traumgeplatzt79 - Schaffe ich es, loszulassen?

  • Hallo allerseits, dass ich einmal an diesen Punkt komme, hätte ich NIEmals geglaubt. Sowas passiert MIR nie - das dachte ich immer.
    Ich bin 41 J. alt, 5 Jahre mit meinem "Mann" zusammen, wir haben einen 2,5jährigen Sohn. Ich habe leider erst spät realisiert, wo das Problem liegt.
    Bei allen Menschen hat er die Rolle des hilfsbereiten, immer freundlichen und höflichen Types. Dazu ist er sehr intelligent und 100 % zuverlässig. Perfektionist durch und durch. Mr. Sunshine.
    Rückblickend fing das alles schon nach 1 Jahr an, nachdem er zu mir gezogen war. Ich hatte mich nach über 20 Jahren von meinem ExMann getrennt. Wir kamen fast nahtlos zusammen. Alles war nahezu perfekt. Genau 1 Jahr lang.
    Erst dachte ich, es liegt an mir, dass er sich permanent zurückzieht. Er saß ständig im Keller, nach der Arbeit, zwischendurch, am Wochenende. Er wurde ausfallend, richtig gemein und böse. Dann immer herzzerreißende Entschuldigungen usw. Die Abstände waren schwankend. Aber da war meinerseits noch Liebe zu spüren. Ich wurde schwanger mit unserem Wunschkind, in der Schwangerschaft nach Feierabend immer getrunken, er hätte mich nicht ins KH fahren können z.B. Das fatale, man merkte es ihm erst nach großen Mengen an, dass er betrunken ist. Heute frage ich mich, wie blind ich eigentlich war. Naja, wenn man liebt....

    In der Schwangerschaft hat er ein Haus gekauft und über 3 Monate nach Feierabend im Haus gerödelt. Mit Säugling sind wir umgezogen. ...heute nach 2,5 Jahren liegt alles in Scherben. Er hat mich zigfach aufs Übelste beschimpft, war in wichtigen Situationen besoffen. Jetzt fängt es an, auch körperlich zu werden meinerseits. Keine Schläge oder so, aber schubsen, anrempeln oder mir den Ellenbogen in die Rippen zu drücken z.B. Ich bin so kaputt, schwebe wie in einer Seifenblase durch die Tage. Nach Drängen und 1 Woche Auszug von mir und dem Kleinen ist das Abkommen, die Woche über nichts zu trinken. Hat auch geklappt eine Weile, aber wenn die Wochenenden dann ausarten.. 2 mal kamen diese "Körperlichkeiten" jetzt vor. Ich musste mich krankmelden, weil ich mental nicht in der Lage bin zu arbeiten.
    Seine andere Seite stößt mich so ab. Ich bin taub, versteinert und tot innerlich. Kann nur dem Kleinen Emotionen zeigen. ...

    Wenn ich meine eigenen Worte lese, brauche ich gar nicht mehr fragen, ob er ein Alkoholproblem hat. Es ist soooo bitter für mich.

  • Hallo traumgeplatzt,

    herzlich willkommen bei uns im Forum, in unserer Onlineselbsthilfegruppe.

    Dein Nick beschreibt alles, mit einem nassen nassen Alkoholiker an der Seite zerplatzen viele Vorstellungen, und der Weg geht bergab. Leider gehen die Angehörigen diesen Weg mit, in der Hoffnung etwas ändern zu können, und durch Absprachen etwas zu erreichen.
    Das alles funktioniert nicht mit nassen Alkoholikern.
    Ich würde nicht davon ausgehen, das er jetzt wirklich in der Woche nichts mehr trinkt.
    Du hast keine Schuld an seinem Konsum, was kannst du tun, damit es dir und deinem Kind gut geht?
    Hast du eine Idee?

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Linde66 17. Juli 2022 um 22:07

    Hat den Titel des Themas von „Schaffe ich es, loszulassen?“ zu „traumgeplatzt79 - Schaffe ich es, loszulassen?“ geändert.
  • Hallo liebe traumgeplatzt,

    ich habe dein Thema nach vorne geholt und gleich in den Angehörigenbereich verschoben.

    Hier kannst du jetzt mit dem Erfahrungsaustausch anknüpfen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Traumgeplatzt79,

    Es ist gerade als wenn ich mein eigenes Leben bei dir lese. Dieses erst merken ab einem gewissen Pegel, die Beleidigungen, das Schubsen usw. Und nach aussenhin immer nett und freundlich. Auch ich warte auf das Datum meiner Reha. Die Genehmigung liegt vor. Erhoffe mir sehr das ich dort auch viele Gespräche führen kann, die mir die Zukunft etwas leichter machen können. Im Moment fehlt mir die Kraft zu gehen, da es für mich so aussichtslos aussieht. Ich würde gerne wieder in die Nähe meiner Famile ziehen. Die wohnen 350 km entfernt. Leider arbeite ich im öffentlichen Dienst und habe 6 Monate Kündigungsfrist. Das macht es nicht leichter. Halte durch und denke an Dich und dein Kind.lg

  • Hallo,

    das mit den „Absprachen“ kenne ich auch. Das ist aber leider nichts wert.

    Meine Ex sagte immer: Sowas darf NIE mehr passieren! Und nach zwei Tagen, standen wieder die Flaschen auf dem Tisch und es ging genauso weiter. Es wird alles immer wieder gesagt, versprochen, aber nichts wird umgesetzt. Und vor allem, wenn es anfängt auch körperlich zu werden, sinkt die Hemmschwelle und die Achtung vor dir zusehends!

    Da geht es nur noch weiter runter…

    Habe es selbst erlebt…

    Und dieses leer und innerlich tot fühlen, hört schlagartig auf, sobald Du eine räumliche Trennung hast. Dann wirst Du wieder Atmen können.

    Ich habe Panik bekommen bei dem Gedanken ohne meine Ex zu sein, aber jetzt muss ich nicht mehr geduckt durch die Wohnung schleichen, muss nicht aufpassen ob ich was falsches sage, oder sie falsch anschaue..

    Ich wünsche Dir das Du einen Weg findest, für Dein Kind und Dich.

    LG MadMax

  • Liebe Pueppchen76,

    und ich dachte lange Zeit, es geht nur mir so und habe tatsächlich an meinem eigenen Verstand gezweifelt. An meiner Wahrnehmung, an den Alarmzeichen meines Körpers. Ich bin tatsächlich herumgelaufen, als hätte ich Watte im Kopf. Ich habe im Alltag funktioniert, alle (s) umsorgt und förmlich um Liebe gebettelt. Wie armselig rückblickend. Obwohl, eigentlich ist Liebe alles, was mich bei ihm gehalten hat. Dabei war alles nur noch automatisiert, ohne jegliches Gefühl. Ich war wie ferngesteuert, hat sich so angefühlt, als würde ich mir selbst beim Leben zuschauen. Mein kleiner Sohn hat so viel mitbekommen, vor allem, wie sehr mich das alles mitgenommen hat.

    Ich habe die Mutter-Kind-Kur im Oktober angetreten und habe mich so frei gefühlt. Frei von der täglichen Angst, was heute passiert. Frei von dem duckmäusischen Verhalten meinerseits (nichts mehr von Selbstbewusstsein, der Selbstwert war wie ausgelöscht). Ich hatte das Glück, eine tolle Therapeutin dort zu haben. Viele Gespräche mit Mit-Muttis haben das übrige getan und doch war ich ganz oft mit mir selbst. Viel geweint und Selbsterkenntnis gewonnen. "Du kannst ihn nicht retten." Das ist mir dort bewusster geworden, dennje. Denn genau das wollte ich unbedingt. Denn der Mensch hinter dem Alkohol ist es, mit dem ich alt werden wollte.

    Ich war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht soweit. Es hat in mir gearbeitet. Mein Sohn war trotz fremder Umgebung entspannter, als zu Hause. Warum das so war, habe ich erst später verstanden.

    Gib Dir die Zeit, die Du brauchst. Niemand läuft in Deinen Schuhen, Du wirst merken, wann Du soweit bist.

  • Lieber MadMax,

    danke für die lieben Worte. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich total vergessen habe, meinen Stand der Dinge JETZT zu schreiben.

    Ich bin Ende Mai ausgezogen. Ich hatte gedacht, diesen Tag nicht zu schaffen. Eingekauert in der Ecke zu sitzen und meinen Helfern bei Packen zuzuschauen. Weit gefehlt. Ich war so motiviert und freudig. Auch wenn es schwer war, das geliebt Bauernhaus mit Garten zurückzulassen. Alles hat meine Handschrift, voller Liebe gepflanzt und dekoriert. Und doch war die Hoffnung da, angstfrei und wieder mit Lebensfreude weitermachen zu können.

    Jetzt bin ich in meinen neuen Leben angekommen. Anders ist alles. Aber daran gewöhnt man sich. Mein Sohn schläft seit Tag 1 im eigenen Bett, wohlgemerkt in neuer Umgebung und im neuen Bett.

    Und trotzdem geht's mir teilweise echt nicht gut. Die Frage nach dem Warum ist immer präsent. Ob ich doch zu früh aufgegeben habe? Ob er irgendwann wach wird? Aber ich kenne die Antworten. Zu genau. Ich muss in Liebe loslassen. Das ist nicht einfach. Aber es ist es wert: ein unbeschwertes, glückliches Kind. Das natürlich seinen Papa liebt und vermisst; aber das Ohne-ihn-sein eben kennt. Ich bin immer da.

  • Hallo!

    Das hört sich toll an und weiß ganz genau was es heißt, in Liebe loszulassen. Da stecke ich gerade noch genau drin… und deine Fragen, ach wie oft stelle ich mir die… und wie oft… aber auch ich kenne die Antworten darauf. Man muss einfach gehen. Einfach weiter gehen… und es ist schwer, aber WIR schaffen das. Irgendwie. Anders kann ich es gerade nicht formulieren.

    LG

  • ...und wieder sitze ich da und alles in meinem Kopf dreht sich. Warum ich? War ich zu naiv? Ist das meine Strafe für irgendwas? Warum konnte ich nichts ausrichten?

    Das Gefühl der Hilflosigkeit flammt noch immer auf. Mein kleiner Sohn hätte es doch verdient gehabt, sich dagegen zu entscheiden - und für UNS. Aber es läuft weiter wie vorher, als wir noch da waren. Täglich Besuch, immer mit dem einen Ziel. Es lag nicht an mir.

    Wut flammt auf. Warum mutet er das seinem eigenen Kind auch zu. Genau, wie er es erlebt hat. Warum macht er es nicht besser? Waren wir es nicht wert. So viele Fragen im Kopf.

    Ich bin wohl zu ungeduldig. Wir sind gerade 8 Wochen weg. Er hat uns gehen lassen. Einfach so.

  • ...und wieder sitze ich da und alles in meinem Kopf dreht sich. Warum ich? War ich zu naiv? Ist das meine Strafe für irgendwas? Warum konnte ich nichts ausrichten?

    Das Gefühl der Hilflosigkeit flammt noch immer auf. Mein kleiner Sohn hätte es doch verdient gehabt, sich dagegen zu entscheiden - und für UNS. Aber es läuft weiter wie vorher, als wir noch da waren. Täglich Besuch, immer mit dem einen Ziel. Es lag nicht an mir.

    Wut flammt auf. Warum mutet er das seinem eigenen Kind auch zu. Genau, wie er es erlebt hat. Warum macht er es nicht besser? Waren wir es nicht wert. So viele Fragen im Kopf.

    Ich bin wohl zu ungeduldig. Wir sind gerade 8 Wochen weg. Er hat uns gehen lassen. Einfach so.

    Hey Du… ich denke was ganz wichtig ist zu verinnerlichen und damit kämpfe ich selbst: DU kannst einfach nichts machen! Er ist gefangen in seiner Sucht, und wenn er nicht rausgehen will, kannst Du nur gehen. Egal was du machst, es hat keinen Einfluss auf ihn und die Sucht.

    Denn sein Blick ist nur auf das Trinken gerichtet. Das hat nichts mit dir oder eurem

    Kind zu tun. Der Alkohol verschiebt die Sicht.

    So zumindest habe ich es hier verstanden. Und es mindert nicht den Schmerz oder die Enttäuschung, die Gefühle und alles, aber das ist die Realität.

    DU trägst keine Schuld! DU kannst nichts ausrichten! DU kannst nur für DICH und dein Kind die Verantwortung tragen.

    Das ist eine bittere Erkenntnis, aber ohne die, geht es nicht.

    LG

  • Hallo ihr beiden,

    Mir geht es genauso. Immer und immer wieder diese Gedanken. Warum ich? Was habe ich falsch gemacht, warum kann man nicht helfen. Warum bekommt man immer und immer wieder diese Boshaftigkeit ab? Gerade heute war wieder eine dieser Situationen. Er hat angefangen ein paar Roststellen am Auto zu entfernen. Ich habe sämtliche Stellen dafür abgeklebt. Ständig war er verschwunden. Um 12.30 Uhr plötzlich wollte er etwas essen. Okay ich bin rein, hab einen Salat gemacht. Nach dem Essen von einer Sekunde auf die andere wurde er böse und wollte mein Handy haben. Da ich nichts zu verbergen habe gab ich es ihm. Es kam wie es kommen musste, er flippte wieder aus weil er in Google Fotos ein Bild gesehen hat. Wollte wissen wer der Typ ist. Ich musste erst mal gucken weil ich gar nicht wusste welches Bild er meinte. Was er sah war ein Bild von einem Mann der in meiner Laufgruppe ist (den er auch schon gesehen hat), der im April aus dem Osterurlaub mit seinen Kindern Urlaubsgrüße in unsere Laufgruppe geschickt hat. Für ihn ist es wieder ein Grund mir zu unterstellen ich würde ihn verarschen. Ich hab ihm noch versucht die Laufgruppe zu zeigen, das er da mit drin ist. Keine Chance. Ich bin mal wieder die Hu...e, die ihn verarscht. Also hat er doch heute morgen als ich um 7 Uhr laufen war, mein Handy durch wühlt um etwas zu finden. Es geht immer 1 bis 2 Tage gut und dann kommt irgendwas neues. Gott sei Dank ist er dann nach oben abgerauscht und schläft jetzt, denke aber das es noch lange nicht erledigt ist. Da kommt bestimmt noch was hinter her. Wenn er nachher aufsteht, wird das Theater weiter gehen. Denn für ihn steht fest das ich ihn betrüge und verarsche und ihn nur ausnutze. Das sind immer so die Situationen wo ich mich frage, warum? Warum denkt man so von mir? Ich gebe, mach und tue. Und bekomme immer und immer wieder einen vor den Latz. Und vorallem frage ich mich immer und immer wieder warum tue ich mir immer aufs neue an? Warum hab ich nicht die Kraft dagegen anzugehen? Weg zu gehen? Dann ärgere ich mich über mich selber, das ich es immer wieder mit mir machen lasse. Und bin unendlich traurig. Ich bin jetzt fast 46 Jahre alt. Wieder von vorne bei Null anfangen? Schaffe ich das alles?

  • Huhu Du,

    ich habe mal das von einem anderen Fäden hergeholt

    Komme ganz schwer mit dieser Abwärtsspirale klar

    Und auch die letzten Beiträge hier bei dir machen mir Sorge. Hast du Hilfe und Unterstützung? Hattest du nach der Mutter-Kind Kur weiter Anlaufstellen? Kann es sein, dass du in eine Depression gerutscht bist?

    Wenn es dir nicht gut geht, dann zögere nicht und spreche mit deiner Hausärztin oder suche dir eine Beratungsstelle in deiner Nähe. Irgendwas, wo du zusätzlich Halt findest (hier ist eh immer geöffnet).

    Du hast es verdient glücklich zu sein. Genauso wie jede/r andere auch! Das ist keine Strafe und es trifft niemanden die Schuld. Schau, dass du wieder Licht siehst. Hol dir Hilfe!

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Denn für ihn steht fest das ich ihn betrüge und verarsche und ihn nur ausnutze. Das sind immer so die Situationen wo ich mich frage, warum? Warum denkt man so von mir?

    Ich glaube, dass das Ablenkungsmanöver von ihm sind - und vielleicht steigert er sich auch in seinem alkoholvernebelten Gehirn in was rein. Ich jedenfalls kenne so absurde Vorwürfe auch und erinnere mich gut daran, wie ich versucht habe zu erklären, was nicht zu erklären ist. Und wie sehr mich das frustriert und geschwächt hat. Wie ohnmächtig ich mich deswegen gefühlt habe.

    Warum hab ich nicht die Kraft dagegen anzugehen? Weg zu gehen? Dann ärgere ich mich über mich selber, das ich es immer wieder mit mir machen lasse. Und bin unendlich traurig. Ich bin jetzt fast 46 Jahre alt. Wieder von vorne bei Null anfangen? Schaffe ich das alles?

    Du hast nicht die Kraft, weil du im Moment noch mittendrin steckst und das wahnsinnig Energie zieht. Mit Abstand wird das besser. Da merkt man erst mal, wie komplett absurd die Tänze sind, die man da tagtäglich „tanzt“. Wenn du es schaffst, dich aus dieser ungesunden Situation zu befreien, musst Du nicht bei Null anfangen. Du hast die Chance auf einen Neuanfang - aber du startest nicht bei Null.

  • Du hast es verdient glücklich zu sein. Genauso wie jede/r andere auch! Das ist keine Strafe und es trifft niemanden die Schuld. Schau, dass du wieder Licht siehst. Hol dir Hilfe!

    Dankeschön, Deine Worte tun so gut. Ich war einmal bei einer Beratungsstelle für Angehörige von Suchtkranken. Dort wurde mir gesagt, ich sei traumatisiert. Das so 1:1 zu hören hat mich geschockt.

    Ich habe Hilfe von meiner Familie, auch von seiner, von guten Freunden. Am Ende vom Tag sitzt man aber abends allein und das Einsamkeitsgefühl ist schwer zu ertragen. Die Frage der Depression habe ich mir auch schon gestellt, der Bandscheibenvorfall aktuell haut zusätzlich alles um. Der Austausch hier hilft mir sehr. Ich versuche, mich oben zu halten. Es gibt Tage, da geht es und dann holt mich alles wieder ein.

  • Wut flammt auf. Warum mutet er das seinem eigenen Kind auch zu. Genau, wie er es erlebt hat. Warum macht er es nicht besser? Waren wir es nicht wert. So viele Fragen im Kopf.

    Liebe traumgeplatzt,

    genau diese Frage stelle ich mir auch? Warum wiederholt er mit seinen Kindern, das was er durchleben musste. Bei uns war es nicht ganz so drastisch wie von dir beschrieben, aber auch mich hat es wahnsinnig ausgelaugt. Ich war nur noch innerlich angespannt, weil ich nie wusste, welche Laune mich als Nächstes erwartet.

    Mir war es am liebsten, wenn wir uns nicht mehr im selben Gebäude aufgehalten haben.

    Wir sind nun seit 6 Wochen räumlich getrennt u auch ich habe schnell gemerkt, wie ich innerlich zur Ruhe komme....und dazwischen sehr traurig und auch wütend bin. Ich vermisse den Mann, mit dem ich jahrelang so glücklich war, aber ich vermisse nicht den, der er in den letzten 2 Jahren war.

  • Ich vermisse den Mann, mit dem ich jahrelang so glücklich war, aber ich vermisse nicht den, der er in den letzten 2 Jahren war.

    Jaaaa 😞 geht mir auch so. Doch mittlerweile merke ich, dass das nachlässt. Denn alles, was ihn ausmacht, ist weg. Wir müssen anfangen zu heilen. Es gibt Tage, da ist das unvorstellbar und dann gibt es aber wieder bessere Tage. Auch wenn momentan Funkstille herrscht (schade für unseren kleinen Sohn), fällt es mir so deutlich leichter.

    Ich bin sowieso hin- und hergerissen, wie das klappen soll mit kindlicher Sorge und dem Alkoholkonsum.

  • Bei mir gibt es auch bessere und schlechtere Tage.

    Mein Mann pflegt seit der räumlichen Trennung zu den Kindern intensiveren Kontakt als je zuvor🤔.

    Doch wenn die Krankheit immer schlimmer wird und die Spirale weiter nach unten geht, wird das wohl nicht so bleiben.

    Sehr schade für euren kleinen Sohn!

  • Oh ja, das endlich Gehen tut gut und ist so schwer. Ich brauchte ein ganzes Jahr, zu mir selbst zu finden, mit meiner Wut auf mich selbst, alles so laufen gelassen zu haben- Und natürlich Trauer, weil alle Hoffnung und Bemühungen nichts gebracht haben. ich mochte nicht mal mehr Pflanzen in der Wohnung. Ich musste lernen, für mich selbst zu sorgen. Das brauchte echt viel Zeit. Ich denke, das ist normal. Nimm dir alle Zeit der Welt und alle Hilfe die du bekommen kannst.

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