Blume52 - Ehefrau eines Quartalstrinkers sucht Hilfe

  • Guten Abend Blume,

    willkommen zurück!

    Nein, Du musst heute nicht entscheiden, wie es weitergeht. Aber doch so schnell wie möglich.

    Aus der Vergangenheit weißt Du, dass diese nassen Zeiten bei Deinem Mann länger dauern.

    Besteht die Möglichkeit, dass Dein Mann erstmal auszieht? z.B. in eine Ferienwohnung, oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,


    Ferienwohnung oder sowas gibt es nicht. Ich bin aber heute Abend, nachdem mein Gefühl sich bestätigt hatte und ich ihn beobachtet habe, wie er eine Dose aus dem Auto in seine Hose steckte, nach kurzem überlegen (ob es sich lohnt, er wird es ja doch nicht mehr begreifen) trotzdem nach oben gegangen und habe ihm gesagt, entweder stoppt er das saufen sofort und holt sich Hilfe oder er soll morgen in ein Hotelzimmer gehen.

    Ob er das noch verstanden hat, weiß ich nicht, aber ich wollte diese Grenze heute bereits deutlich machen. Säuft er morgen immer noch, werde ich die Aufforderung wiederholen. Macht er das nicht, ja, dann muss ich schauen Wie ich den kleinen fernhalte, aber das wird mir schon gelingen. Zumindest für diese trinkperiode. Auf Dauer geht das nicht. Aber das muss sich dann die nächsten zwei Wochen finden. Erstmal gehe ich davon aus, dass er wieder eine Woche saufen wird und sich morgen keine Hilfe holen wird.

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Liebe Blume, es ist so traurig das zu lesen und in mir ist sofort so ein zustimmendes Nicken.

    Erstmal sammeln, abwarten, den Schreck überleben. Du bist ja auch aktiv gewesen und hast ihm sofort ein Grenze gesetzt, die du auch wiederholen willst. Mein Gefühl geht da zuerst komplett mit.

    Und dann ist da noch ein weiteres Bild, das in meinem Inneren entsteht. Hoffentlich fällt sie nicht genauso in alte Muster, wie der Alkoholiker.

    Muster, Abläufe, Wiederholung, Routine.

    Eine Dynamik in der ihr beide (drei) gefangen wart und wieder sein werdet, solltest du nicht die Kraft finden direkt zu Beginn aus zu brechen.

    Ich denke an dich. Wünsche dir Mut, Kraft, Zuversicht und Vertrauen in den Weg der vor euch liegt.

    Alles Liebe, Lea

  • Vielen lieben Dank lea

    Wie geht es euch denn so?

    Lieben Gruß,

    Blume

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    Steve Jobs

  • Ja tja… wenn mich jemand fragt, wie es mir so geht… dann hab ich immer einen 🙈 Moment.

    Ein wildes Jahr liegt hinter mir und gleichzeitig geht es mir wohl auch recht gut zwischendurch. Es ist sommerlich und das macht optimistisch finde ich.

    Wir war dein Tag liebe Blume und was geht so in dir vor?

  • Guten Morgen,

    Der Tag gestern war noch weitestgehend machbar für mich. Es ging mir noch einigermaßen gut. Heute habe ich einen Einbruch, ich bin antriebslos und depressiv und weiß noch nicht so recht, wie ich den Tag mit dem Kind überstehen soll. Ich brauche eigentlich grad mal Zeit für mich, habe keine Kraft, möchte mich einfach nur hinlegen und heulen. Und kann es nicht. Weil ich, wie immer in meinem verkorksten Leben, die starke sein muss, die alles abfängt und die Verantwortung übernimmt. Ich bin grundsätzlich mittlerweile auch stolz auf mich, dass ich anscheinend schon recht stark bin. Aber es fühlt sich in solchen Momenten gar nicht so an. Ich bekomme diese Situation nicht so hin, wie es gesunde Menschen, Menschen aus stabilen Verhältnissen, schaffen würden.

    Ich bin überfordert von dem ständigen Nachfragen des Kindes, wo denn der Papa ist. Wie ich ihn aufhalten muss, die Treppe nach oben zu gehen, weil er Papa doch hört. „Mama, Papa ist doch da…!? Ich höre ihn doch“. Oder er sieht ihn, wie er grade zum Versteck schleicht.
    Ich bin geschlaucht von meinen andauernden Grübeleien/ Gedanken, über das warum. Warum braucht es noch Verstecke außerhalb seiner Wohnung, wo er doch weiß, dass ich weiß, dass er säuft. Ich habe ihn damit ja konfrontiert, dass ich gesehen habe, dass er es vom Auto und die Shorts gesteckt hat. Anstatt sich den Stoff dann einfach in seine Höhle zu holen, läuft er im Stundentakt runter und raus um es zu holen. Das Auto hat er nun nicht mehr auf dem Hof geparkt sondern im wendekreis, weil ich das dann nicht mehr mitbekomme? Davor ist er im Stundentakt spazieren gegangen. Ich vermute zu einem Versteck irgendwo in einem Gebüsch. Warum? Diese ständige Dynamik hört man ja, und das führt einem ständig vor Augen, was grad abgeht. warum geht er nicht einfach ins Hotel, wie ich ihn gebeten habe. Oder warum holt er sich den Stoff dann nicht in sein saufreich. Ich verstehe es nicht …

    Und dazu meine absolute Fassungslosigkeit, nach drei so schönen Jahren. Und die Wut auf dieses scheiss Gift und die Lobby, die ihm gegeben wird.

    Mir Rinnen grade die Tränen in Bächen die Wangen runter. Und es könnte oder möchte noch weiter aus mir raus sprudeln. Aber neben mir sitzt der kleine und baut Lego, und möchte nun, dass ich wieder mit meiner Aufmerksamkeit bei ihm bin

    Ich grüße euch alle

    Lieben Gruß,

    Blume

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    Steve Jobs

  • - edit, bitte keine Interna -

    Lieben Gruß,

    Blume

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    Steve Jobs

    Einmal editiert, zuletzt von Linde66 (27. Mai 2024 um 18:21) aus folgendem Grund: Bitte keine Interna aus dem geschützten Bereich. Das wird gelöscht.

  • Ich bekomme diese Situation nicht so hin, wie es gesunde Menschen, Menschen aus stabilen Verhältnissen, schaffen würden.

    Das kannst du doch gar nicht wissen. Vielleicht bekommst du es sogar besser hin, als viele Menschen aus vermeintlich stabilen Verhältnissen.

    Du tust was du kannst. Mehr geht gerade nicht.

    Deine Gefühle brauchen Raum, um sich zu sortieren. Gib dir die Zeit die du brauchst und dann komm ins Handeln.

    Ihr habt ein glückliches Leben verdient!

    Alles Liebe, Lea

  • habe ihm gesagt, entweder stoppt er das saufen sofort und holt sich Hilfe oder er soll morgen in ein Hotelzimmer gehen.

    Das hast du am Freitag geschrieben. Heute ist Sonntag. Warum ist er noch da?

    Wenn er saufen will, soll er das woanders tun. Dann kommst du auch nicht ständig in Erklärungsnot deinem Kind gegenüber. Dann kannst du sagen, Papa ist krank und darum erstmal nicht zu Hause.

    Was die Zeit dann bringt, müsst ihr abwarten.

    Ich würde zumindest die Bedingung setzen, dass in eurem Haus nicht getrunken wird und er betrunken dort nicht erwünscht ist. Wegen eures Kindes. Es ist schließlich auch dein zu Hause. Wenn er absolut nicht gehen will - rausschmeissen kannst du ihn ja nicht, da es auch sein Haus ist - müsst ihr gehen. Erstmal irgendwo unterkommen, vielleicht eine kleine Reise zu Bekannten oder Verwandten.

    Wie sieht es arbeitstechnisch bei dir aus? Kannst du kurzfristig Urlaub bekommen? Einfach mal für zwei Wochen weg dort um wieder Kraft zu tanken und nachzudenken, wie es weitergehen soll?

  • Ja, das habe ich Freitag geschrieben. Und ihm auch gesagt. Er tut es aber nicht. Da das alles ja nun ziemlich plötzlich kam und man sich nach drei Jahren Trockenheit nicht so darauf einstellt, das man gleich sofort einen Plan bereit hat, den man umsetzen kann, ist die Situation für mich grade so belastend, weil ich darin grade gefangen bin. Wenn die Phase vorbei ist, wird es ja definitiv ein Gespräch geben. Was sagt er dazu, was will er tun oder eben nicht. Daraus folgen dann die Konsequenzen. Aber heute ist dem nicht so. Ich habe keine Verwandten, ich bin ganz alleine. Durch meine angststörung ist es leider auch so, dass ich nicht der Typ bin, der die Koffer packt und mal so alleine verreist. Ich fühle Mich in meinem Haus wohl und sicher. Daher soll er gehen. Ich finde es für das Kind auch schon heftig, warum wir gehen sollen. Das ist sein zu Hause, hier ist sein Bett, sein Spielzeug, sein Garten usw.
    Aktuell heute aber wie gesagt ist grad keine Änderung möglich und ich muss irgendwie klar kommen

    Lieben Gruß,

    Blume

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    Steve Jobs

  • Blume - ich fühle mit dir aber ich fühle auch mit deinem Kind! Diese Situation mit einem hörbaren, umherschleichenden aber unsichtbaren Vater und einer Mutter, der die Tränen die Wangen runterlaufen, wird tiefere Spuren bei ihm hinterlassen als Du dir das offensichtlich vorstellen kannst. Sprich ein Machtwort! Schick ihn weg oder geh sonst selbst - mach das für dein Kind!

  • Die Tränen liefen heute das erste mal. Und nun hab ich mich etwas gefangen. Ich habe mich grade in Schale geworfen und geschminkt (das tue ich erst seit einigen Tagen) und fahre jetzt mit dem kleinen an den See und heute Mittag dinieren wir vornehm bei McDonald’s 😅

    Ich hoffe, ich habe weiterhin die Kraft michnimmer wieder selbst am Kragen hoch zu ziehen

    Bis heute Abend,

    Lieben Gruß,

    Blume

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    Steve Jobs

    Einmal editiert, zuletzt von Blume52 (26. Mai 2024 um 10:58)

  • Ein Kind hat feine Antennen dafür, das etwas nicht stimmt. Und das ist umso verstörender, wenn du das versuchst „zu überschminken. Du meinst es wahrscheinlich gut - aber du machst es schlimmer! Für euch alle.

  • Ich möchte höflich darum bitten, derartige Interpretationen zu lassen. Dein Text trifft überhaupt gar nicht das, wie ich bin oder was meine. Aussage bedeutet hat.

    Lieben Gruß,

    Blume

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    Steve Jobs

  • Es trifft exakt das, was ich erlebt habe als Kind in einer Familie, in der einer getrunken hat und der andere so getan hat als wäre alles ok und mir bis heute sagt, er hat doch versucht, mir das Elternhaus zu erhalten und nicht versteht, wie verstörend und schlimm das alles für mich war. .

  • Huhu Blume.

    Ohne interpretieren zu wollen:

    Es ist wirklich so, Kinder bekommen viel mit.

    Eigentlich alles.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo Blume,

    Ein Kind hat feine Antennen dafür, das etwas nicht stimmt. Und das ist umso verstörender, wenn du das versuchst „zu überschminken. Du meinst es wahrscheinlich gut - aber du machst es schlimmer! Für euch alle.

    ich sehe hier überhaupt keine Interpretationen, sondern Tatsachen wie solche Vorgänge auf Kinder wirken. Wenn du hier bei den erwachsenen Kindern liest, wirst du es immer wiederbestätigt bekommen.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ich möchte höflich darum bitten, derartige Interpretationen zu lassen

    Und ich möchte höflich darum bitten, User, die sich Mühe geben, nicht ihre Erfahrungen als Interpretationen abzutun. Du suchtest hier den Austausch. Da ist nun mal nicht alles so, wie du es dir vorstellst.

    Ich kann verstehen, dass du enttäuschst, traurig und am Boden bist. Dazu mein Mitgefühl . Jedoch kann ich mich erinnern, dass gerade das was jetzt passiert ist, prophezeit wurde. Da hast du auch alles abgetan.

    Vielleicht etwas offener damit umgehen? Am Ende geht es um dich und du entscheidest dann.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Liebe Blume,
    wenn du dich sicher fühlst, kannst du auch deinem Kind Sicherheit vermitteln. Wenn nicht, wird das sehr schwer. Und im Haus bleiben, wenn sich da ein Drama abspielt, kann sogar das Gegenteil von Sicherheit auslösen. Denn dann verknüpft sich die Wahrnehmung von Zuhause mit dem von Unberechenbarkeit. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass das ziemlich toxisch ist für ein Kind. Es vermittelt sich eine scheinbare Sicherheit, auf dem Papier, eine vernünftige (es bleibt wie es ist, damit es besser wird). Stattdessen vermittelt sich - muss nicht, - aber so war es bei mir - Familie, dass ist ein Minenfeld. Das Umfeld ist nur so lange sicher, wie du das auch so empfindest. Dein Zuhause schützt du, in dem du dich schützt und dein Kind, nicht - das Zuhause (Haus).

  • mein gestriger beitrag wurde von hartmut gecancelt, wir haben uns aber, hoffe ich mal, geeinigt und meine offene art ist nicht jedermanns sache. ich möchte aber blume52 recht geben und ich sag das jetzt nicht aus trotz oder beleidigend. wenn sich eine betroffene frau, die genug mitgemacht hat, sich schminkt und sich mit ihrem kind einen schönen tag machen will, wahrscheinlich um zu vergessen und sich aufzubauen, so darf und sollte man das nicht kritisieren. sie ist immer noch mutter ihres kindes, daß sie sicher liebt und kennt. und ich sags nochmals, das geht uns nichts an. ;)

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