Hallo, hier ist Fee

  • Hallo Fee,

    Ich möchte ihn wohl unterstützen und ihm eine Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft geben.

    Aber, er muss es tatsächlich jetzt erstmal beweisen, dass er trocken wird und vorallem auch bleibt.

    Ich denke, dass das auch wichtig ist für ihn, eine Perspektive zu haben.

    Aber eben auf Abstand.

    Im Grunde helfe ich ihm so.

    auch ich möchte dir dazu ein paar Gedanken da lassen:

    Du denkst für ihn mit, was IHM helfen könnte.

    Das ist grundsätzlich erstmal ein feiner Zug von dir, auch an ihn zu denken und was ihm helfen könnte, doch jetzt kommt ein großes ABER:

    In erster Linie bist du für deine Kinder und für dich verantwortlich und diese Verantwortung lässt herzlich wenig Raum für etwas anderes.

    Du selbst hast Schaden aus dieser Beziehung davon getragen und es wird Zeit brauchen, bis du das für dich aufgearbeitet hast und bewältigt hast.

    Dein Siebenjähriger hat ganz gewiss auch Schaden davongetragen, Verletzungen, die er oder du jetzt vielleicht noch nicht einmal bemerkt. - Ich schreibe dir das, weil das Ausmaß meiner Verletzungen erst im Erwachsenenalter als Erwachsenes Kind aus Alkoholikerfamilie (EKA) so richtig deutlich geworden ist. -

    Ich will dir keine Angst machen, aber ich empfehle dir, wenn du mal wieder etwas Luft hast und den Kopf freier, dich mal mit dem EKA-Thema zu beschäftigen.

    Ob dein Mann es schafft, dauerhaft etwas gegen seine Alkoholkrankheit zu tun und den Rest seines Lebens trocken zu bleiben, weiß niemand. Es wäre wunderbar, wenn er nun doch noch die Kurve kriegt. Leicht ist der Weg nicht unbedingt, das kannst du in vielen Erfahrungsberichten hier nachlesen, aber erfolgreich kann er sein, wenn er sich darauf einlässt und an sich arbeitet. Die Verantwortung dafür liegt jedenfalls ganz allein bei ihm.

    Es ist ein freundlicher Zug von dir, für deinen Mann mitzudenken, was ihm helfen könnte, ABER

    zuerst bist du für deine Kinder verantwortlich und dann kommst auch noch du.

    Da dürfte erstmal kein Raum mehr für ihn sein, weil du mit dem anderen vollauf beschäftigt bist.

    Was auch immer später kommt, wird sich erweisen.

    Herzliche Grüße

    AufderSuche

    Einmal editiert, zuletzt von AufderSuche (8. November 2021 um 10:32)

  • Hallo Fee...

    nun habe ich mir auch mal deine Geschichte durchgelesen und bin total erschrocken über viele Situationen...

    Und kriege schon fast wieder ein schlechtes Gewissen, weil es im Gegensatz zu euch bei uns echt harmlos ist!

    Was trinkt er denn?

    Arbeitet er? Das hab ich jetzt nirgends raußgelesen.

    Ich finde es super, dass du das nun durchziehst. Das mit dem selbst absichern kenne ich zu gut! Ich hab auch am Samstag meinen Mietvertag unterschrieben damit ich nicht wieder einen Rückzieher machen kann..

  • Hallo Fee,

    ich habe gesehen, dass Du in einem anderen Thema geschrieben hast...

    Heute ist ja der Tag der Schlüsselübergabe! Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit und

    bleibe weiter so entschlossen!

    LG Elly

    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Lea,

    Hallo alle zusammen,

    mir geht es sehr gut.

    Ich bin im Umzugsstreß. Das ist zwar anstrengend ohne Ende, macht aber auch sehr viel Spaß.

    Ich merke, wie ich langsam zu mir selbst finde. Dadurch fällt es mir aber auf, wie sehr ich mich verloren hatte in den letzten Jahren.

    Ich fühle mich frei. Das ist herrlich. Mein Mann schmollt und ist beleidigt. Das ist mir aber egal. Leider habe ich nicht so viel Zeit momentan zu schreiben, weil ich jede Minute am packen bin und Sachen in die Wohnung fahre. Erstaunlich ist, daß er jetzt seit 3 Wochen keinen Alkohol trinkt. Ich lasse euch ganz liebe Grüße da.

    Hanseat, übrigens die Knoblauchpresse nehme ich nicht mit. Falls ich eine brauche, melde ich mich. :lol:

    LG an euch alle

  • Liebe Fee, das freut mich alles sehr :lol: Du musst ja gar nicht oft Zeit finden zum Schreiben, ich dachte einfach nur ich „guck“ mal nach dir.

    Weiterhin viel Erfolg, es liest sich so positiv euphorisch bei dir, das finde ich klasse!

    Lg, Lea

  • Ich hätte nie gedacht, daß es mir so einfach fällt zu gehen.

    Jahrelang habe ich geweint und gehofft, dass er aufhört zu trinken. Bin aus dieser Beziehung nicht rausgekommen.

    Jetzt im Nachhinein merke ich, was diese Co-Abhängigkeit überhaupt bedeutet und mit uns macht. Wir sind tatsächlich ABHÄNGIG und unser "Stoff " ist der Süchtige. Zumindest fühlt es sich bei mir so an. Ich wusste, dass es nicht gut ist mit ihm zu leben, bin aber geblieben.

    Meine Schnellaktion mit Wohnung war genau das Richtige. Sonst wäre ich wieder weich geworden und geblieben. Auch das Forum hat mir so sehr geholfen. Ihr habt mich gestützt, wenn ich schwach war. Eure Bestätigung, dass ich das richtige tue, war so wichtig in dem Ganzen für mich. Wenn ich könnte, würde ich jeder Frau, die mit einem Alkoholiker zusammen ist sagen " hau bloß ab" Der Alkoholiker muss mit seiner Sucht alleine sein, damit er sich entscheiden kann, was ihm wichtig ist. Alkohol oder Leben. Solange wir bei ihnen bleiben, unterstützen wir ihre Sucht. Wir machen es ihnen leicht und sie brauchen sich nicht zu entscheiden. Ist ja BEIDES vorhanden. Der Alkohol und der Partner.

    Mein Mann hat jetzt 3 Wochen lang einen kalten Entzug gemacht.

    Ich glaube, dass bei ihm langsam die Angst kommt, dass er alleine untergeht, wenn er weiter trinkt. Und ich hoffe für ihn, dass er es schafft. Jetzt, jetzt kümmere ich mich erstmal um meine Kinder und um mich selbst.

  • Ich wünschte so sehr ich könnte da genauso denken wie du!

    Ich war so fest entschlossen, dass es mir gut geht, wenn ich gehe, dass ich einfach sagen kann wenn du dein leben so leben möchtest dann mach das.

    und jetzt geht es mir schlecht, ich weine fast ununterbrochen, auch in der arbeit muss ich mich zusammenreißen. Ich habe keinen Elan, keine Motivation für irgendetwas. Ich halte ständig an den guten zeiten fest, muss ständig denken wieviel wir miteinander lachen konnten, ich mochte sein lachen, auch äußerlich war er schon immer mein traumtyp..

    8 Jahre kämpfen und ich bin nicht gut genug? Ich bin gerade ziemlich am Ende..

  • Liebe Fabienne,

    ich nehm Dich mal in den Arm, drück Dich ganz fest und dann setzen wir uns beide an den Strand, die Füße im warmen Sand und schauen auf's Meer. Es ist so beschi**en was der Alkohol auch mit uns macht, die wir ihn gar nicht trinken. Für einen Säufer wirst Du nie gut genug sein, weil es ihm so richtig in den Kram passt, wenn Du am Boden bist und alle Schuld auf dich nimmst, dann kann er in Ruhe weiter saufen. Es hat lange gedauert, bis ich das bis ich das durchschaut hatte. Ich dachte, so kann doch keiner ticken, aber die Sucht hat so viele Gesichter. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es mit der Zeit besser wird. Je mehr ich mich von ihm distanziert habe und den Fokus auf mich gerichtet habe, wurde es Schritt für Schritt erträglicher. Ich konnte meine Sorgen hier schreiben und habe ganz viele Bücher zu dem Thema verschlungen, habe eine Therapie für mich angefangen, alte Hobbies ausgegraben und mich mit Freundinnen getroffen. Mit der Zeit ging es mir immer besser. Das sind die Dinge, die mir geholfen haben, vielleicht ist ja was für dich dabei.

    herzliche Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebe Fabienne,

    manchmal dauert es eine Weile. Manchmal wechseln sich Traurigkeit durch den Liebeskummer und Freude durch die Freiheit auch ab. So war es bei mir.

    Ich bin heute glücklich, mit meinen Kindern allein zu leben und habe kein Liebeskummer mehr. Aber vor einigen Tagen kam er mir im Auto entgegen und ich musste sofort heulen und hatte Herzschmerz. Eine gewisse Traurigkeit ist geblieben, weil ich ihn gern (nüchtern) behalten hätte.

    Aber das ist nur noch ein kleiner Funken. Ich bin glücklich ohne ihn. Liebeskummer vergeht!!!

    LG Cadda

  • Liebe Fabienne,

    manchmal dauert es eine Weile. Manchmal wechseln sich Traurigkeit durch den Liebeskummer und Freude durch die Freiheit auch ab. So war es bei mir.

    Ich bin heute glücklich, mit meinen Kindern allein zu leben und habe kein Liebeskummer mehr. Aber vor einigen Tagen kam er mir im Auto entgegen und ich musste sofort heulen und hatte Herzschmerz. Eine gewisse Traurigkeit ist geblieben, weil ich ihn gern (nüchtern) behalten hätte.

    Aber das ist nur noch ein kleiner Funken. Ich bin glücklich ohne ihn. Liebeskummer vergeht!!!

    LG Cadda

    Genau davor habe ich Angst.

    Wenn er die kleine abholt, und ich ihn sehen muss....dass es mir das herz zerreist..nüchtern ist er der, den ich eigentlich immer noch will...

    Ich habe so eine riesengroße Angst davor..

    Er kann ja ohne....aber leider nicht Wochenende...und das ist das entscheidende... warum kann er es nicht mir zuliebe??

  • 8 Jahre kämpfen und ich bin nicht gut genug? Ich bin gerade ziemlich am Ende..

    Hallo Fabienne,

    das ist ja auch höchst traurig, was du da erleben musst.....

    Doch, du bist gut genug, vielleicht sogar mehr als das, nur bringt es diese Krankheit „Alkoholismus“ mit sich, dass das nicht mehr wahrgenommen wird, und dein Mann hat statt deiner den Alkoholkonsum und das ständige Zusammensein mit seinen Eltern gewählt. Verstehen kann man das von außen kaum.

    Wie sich das mit dem Alkohol verhält, hab ich selbst von Innen kennengelernt. Und, obwohl ich ein sehr reflektierter Mensch bin, hab ich lange Zeit überhaupt nicht bemerkt, wie sehr ich mich selbst da täusche. Ich? - Ich war doch nicht abhängig! Ich hab ab und zu meinen Wein oder Sekt genossen. Wo war denn dabei das Problem, ich hab doch problemlos zwischendurch nicht getrunken und andere konsumieren doch auch? Mein Mann war der, der das nicht verstand, der eben keine Ahnung hatte, der mir mit seinem Gemecker und seinen Bedenken das Leben schwer machte! - Wie sehr ich selbst sozusagen auf dem Holzweg war und mich selbst getäuscht hatte, ging mir erst auf, als mir mein Konsum doch unheimlich wurde und ich mich dem Thema ernsthaft stellte.

    Dein Mann und deine Schwiegerfamilie nehmen nicht wahr, dass das, was sie da tun, ziemlich problematisch ist.

    Du bist gewiss gut genug und mehr, nur deinem Mann und seinen Eltern scheint das zu entgehen.

    Wir erkämpfen uns etwas, weil wir davon überzeugt sind, dass sich die Mühe, der Aufwand, die Energie, die Investition schließlich auszahlt. Wenn es anders wäre, würden wir gar nicht erst investieren.

    Zu erkennen, dass die ganze Energie, die man in etwas gesteckt hat, nicht zum Erfolg führt, tut sehr weh.

    Die Frage stellt sich dann aber, ob man weiter investiert, oder ob man sich verabschiedet.

    Deine Wahl hast du getroffen. Und andere hier bestätigen dir, dass es eine gute Wahl ist. Dass dir dein Herz dabei unendlich weh tut, ist verständlich, leider gehört es dazu.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

  • Sorry, Fee,

    bemerke jetzt erst, dass ich Fabienne in deinem Faden geantwortet habe.... Eigentlich gehört mein Beitrag in Fabiennes Faden...


    Für dich freue ich mich, wie‘s gerade bei dir läuft. Das hört sich gut an!


    Liebe Grüße

    AufderSuche

  • Ja Fabienne, die Situation ist natürlich anders. Ich sehe meinen Ex-Partner, der trinkt, ja sonst nicht mehr. Da ist es klar, dass mich so eine Begegnung kurz aus der Bahn wirft. Klar vielleicht nicht, aber vielleicht nachvollziehbar.

    Nach der Trennung von meinem Ex-Mann damals, der Vater meiner beiden Kinder (trinkt nicht), war es auch so, dass ich ihn immer gesehen habe. Ich war diejenige, die gegangen ist, aber es war auch eine Vernunftentscheidung. Ja, ich gebe zu, das ist dann nochmal wieder anders, man wird oft an das Gute erinnert. Aber auch an das Schlechte :roll: :S

    Ich habe irgendwann für mich akzeptiert, dass ich ihn auch ohne eine Beziehung lieb haben kann. Dass wir trotzdem eine Familie sind. Dass wir trotzdem Eltern sind, auch ohne zusammen zu leben. Das Gefühl für ihn nimmt Dir ja keiner weg. Es ist anders, aber Du wirst immer mit ihm verbunden sein, komme was wolle. Selbst wenn neue Partner kommen, er wird immer ein Teil der Familie sein, das wird Dir niemals genommen werden. Du vereinfachst Dir aber Deinen Alltag durch die Trennung.

    Vielleicht hilft Dir diese Sichtweise?

    LG Cadda

  • Hallo Lea

    Hallo alle zusammen

    Danke für deine Nachfrage,

    mir geht es super. Heute ist die erste Nacht in unserer Wohnung. Ich fühle mich puddel-wohl und merke, dass ich wieder anfange unbeschwert und glücklich zu sein. Habe mich emotional sehr von meinem Mann distanziert, obwohl er seit 4 Wochen nichts trinkt. Das spielt irgendwie keine Rolle mehr für mich. Ich habe unsere Wohnung eingerichtet und genieße ab heute meine Freiheit und vorallem die Ruhe.

    Es geht mir einfach nur gut. Ich bin glücklich.

    LG an alle

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