Hanseat - Moin aus Hamburg

  • Ich habe meinen Hausarzt noch nicht erreicht und bin noch immer dabei, meine Gedanken zu sortieren. Allerdings war ich jetzt beim Zahnarzt, die neuen Zähne sind drin und sehen toll aus. Ich werde noch ausführlicher erzählen und habe selbst ein paar Fragen. Gib mir noch ein paar Tage Zeit, Hartmut. Es geht mir jetzt erstmal soweit ganz gut. Ich arbeite seit gestern auch wieder.

  • Mein Hausarzt ist nun leider in den wohlverdienten Ruhestand gegangen, den neuen habe ich schon kennengelernt und ihm auch gleich von meiner Alkoholgeschichte erzählt. Aber einen Termin zu bekommen, ist dieser Tage wirklich schwer geworden. Ich habe jetzt einen für Mitte September. Uff. Ich hätte sicherlich einen auf Notfall machen können, aber es ist ja keiner. Der Entzug ist jetzt, nach einer Woche, durch. Die Entgiftung wird sich noch ein paar Tage ziehen, das weiß ich, aber ich will keine Medikamente und brauche auch keine. Ich gehe also im September hin, mache an der Stelle aber jetzt erstmal nichts. Wie seht Ihr das?

  • Hallo Max

    Freut mich sehr das du wieder unterwegs bist :thumbup:

    Deine Entscheidung find ich okay.

    Pass gut auf dich auf,gerade jetzt wo du emotional noch angegriffen bist.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hallo Hanseat,

    wenn Du merkst, es geht dir körperlich schlecht, dann kannst Du entweder auf "dringend" bei dem neuen HA tun

    oder aber zum Notdienst des KH, evtl. Notarzt.

    Und wenn es Dir seelisch schlecht geht, dann sind wir hier für Dich da!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Der Entzug ist jetzt, nach einer Woche, durch. Die Entgiftung wird sich noch ein paar Tage ziehen, das weiß ich, aber ich will keine Medikamente und brauche auch keine. Ich gehe also im September hin, mache an der Stelle aber jetzt erstmal nichts.

    Hi Hanseat,

    würde ich auch so sehen. Mit dem neuen Arzt darüber sprechen ist sicher sinnvoll, wenn er sich dann auskennt. Deine Patientenakte sollte er gelesen haben. Schlaf oder Beruhigungsmittel für den wahrscheinlich noch nicht wieder vorhandenen Schlaf verschreiben......bloß nicht...so meine Erfahrung.

    Lebensbedrohliche Krampfanfälle dürften nicht mehr zu erwarten sein. Du bist aktiv, Bude geputzt, arbeitest und hast einen Zahnarzttermin (War der nicht auch involviert?) wahrgenommen.

    Den Kreislauf durch Bewegung wieder in die Gänge bringen war immer mein erster Schritt. Hatte die Kliniken fast immer nach drei Tagen verlassen.

    Täglich oder stündlich kehrten Stück für Stück die Lebensgeister zurück. Manchmal richtig Angst vor der Nacht gehabt, wenn sich von selbst das Karussell/Kopfkino angestellt hat. Wieder aufgestanden um 3.00 oder 4.00 morgens und mit einer Tüte Gummibärchen hier im Forum gelesen.

    Drücke dir die Daumen und würde den/die Auslöser versuchen ausfindig zu machen und aufzuschreiben.

    Das schlechte Gewissen kann man auch etwas lindern, in dem man die Rückfallquote von 80 % speziell im ersten Jahr betrachtet. ( Betty Ford Klinik)

    So passen wir beide perfekt in die Statistiken.

    Hat aber auch etwas positives so ein Rückfall, siehe auch Betty Ford Klinik.

    Die klare Erkenntnis, quasi zum anfassen, dass es ohne Lebenslange Abstinenz nicht funktioniert.

    Beste Grüße

    Thomas

  • Die klare Erkenntnis, quasi zum anfassen, dass es ohne Lebenslange Abstinenz nicht funktioniert.

    Das ist genau der Punkt, den ich schon seit Jahren als wichtig heraus streiche: "So lange irgendwo im Hirnkasten noch der Gedanke herumgeistert, irgendwann gehe doch noch mal was mit dem Alkohol, so lange wird das nichts mit der zufriedenen Abstinenz." Dieser Gedanke führt letztlich dazu, dass die eigene Abstinenz unter Vorbehalt steht.

    Und wenn ein Rückfall diesen dummen Gedanken vertrieben haben sollte, dann war der Rückfall durchaus nützlich.

    Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es sein kann, diesen dämlichen Gedanken aus dem Kopf zu verbannen. Anfangs habe ich auch geglaubt, nach 1 Jahr ohne Alk sei ich so gesundet, dass ich wieder ein Normaler etwas trinken kann. Geholfen haben mir die Kontakte zu Rückfälligen in meiner ambulanten Therapie, das Studium von Fachliteratur und dieses Forum hier.

    Kopf hoch Hanseat, es geht weiter. Du stehst nicht bei null wie ein Neuling, Du kannst schon auf die Erfahrungen des ersten Jahres zurückgreifen. Der Rest ist Feinarbeit.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • So, nun habe ich etwas Abstand und einen einigermaßen klaren Kopf, dann versuche ich es mal, von meinem Rückfall zu erzählen.

    Es war Sonntag, eigentlich war alles in Ordnung, ich hatte mich noch mit einer alten Klassenkameradin getroffen, wir waren Kaffee trinken, es ging mir gut. Dann habe ich später noch einen Beitrag hier im Forum gelassen, um zu schreiben, daß ich die Idee mit der Liste der Anlaufstellen gut finde. Es war ein ganz normaler Sonntag, allerdings war es ziemlich heiß, ich hab geschwitzt in der Wohnung, und dann hat sich das irgendwie hochgeschaukelt. Plötzlich war ein unbändiges Verlangen da, einen eiskalten Wodka-Lemon zu trinken. Ich hab dann mein Notfallprogramm abgespult, gut gegessen, bestimmt drei Flaschen Sprudel getrunken, aber der Wunsch ging nicht wieder weg. Dreimal hab ich Schuhe an- und wieder ausgezogen, mehrfach laut "Nein!" gebrüllt, aber irgendwann war ich über der Klippe, der Gang zum Kiosk lief dann wie auf Autopilot. Ich habe mich auch gar keinen Illusionen hingegeben, daß zwei Dosen reichen könnten, ich hab mir gleich vier gekauft, damit ich mal ordentlich was hab. Es ist natürlich nicht bei den vier Dosen geblieben.

    Die Details möchte ich nicht erzählen, die sind vielleicht auch nicht so wichtig, aber zweimal war ich während des Rückfalls soweit, daß ich schon wieder rasiert war und die Bude geputzt hatte. Dann hab ich doch wieder weitergesoffen. Ich glaube, nach der ersten Pause dachte ich, also, wenn du schon trinken willst, dann mache es jetzt. Das war eher so ein pubertärer Trotz- und Abenteuergedanke. Dann kam die zweite Pause, wieder rasiert und alles aufgeräumt, und jetzt war es Verlangen und Verzweiflung, ich hatte mich nicht mehr im Griff und bin wieder wie ferngesteuert zum Kiosk losgezogen. Letztendlich habe ich nicht bis zum absoluten Exzeß durchgezogen, wie ich es sonst immer getan habe, diesmal habe ich irgendwann die Notbremse gezogen und noch die Reste langsam weggeschluckt und dann aufgehört. Das war so schwer, daß ich es kaum beschreiben kann, aber ich habe es irgendwie geschafft. Obwohl ich blau war wie tausend Matrosen, hat irgendwie die Vernunft sich durchgesetzt. Ich hab natürlich auch an Euch und dieses Forum gedacht.

    Meine größte Sorge ist, daß der ganze Zirkus jetzt wieder von vorne losgeht. Ich habe aber die Hoffnung, daß ich im letzten Jahr viel gelernt habe und daß ich das Gelernte jetzt anwenden kann. Ich weiß, wie man nüchtern lebt; ich weiß, daß das nüchterne Leben schön ist. Ich fange nicht wieder bei null an. Danke auch an Carl Friedrich für die aufbauenden Worte.

    Am meisten interessiert mich jetzt natürlich, was ich vielleicht in der Zukunft noch etwas besser machen kann. Ich war ja gut und habe schon einiges richtig gemacht, aber ich hatte diesem Saufdruck irgendwann am Ende einfach nichts mehr entgegenzusetzen. Ich will gar keine langen Vorträge schreiben und bin einfach auf Eure Vorschläge gespannt. Vielleicht gehört noch irgendwas in meinen Notfallkoffer, das ich bisher übersehen habe?

  • Lieber Hanseat,

    es schmerz mich diese Zeilen zu lesen. Ich bin ja auch der falsche Ansprechpartner und kann ja nicht groß weiterhelfen. Trotzdem wollte ich eine Reaktion hierlassen, da mich die Wege der trockengewordenen/trockenwerdenden Alkoholiker interessieren.

    Mein erster Gedanke war, hätte es dir geholfen jemanden anzurufen oder hier im Forum ein Netzwerk zu haben, indem man in solchen Momenten/Situationen jemanden kontaktieren könnte/kann? Vielleicht hätte es dir geholfen, in dieser schweren Situation mit jemanden zu reden, wenn nötig auch Stundenlang????? Wie gesagt nur mein Gedanke (wahrscheinlich sehr naiver Gedanke) von einer Co die sich natürlich Null in die Situation hineindenken/hineinfühlen kann.

    Schön dass du wieder weiter, auf deinem Weg Trocken sein, gehst.

    Liebe Grüße Petra

  • Mein erster Gedanke war, hätte es dir geholfen jemanden anzurufen oder hier im Forum ein Netzwerk zu haben, indem man in solchen Momenten/Situationen jemanden kontaktieren könnte/kann? Vielleicht hätte es dir geholfen, in dieser schweren Situation mit jemanden zu reden, wenn nötig auch Stundenlang????

    Wir haben im internen Bereich die Möglichkeit zum Chatten. Das hat schon so einigen geholfen bei Saufdruck. Ich weiß allerdings nicht, ob wir den Chat bei Notrufen einfach so nutzen können...muss Alex mal sagen. Sinnvoll wäre es!

    Hanseat, ich lese bezüglich Deines Rückfalls noch Verzichtsgedanken, die sich wohl ihren unheilvollen Weg suchten.

    Kann das sein oder irre ich mich?

    Daran musst Du arbeiten, wenn das so ist.

    Ich möchte Dir auch außerdem nahe legen, Dich für den Erweiterten Bereich zu bewerben. Du brauchst mehr Unterstützung. Der Erweiterte Bereich ist einfach noch ne andere Nummer, der Austausch ist intensiver und es ist persönlicher.

    Und Nein, Du fängst nicht wieder ganz bei Null an, Du hattest schließlich schon ein abstinentes Jahr hinter Dir! Schließe da wieder an und arbeite an den Tücken wie Saufdruck und Verzichtsgedanken.

    So wäre zumindest mein Tipp.

    LG von der bayrischen Autobahn...wir sind gerade auf dem Weg nach Südtirol :)

    Sunshine

  • Lieber Hanseat,

    ich frage und schreibe einfach mal, auch wenn ich noch unbedarfte Neuabstinenzlerin bin.

    Hat sich der Rückfall wirklich in keinster Weise in der Zeit davor angekündigt? Träume, seltsame Gedankengänge die dich dem alk näher brachten, vermehrter Suchtdruck....

    Und besteht dein Notfallkoffer tatsächlich nur aus Essen und sprudel? Bestimmt nicht.....oder? Weshalb hast du nichts anderes gemacht?

    Ich habe als eines der ersten Dinge das Forum mit drin......hier rückt einem irgendwer den Kopf gerade und wenns erstmal aufgeschrieben ist, ist der Druck fast wieder weg. Aber ich glaube, das weist du.....

    Du hast übrigens meinen allergrößten Respekt fürs Aufstehen und weitermachen. :)

    LG Erna

  • Ich möchte Dir auch außerdem nahe legen, Dich für den Erweiterten Bereich zu bewerben. Du brauchst mehr Unterstützung. Der Erweiterte Bereich ist einfach noch ne andere Nummer, der Austausch ist intensiver und es ist persönlicher.

    da stimme ich Sunshine zu

    Dort kannst du mehr Erfahrundsschätze nutzen als im Öffentlichen Teil.

    Lade dich hiermit ein in die "Geschlossene" :lol:

    Beleuchte mal den besagten Sonntag ganz genau,Stunde für Stunde....wenn möglich auch Gedanke für Gedanke und Gefühl für Gefühl

    Vielleicht kommst du deinem persönlichen Minenfeld etwas näher.

    Diesen Ausdruck habe ich von meinem ehemaligen Leiter der Gruppe.Jeder hat sein persönliches Minenfeld,das klar definiert sein sollte und im Laufe der Zeit,wo nötig auch erweitert werden sollte.

    In den Grundbausteinen steht schon das meiste drin.Individuell kommt immer etwas hinzu.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Ich kann wirklich nicht von besonderen Triggern berichten. Es hatte sich auch nichts aufgestaut oder angeschlichen. Als ich an dem Sonntag aufgestanden bin, hätte ich es nie für möglich gehalten, daß ein Rückfall ansteht, das war nicht vorherzusehen. Für mich kam das wie aus heiterem Himmel.

    Zu meinem Notfallkoffer: Ich hätte vielleicht noch hier im Forum schreiben oder einen Kumpel anrufen können. Aber das wollte ich offenbar nicht mehr, da war ich wie gelähmt.

    Die Einladung in den erweiterten Bereich nehme ich gerne an. Ich bräuchte aber mal einen Link, irgendwie finde ich den nicht.

  • Hallo Hanseat,

    Meine größte Sorge ist, daß der ganze Zirkus jetzt wieder von vorne losgeht. Ich habe aber die Hoffnung, daß ich im letzten Jahr viel gelernt habe und daß ich das Gelernte jetzt anwenden kann.

    Wenn du die Basic kennst, warum machst du dir dann Sorgen?

    Nach einem Jahr wieder zu saufen, ist auch nichts Ungewöhnliches, zumindest in der Statistik nicht. Aber auch das hat ja Gründe.

    Ich glaube dir, wenn du schreibst, dass du ein unweigerliches Verlangen hattest, um es durchzuziehen. Jedoch kenne ich keinen Rückfälligen, der es nicht schon mal im Laufe seines Weges vorab im Kopf durchgespielt hatte. Oder an sich zweifelte oder eben es noch nicht ganz akzeptiert hatte. Sein Verhalten wieder an die nasse Zeit anpasste.

    Am meisten interessiert mich jetzt natürlich, was ich vielleicht in der Zukunft noch etwas besser machen kann. Ich war ja gut und habe schon einiges richtig gemacht, aber ich hatte diesem Saufdruck irgendwann am Ende einfach nichts mehr entgegenzusetzen. Ich

    Es zeichnet sich bei den Rückfälligen größtenteils dasselbe Muster ab. Ich empfehle dir mal in deinen Thread die Warnungen zu lesen. Was wir im ersten Jahr empfohlen haben und was mit eigenen Argumente dann abgeschmettert wurde.

    Sehe es mal nicht als Vorwurf. Sondern als Hilfestellung.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • "Ich empfehle dir mal in deinen Thread die Warnungen zu lesen. Was wir im ersten Jahr empfohlen haben und was mit eigenen Argumente dann abgeschmettert wurde."

    Da weiß ich jetzt nicht, was Du meinst. Ich bin damals gegen Deinen Rat zum Klassentreffen gegangen, weil ich ziemlich vereinsamt war, meinst Du das? Das ist ja nun wirklich lange her, außerdem habe ich diese Entscheidung nie bereut. Es hat mir gut getan, mal wieder unter die Leute zu kommen.

  • Da weiß ich jetzt nicht, was Du meinst. Ich bin damals gegen Deinen Rat zum Klassentreffen gegangen, weil ich ziemlich vereinsamt war, meinst Du das?

    Ich habe jetzt nicht Deinen ganzen Thread im Kopf. Aber da war doch noch mehr in ersten Jahr. Nicht nur von mir.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Wie weit siehst du dich schon vor einem Rückfall? Wie nahe warst du schon am Glas? Kennt mich ja mittlerweile, dass ich nicht lange herumrede. Ist auch nicht provokativ gemeint, sondern rein aus meinen Erfahrungen heraus.

    Nun hatte ich das im letzten Oktober schon gefragt. Ja Abi Treffen, dann war irgendwas mit deinem Geburtstag mit Anstoßen der Kollegen. Verheimlichen, alkoholkrank zu sein. Irgendwas mit Urlaub? Mit Menschen die um dich herum gesoffen/ getrunken haben.

    Es summiert sich eben bis das Fass überläuft. Mir kann auch kein Alkoholiker erzählen, dass er in der Anfangszeit nicht ans Saufen gedacht hat, wenn er trinkende Menschen um sich hatte. Oder in ihm keine Verzichts-Gedanken hochkamen, weil man nicht mehr überall hin gegangen ist.

    Schon gar nicht jemand, der schon 20 Jahre Alkoholiker war.

    Aber bevor jetzt wieder eine Welle der Empörung kommt. Es ist normal. Es ist Sucht. Es kommt jedoch darauf an, wie nehme ich es für mich an und was kann ich dazu beitragen, dass es in Zukunft eben abgeschwächt auftaucht. Dazu ist die Basic Arbeit wichtig. Im ersten Jahr Ersatz für sich zu finden um sich dadurch zu stabilisieren.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hier kommt keine Empörung, keine Angst, ich nehme konstruktive Kritik gerne an. Genau die brauche ich ja gerade.

    "Mir kann auch kein Alkoholiker erzählen, dass er in der Anfangszeit nicht ans Saufen gedacht hat, wenn er trinkende Menschen um sich hatte."

    Nein, warum sollte ich sowas auch erzählen? Nach einer 20jährigen Karriere denke ich jeden Tag über Alkohol und Saufen nach, alles andere wäre glatt gelogen. Es war nur wirklich nicht so, daß ich in den letzten Monaten oder Wochen einen vermehrten Saufdruck verspürt hätte. Und hart trinkenden Menschen habe ich mich im letzten Jahr nicht ein einziges Mal ausgesetzt. Dazu mußte ich mich gar nicht zwingen, mich interessiert solche Gesellschaft einfach nicht.

    Zum beruflichen Umfeld schreibe ich dann eventuell mal im erweiterten Bereich was. Hier kann ja der ganze Globus mitlesen ...

  • So, gestern war das etwas weniger seriöse Grillen mit meinen alten Kumpels aus meiner Kleinstadt

    Das zweite Grillen, ja das wird wohl etwas heftiger

    andererseits stand der Alkohol schon sehr zwischen mir und den anderen

    Das sind so 3 Aspekte, die mir schon vor ein paar Wochen ins Auge sprangen.

    Du bist saufenden Leuten zu nahe gekommen und zwar nicht versehentlich, sondern mit voller Absicht. Solche Saufevents können gewaltig nachwirken.

    Du hast einfach die nötige Distanz zum Alkohol vermissen lassen.

    Ich konnte erst dann vom Stoff loskommen, als ich bereit war, meiner Abstinenz alles andere unterzuordnen. Dazu gehört, riskanten Veranstaltungen aus dem Weg zu gehen, bis eine gewisse Festigung eingetreten ist. Die kann man nicht an einer einzelnen Monatszahl der Abstinenz festmachen, das hängt von jedem selbst ab, der eine braucht länger, der andere kürzer.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hmm ... an dem Abend bin ich tatsächlich eine Stunde länger geblieben als ursprünglich geplant, bin dann aber mit dem Taxi abgedampft, bevor es unschön wurde. Getriggert hat mich das Getrinke der anderen nicht, eher abgestoßen.

    Wie ich schon geschrieben habe: Auf Sylt, wo die Leute überall fröhlich ihren Aperol schwenkten, hatte ich eventuell Verzichtsgedanken. Andererseits habe ich mich auf dem Urlaub abgesichert, und es war letztlich kein Problem, nichts zu trinken.

    Also, wenn ich jetzt so überlege, ob ich im letzten Jahr vielleicht zu unvorsichtig war: Ich denke nein. Da möchte ich mir jetzt keine Vorwürfe machen. Auch wenn das vielleicht keine befriedigende Erklärung für den Rückfall ist: Ich glaube nicht, daß es gesammelte Trigger der Vergangenheit waren. Es war einfach eine miese, heftige Attacke, verbunden mit körperlichem Unwohlsein, die ich nicht abwehren konnte. Ich hätte jemanden besuchen sollen oder so, um die Umgebung zu wechseln und nicht allein zu sein, aber so schlau war ich aus irgendeinem Grund nicht.

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