Mein Weg - meine Gedanken - nüchtern betrachtet..

  • Heute habe ich eine Dokumentation zum Thema Alkohol gesehen - vieles hat mich nachdenklich gestimmt - vieles auch einfach nur erschrocken gemacht - insbesondere was die schrecklichen Auswirkungen von Alkohol in vielfacher - nicht nur gesundheitlicher- Weise angeht.

    Was ich nicht verstehen kann: ich kann mit dem Thema Tod/Endlichkeit des Lebens überhaupt nicht umgehen und trotzdem habe ich jahrelang das Gift verschlungen und das Leben dadurch sicher nicht verlängert - irgendwie bewegt mich das.

  • Der Gedanke oben hat mich gerade auch bewegt mich zu äußern. Gesundheitliche Schäden...wenn es das nur das wäre...dann wäre es dich noch OK. Die Entscheidung von jemandem für sich selbst. Aber oft haben diese Menschen doch noch Eltern, Kinder, Partner, Freunde....

    dieses unendlichen Leid in den Familien... Zerrissene generationsùbergreifende Verhältnisse ... Kinder, die in der Atmosphäre aufwachsen (müssen) und Leben lang Schäden davon tragen...wirtschaftliche, emotionale, moralische Schäden in dem Ausmaß, das ich persönlich nie begreifen werde oder kann. WOFÜR?

    Sorry, wenn sich jemand angegriffen fühlt.

    Natürlich erwarten nicht alle hier wie ein rohes Ei behandeln zu werden, aber aus meiner persönlichen Erfahrung im realen Leben gibt es solche...

    LG St.

  • Hallo Tippi,

    nur, weil Du vielleicht mal schlechte Laune hast und diese nicht mit Alkohol betäubst oder ändern kannst, bedeutet das nicht, dass es Dein eigentliches Ich ist, was jetzt für immer bleibt.

    Du machst eine große Veränderung durch. Dein Kopf ist jetzt klar. Da macht man sich schon mal über Vieles Gedanken, was einen auch mal runterziehen kann.

    Du bist auf einem guten Weg und kannst stolz auf Dich sein :)

    LG Cadda

  • Hallo Tippi,

    natürlich ist nicht alles toll, nur weil man nicht mehr trinkt. Aber nüchtern kannst du auch diese Gefühle zulassen. Du musst sie nicht betäuben. Du kannst sie wahrnehmen und anders damit umgehen.

    Dein neues Ich: das darf wachsen, sich entwickeln und kann sich verändern.

    Kannst du für dich sagen, was dich unzufrieden macht? Vielleicht lässt sich da Abhilfe schaffen.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Tippi,

    die erste Zeit ohne den betäubenden Alkohol ist die schwerste. Doch Du hast den Anfang geschafft!

    Nun kommen die normalen Empfindungen wieder durch, und die Betäubung des "Nervengifts" lässt nach.

    Bald steht ja die Therapie an, wenn ich das richtig verstanden habe. Da wirst Du bestimmt weitere Unterstützung

    bekommen.

    Aber nun sei erstmal gut zu Dir, gönne Dir mal etwas Schönes. Einen tollen Cappuchino, vielleicht auch etwas

    Süsses, einen Spaziergang durch die Natur. All das, was Dir hilft Dich abzulenken.

    Bleib dran, es wird leichter! Ganz bestimmt!!!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Tippi,

    die erste Zeit ohne den betäubenden Alkohol ist die schwerste.

    Für mich war die erste Zeit die einfachste, da war alles wieder neu, es war noch Euphorie da, jeder Tag ohne Alkohol ein neues Erlebnis ... Schwierig wurde es, als sich der trockene Alltag einstellte, als Gedanken an nie wieder Alkohol kamen, als alles auf einmal normal war. Ich wollte nie eine Selbsthilfe Gruppe, in der Zeit bin ich losgerannt und habe eine gesucht, eine in der ich Reaktionen und Gesichter sehe wenn ich über meinen trockenen Alltag erzähle, das hat mir unheimlich geholfen.

  • Nein, einen Chat gibt es derzeit nicht.

    Zu den Feiertagen ist geplant, temporär einen einzurichten, wobei da die Intension ist, den Forumsteilnehmern eine Möglichkeit zu bieten,

    sich trocken auszutauschen & so einen möglichen Rückfall zu vermeiden.

    Persönliche Nachrichten sind generell möglich, an uns Mod. oder den Admin immer, des Weiteren für alle im geschützten Bereich.

    Wir möchten nicht, dass sich die PN-Funktion zu einer Art Co-Forum entwickelt. Deshalb sind die Möglichkeiten beschränkt.

    Der eigentliche Austausch findet hier im Forum statt.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo zusammen,

    Ich rühre weiterhin keinen Tropfen an und bin froh, dass es so ist. Ich esse dafür unglaublich viel und habe stark zugenommen - bitte nicht falsch verstehen - ich weiß, dass das eigentlich völlig irrelevant ist, aber das Gewicht hat bei mir immer eine große Rolle gespielt und ist ein Grund meiner fehlenden Selbstakzeptanz. Habt ihr Ratschläge, wie ich das in den Griff bekomme? Muss ich mir schon um eine Suchtverlagerung Gedanken machen?

    Danke!

    Liebe Grüße

  • Hallo Tippi!

    Am Anfang hatte ich auch vermehrt Hunger und Heisshunger auf Süssigkeiten. Doch das lässt nach.

    Mir war meine Trockenheit eindeutig wichtiger, als mein Gewicht. Frau muss Prioritäten setzen, sage ich immer. ;)

    Du kannst auch versuchen mehr Obst und Gemüse zu essen, und viel Tee (mit Süßstoff, wenn Du magst) zu trinken.

    Es normalisiert sich wieder. Lieber ein paar Kilo mehr, aber dafür gesund und trocken!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Tippi,

    ich freue mich sehr, dass Du auf dem Weg bleibst :)

    Magst Du spazieren gehen? Ich hatte am Anfang auch so viele Momente, in denen ich plötzlich nichts mit mir anzufangen wusste, weil ich ansonsten gesessen- und getrunken hätte. Ich bin sehr schnell damit angefangen, spazieren zu gehen. Und wenn’s nur ne kleine Runde ist. Manchmal bin ich mehrmals am Tag einfach nur für 20

    Minuten losgegangen. Mir hat das geholfen, mich besser zu fühlen und kcal nebenbei auch zu verbrauchen.

    Allerdings habe ich auch mit dem Naschen sehr zu tun und bei mir empfinde ich es als Suchtverlagerung. Aber die Bewegung gleicht das zumindest wieder aus :S

  • Hallo Tippi,

    ich habe in der ersten Zeit viel Eis gegessen und viel mehr genascht. Die angefutterten Kilos bin ich auch noch nicht ganz los. Das ist zwar besser als Saufen, aber nervt trotzdem. Da hilft wohl nur Sport und Bewegung, weniger Essen und weniger Süßes. Also kein Geheimrezept.

    Dennoch sind mir meine runderen Hüften lieber als das Elend mit dem Alkohol.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • hallo tippi,

    ich kann dich super verstehen. Ich bin momentan in einer Klinik für emotionsregulation weil ich mit den Emotionen die plötzlich kamen als ich sie nicht mehr mit dem teufelszeug betäubt habe nicht zurecht kam und mich selbst einfach nicht verstehen und nicht leiden konnte und sehr deppressiv wurde . wie ein Teenager in der puppertät der seinen Körper gerade kennenlernt und entdeckt.

    Ich bin seit 4 Wochen da und muss sagen das es wirklich gut tut , auch wenn es sehr hart ist teilweise wenn man Sachen über sich erfährt und die hochkommen , die längst weg waren. Aber genau dafür um damit umgehen zu können bekommt man Werkzeug in die hand um draussen gut zurecht zu kommen.

    Beschäftige dich mal mit DBT das ist es was sie dort machen , darüber gibt es auch viel Lesestoff im Netz vielleicht hilft es dir auch 🙏🙏🙏💗

  • Geht mir auch so, Tippi. Ich esse auch sowas von gern und das wird auch so bleiben. Da mache ich lieber noch ein bisschen Sport mehr, bevor ich aufs leckere Essen verzichte :P

    Wie geht es Dir ansonsten?

    LG Cadda

  • Über allen Baustellen steht immer die Trockenheit. Das ist Priorität Nummer 1. Nur so lassen sich alle anderen Baustellen beseitigen. Daran solltest Du immer denken :)

    Vielleicht kannst Du Dich sortieren, was die anderen Baustellen angeht. Wenn Du Fragen hast, schieße los!

    LG Cadda

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