende erreicht.

    Nicht Wut, nicht Enttäuschung, nicht Traurigkeit... NICHTS mehr.

    Ich habe ihn mit der Polizei aus der Wohnung holen lassen.

    Er hatte knapp 3 Promille.

    Trotzdem konnte ich da keine Rücksicht mehr nehmen: Anzeige wegen Körperverletzung, Unterlassungsurteil, endgültge Trennung.

    Heute geht es mir viel besser!

    "Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen." (Jean-Jacques Rousseau)

  • Mein Tiefpunkt bezüglich meines Exmannes und Vaters meiner Kinder war völlig unspektakulär.

    Eines morgens blickte ich in den Badezimmerspiegel, ganz ruhig, und ich erkannte die Frau nicht mehr, die mich ansah.........
    da hat es irgendwie klick gemacht in mir

    Mein Exmann - edit - war 16 Jahre trocken, hat aber nie wirklich an sich gearbeitet gehabt und in den letzten Jahren der Ehe einen fulminanten Eifersuchtswahn bekommen, es war schrecklich

    es hatte klick gemacht in mir und ich fragte mich: bin DAS ich? wirklich ich? diese fremde Frau? Was habe ich nur mit mir machen lassen......

    Von diesem Moment an gab es keine Rückkehr mehr, Trennung, noch ein kurzer Versuch, der von vornherein zum Scheitern verurteilt war, neuerlich Trennung, Scheidung, Aufatmen

    dann zwei Jahre lang sortieren, Leben neu einrichten

    und dann passierte mir - edit - .

    über diesen Tiefpunkt kann ich noch nicht schreiben, wird schon werden, ich lerne Geduld mit mir selber zu haben

    Ika

    Serenity - day by day

  • oje, wenn ich an mein teifpunkt zurück denke, dann aber mit dankbarkeit,
    dass niemand zu schaden gekommen ist und das ich ihn erkannt hab
    (den tiefpunkt)

    er liegt nun mitlerweile 5 jahre zurück...
    mein ex bedrohte mich damals ganz unvermittelt mit einem messer...
    hab grad telefoniert, da stürmte er in die küche beschimpfte und bedrohte mich eben mit dem messer...
    ich hatte soviele gedanken im kopf...machte aber instiktiv das richtige...
    drängte ihn zur tür schupste ihn ins wohnzimmer...
    und dann nur rauß aus der wohnung...was mir auch gelang...
    da ich ja das telefon in der hand hatte...rief ich sofort die polizei...
    er stürmte voller wut auf den innenhof, wo auch unser auto stand,
    nahm einen stein und schlug aufs auto ein...aus lauter wut, weil er ja mich nicht zu greifen bekam...

    ja eine ähnliche sache ereignete sich schon ein paar tage zuvor...
    auch polizei, dann krankenhaus...nur er kam dann den nächsten tag wieder nach hause...

    ja und dann lief er auch noch so richtig im rausch und in seiner wut den polizisten in die arme und bedrohte sie auch noch...
    also das gewaltpotenzial war enorm....
    die nahmen ihn dann mit und dann wieder krankenhaus, weil in sicherheitsverwahrung, dass ging nicht wegen sein gesundheitszustand...

    aber diesmal behielten sie ihn da...er war eben doch eine gefahr für sich und andere....
    und ich stellte dann auch den antrag, das er die wohnung verlassen mußte...was auch per schnellanhörung vor gericht für ein halbes jahr beschlossen wurde...

    ja und da war dann langsam schluß mit lustig und nur dudu machen...
    ich fing an, das zu machen, was für mich wirklich wichtig war...
    und das war ich....ich fing an mich um mich zu kümmern...
    es ging langsam aber es wurde mal zu mal besser...

    und heute bin ich eben dankbar, dass dieser tiefpunkt da war...
    sonst säße ich wohl heute noch in diesem schlamassel...
    und machte dudu....


    sonnige grüße schickt
    das blümchen :D

    Glaube-Hoffnung-Liebe

    Diese drei haben mir geholfen alles zu verstehn und zu überstehn.

    blumige Grüße aus der Lausitz

  • hallo ihr lieben.
    bin neu hier und fand es interessant eure tiefpunkte zu lesen. was mich ein bisschen irritiert ist, das es bei allen mit einer trennung endete. da frag ich mich natürlich ob es keinen weg gibt die beziehung zu retten. ich weiß auch nicht ob ich meinen tiefpunkt erreicht habe. ich weiß nur das ich so nicht weitermachen will. ich liebe meinen freund und hoffe für uns und auch für die beiden kinder (4 jahre und 3 monate alt) das es eine gemeinsame zukunft gibt. leider sieht mein freund nicht ein das er ein problem hat und ich zweifel oft an meinem urteilsvermögen.
    um krz zu beschreiben: er trinkt nicht täglich jedoch nach jedem fussballtraining oder spiel. und auch jedes wochenende. es kam schon öfter vor das er nach dem training nicht zur arbeit konnte weil er so verkatert war und auch das er sich an abmachungen nicht gehalten hatte. das problem ist auch wenn er erstmal ein bier getrunken hat kann er nciht aufhören bis er einschläft. selbst wenn alle anderen zu bett gegangen sind trinkt er allein weiter bis er im sitzen einschläft. dann trinkt er auch schon mal den sekt ausm kühlschrank den er eigentlich gar nicht mag und den ich vom letzten mädelsabend noch übrig hatte. solange etwas im haus ist trinkt er weiter und wenn nichts mehr da ist wird er unruhig. er kann nicht aufhören und zu bett gehen. da ich auch am wochenende arbeite kam es schon häufiger vor das ich morgens um 7 einen babysitter organisieren musste weil er einfach betrunken und nciht in der lage war sich um die kinder zu kümmern obwohl es abgemacht war. mir ist aufgefallen das ich dann versuche ausreden zu finden warum er die kinder nicht nehmen kann damit niemand ein schlechtes bild von unserer familie bekommt. ich hab leider einen hang zum perfektionismus und bereits festgestellt das ich mich damit selbst unter druck setze. das ist mein wunder punkt den er auch kennt und gegen mich einsetzt. wenn er betrunken ist wirft er mir vor ich könnte nichts und ohne ihn wär ich nichts und im haushalt würde auch ohne ihn nichts funktionieren (was nicht stimmt ich mach alles alleine) aber er sagt dann immer das nichts gut genug wäre und ich als frau und mutter unfähig wäre, was mich zu anfang sehr verletzt hat, mittlerweile ignoriere ich diese äußerungen und auch ihn wenn er getrunken hat. ich hab aber angst das die kinder etwas mitbekommen sie werden ja schließlich auch älter. außerdem möchte ich mich nicht mehr beleidigen und unterdrücken lassen. trennen will ich mich aber eigentlich auch nicht denn an den tagen an denen er nicht trinkt läuft unsere beziehung super. wir streiten wirklich nur über alkohol oder eben wenn er getrunken hat das er sinnlosen streit anfängt. übertreibe ich wenn ich sage er hat ein problem und wir müssen was ändern oder stimmt ihr mir zu das es so nicht weitergehen kann und ich zunächst mich selbst ändern muss?
    aber was genau muss ich ändern?
    und wie schaff ich das?
    schonmal vielen dank im vorraus

    auch aus steinen die einem in den weg gelegt werden kann man schönes bauen.

  • Hallo Lacrima,

    Willkommen im Forum! :)

    Vielleicht wäre es gut, wenn du einen eigenen Thread eröffnest und deinen Beitrag dort einfach einkopierst. Dann kann der Erfahrungsaustausch losgehen und deine Fragen beantwortet werden! :)

    Dieser Thread hier ist eigentlich nur als Gedankensammlung zum Thema "persönlicher Tiefpunkt" gedacht.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo, ich bin neu im Forum, seit ca. 25 Jahren mit einem ziemlich uneinsichtigen Alk zusammen, was Jahre lang viel zu gut lief, als dass ich wirklich etwas daran ändern wollte. Es erschüttert mich heute, dass ich in all den Jahren nicht ein einziges Mal eine Beratungsstelle aufgesucht habe! Seit nun meine Töchter (Teens) ihre Krisen nehmen (schulische, Cannabis), bricht alles über mir zusammen. Ist das nun mein Tiefpunkt? Ich kann das gar nicht mehr einschätzen, ich merke nur, wie ich mich plötzlich sehr distanzieren kann. Bin zwar schon seit zwei Jahren in Psychotherapie, begreife aber erst seit kurzem, dass ich schwer coäbhängig bin und vor allem dadurch ein Problem habe. An dieser Erkenntnis ist dieses Forum beteiligt, vielen Dank Euch allen! Vor allem Lacrimas Beitrag hat mich echt berührt: An genau diesem Punkt war ich vor 15 Jahren auch schon. Ich habe das Gefühl, da ist gerade eine Blase geplatzt, jetzt könnte ich etwas wirklich effektives für mich tun....(das trügerische Gefühl: ab jetzt wird alles anders?)
    Hier zu sein ist jedenfalls gerade ein großer Schritt, und übermorgen fahre ich ganz alleine in den Urlaub!
    Optimistische Frühlingsgrüße an alle!
    Ette

  • Hi alle zusammen
    Mein 1.tiefpunkt kam als,meine Mutter meinen Vater verließ und ich trotz das ich frisch entbunden hatte ihre Aufgaben uebernahm das heisst 2 Garten pflegen,2 Haushalte fuehren,Vaters Essen kochen,nebenbei hoeren wie betrunken mein Vater mittlerweile ist und Vaters sorgen anhoeren z.t.mitten in der Nacht weil er gut Sturm klingeln könnte.das ging solange bis ich nicht mehr könnte und ich in Depressionen fiel.selbst da haette ich meinen Vater nicht im Stich gelassen...gottseidank Griff da mein Mann durch indem er sagte entweder du ziehst mit aus oder ich gehe u.d nehm aber die kinder mit.Nach der Therapie war jahrelang Ruhe.vor 5 Jahren wurde mein Vater krank kehlkopftumor und Jetzt noch leberzirrhose seitdem hab ich trotz der raeumlichen Trennung panikattacken,bin aber jetzt wieder in Therapie und es geht aufwärts mit mir.ich werde lernen auf mein Leben zu achten.

  • Mein Tiefpunkt- gute Frage?
    Es gab nicht diesen einen Punkt, sondern eine Entwicklung. In der Familie meiner Mutter gibt es niemanden mit einer gesunden Einstellung zum Alkohol.
    Ich habe es über 20 Jahre lang ertragen, bin eingesprungen, habe gehofft, gebangt, geweint, war verzweifelt. Ich kannte es nicht anders und meine Eltern sagten, ich sei zuständig. Die Liste an psychosomatischen Beschwerden ist lang. Dann irgendwann bekam ich die Diagnose Grüner Star- mit 21 Jahren! Sehnerven schon geschädigt. Auf einer Skala von 0 bis 10 (10=blind) bei 7. Zack, das saß. Unterstützung meiner Eltern gleich null- aber ich darf immer ran, wenn Not am Mann ist. Irgendwann las ich in einem Fachbuch, dass meine "Gattung" durch psychische Belastung und Stress ausgelöst werde. Da gingen mir die Augen auf. Ich ging in Mutters Verwandtschaft rum- die taten, als wüssten sie von nichts. Eine Lüge. Natürlich war es bekannt- die betroffenen Leute waren schon mehrfach zu Hause, wenn Mutter bewusstlos, gestürzt oder aus dem Fenster gesprungen war. Sie nutzten ihre vorgeschobene Unwissenheit, um mir die Schuld für Mutters Zustand zuzuschieben. Danach bin ich zu meinem Hausarzt vor einem Jahr- der war entsetzt wg des Verhaltens meiner Familie im weiten und meiner Eltern im engeren Kreis. Ich bekam eine Überweisung zum Psychologen. Aber diesen Gefallen will ich der Sippe nicht tun, es wäre für sie wieder ein Punkt, um schlecht von mir zu reden und die Nase zu rümpfen. Also habe ich begonnen, mich zu informieren und selbst an mir zu arbeiten und eben diese Kreise zu verlassen. Seitdem kann ich mein Leben genießen. Es besteht nun kein Kontakt mehr- nur bei seltenen Festen, zuletzt Weihnachten. Da wurde dann die Nase über meinen neuen Lebensstil gerümpft- und ich weiß ganz genau, dass sie es nicht ertragen können, dass ich mich nicht mehr von der Sucht mehrerer Angehöriger einsperren lasse, sondern mein Leben fortan genieße.

  • Mein persönlicher Tiefpunkt

    Danke das diese Frage gestellt wurde, so kann ich mal richtig drüber nachdenken.

    Ich glaube mein persönlicher Tiefpunkt ist jetzt endlich gekommen
    Ich merke immer wieder, wie ich versuche rauszubekommen wie es meinem Mann geht, was er macht, ob es sich Besserungen einstellen.

    Ich werde mental getreten und krieche immer wieder zurrück. In der hoffnung, das er es begreift. Er redet sich ein er wäre depressiv tja ist er ja auch, Alkoholbedingte depression nennt man das. Und ich entschuldige ihn immer wieder.
    jetzt muss aber mal Schluss sein. Da gibt es keine entschuldigung für. Und es kann nicht sein, dass ich mir meine mentale Prügel immer wieder abhole.

    Ich komm mir vor wie in einer SM-Beziehung.

    Ich will und muss mich daraus befreien, er kann mir mal im Mondschein begegnen. Der den ich liebe ist in unzähligen 1,5l Tetras Wein ertrunken und wird wohl auch nicht mehr auferstehen.

  • Nachtrag

    Geplatzt ist der Knoten als er mir, nach einem Klinikaufenthalt, erneut zum ich weiss nicht wie vielten male sagte:

    Schliesslich hätte er keine andere Möglichkeit gehabt als zu saufen.
    Also wäre es meine Schuld gewesen.

  • In einem Buch hatte ich dann eine Gegenüberstellung der Aktionen/Reaktionen des Alkoholikers/Co-Abhängigen gesehen und festgestellt daß wir auf der Liste ganz unten angekommen sind.


    Hallo Machtlos, in welchen Buch hast du diese Liste gefunden??
    freue mich auf Antwort. Ich brauche sie auch. LG Befreiung

    Befreien von Co-Abhängigkeit

  • Hin und wieder habe ich den Eindruck das tendenziell einige der Meinung sind sie wären nicht Co - Abhängig.
    M.E. ist das erkennen der eigenen Abhängigkeit jedoch die Grundvorraussetzung um zu erkennen das etwas falsch läuft. Quasi wie bei der Alkoholabhängigkeit das erkennen das das 5 Bier am Abend eben 5 zuviel Abends sind.
    Nur das erkennen ermöglicht doch den Weg zum persönlichen Tiefpunkt ....

    Wäre zumindest meine Folgerung daraus...

    LG

    Sarawen

  • Hallo ihr lieben,

    ich bin mir nicht sicher, aber ich hoffe einfach, dass der Tiefpunkt jetzt erreicht ist und ich endlich die Kraft habe, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen.

    Die Beziehung war schon sehr sehr lange eine einzige Katastrophe, ein Geflecht aus psychischer und physischer Gewalt, Resignation, Flucht, Kontrolle, Forderungen, Enttäuschungen und so weiter...

    Ich habe ihm all die Schlage verziehen, auch die Prügelei während ich sein Kind unterm Herzen trug, ich habe ihm verziehen das er meine Familie beschimpfte und in den Dreck zog, und ich habe ihm hunderte Nächte voller Angst, Verzweiflung und Tränen verziehen. Gestern jedoch erhob er zum erstem mal nach der Therapie im Beisein unseres 2jährigen Sohnes, der ja nun schon alles mitbekommt, wenn auch nicht versteht, die Hand gegen mich. Und was tat der Kleine als er seine weinende Mama sah?

    NICHTS. Er grinste mich an. Es ist nichts besonderes für ihn, seine Mama weinen zu sehen. Er ist sonst ein ganz anhängliches Mama-Kind. Das hat mich geschockt. Das darf so nicht sein. Ich bin fest entschlossen, jetzt dafür zu sorgen, das ich wieder leben kann und das meine Kinder unter vernünftigen Umständen aufwachsen.

    Die Hoffnung, das eine zweite Therapie was bringen könnte, zerschlägt sich immer mehr wenn ich sein Verhalten beobachte. Er war heute schon mehrmals betrunken an der Tür und drohte damit, sich vor einen Zug zu werfen (wir wohnen 5 min Fußweg zum Bahnhof, 1 Minute zur Schiene). Und er betont dabei immer wieder dass ich bloß unbedingt daran denken muss, dass sein Tod ganz allein meine Schuld sei, schließlich würde er ja wieder zum Arzt und zur Entgiftung gehen, wenn ich nur mitginge. Morgen natürlich. Heute müsse er sich ausruhen.

    Ich habe Angst, Angst vor dem nächsten Klingeln an der Tür, dass er es ist, oder noch schlimmer, die Polizei die mich über seinen Freitod informieren muss. Ich habe Angst, dass er die Tür eintritt, Angst davor das er uns etwas schreckliches antut, wenn er realisiert, dass es kein zurück gibt.

    Ich hoffe, ich habe den Mut und die Kraft, es dieses Mal durchzuziehen. Und ich bewundere und beglückwünsche alle die es geschafft haben sich zu lösen. Eines Tages, so hoffe ich, gehöre ich auch zu denen, die ihre eigene Erfolgsgeschichte berichten.

  • Hallo Florena
    Du mußt ja unter schrecklichem Stress leben.
    Mein Rat hol dir jede Hilfe die du bekommen kannst,ohne die wirst du dich nur schwer entziehen können.
    Vermutlich bist du viel zu lange in der Spirale von körperlichem und nervlichem Stress,da wird dir der Rat ,,nagel die Tür zu ,, und ,,leb mit er Angst ,,nicht viel nutzen.
    Sicher bist du zu zermürbt und dem aktuellen Selbstmorddrohungen noch etwas entgegen setzen zu können.
    Klar gibt es Trinker die sich umbringen ,aber die meisten drohen wohl nur damit ,wissen ab einem gewissen Stadium der Beziehung ,das sie die Frau damit kleinkriegen.
    Hast du noch die Kraft dem standzuhalten?

    Gibt es eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe oder eine Suchtberatungsstelle?
    Das sind gute Anlaufstellen die dir auch konkret weiterhelfen können.
    Auf jeden Fall darfst du dich nicht erpressen lassen ,denn das ist seine Drohung ja ,eine Erpressung!!
    Das geht garnicht.
    Schau auf dich ,du bist wichtig und deine Gesundheit und dein Selenfrieden.
    Seins muß bei ihm bleiben ,es ist ein Problem ob er säuft oder nicht ,ebenso ob er leben will oder nicht.

    Du mußt ihn loslassen,der Rest ist seine Verantwortung.
    LG R..

  • Ich habe lange darüber nachgedacht, was wohl mein Tiefpunkt war.
    Kann man mehrere gehabt haben?
    Einer war definitiv als es eine polizeiliche Wohnungsdurchsuchung bei uns gab. Die Gründe dafür lasse ich hier weg. Jedenfalls war sie kein "Justiz-Irrtum", sondern voll berechtigt.
    Ich dachte, ich falle tot um, als die Zivilpolizisten reinkamen und dies ankündigten. Zumal ich beruflich mit diesem Revier zu tun habe.
    Und XY und ich sind verheiratet, haben den gleichen Nachnamen!
    Das war der Moment, wo ich dachte: So nicht, meine Stelle lasse ich mir von dir nicht kaputt machen!" Denn ich liebe meine Stelle!

  • mir ist ein weiterer tiefpunkt eingefallen (sorry, schreibe klein, da eine hand die zahnentzündungs-backe kühlt):
    er verlor seine stelle durch o.g. aktion, schon zum 2. mal innerhalb kurzer zeit, jedes mal wegen kriminellen aktivitäten.
    plus: er kam zusehends in geldnöte, da er durch seinen kosum immer öfter und länger krank war, d.h. krankengeld statt lohn- was ja viel weniger ist...
    (zb stürzte er, brach sich den fuß etc )
    und als wir wegen ihm dann zum 2. mal innerhalb kurzer zeit mit der miete im verzug waren- läuteten bei mir alarmglocken.
    eig. ein unspekatulärer, schleichender tiefpunkt.
    dennoch bin ich beim thema geld extrem empfindlich. ev. weil ich als studentin jahrelang wirklich bitterarm war. ich hatte keinerlei finanz. unterstützung und musste aber eine eigene bude zahlen, da ein zusammenleben mit meinen eltern unmöglch war.
    diese zeit hat mich sehr geprägt. ich habe lange jahre angst gehabt, mein geld auszugeben - nachdem ich fertig studiert hatte. das studium war dadurch auch sooo anstrengend, dass ich seither den wert meines gehalts sehr zu schätzen weiß, jeden monat neu (und es ist schon 10 jahre her...) und fuchtig über meine kohle wache.
    bei dem gedanken künftig in irgendeiner art und weise für Ex-XYs eskapaden zu zahlen - war bei mir der Spaß vorbei!
    das war auf jeden fall ein tiefpunkt für mich persönlich und ein grund, die ehe zu beenden.

  • Hallo RenateO,

    ja, der Stress ist unglaublich, auch jetzt noch.

    Wir haben eine Suchtberatung in der Stadt, allerdings möchte ich da nicht hin, aus mehreren Gründen. Zum einen ist er dort regelmäßiger "Gast", zum anderen habe ich während ich mit ihm gekämpft habe, immer versucht, mich da als Partnerin einzuklinken, und bekam zur Antwort "sie können mal mitkommen, aber arbeiten müssen wir an Herrn XY allein". Das hat mich sehr geschockt, habe ich mich doch zum Thema Alkoholismus belesen und wusste, das Partner durchaus in solche Sachen einbezogen werden. Auch habe ich mit den zuständigen Damen den Kontakt gesucht während er hier bei mir vor der Tür Terror gemacht hat und habe darum gebeten, diese ständigen Belästigungen doch bitte mal zum Thema zu machen bei einer Sitzung, doch die Dame (eine andere als beim ersten beschriebenen Kontakt) meinte, sie wäre doch nicht sein Kindermädchen und ich solle doch die Probleme, die wir beide haben, bitte nicht auf andere abwälzen. Dort möchte ich mir keine Hilfe holen, ich fühlte und fühle mich doch sehr vor den Kopf gestoßen.

    Zum Thema Alkoholkrankheit haben wir hier nur eine Shg, die Anonymen Alkoholiker, und dem Namen nach passe ich da als Angehörige nicht hin.

    Sonst gibt es hier in näherer Umgebung leider gar nichts. Ich habe mich nach einem Psychotherapeuten umgesehen, derjenige, der mir am sympathischsten ist und der auch die besten Bewertungen hat bei einschlägigen Portalen nimmt vor 2014 keine neuen Patienten auf. Den nächsten auf der Liste habe ich noch nicht aufgesucht.

    Es fällt mir extrem schwer darüber zu reden ohne fürchterlich zu heulen. Und ich meine heulen, nicht weinen. Ich breche immer völlig zusammen wenn ich darüber sprechen will. Ich habe Angst, dass wenn ich da anrufe und die Sprechstundenhilfe mich fragt worum es geht dass ich nichtmal in der Lage bin es zu erklären.

    Und ich habe auch Angst, und dass ist die größte, dass wenn ich da hin gehe und der Arzt merkt, wie labil ich bin und völlig unfähig, die Kontrolle über meine Emotionen zu behalten, dass das Jugendamt informiert wird und man mir meine Kinder entzieht. Davor habe ich so eine Panik, das ist unbeschreiblich. Wenn das passieren würde, gäbe es für mich keinen Grund mehr zu leben. Schon während ich das schreibe brechen sämtliche Dämme bei mir. Vielleicht ist es besser, ich fange mich erstmal, regle mein Leben und wenn ich wieder etwas besser beisammen bin arbeite ich das mit einem Therapeuten auf. Sorry für den langen Text der hier ja eigenlich nicht hin gehört.

  • Hallo zusammen,

    mein persönlicher Tiefpunkt war, als ich mit meinen Ex- freund bei seinen Eltern war, ich einen.Anruf erhielt von meiner Schwester, dass es meinem Vater nicht gut geht und mein ex-freund nur besoffen da saß, seine Mutter mich noch bat eine Flasche Sekt zu öffnen, obwohl sie sah, dass ich weinend neben meinem Ex saß.

    Der zweite war dann, wo er komplett ausgerastet ist. Als ich gemerkt habe, dass ich vor ihm Angst habe und kein Vertrauen mehr, da war alles weitere verschwendete Zeit die ich ihn dazu bewegen wollte etwas zu ändern.

    Er will ein anderes Leben führen mit Alkohol und kiffen, ohne mich.Das ist die Erkenntnis aus der ganzen Beziehung.

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