Hallo,
Ich habe lange überlegt, ob ich mich hier anmelde, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass es nicht schaden kann, Erfahrungsberichte anderer zu lesen, die in der gleichen Situation sind oder waren.
Ich bin 39 Jahre alt und seit 16 Jahren verheiratet. Wir haben drei gemeinsame Kinder im Alter von 15, 4 und 1,5 Jahren.
Trinken tut mein Mann schon ein paar Jahre. Es ist aber nicht dieses Trinken bis zur Besinnungslosigkeit, aber doch sehr viel für mein Empfinden. Er trinkt auch kein Bier oder so etwas, sondern eher sowas wie Whisky, Bourbon, Korn. Also eher schon das Hochprozentige. In der Regel ist es eine halbe bis dreiviertel Flasche, manchmal auch eine ganze pro Tag bzw. Abend, immer so nebenbei.
Nach den zweiten, dritten Glas merkt man ihm es dann auch an. Er wird zwar nicht aggressiv, aber sein Verhalten irgendwie eklig anderen gegenüber. Überheblich, herablassend, maulig. Und oft schläft er dann vor dem Fernseher ein.
Ich erwische mich oft dabei, wie ich abends oder auch morgens nachschaue, ob und wie viel in der betreffenden Flasche noch drin ist. Die leeren Flaschen nimmt er irgendwann dann mit und entsorgt sie.
Hat er, wegen Schichtdienst, erst später abends Feierabend und die Läden sind noch auf, fährt er oft nur deswegen dort noch hin, um sich eine Flasche zu kaufen. Ich selbst kaufe gar nichts mehr. Nicht weil ich es ihm so gesagt habe, ich mache es einfach nicht mehr.
Ist mal nichts Hochprozentiges im Haus oder die Flasche eben leer, macht er sich auch mal ein Bier auf, sollte welches da sein oder eine Flasche Wein.
Er kann auch ohne. Auf Arbeit zumindest, wenn er Nachtdienste hat und ja dort auch produzieren muss. Er würde sich, derzeit jedenfalls, auch nicht angetrunken ins Auto setzen.
Schon mehrmals hat er gesagt, dass er seinen Konsum einschränken bzw. ganz sein lassen wird. Meist hielt das aber nur ein paar Tage vor und schon stand wieder eine Flasche im Wohnzimmerschrank.
Ich habe nichts dagegen, wenn man MAL ein Gläschen Wein trinkt oder ein Gläschen Hochprozentiges. Aber das jetzt in den letzten Jahren hat echt Überhand genommen und die Art, wie er dann mit mir oder auch den Kindern redet, ist einfach nur widerwärtig.
Ich selbst trinke gar nichts. Schon einige Jahre nicht. Habe darauf noch nie viel gegeben, meist schmeckte es mir auch nicht besonders und mit den Kindern fände ich es auch verantwortungslos. Selbst wenn ich abends mal ein Glas Wein trinken wollen würde ginge es nicht, weil ich immer im Hinterkopf habe, was wäre, wenn mal etwas ist und man zb. mit einem der Kinder ins Krankenhaus oder zum Arzt müsste. Wir wohnen sehr ländlich und haben entsprechende Fahrtwege zu solchen Einrichtungen .
Ich weiß nur nicht, was ich machen soll. Er selbst gesteht es sich nicht ein, ein Problem zu haben, da er ja meint, jederzeit verzichten zu können. Ich könnte ihn auch gar nicht vollendete Tatsachen stellen und zb. sageb er solle ausziehen oder mit den Kindern selber (vorübergehend) gehen. Unser Haus, was wir uns vor fast 10 Jahren gekauft haben ist noch lange nicht abbezahlt und ich verdiene nun auch nicht soviel, um Miete und anteilig Kredit zahlen zu können, noch dazu mit 3 Kindern.
Das das keine Gründe sind mit jemanden zusammen zu bleiben weiß ich. Wäre das Trinken nicht, würde ich mir um so etwas auch gar keine Gedanken machen,da es nüchtern sonst sehr gut läuft.
Ich mache mir eben auch um seine Gesundheit sorgen bei diesem Trinkverhalten bzw. der Menge.
Das ist es erst einmal fürs Erste. Vielen Dank an die, die bis hier gelesen haben.
Nele