Welsh-Dragon Möchte mich gerne vorstellen

  • Ich bin kein großer Redenschreiber,

    ich bin 58 Jahre alt und…. ich schreie es in die Welt hinaus…..ALKOHOLIKER !!!

    Wie lange habe ich gebraucht um mir das einzugestehen.

    Die üblichen Floskeln. Ich trinke doch nicht täglich. Habe auch kein Problem mal 2 oder 3 Wochen nichts zu trinken.

    Aber dann…..

    Besaufe ich mich bis nichts mehr geht 🙈🙈🙈🙈

    Black out, keine Erinnerung mehr, Übelkeit und vor allen Dingen Scham.

    Ich trinke selten alleine, meisst in irgendwelchen zwielichtigen Kneipen mit gleichgesinnten.

    Wenn ich dabei bin, bin ich der Besoffenste.

    Ich bestelle mir schon ein Bier, wenn das letzte noch halbvoll ist…..

    Dann wieder Schamgefühl, zurück ziehen, kein Alkohol.

    Das immer wiederkehrende Muster.

    Nach einem Absturz, diesmal mit Konsequenzen.

    Führerscheinentzug.

    Nach zwei Wochen Depressionen und Selbstvorwürfen, habe ich mich in einer Entzugsklinik angemeldet.

    4 Wochen mit viel Einzel und Gruppentherapie und sonstigen Angeboten.

    Sauuuuteuer.

    Doch das ist meine letzte Chance und ich sollte mir das Wert sein.

    Es hat mir sehr gut getan und war den Preis für mich Wert.

    Seit Ende August wieder zu Hause.

    Ich bin jetzt 125 Tage trocken.

    Es gibt zwar keinen Suchtdruck oder ähnliches aber ich muss mein Leben neu Sortieren.

    Neue Freunde, neue Hobbys etc.

    Es geht mir gut und Ich merke, wie ich immer mehr Energie bekomme und ich kann Träumen 😴☺️und gut Schlafen 🛌

    So das mal als Einstieg

    Grüße

  • Hallo Welsh-Dragon,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Deine Vorstellung ist völlig in Ordnung so, nicht zu viel und nicht zu wenig.

    Da hast du ja schon einiges angepackt. :thumbup:

    Glückwunsch zu 125 Tagen trocken!

    Zitat

    Es gibt zwar keinen Suchtdruck oder ähnliches aber ich muss mein Leben neu Sortieren.

    Neue Freunde, neue Hobbys etc.

    Genau für sowas kann man sich hier im Forum mit den anderen Alkoholikern austauschen.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Welsh-Dragon

    willkommen hier im Forum. Deine Vorstellung kommt in die Schublade" Klassiker". Den Weg in die Sucht ist erschreckend ähnlich.

    125 Tage ist ja ein guter Anfang.

    Für einen Freischaltung für den offenen Bereich und weiteren Austausch kannst du dich hier kurz bewerben. Ich schalte dich dann frei und verschiebe deine Vorstellung in den richtigen Bereich.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut 10. November 2021 um 09:34

    Hat den Titel des Themas von „Hallo zusammen. Möchte mich gerne vorstellen“ zu „Welsh-Dragon Möchte mich gerne vorstellen“ geändert.
  • Hallo Welsh-Dragon,

    willkommen hier bei uns. Klasse, dass du gleich Nägel mit Köpfen gemacht hast und dir eine Therapiemöglichkeit gesucht hast. Mir hat meine sehr geholfen zu verstehen und zu lernen.

    Fällt dir die Umsetzung im Alltag schwer oder kommst du da ganz gut voran (Hobbys, Freundeskreis)?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Welsh-Dragon,

    schön, daß du hier bist! Bin dein Jahrgang und auch trocken. 125 Tage Leben ohne Alkohol. Wow.. Ich kann nachfühlen, was das für dich bedeutet und gratuliere dir ganz herzlich!

    Es scheint so, daß du gerade alles richtig machst, um trocken zu bleiben. Eine richtige Entscheidung war, dich hier anzumelden!

    Lieben Gruß, Peter

  • Hallo Welsh-Dragon,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Glückwunsch zu den 125 Tagen, das ist doch was.

    Zitat

    Habe auch kein Problem mal 2 oder 3 Wochen nichts zu trinken.

    Aber dann…..

    Besaufe ich mich bis nichts mehr geht

    Genau wie bei mir ...

    Grüße,

    H.

  • Hi und herzlich Willkommen,

    ich kann Dir die Hand reichen, da mein Trinkverhalten exakt Deinem entspricht. Erschreckend aber auch tröstend zugleich, das man nicht allein ist. Du hast einen sehr guten Weg eingeschlagen, und 125 Tage sind eine tolle Leistung.

    Ich wünsche Dir alle Gute !

    Gruss

  • Hallo und willkommen!

    Das Forum hier ist ein prima Ratgeber und eine wirkliche 24/365 SHG. Es ist ein wahrer Quell an guten Ideen, die sich auch wirklich umsetzen lassen.

    Ich bin jetzt mehr als 6 1/2 Jahre clean und hier nach Wechsel des Verantwortlichen vor ein paar Monaten, wieder häufiger präsent.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo Welch-Dragon,

    magst du erzählen, was du in deinem Leben neu ordnest?

    Du schreibst von Freunden, Hobbys und so weiter. Das Thema ist für eine stabile Trockenheit nämlich ganz schön wichtig!

    Erzähl´doch mal!


    Neugierig: Peter

  • Hallo 🙋‍♂️

    kurzes Update von meinem Tun.

    Ich habe ein ebike, schon seit ein paar Jahren, welches ich im Sommer benutzt habe.

    Jetzt benutze ich es täglich.

    Natürlich auch, weil ich keinen Führerschein mehr habe. Doch ich versuche richtig Kilometer damit zu machen. Auch jetzt im Winter 🥶.

    Damit ich auch körperlich richtig auf Vordermann komme.

    Viele sagen das ich abgenommen habe und auch so besser aussehen würde ☺️.

    Wenn ich das in aller Bescheidenheit sagen darf.

    Ich habe mir einen Thermomix gegönnt, damit ich mich auch als Single gesund ernähren kann.

    Trotz meiner bescheidenen Kochkünste.

    Ende des Monats gehe ich für 14 Tage nach Ägypten, um mir die Sonne 🌞 auf den käsigen Bauch scheinen zu lassen.

    Meine Wohnung sieht wesentlich aufgeräumter aus und ich mache mir Gedanken, wie ich sie verschönern kann.

    Was ich nicht geschafft habe:

    mich von der Stammkneipe und den Kumpels zu trennen. Ich trinke Tee 🫖 oder Johannesbeerschorle …. ist wohl nicht gut.

    In der Klinik nannten die das einen trockenen Rückfall.

    Ich weiß einfach nicht, wo ich auf die schnelle neue Leute hernehmen soll 🤫

    Bin jetzt zwar spätestens um 20.00 Uhr zu Hause, weil länger habe ich auch keine Lust.

    Der Therapeut hat gemeint ich sollte mir einen Hund 🐕 anschaffen und in den Hundeverein eintreten.

    Meine Wohnung ist dafür aber nicht geeignet.

    Deshalb schaue ich mich auch nach einer neuen um.

    Sorry 🙈 viel Geschreibsel.

    Suchtdruck habe ich nicht, dass ist das schöne.

    Bin in einer WhatsApp Gruppe aus der Klinik fleißig am Schreiben ✍️.

    Tag des neuen Lebens 128

    Grüße 🖖

  • Hallo Welch. Dragon

    anhand deiner Zitate mal die größten Rückfall-Gefahren im ersten Jahr. Du hast sie schön aufgelistet :wink:

    Ende des Monats gehe ich für 14 Tage nach Ägypten, um mir die Sonne 🌞

    Was hast du denn immer im Urlaube vorher gemacht? Kein Alkohol gesoffen? Wir raten im ersten Jahr erstmal darauf zu verzichten. Dein Hirn ist jahrelang auf Sucht programmiert und das lässt sich nicht so schnell auf Nüchtern umprogrammieren.

    mich von der Stammkneipe und den Kumpels zu trennen.

    Das ist nicht so prall.

    Ein alkoholfreies Umfeld ist das A und O in der Trockenheit. Das sollte ein No-Go sein. Ein alkoholfreies Umfeld ist ein wichtiger Baustein. Nicht nur zu Hause alles wegräumen (Utensilien) was du mit Saufen in Verbindung bringst.

    Die Bude alkoholfrei machen, sondern auch den Umgang mit den Saufkumpanen, die dich eh "wahrscheinlich" fallen lassen, weil du von Bord gesprungen bist.

    Schaue dir mal den Artikel an, der, die ein nüchternes Leben ermöglicht.

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Ich weiß einfach nicht, wo ich auf die schnelle neue Leute hernehmen soll

    Wenn du dich im nassen Umfeld weiterhin aufhältst wird das schwierig. E -Bike ist klasse. Eventuelle eine Radgemeinschaft? Für Fitness auch Studios oder andere Freizeitmöglichkeiten. Es steht nicht über all der Alkohol im Vordergrund. Glaube mir mal ;)

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Also das mit den Kumpels... das würd' ich sein lassen. Sie werdens verstehen, und die wirklichen Kumpels werden mit Dir ausserhalb der Stammkneipe verkehren.

    Meine persönlichen Erfahrungen mit der Stammkneipe:

    a) Ich sitz dort, seh die anderen Alkohol trinken, und ich bin da aussen vor: zuwenig Zugehörigkeitsgefühl. Es ist nicht mehr dasselbe.

    b) Mir fällt auf, wie hohl die meisten Gespräche sind.

    c) Mir ist langweilig. Da muss was her. Entweder wieder Alkohol, oder ich muss gehen.

    d) Je länger der Abend voranschreitet, desto mehr gehöre ich nicht dazu, und erwische mich dabei, wie ich mich gedanklich "auf meine Insel" verziehe.

    Sprich:

    Ohne Alkohol ist der Stammtisch das, was er immer war: Eine Ansammlung von Alkoholikern, die zwar nett sind, sich jedoch Tag für Tag auf einem Abstellplatz befinden, den sie - dank des Alkohols - zum Garten Eden glorifizieren. Sie bleiben stehen im Leben, zumeist frei von (weiter-)Entwicklung.

    Experiment:

    Geh dorthin, mach mal die Ansage, dass Du für ne Weile nicht kommen wirst. Sie werden das bedauern. Du wirst ihnen sagen, dass - wer dennoch Kontakt wünscht - Dich kontaktieren kann, jedoch ist Kneipe-Sitzen in jeglicher Form (derzeit) die falsche "Aktivität", ihr würdet dann etwas anderes machen. Und wenns nur n Spaziergang ist. Du wirst sehen: Die wenigsten Deiner Kumpels werden sich melden. Nicht, weil sie Dich nicht mögen oder so. Sondern weil sie den Alkohol lieber haben als Dich. Diejenigen, die mit Dir Freizeit verbringen wollen, ohne Alkoholkonsum, welche mit Dir solidarisieren, in dieser heiklen Anfangsphase, DAS sind dann potentielle ECHTE Freunde.

    Eine Anekdote:

    "Zwei Polizisten patrouillieren des Nachts. Sie sehen einen Mann, der unter einer Laterne etwas zu suchen scheint. 'Haben Sie etwas verloren?' - 'ja, meine Autoschlüssel sind mir runtergefallen' - 'Aber Ihr Auto steht dort drüben, 10 Meter weiter' - 'ja, ich weiss, aber dort sehe ich ja nichts'.... "

    Darum:

    Du kannst nur neue, Deinem neuen Leben entsprechende, Kontakte finden, wenn Du Dich dorthin begibst, wo sich diese befinden.

  • Ägypten alleine, wo niemand Dich und Dein Problem kennt, ohne jede soziale Kontrolle, womöglich noch All-inclusive? Davon würde ich abraten. Ich wollte eigentlich schon lange mal für ein Wochenende nach Stockholm hoppen, verkneife mir das aber noch für dieses Jahr.

    Zu der Stammkneipe haben andere ja schon genug geschrieben.

    Natürlich müssen wir uns irgendwann wieder ins Leben integrieren, aber erstens muß das nicht alles von heute auf morgen passieren, und zweitens wird das neue Leben hoffentlich nicht wieder wie das alte.

  • Hallo,

    weder noch. Beides finde ich ganz schön riskant, Welsh-Dragon.

    Ich kann dein Bedürfnis nach Normalität verstehen. Auch ich bin anfänglich in meine früher Stammkneipe rein. Aber was soll ich mit meinem Kaffee und meinem Wasser und nüchtern im Kopf bei meinen Trinkfreunden, die sich stetig und sicher wegballern? Für mich hat das sehr schnell keinen Sinn gemacht. Erst als ich diesem Wunsch nicht mehr nachgegeben habe, lernte ich andere Menschen kennen.

    Urlaub? Das würde ich mir aber sehr gut überlegen.

    Viele Grüße, Peter

  • Hm 🤔

    also ich gehe vielleicht ein zweimal die Woche und bin meist um 17.00 Uhr zu Hause 🏠.

    Das es nicht gut ist, weiß ich.

    Ich brauche soziale Kontakte.

    Ich kann nicht alleine in der Wohnung sitzen.

    Offensiv habe ich erzählt, dass ich in der Klinik war und Abstinent leben möchte.

    Von den allermeisten bekomme ich Zuspruch.

    Bis die Betrunken sind bin ich zu Hause.

    Wenn ich den Funken Gefahr sähe….

    die Abstinenz geht mir über alles.

    Nicht optimal und ich bin parallel auf der Suche nach Alternativen.

    Habe schon einige neue Bekanntschaften außerhalb geknüpft.

    Das muss halt auch wachsen.

    Die Fahrradfahrer sind Weicheier und haben die 🚲 Bikes schon geputzt und für die neue Saison eingemottet.

    Alles nicht so einfach, ich bin halt ein sozialer Mensch, der Kontakte braucht.

    Samstag bin ich zu einem Schlachtfest eingeladen, wahrscheinlich sollte ich dort auch nicht hingehen ?

    Das sind aber Freunde und ich habe Ihnen gesagt, dass ich ein Problem mit Alkohol 🍺 habe und nicht sie, deshalb können Sie gerne trinken.

    Wenn es mir zuviel wird gehe ich halt.

    Das mit dem Urlaub 🧳 kam mir gar nicht in den Sinn.

    Worin besteht der Unterschied zwischen Urlaub und zu Hause.

    Der Urlaub ist bezahlt und ich werde da auch hingehen.

    Das würde ich nicht machen, wenn ich mir das nicht zutrauen würde.

    Es soll ein Sporturlaub werden.

    Das erste Bier oder das erste Glas Wein oder auch nur einen Sekt, würde mich so sehr zurück werfen.

    Hier oder dort.

    Danke für Eure Ratschläge

    Grüße

  • Hallo Welsh-Dragon,

    erstmal Glückwunsch zu 128 Tagen. Weiter so!

    Der Besuch der Kneipe war ganz schön riskant. Das hätte auch schief gehen können. Ich kann verstehen, dass man sein soziales Umfeld nicht aufgeben will, aber gerade in der ersten Zeit musst du auf dich achten, auch wenn man erstmal alleine ist. Vielleicht eine Gelegenheit, neue Hobbys auszuprobieren. Auch da kann man neue Leute kennenlernen.

    Ich weiß nicht, ob man sich gleich einen Hund anschaffen sollte, aber du könntest im Tierheim nachfragen. Dort werden oft Leute gesucht, die mit den Hunden Gassi gehen und spielen. Vielleicht wäre das eine Zwischenlösung?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Gehst du zu einer SHG bei dir vor Ort? Wenn ja: vielleicht ergeben sich dort Kontakte die du intensivieren könntest? Vielleicht magst du ein Ehrenamt annehmen? Einen VHS Kurs besuchen? Kochkurs? Ins Fitnessstudio gehen? Alles nur nicht Kneipe! Du wirst sicher ne Menge nette Leute finden, die nicht um 17:00 Uhr in der Kneipe sitzen 😥

    Drück dir jedenfalls fest die Daumen

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!