War mein Verhalten richtig?

  • Ela, ich würde mich auf solche Diskussionen über seine Trinkmenge nicht mehr einlassen. Das ist doch nicht zielführend. Es ist egal, ob er nun täglich trinkt oder nur jeden zweiten Tag oder ob er sich nur volllaufen lassen muss, bevor er in Urlaub fährt und 3 Tage nicht trinken kann- Alkoholiker ist Alkoholiker. Und nach meiner Erfahrung kann ich dir sagen -egal, ob seine Aussage nun stimmt oder nicht- selbst, wenn er jetzt nicht jeden Tag trinkt- sein Trinkverhalten wird in den nächsten Jahren schlimmer werden. Das ist der typische Verlauf eines Alkoholikers. Irgendwann wird er bei täglich sein.
    Und dass er jetzt auf dieser Argumentationsbasis diskutiert, zeigt doch, dass er überhaupt nichts verstanden hat und auch nichts ändern will. Sonst würde er sagen "Ich bin ernsthaft auf Therapiesuche, lasse mich einweisen und trinke nie mehr", statt seinen Alkoholkonsum runterzuspielen. Was nicht soo schlimm ist, muss nicht geändert werden.

  • Hallo Renate,

    ich finde das gut, daß du das angesprochen hast.

    Mein Beitrag war nicht als Appell gedacht, sondern rein als Information über die immense Gefährlichkeit und Leichtsinnigkeit eines Kalten Entzuges.

    Nicht nur im Vorstellungs- und Alkoholikerbereich, sondern auch im Angehörigenbereich weisen wir grundsätzlich auf die Gefährlichkeit eines Kalten Entzuges hin.

    Hintergrund ist der, daß hier im Forum viele Menschen mitlesen. Viele wissen nicht um die lebensgefährlichen Risiken des Kalten Entzuges. Daher weisen wir immer wieder darauf hin.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Natalie, hallo Lindi....

    lese gerade erst was ihr geschrieben habt!
    Habe gestern Abend noch länger mit ihm geschrieben und danach intensiv darüber nachgedacht was er geschrieben hat....
    und bin zum gleichen Ergebnis gekommen wie ihr!

    Hatte ihm geschrieben das er doch endlich mal zugeben soll das er es nicht "im Griff" hat.... darauf kam dann - "ja Freitag hatte ich es nicht im Griff, hatte es unterschätzt"
    Im Moment ist er krank geschrieben.... eigentlich könnte man da ja schonmal in die Klinik zum Entzug gehen.... aber nein erst im neuen Jahr!
    und dann noch dieser Satz:
    "wenn ich eine Therapie mache, dann gehe ich da trocken hin."

    Habe ihm auch heute Morgen noch geschrieben das er noch immer nicht kapiert hat wie abhängig er ist. Er hat nämlich zwischen den Therapien immer wieder getrunken... also war er nie wirklich trocken.

    Habt keine Angst - habe das schon alles begriffen - werde mich auch nicht auf mehr als einen schriftlichen Kontakt einlassen!

    Und.... irgendwie hat das ganze auch einen positiven Effekt für mich... es hat mich auch mal ein wenig von meiner eigenen Krankheit abgelenkt und, das ich versucht habe jemand anderen klar zu machen das er sein Leben wegwirft und das Leben doch lebenswert ist - ja - irgendwie hat das auch bei mir was bewirkt.... denn in schlimmen Phasen meiner Krankheit stand auch ich schon kurz davor "mein Leben wegzuwerfen".

    Ich weiß das ich gut auf mich aufpassen muß - habe ja auch schon Therapien hinter mir - das ich das meiden muß was mir nicht gut tut!
    Als ich merkte, das die Situation mich überfordert, habe ich mir ja erstmal hier Hilfe geholt und ich weiß ja, das hier auch alle weiterhin für mich da sind!

    Bin euch allen sehr dankbar für Euren Zuspruch und das ihr mir klar gemacht habt was es bedeutet vom Alkohol abhängig zu sein und mit einem Menschen zusammen zu sein der abhängig ist!

    Ganz habe ich ihn natürlich noch nicht aus meinem Herzen verbannt.... gibt halt nun mal keinen Schalter an dem man seine Gefühle ausschalten kann und irgendwo ist auch noch immer ein Unverständnis das jemand einfach nicht einsieht was der Alkohol ihm antut und schon angetan hat und das man diesem Menschen einfach nicht helfen kann.

    Aber - ich lerne mit jedem Tag dazu!

    LG Gisela

  • hello gisela,

    ein menschen im herz zu behalten und zu lieben ist doch vollkommen ok. ich liebe meine mutter. das darf ich ja auch ohne weiteres. ich sollte nur nicht anfangen an diese liebe bedingungen zu knüpfen oder erwartungen. ich kann das gefühl liebe so wie es ist einfach so stehen lassen. das ist legitim und hat mit dem drumrum nichts zu tun.dabei kann ich mein leben führen und sie ihr leben leben lassen. jemanden zu lieben bedeutet ja nie das man dann automatisch in eine partnerschaft gehen muss.;)

    gruß
    melanie

  • Hallo Ela,

    er hat ja schon einige Therapien hinter sich und dort sicher erfahren wie er sein Verhalten ändern müsste und wodrauf er achten muss.Ich denke ,er weiss es ,aber er will nicht und er wird 1000 Ausreden und Begründungen finden nichts zu tun.
    Ich wünsche dir eine schöne Adventszeit,wo du auf dich schauen kannst,was dir gefällt!

    LG Seekrank

  • Hallo Ela,
    das ist gut, dass Du das bei Dir so klar sehen kannst ..... und so ein feines Gespuer hast, fuer das, was Dir gut tut und was nicht.

    Nun,"warum nicht jetzt", warum erst im Neuen Jahr?...Ist doch klar, wuerd ich sagen. So kurz vor Weihnachten, Sylvester, Betriebsfeiern, Freunde....das gaht ja mal gaaar nicht, da muss man doch.....blablabla.

    Hast Du schon Alternativ-Plaene fuer die Feiertage? Planst Du ihn da mit ein? Was, wenn ihr "eigentlich" zusammen feiern wolltet, doch leider...?

    Es waere gut, sich da schon Gedanken drueber zu machen, damit Du nicht am Ende allein vor der Gans sitzt und in ein Loch faellst.

    Niemand sagt, dass Du ihn auf Knopfdruck nicht mehr lieben sollen koennen muesstest.....doch alles, was eine Liebesbeziehung normalerweise ausmacht, steht immer in den Sternen, ist abhaengig vom Fuellstand, wird "vergessen", abgesagt, beiseitegewischt, Verabredungen, Absprachen.....und dann sitzt man da und fragt sich: warum? Was hab ich falsch gemacht? Hab ich richtig gehandelt? Haette ich nicht besser...?

    Und damit kommt etwas sehr unschoenes in Gang....die eigenen Beduerfnisse, Wuensche, Ansprueche, zurueckzuschrauben, unterordnen, anpassen, immer darauf bedacht, nichts zu sagen oder zu tun, was den Alkoholiker veraergern koennte, weil dann..... und dann sitzt Du drin, in der Falle der Co-Abhaengigkeit.
    Gerade wenn Du selbst evtl. nicht sehr "stabil" bist.....

    Insofern ist es vielleicht sehr schmerzhaft und desillusionierend jetzt am Anfang, wo doch eigentlich alles rosa sein sollte, so knallhart mit der Nase draufgestossen zu werden.

    Mach es Dir bitte bewusst, Ela, Du kannst nichts bewegen. Weder positiv, noch negativ. Wenn er trinken will/muss, wird er trinken. Er wird es weder wegen Dir lassen, noch bist Du der Ausloeser fuer evtl. "Episoden".
    Das ist auch sehr beliebt.....dem Partner die "Schuld" aufdruecken. Ich muss trinken, weil Du ...mich nicht genug liebst, nie fuer mich da bist, mich zu sehr einengst, mit Deiner Liebe erdrueckst....

    Die Liste laesst sich ad infinitum erweitern......nur einer ist nie Schuld. Wer wohl?

    Gruesse, Lindi

  • Hallo Lindi,

    ja, eigentlich weiß ich ziemlich genau was mir nicht gut tut - aber das Umsetzen klappt nicht immer so!

    Wahrscheinlich kannst Du und all die Anderen hier mich jetzt nicht verstehen - ich habe beschlossen ihm eine Chance zu geben!
    Wir hatten ja weiterhin schriftlich Kontakt und ich habe ihm auch geschrieben das ich hier im Forum schreibe. Er hat dann hier gelesen und vor einer Woche hat er mir geschrieben das er bei der Suchtberatung war und das er im Januar mit einer Therapievorbereitung anfängt, er hat mir das genaue Datum geschrieben und das er dann einmal die Woche dorthin geht, bis er die stationäre Therapie anfängt

    Am Samstag habe ich ihn das Erste mal wiedergesehen - er hat mir gesagt das er nicht mehr getrunken hat und ich glaube ihm!

    Aber natürlich ist da auch ein gewisses Mißtrauen - würde es ja gar nicht mitbekommen wenn er was trinkt!

    Vielleicht mache ich einen Fehler, aber ich bin der Meinung das Jeder eine Chance verdient - habe ihm aber auch unmißverständlich klar gemacht das er nur eine einzige Chance hat.

    LG Ela

  • Zitat von ela561

    Hallo Lindi,

    Wahrscheinlich kannst Du und all die Anderen hier mich jetzt nicht verstehen - ich habe beschlossen ihm eine Chance zu geben!
    Wir hatten ja weiterhin schriftlich Kontakt und ich habe ihm auch geschrieben das ich hier im Forum schreibe. Er hat dann hier gelesen und vor einer Woche hat er mir geschrieben das er bei der Suchtberatung war und das er im Januar mit einer Therapievorbereitung anfängt, er hat mir das genaue Datum geschrieben und das er dann einmal die Woche dorthin geht, bis er die stationäre Therapie anfängt

    LG Ela

    Hallo Ela,

    die Therapie die er anspricht ist freiwillig das weißt du hoffentlich. Mein xy schleppt die Termine mittlerweile 4 Monate - Entgiftung - "nein ich habe noch 3 Termine".
    Ich würde jedem glauben aber einen Suchtkranken nicht mal bis vor die Tür trauen.
    Ich habe mir mittlerweile eine Frist gesetzt, wielange ich diesen Trauerspiel noch beiwohne- und dann ist Ende und Aus.
    Er hat mich bequatscht - angeblich hat er alles Verstanden und er weiß das er ein Problem hat - dennoch ist sein Gedanke beim einkaufen ... "wo finde ich das - edit, Markenname entfernt - " :) . Sei Achtsam und bleibe bei dir....

    Lieben Gruß + viel Glück.

    Sarawen

  • Hallo Ela
    schau mal was du vor 9 Tagen geschrieben hast und nun hast du ihn getroffen (obwohl du sogar das Schreiben lassen wolltest)
    Du möchtest ihm eine Chance geben?
    Besser du gibst Dir die Chance auf eine wirkliche echte Beziehung ,denn du hast jetzt schon einen Fuß in der Co Falle.
    Kommen nun schöne Worte,nette Handlungen,Kuschelstunden etc ,besonders über die Feiertage ,wirst du als nächstest wenn etwas schiefläuft(er trinkt oder die versprochenen Termine dann doch nicht wahrnimmt) das gegeneinander abwägen und schwupps ist der 2te Fuß auch im Co Dasein,sei vorsichtig um deiner selbst willen.
    Der Weg zum Co ist ein kurzer,schau mal wie du jetzt schon handelst.
    So einsam kann doch kein Mensch sein ,das man schon zu Beginn einer Beziehung mit sich selbst so verhandeln muß, das Verhalten des anderen runterspielt etc.
    Du gehst auf ein Minenfeld,darum mein Rat ,schütze Dich.

    LG R...

  • Hallo....

    ich denke, ich habe eure Ratschläge befolgt und war achtsam - habe mich nicht voll und ganz auf ihn eingelassen - und doch habe ich mich dabei erwischt das ich mich für sein Verhalten verantwortlich fühlte!

    Es ist ja über ein Monat vergangen seit ich das letzte Mal geschrieben habe und so ist es mir ergangen:
    Er war Heilig-Abend bei mir und hat mit mir und meinen drei Jungs den Abend verbracht - es war sehr schön und harmonisch. Das nächste Wochenende haben wir auch von Samstag mittag bis Sonntag abend gemeinsam verbracht und Silvester waren wir bei meiner Schwester.

    Als wir dann das nächste Mal telefoniert haben war er wieder betrunken und ich habe mir die Schuld gegeben weil es mir Depressionsmäßig nicht gut ging und dachte das ihn das runtergezogen hat.
    Nach einem Gespräch mit meiner Schwester habe ich mir dann aber gesagt das er immer einen Grund findet um zu trinken und ich auf keinen Fall "Schuld" habe.

    Ich habe dann den ganzen Januar kaum Kontakt mit ihm gehabt.... wir haben ab und zu geschrieben. Anfang Januar war er das erste Mal bei der Therapievorbereitungsgruppe - einmal habe ich ihn auch hingefahren weil ich es ihm versprochen hatte und da haben wir uns ja ganz kurz gesehen - ich habe gemerkt das schon noch sehr viele Gefühle da sind... aber ich doch auch schon einen gewissen Abstand gefunden hatte.

    Letzte Woche hat er mir dann geschrieben das er nun einen Termin hat bei dem es um die Beantragung seiner stationären Therapie geht.
    Wollte ihn zu diesem Termin begleiten - um zu sehen ob es ihm wirklich ernst ist - doch der Typ von der Suchtberatung fand das nicht so gut!

    Heute wollten wir uns sehen.... doch kurz bevor ich zu ihm fahren wollte hat er mir geschrieben das ich nicht kommen soll weil er wieder getrunken hat!

    Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.... habe erstmal den Kontakt ganz abgebrochen... ihm jede Möglichkeit genommen mich zu erreichen...

    Doch ich denke dann auch.... solange er keinen Entzug gemacht hat wird er immer wieder trinken.... ist die Sucht ja noch da....
    und den Entzug macht er doch erst wenn er die stationäre Therapie beginnt? Und die Therapie will er ja machen!

    Gruss Ela

  • hi ela
    du hast den kontakt abgebrochen! Gut. Vielleicht solltest du die zeit jetzt erst einmal fü dich nutzen...
    Was könntest du den gutes für dich tun?
    Wen er eine therapie macht muß er voher zum entzug und entgiften...
    Aber das ist nicht deine baustelle!!!
    Das du ihn gefahren hast finde ich persönlich auch nicht so gut und das es der 'typ' auch nicht richtig fand.

    Wenn dein xy was tuen möchte dann sollte er den weg dorthin selbst machen. Er ist erwachsen und nicht dein sohn den du zum arzt fahren mußt.
    Wichtig für uns als angehörige ist es dem süchtigen seine verantwortung zurückzugeben. Oder gehst du ihn seinen stoff kaufen? Das konnte er doch auch selbst.

    Vielleicht hilft es dir mal darüber nachzu denken warum du das tust. Mir hilft es den grund für meine verhaltensweisen zu wissen, dann stelle ich mir nicht so schnell wieder ein bein...

    Halte jetzt durch.
    Lg
    topas

  • Hallo Ela,

    ich finde, du bist da auf einem guten Weg für dich!

    Du hast erstmal den Kontakt eingestellt, kannst nun sehen, wie du für dich weiter machst. Denn das ist wichtig. Es soll dir doch gut gehen, das ist dein gutes Recht. Klar denkst du immer wieder an ihn und wie es ihm gehen könnte. Das sind Gedanken, die wirst du erstmal nicht gleich abstellen können.

    Aber er ist erwachsen und muss seinen eigenen Weg machen. Wie der aussieht, weiß nur er selbst. Und in der Zeit kannst du wieder zu dir selbst finden und deinem Leben neuen Schwung geben.

    Ob er nun eine Entgiftung und Therapie macht, ist nicht ganz klar. Wenn er es macht und ihr anschließend wieder zueinander findet, kannst du sehen, ob und was das für dich wird. Aber soweit ist es noch längst nicht!

    Jetzt ist jetzt und jetzt geht es um dich und dein Wohlbefinden.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen Ela

    Les doch bitte mal deine letzten Seiten hier durch.Bemerkst du etwas?
    Du beginnnst dir die Schuld für SEIN trinken zu geben,weil es dir mal nicht gut ging.
    DU fährst ihn....
    Du hast verständnis für ihn.........
    Sucht ist Sucht und wenn er sie wirklich bekämpfen will(was ich bezweifle,denn er zieht dich ja jetzt schon mit rein)dann muß ER es wollen,Er muß stark sein ,Er hat die Verantwortung für sich und du für Dich und zwar nur für DICH.
    Behalte bitte für dich unbedingt diese Grenze im Auge.Wenn du sie nicht halten kannst ,geht es dir schnell viel schlechter als ihm.
    Pass auf dich auf.
    Liebe Grüße R...

  • Hallo Ela

    Verwende die Energie die Du noch hast fuer Dich und nur fuer Dich.

    Ob er Therapie machen will zeigt sich wenn er das macht und nicht weil er es sagt. Er benutzt Dich doch nur.

    Bist Du Dir nicht viel mehr wert??

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Topas, hallo Renate...

    Zitat von topas


    Wenn dein xy was tuen möchte dann sollte er den weg dorthin selbst machen. Er ist erwachsen und nicht dein sohn den du zum arzt fahren mußt.
    Wichtig für uns als angehörige ist es dem süchtigen seine verantwortung zurückzugeben. Oder gehst du ihn seinen stoff kaufen? Das konnte er doch auch selbst.

    Zitat von RenateO


    Du beginnnst dir die Schuld für SEIN trinken zu geben,weil es dir mal nicht gut ging.
    DU fährst ihn....

    Ja, es hört sich jetzt so an als ob ich die Verantwortung für ihn übernehmen würde.... aber, das ich ihn dieses eine Mal gefahren habe war eine Ausnahme - er hat es jetzt mit seinem Arbeitgeber geregelt das er an diesem Tag früher anfängt damit er früher Feierabend hat und gut mit dem Bus zur Therapiestunde kommt.

    Und ja.... ich habe bemerkt das ich mir die Schuld für sein trinken gegeben habe... hatte ich ja auch in meinem Beitrag geschrieben aber auch, das mir klar geworden ist das ich keine "Schuld" trage.... das er immer einen Grund findet zu trinken.
    Gestern war es die Vorfreude das wir uns sehen! :shock:

    Danke auch Aurora und Grazia für eueren Zuspruch.... ich habe auf jeden Fall vor jetzt erst mal an mich zu denken! Und ein gewisser Abstand ist schon da... haben uns ja im letzten Monat nur ein einziges mal ganz kurz gesehen!
    Deswegen fällt mir im Moment der Schritt den Kontakt ganz abzubrechen nicht so schwer.... hoffe das ich nicht "rückfällig" werde!

    Habe heute und gestern wieder einiges hier gelesen - und gemerkt das ich, auch wenn wir ja im Grunde noch gar keine richtige Beziehung hatten in vielem doch schon wiedererkenne!
    Das Thema "Größenwahn" hat mich auch sehr nachdenklich gemacht.... ja es stimmt auch ich habe gedacht das unsere/meine Liebe ihn vom Alkohol wegbringen kann... habe die leise Stimme die immer in meinem Hinterkopf war... die geflüstert hat "Das hat schon die Liebe zu seiner Ex-Frau und seiner Tochter nicht geschafft" einfach überhört!

    Das alles ist ein Lernprozeß.... und ich bin dabei zu lernen!

    Eins weiß ich genau... ich möchte mein Leben nicht an der Seite eines Alkoholikers verbringen!

    LG Gilla

  • Liebe Ela!

    Du kennst doch das Sprichwort, den kleinen Finger geben und dann wird die ganze Hand gepackt.
    Davor habe ich Angst, da ich weiß, dass ich dadurch sehr schnell emotional involviert werde (Es kostet mich gr. Kraft mich davor zu schützen), und dadurch sehr schnell eine Verantwortung aufgedrückt bekomme, die ich einfach nicht habe, bzw. mir wieder suggeriert wird, dass ich die Schuld an dem Trinkverhalten habe.

    Das ist für mich das Problem bei Hilfeleistungen, die in einem normalen Verhältnis und bei einer "normalen" Erkrankung ganz selbstverständlich wären.
    Alles Gute oldie

  • Hallo Oldie,

    Du hast recht - und ich neige auch dazu immer "helfen" zu wollen - doch bei ihm habe ich mich in letzter Zeit ganz zurückgehalten, auch wenn mir das manchmal schwer gefallen ist. War ganz stolz auf mich, als er mir Samstag erzählt hat das er in den Nachbarort zum Bahnhof muß, das ich ihm nicht angeboten habe ihn zu fahren obwohl es mir ein paarmal schon "auf der Zunge" lag!

    Zitat von Aurora


    Klar denkst du immer wieder an ihn und wie es ihm gehen könnte. Das sind Gedanken, die wirst du erstmal nicht gleich abstellen können.

    Aber er ist erwachsen und muss seinen eigenen Weg machen. Wie der aussieht, weiß nur er selbst.

    Ob er nun eine Entgiftung und Therapie macht, ist nicht ganz klar. Wenn er es macht und ihr anschließend wieder zueinander findet, kannst du sehen, ob und was das für dich wird. Aber soweit ist es noch längst nicht!

    Das ist im Moment mein Problem, ich denke die ganze Zeit an ihn - ich weiß ja auch, das er heute den Termin hat wo es um die Antragstellung für seine Therapie geht und ich glaube auch, das es ihm wirklich Ernst ist damit!

    Doch wenn er demnächst in den Entzug und die stationäre Therapie geht - wie soll ich mich dann verhalten? Würde ihm dann schon gerne zeigen das ich gut finde das er diesen Schritt macht!

    Wäre so ein Verhalten auch falsch? Damit nehme ich ihm doch keine Verantwortung ab?

    Lieben Gruß
    ela

  • Liebe Ela,

    ja, es sind diese Gedanken an ihm noch da. Vielleicht kannst du sie abschalten, indem du, wenn sie wieder kommen, dich einfach anderen Dingen zuwendest. Dingen, die dir Spaß machen und dich ablenken. Das wäre eine Idee.

    Warum solltest du ihm nicht sagen, dass du es gut findest, dass er nun eine Therapie macht... Aber damit bekundest du auch Interesse an ihm. Und lässt ein loses Band da immernoch zwischen euch sein.

    Überlege dir gut, ob du das noch möchtest oder nicht. Möchtest du diese Verbindung aufrecht erhalten? Oder möchtest du einen Schlussstrich ziehen und dich neuen Dingen zuwenden? Also das sind zumindest meine Gedanken dabei.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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