• Hallo Schneegans,

    habe mich eben durch deinen Thread hier gelesen und finde es total schön, dass dein Mann hinter dir steht. Ich glaube, das ist nicht immer so und nicht selbstverständlich.

    Du hattest gefragt, ob wir zu Anfang auch einen langwierigen Prozess durchmachen mussten zu Beginn der Trockenheit.

    Ich hatte zunächst ein Gespräch mit einem Sozialtherapeuten der Beratungsstelle, der mir auch vorgab, einige Male in die SHG zu gehen, bevor dann weiter entschieden werden würde. Ich habe dann nach den vorgegebenen - mindestens 6 Wochen Besuch der SHG - von mir aus nach den weiteren Gesprächen mit dem Sozialth. gefragt, die fanden dann auch statt. Insgesamt war das ein Zeitraum von 12 Wochen, in den Gesprächen wurde dann beraten, welche Schritte weiter anstehen und er hat mir auch geholfen mit der ganzen Bürokratie. Ich habe mich damals für die ambulante Therapie entschieden.

    Ich war die ersten Male in der SHG auch total bange, was mich erwarten würde, fand es beruhigend, dass in der Gruppe eben auch Themen des Alkoholmissbrauchs sehr offen angesprochen wurden, über die ich von mir aus aus Scham niemals so offen geredet hätte. Da war einfach eine Vertrauensbasis und ein Zugehörigkeitsgefühl.

    Alles Gute auf deinem weiteren Weg!

    LG, Iowa

  • Hallo Schneegans,

    Für einen Entzug brauchst du nix weiter als eine Einweisung vom Hausarzt.Und vllt ne Woche Wartezeit bis die Klinik nen Platz freihat... Mache einen sog. "qualifizierten Entzug". Der dauert drei Wochen und du bekommst sehr viel Starthilfe und lungerst nicht nur im Krankenhaus herum...
    Und was dann, wenn du es willst, an weiterführenden Hilfen zur Verfügung steht und wie du dir das holst erfährst du da. Sie helfen dir.

    Dein Weg gefällt mir gut wie du ihn beschreibst. Wenn du dranbleibst hast du eine gute Chance richtig zu leben. Mach es!

    Hausarzt -- qualifizierter Entzug -- Chancen checken und weitergehen.

    Von ganzem Herzen alles Gute!

    Frank

  • hallo ihr lieben,

    ich kann mich erst heute wieder bei euch melden weil ich - motiviert durch atze und garcias eintrag - am donnerstag dann tatsächlich in den sauren apfel gebissen habe und bei meinem Arzt Nr. 1 nochmals um einen Termin gebeten habe. wer mir hier ein wenig gefolgt ist weiß vielleicht noch, das war der Arzt, der mir bereits vor 2 jahren auf den kopf zusagte meine Blutwerte wären so schlecht vom "saufen" und ich würde über kurz oder lang gesundheitliche schäden davon tragen wenn ich nicht aufhören würde. damals war ich zu Tode beleidigt und bin dort nicht mehr hingegangen wenn ich Beschwerden hatte...
    nun denn, am donnerstag einen dringenden Termin erbeten, am freitag bewaffnet mit meinen ausgedruckten Blutwerten kleinlaut bei ihm vorstellig geworden und ihn dringend um hilfe gebeten. und dann ging alles verdammt schnell: er hat sofort die papiere für die stationäre Einweisung fertig gemacht, mir das entsprechende Krankenhaus genannt und ich bin dann auf dem direkten weg dort hingefahren.
    da bin ich jetzt seit freitag also endlich zum entzug hier angekommen. eine heftige Umstellung aber ich bin mir immer noch sicher den besten weg eingeschlagen zu haben, der mir nach meiner strabbelei ja dann schlussendlich doch gelungen ist und ja, ich hole mir alles an hilfe was ich bekommen kann...

    lieber gruß von der schneegans

  • Hallo Schneegans,

    ganz toll, was du da für dich geschafft hast.

    Ich mag diese Art von konsequenten ( und ja irgendwie auch spontanem ) Handeln sehr gerne.

    Nicht lange rumfackeln, einfach tun ......

    Schön, dass du dir durch Atzes und Garcias Einträge Mut geholt hast, schön, dass das Forum wirkt.

    Liebe Grüße und alles Gute weiterhin !

    Slowly

  • Hallo Schneegans,

    das war ein sehr guter Entschluss.
    Ich gratuliere und wünsche Dir einen guten Weg.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Schneegans,

    ich finde Deine Entscheidung klasse und sehr mutig! Du machst Nägel mit Köpfen und vor allem nimmst Du Hilfe an- das ist eine gute und wichtige Basis auf deinem Weg in die Trockenheit.

    Ich finde dein Handeln beeindruckend und wünsche Dir alles Gute für die nächste Zeit!

    Herzliche Grüße, Lena

  • Hallo Schneegans,

    ganz großen Respekt vor Deinem Schritt, echt straight

    Gehe Deinen Weg in die Trockenheit weiter mit der gleichen Konsequenz.

    Es lohnt sich, Dein Leben wird wieder bunter.

    Herzliche Grüße
    step

  • Hallo Schneegans,

    das hast du toll gemacht!

    Als ich Franks Text las, dachte ich an meine vergeblichen Versuche,
    schnell zur Entgiftung in ein Krankenhaus zu kommen. Gut, dass es
    bei dir gleich geklappt hat. Ich wünsche dir ein erfolgreiches Ankommen
    in der beginnenden Abstinenz!

    Alles Gute

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Hallo Schneegans, ich gratuliere dir ganz herzlich zu deinem Schritt - ich weiß noch ganz gut wie schwer der fallen kann. Großen Respekt!

    Nun kannst du zur Ruhe kommen, deine nächsten Schritte planen - und dein Körper kann sich renegenieren.

    Erstmal wünsche ich dir eine gute Zeit dort. Ich freue mich deinen Weg hier weiterlesen zu können!

    LG Frank
    LG Frank

  • Hallo Schneegans,

    ich freue mich für Dich, dass Du diesen Weg nun gegangen bist. Toll, dass Du einen Arzt hast, von dem Du weißt, dass er Klartext reden und entsprechend handeln kann.

    Grüße
    Tina

  • hallo ihr lieben,

    freitag war ich auf den Tag genau seit 3 Wochen nüchtern :)
    die ersten 10 tage in der Klinik wurde ich ja körperlich entgiftet und dabei schon durch verschiedene therapieangebote sowie Gespräche begleitet. entgegen meiner Befürchtungen waren sowohl die Ärzte als auch das personal dort sehr bemüht und freundlich zu mir - keine Ahnung, irgendwie hatte ich ja angst, jeder der erst mal einen blick in meine krankenakte wirft, würde sich spontan von mir abwenden ála "Alkoholikerin, tja, da ist sie doch selbst schuld".
    aber das Gegenteil war der fall, ich fühlte mich verstanden und angenommen und super gut aufgehoben. nach 10 tagen sollte ich entlassen werden aber da meinte mein körper er müsste jetzt so ziemlich alles an wasser möglichst um meine fussknöchel aufstauen - um sicher zu gehen, dass es sich weder um eine Thrombose noch um eine folge von verminderter Herztätigkeit handelt behielten sie mich daraufhin dann noch eine Woche länger dort. in der zeit durfte ich dann aber schon zwecks nsbt (soziales sowieso Training) eine über die andere nacht nach hause und bin jetzt seit letzem montag stationär entlassen.
    zu meiner freude bin ich aber teilstationär noch weiter dort in Behandlung, sprich ich verbringe von 8 - 14 Uhr in der Klinik und nehme an verschiedenen, für mich sinnvollen angeboten teil, kann aber in der restlichen zeit meinen alltagsaufgaben nachgehen. angedacht ist das jetzt allerdings nur als übergang bis mein antrag auf eine LZT hoffentlich genehmigt wird und ich die letzte hürde für mich auf diese weise nehmen und an/mit und für mich arbeiten kann.
    aktueller stand: ich bin unendlich froh, dass es wohl tatsächlich "klick" gemacht hat und ich den mut gefunden habe diesen weg für mich zu gehen. dank der tropfen hatte ich vom ersten tag an weder ein trinkbedürfnis oder gar doofe Gedanken daran. ich war einfach nur froh, dass da leute waren die sich um mich kümmerten und gesundheitlich überwachten - und vor allem, ich hatte keinerlei blöde Entzugserscheinungen (z. b. beschaffungsdruck, trockenes erbrechen, würgen, zittern, schwitzen, Herzklopfen, diverse Angstgefühle und vor allem das endlose, schlechte gewissen und verachten meiner eigenen Person), ALLES war schlagartig weg. nun sind die tropfen ja schon seit 14 tagen abgesetzt und mein zustand blieb unverändert - kein trinkbedürfnis und auch keinerlei Gedanken daran, mein körper fängt gaaaanz langsam an sich zu erholen (u. a. bestimmt auch wegen dem essens- und sportgepäppel der Klinik; 5 kg drauf in 3 Wochen...) und ein gewisser stolz/zufriedenheit macht sich in mir breit. wie sehr sich mein leben doch innerhalb der recht kurzen zeit verändert hat - vor allem dank der unterstützung, die ich von ärztlicher als auch von meinem mann und meiner Freundin erfahren durfte.
    parallel dazu fange ich aber auch an misstrauisch zu werden weil ich mir zum einen nicht vorstellen kann, dass dieses aktuelle "wohlfühlen" jetzt bis ans ende meiner tage einfach so bleibt - und zum anderen weil ich ja auch schon viel davon gehört und gelesen habe, dass sich das alte trinkego garantiert wieder bei mir melden wird. natürlich möchte ich eine Änderung nicht herbei "unken", aber so einfach wie die letzten 3 Wochen für mich verliefen - das kann es ja nicht gewesen sein fürchte ich.
    nun, nichts desto trotz gehe ich jetzt nüchtern mit einer guten grundstimmung in mein bett, freue mich über meine wohlverdiente "gesunde" Müdigkeit ohne meine 10 schlafbier vorab gebraucht zu haben (apropos innerhalb dieser kurzen zeit habe ich mir schon ca. 230 flaschen Bier erspart...) und auf einen schönen sonntag den ich mit klarem kopf verbringen werde 8)

    auch euch allen einen schönen, nüchternen sonntag und

    liebe grüße von der schneegans

  • Hallo Schneegans,

    schön, von dir zu hören, und dann noch mit so positiven Nachrichten. :)

    Ich vermute ebenso wie du, dass sich dein Suchtgedächtnis irgendwann mal melden wird, und dafür gibt es jetzt in der Therapie - und dann in der LZT - entsprechendes Werkzeug, wie du dem begegnen kannst.
    Ein ganz wichtiges "Werkzeug" ist deine Freude, die du über dein Leben im trockenen Zustand jetzt empfinden kannst. :)

    Es ist ja toll, dass du die Wartezeit teilstationär überbrücken kannst!

    Ist dein Umfeld außerhalb der Klinik möglichst alkoholfrei, um auch hier Risikominimierung zu betreiben?

    Ich wünsch dir alles Gute!
    Thalia

  • Hallo Schneegans,

    Das klingt alles sehr sehr gut was Du schreibst - ich erkenne mich in Vielem wieder wenn ich drei Jahre zurückdenke. Eine LZT ist sicher eine gute Idee, Du wirst bestimmt viel für dich rausziehen können. Was eventuellen Suchtdruck angeht: kann mal kommen, muß aber nicht unbedingt, und falls er doch kommt hat sich für mich die Einsicht bewährt daß so etwas zeitlich sehr begrenzt ist. Ich finde es wichtig - wenn er sich bemerkbar machen sollte - sofort die Situation zu verändern in der ich gerade bin; rausgehen, sich bewegen, und am besten ist es mit jemandem zu reden, vielleicht eine gute Freundin anrufen oder dergleichen... Aber es gibt keinen Grund Angst zu haben oder so etwas von vornherein zu erwarten.

    Alles Gute Dir und halt uns auf dem Laufenden! Einen schönen klaren Sonntag wünscht

    Frank

  • Hallo Schneegans,
    abermals erkenne ich mich sehr indem von Dir geschriebenen wieder :)

    Zitat

    Entgegen meiner Befürchtungen waren sowohl die Ärzte als auch das personal dort sehr bemüht und freundlich zu mir - keine Ahnung,
    irgendwie hatte ich ja angst, jeder der erst mal einen blick in meine krankenakte wirft, würde sich spontan von mir abwenden ála "Alkoholikerin, tja, da ist sie doch selbst schuld".
    aber das Gegenteil war der fall, ich fühlte mich verstanden und angenommen und super gut aufgehoben.

    Genau so habe ich das auch erlebt während meiner Entgiftung.
    Ich war damals knapp 4 Wochen im KH.
    In dieser Zeit wurde sich sehr fürsorglich im mich gekümmert, obwohl ich mich da während der akuten Entgiftung sehr daneben benommen habe :oops:
    Habe die Schwestern getreten und total rumgeprollt, aber die sagten meiner Tochter, die das entsetzt mitbekommen hatte, das das "normal" sei und mit den Medikamenten zu tun habe, die ich bekommene.
    Ich habe ja auch tagelang gar nix mehr gerafft, war mal ein paar Minuten wach, dann schlief ich wieder ein paar Minuten und zwischendurch hatte ich schlimmste Halluzinationen.
    Aber bei mir war das auch keine "normale" Entgiftung mehr, die fand erstmal auf der Intensiv statt und sie wußten ja nicht mal, ob ich die Entgiftung überhaupt überlebe, so runter gesoffen hatte ich mich.
    Aber auch später auf der normalen Station wurde ich regelrecht umsorgt
    und zum Schluss nahm mich noch die eine Schwester in dem Arm und sagte:"Wir haben jetzt alels für Sie getan, was wir konnten, machen sie bitte das beste draus".
    Das sind so Worte, die ich nie vergesse und ich habe auch diese nie vergessen.
    Ich denke, ich habe bisher "das beste" draus gemacht :D

    Zitat

    und vor allem, ich hatte keinerlei blöde Entzugserscheinungen (z. b. beschaffungsdruck, trockenes erbrechen, würgen, zittern, schwitzen,
    Herzklopfen, diverse Angstgefühle und vor allem das endlose, schlechte gewissen und verachten meiner eigenen Person),
    ALLES war schlagartig weg. nun sind die tropfen ja schon seit 14 tagen abgesetzt und mein zustand blieb unverändert -
    kein trinkbedürfnis und auch keinerlei Gedanken daran

    Das war bei mir ebenso :)
    Ich wartete regelrecht auf das Zittern und die Ängste und all die anderen Begleiterscheinungen, die ich sonst ohne Alk bekam. Entzug halt.
    Nichts davon machte sich bemerkbar. Es war einfach alles weg, genau wie bei Dir.
    Ich empfand das als ungeheuere Erleichterung.

    Zitat

    parallel dazu fange ich aber auch an misstrauisch zu werden weil ich mir zum einen nicht vorstellen kann,
    dass dieses aktuelle "wohlfühlen" jetzt bis ans ende meiner tage einfach so bleibt - und zum anderen
    weil ich ja auch schon viel davon gehört und gelesen habe, dass sich das alte trinkego garantiert wieder bei mir melden wird.
    natürlich möchte ich eine Änderung nicht herbei "unken", aber so einfach wie die letzten 3 Wochen für mich verliefen - das kann es ja nicht gewesen sein fürchte ich.

    Ich hatte auch diese Gedanken.
    Ich empfand es irgendwie als "zu einfach"... :wink:
    Ich glaube, es ist unterschiedlich mit dem gefürchteten Saufdruck.
    Das schließe ich zumindest aus dem, was ich hier so lese.
    Die einen haben unheimlich viel damit zu kämpfen, andere sehr viel weniger.
    Ich gehöre zu denen, die kaum Saufdruck hatte.
    Ab und an kam es aber doch vor. In Situationen, wo ich da gar nicht mit gerechnet hätte.
    Bei mir was das dann aber so ein "erstauntes inneres Beobachten", so nach dem Motto "ach da schau her, olles Suchtgedächtnis, gibt es Dich also wirklich und auch immer noch?"
    Ich hatte nie vor, wieder zu Saufen, ich war sooo froh, das ich das Zeug nicht mehr brauchte.
    Ich spielte dann also durch, was passieren würde, wenn ich wieder saufen würde.
    Ich würde wieder ALLES verlieren, mein schönes, neues, buntes und zufriedenes Leben.
    Neee, das wollte ich auf keinen Fall !
    Also konnte ich da schon viel über den Kopf steuern.
    Ansonsten richtete ich mich an die Ratschläge, die auch hier oft gegeben werden: Viel trinken, sich ablenken mit was schönen, neue Belohungsmuster aufbauen etc.
    Und beides zusammen hat dann bis auf den heutigen Tag gut geklappt.

    Ich denke allerdings auch, das ich es vielleicht einfacher hatte, weil mir vieles einfach auch klarer war als bei einigen anderen, die ich hier manchmal lese.
    Mir war nach der Entgiftung SONNENKLAR, das:
    Ich eine Alkoholikerin bin.
    Das ich nie wieder kontrolliert trinken kann.
    Das meine Krankheit nie wieder weggeht, es also keine Heilung gibt.
    Das ist eben einfach so und ich konnte das auch gleich so akzeptieren, ohne Rumeierei.

    Aber dafür habe ich doch soooo viel bekommen: Nämlich, mein Leben zurück !

    Von daher... mache Dir mal keine Sorgen wegen Suchtdruck, es kann so sein, das er wirklich nur ganz selten auftritt.
    Du solltest nur schon mal so im vorhinein wissen, was Du dann dagegen tun kannst, solltest Du in eine akute Situation kommen.
    Schaden kann da ja nix, gelle?
    Aber mache Dich deshalb auch bitte nicht selbst verrückt, indem Du geradezu darauf wartest.

    Liebe Grüße und weiterhin so einen tollen Weg in die Trockenheit/ im torckenen Leben wünsche ich Dir !
    Und super, das Du so schnell Nägel mit Köpfen gemacht hast und konsequent gehandelt hast !
    Sunshine

  • hallo ihr lieben,

    nachdem ich vorhin 90 min hier getippt habe - mit der einen oder anderen Denkpause dazwischen - war bei dem versuch die Vorschau zu sehen plötzlich mein Login weg und damit auch mein kompletter text :cry:

    nun auf ein neues, wenn auch etwas verkürzt da ich sonst ein Zeitproblem bekomme...

    @ Thalia - meine Wohnung ist bis auf die "harten & ekligen" Sachen alkoholfrei, wobei ich die eigentlich auch ganz gerne noch entsorgen würde. ich mochte noch nie Whiskey o. ä. und ehrlich gesagt möchte ich auch nicht mehr mit ihm zusammenleben, also ein neuer punkt auf meiner to-do-liste. was mein soziales Umfeld betrifft halte ich mich nur in alkoholfreien Zonen auf und vermeide Feste oder Zusammenkünfte in denen das gemeinsame trinken eigentlich der Anlass bildet.

    @frank - bislang hat mich der saufdruck noch verschont, aber ich merke mir eifrig alle tipps für den fall der fälle - damit ich hilfe abrufen kann im notfall. neulich dachte ich es wäre soweit; stehe in einer langen kassenschlange und stelle überrascht fest, dass in allen Wägelchen bierkisten stehen - außer in meinem. klar, Wochenende mit prächtigem grillwetter stand vor der tür und normalerweise hätte ich garantiert auch 3 kisten auf meinem wagen stehen gehabt. bisher habe ich noch nie beachtet was andere leute einkaufen und bekam echt im ersten Moment bissel panik, dass ich jetzt gleich wohl nichts mehr aushalten könnte. aber es war ganz anders: ich stand relativ überrascht wie ein objektiver beobachter an der kasse an um emotionslos festzustellen, dass alle zig Liter Bier einkauften und ich halt nicht - fertig. mich hat diese Szene echt erleichtert und gefreut.

    @ sunshine - du schreibst mir immer aus der seele und es tun sich wirklich viele parallelen auf. so ein bisschen könnte man meinen, ich hätte mich 13 jahre später auf den weg gemacht um deinen spuren unabsichtlich zu folgen... deine geschichte ist leider um einiges heftiger und dein weg war mit Sicherheit schwieriger. aber soviele deiner Formulierungen treffen meine Gefühle und meine Meinung genau auf den punkt.

    ganz wichtig ist mir auch dieser abschnitt hier:

    Zitat

    Mir war nach der Entgiftung SONNENKLAR, das:
    Ich eine Alkoholikerin bin.
    Das ich nie wieder kontrolliert trinken kann.
    Das meine Krankheit nie wieder weggeht, es also keine Heilung gibt.
    Das ist eben einfach so und ich konnte das auch gleich so akzeptieren, ohne Rumeierei.

    Aber dafür habe ich doch soooo viel bekommen: Nämlich, mein Leben zurück !

    wenn ich mich derzeit dahingehend äußere kassiere ich schon mal den einen oder anderen skeptischen (küken-?)blick aber das ist mir egal, weil ICH weiß, dass es so ist und das langt mir. du hast das so schön und KLAR formuliert - danke!

    im übrigen bin ich jetzt seit 5 Wochen nüchtern und verbringe zufrieden und immer fitter werdend mein leben, immer noch den tag aufgeteilt: halb Klinik und halb normaler alltag mit familiengedöns & co. neulich war ich auch ausserhalb mal auf anraten einer bekannten in einer SHG, aber damit konnte ich so recht nichts anfangen. die leute waren nett aber irgendwie durch die dauer ihrer Abstinenz viel zu weit von mir und meinem aktuellen stand entfernt, vielleicht lag es auch einfach nur an mir - ich habe manchmal den eindruck die Krankheit nimmt mich zu sehr in beschlag. vormittags Klinik, austausch mit Patienten dort und auch austausch in der suchtgruppe dort, austausch mit meinem mann hier teilweise, dann lese ich viel im Forum oder denke manchmal halt für mich beim spazieren und dann abends nochmal alles erörtern - das ist mir dann zuviel und ich werde davon irgendwie müde. dann möchte ich einfach nur ich sein und ich denke, das tut mir auch ganz gut.

    apropos ich... ich plane die tage im erweiterten Bereich ein Tagebuch zu eröffnen. einfach um auch mal ausführlicher über mich/Familie oder Örtlichkeiten zu berichten ohne angst zu haben, dass mich gleich jemand erkennt. ich hatte ja schon mal erwähnt, ich wohne nicht gerade großstädtisch und in der Klinik ist mir leider nun auch jemand begegnet, das zusammentreffen hätte ich mir lieber geschenkt *grummel*

    so, jetzt schnell den text kopieren vor dem abschicken (dann klappt´s auch mit dem posten :lol: ) und euch allen noch ein schönes restwochenende, trotz des bescheidenen wetters sowie

    liebe grüße von der schneegans

  • Hallo Schneegans,

    ich freue mich, dich dann auch bald im erweiterten Bereich "treffen" zu können.

    Glückwunsch zu den fünf Wochen!

    Ich würde dir raten, tatsächlich sämtlichen Alkohol aus deiner Wohnung zu entfernen. Wenn der Suchtdruck doch mal zuschlägt, ist es egal, ob du Whiskey "magst" oder nicht. (Ich spreche da aus Erfahrung.)

    Viele Grüße!
    Thalia

    PS. Wenn ich längere Posts schreiben will, schreibe ich sie schon mal in einem Schreibprogramm vor und kopiere sie dann hier hinein. Dann hast du das Problem mit dem verlorenen Text nicht.

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