Skjaldar - Jetzt soll es endlich werden!

  • So, gerade den Arztbesuch hinter mich gebracht.

    Kurz zusammengefasst:
    - erster Schritt gemacht

    - Drogen/Suchtberatung aufsuchen (Termin ist ja schon gemacht)

    - alle 2 bis 3 Monate den HA bzgl Blutwerte und Gespräche aufsuchen. Blut wurde heute abgenommen. Mein Wert, ich weiß gerade nicht mehr welcher, lag vor ca 2 Jahren bei 63, 40 wäre ein normaler Wert.

    - Stationäre Therapie wurde angesprochen, da sehe ich mich aktuell aber nicht, ich denke ich würde es mit ambulanter Therapie schaffen, aber das wird die Zeit nun zeigen.

    LG :)

  • Hallo Skjaldar,

    du hast ja nichts zu verlieren, wenn du dir die AA-Gruppe einmal anschaust. Es kann ja auch sein, dass dir die Montagsgruppe nicht gefällt, aber dafür in der Donnerstagsgruppe (oder welcher Wochentag auch immer) tolle Leute dabei sind.

    Es gibt ja auch viele andere „Anbieter“. Einfach ausprobieren. Infos erhältst du bei der Suchberatung.

    Und: dieses Forum ist ja auch eine Selbsthilfegruppe!

    Alkoholfreies Bier/Wein/Sekt, würde ich alles weglassen. Die Gefahr ist zu groß, dass sich langsam der Gedanke einschleicht, dass ein Radler/Alster vielleicht ok wäre. Oder die seichte Weinschorle? Dann bist du ruckzuck wieder im alten Trott.

    Oder der Geschmack erinnert dich zu sehr an das eigentliche Getränk.

    Such dir eine schöne, wirklich alkoholfreie Alternative.

    Ich konnte mir erst eine stationäre Therapie auch nicht vorstellen, habe aber wirklich davon profitiert. Ich hatte eine Kombibehandlung. Also „nur“ 8 Wochen stationär und den Rest ambulant. Du kannst es dir ja überlegen.

    Ich finde es übrigens toll, wie du die Sache angehst!

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo!

    Gut gemacht.

    - Stationäre Therapie wurde angesprochen, da sehe ich mich aktuell aber nicht, ich denke ich würde es mit ambulanter Therapie schaffen, aber das wird die Zeit nun zeigen.

    Und genau darüber werden die Suchtberater mit Dir sprechen und dann ausloten, welche Form der Therapie für Dich die besten Möglichkeiten bietet.

    Bei meiner ambulanten Therapie war eine "Vorgruppe" vorgeschaltet. Einmal wöchentlich ging es zur Vorgruppe und 1x zum Therapeuten. Wer in dieser Aufwärmphase, die ca. 8 Wochen dauerte, mehr als 1x rückfällig wurde, war nicht für die anschließende ambulante Therapie geeignet.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Danke für euren Zuspruch, die Bewerbung für den offenen Bereich werde ich machen. Gleich oder morgen;)

    Es hat sich in letzter Zeit in meinem Leben so viel geändert das ich diese typischen Ansätze wie Umfeld ändern, Sauffreundschaften beenden, Hobbies beginnen usw nicht als Ansatz sehe. Aber das müsste mir dann ein Experte sagen. Mitte 2020 bin ich von meiner Ex-Frau ausgezogen, mein Arbeitsbereich hat sich geändert, meine Freunde sehe ich eh nur 1 bis 2 mal im Jahr, es gibt Hobbies die ich ausführe, welche mir Spaß bereiten, Gitarre, Zocken, Wandern/Spazieren.

    Heute hatte ich mich beim Arzt für meinen eigenen Gedanken geschämt, war gleichzeitig auch erschrocken, als mir gesagt wurde das der Wert bei 63 liegt und 40 normal wäre, und ich mir dachte "Och, so schlimm war es ja nicht".

    Ich muss gerade echt lernen, dass Abseits von einem schönen Tag, die Dinge, die vorher mit Alkohol "sehr viel Spaß" gemacht haben, auch ohne Alkohol sehr schön sein können.

  • Hallo Skjaldar,

    willkommen.

    Auch ich fühlte mich nicht so wohl bei den AA, war zwar mehrmals dort, doch konnte ich außer Zeitvertreib, kein Weiterkommen für mich erkennen. Also blieb ich fern, für mich bleibt wichtig, daß ich mich mit dem Thema beschäftige und meine Abstinenz festige.

    Alkoholfreies Bier schmeckte mir schon nicht, als ich noch aktiver Biertrinker war, mir wurde klar, daß ich Bier wegen seiner Wirkung trank.

    Anfangs kostete es mich unheimliche Kraft, die Zeit die ich zuvor mit Trinken verbrachte sinnvoll zu füllen, Hobbies waren da eine gute Idee. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mir die zuvor „liebgewonnene Gewohnheit“ zu trinken abtrainierte und die Gedanken endlich aus dem Kopf waren. Selbst heute noch, nach über einen Jahr, werden sie noch hin und wieder wach. Aber es wird merklich schwächer und das ist toll.

    Nach ca. einem dreiviertel Jahr waren meine Leberwerte auch wieder normal und nicht „nur“ erhöht, wie es mein Hausarzt ausdrückte.

  • Hallo Skjaldar,

    wie gehts dir inzwischen?

    Bist du nüchtern übers Wochenende gekommen?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde66,

    Ja, ich bin nüchtern über das Wochenende gekommen und mir geht es gut.

    Viel zu tun, hatte auch am WE gearbeitet, diese Woche habe ich meinen Sohn bei mir, wir werden das Radfahren üben.

    Der Alkohol fehlt mir nicht, was ich aber merke ist, dass mir Dinge die mit Alkohol viel Spaß gemacht haben doch jetzt recht.."amüsant", aber bei weitem nicht mehr so spaßig sind wie vorher. Ich denke mal da wird mein Hirn noch etwas länger dran arbeiten müssen, mir Dinge wieder genauso Spaßig wie vorher zu verkaufen. ;)

    LG

  • Servus Skjaldar

    Danke für euren Zuspruch, die Bewerbung für den offenen Bereich werde ich machen. Gleich oder morgen;)

    Nicht dazu gekommen? Oder möchtest du dich hier nicht weiter austauschen? ;)

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich mache es gleich, eher weniger dazu gekommen;)

    Das verpasste treffen mit einer Freundin wurde auf das Wochenende verschoben, und ich war eben auch arbeiten. Deswegen war ich hier auch etwas inaktiv. :)

  • Hallo Skjaldar,

    kein Problem, du bist nun freigeschaltet. Ich habe gleichzeitig deinen Thread in den richtigen Bereich verschoben. Ich hoffe, das ist in Ordnung so.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich damals hier angemeldet, als ich, wenn ich mich recht entsinne frisch Abstinent war. Damals mit 36 Jahren, heute mit 38.


    Ich wollte hier mit Euch diskutieren, austauschen, Leidensgenossen und Wegbereiter finden, habe für mich aber gemerkt, das je mehr ich mich tagtäglich mit der Abstinenz, und damit einhergend mit dem Alkohol, der nun fehlte, beschäftigte, desto schwerer fiel es mir.

    2. Januar 22, müsste es gewesen sein, wo mein erster trockener Tag war. Davor trank ich, jeden Abend, meine 2 bis 6 Flaschen Bier, sprich 1 bis 3 Liter. Jeden Abend, immer.

    Ich ging zu spät ins Bett, denn, um 12 Uhr Nachts, nach 5 Flaschen bier, geht doch auch noch eine 6. Dann bin ich eben um 12:30 im Bett, das macht den Braten ja nicht fett. 5 Uhr ging der Wecker, ab zur Arbeit, Pflegefachkraft im Altenheim, ausgezerrt, ausgemergelt, keine Motivation und Antrieb konstruktiv zu arbeiten. Oft habe ich Ecken gesucht, oder die Toilette um mich 10 Minuten auszuruhen. Nach der Arbeit zurück zu meiner Ex-Frau, irgendwie den Alltag bewältigen, was mehr schlecht als recht ging, und weil der Tag so dermaßen beschissen war, freute ich mich dann ab 20 Uhr Abends auf mein wohlverdientes Bier. Und mein wohlverdientes Bier...Biere.... führen dazu, das der nächste Tag wieder richtig beschissen wurde, und ich mich Abends wieder auf mein Bier freute, und so weiter, und so fort. Ein Teufelskreis.

    Da die Beziehung zu meiner Ex Frau nicht mehr gut lief, die Arbeit in der Pflege schwer ist, hatte mein Leben so einige Probleme, und ich konnte erst nach der Trennung von meiner Ex-Frau und etwas Abstand den Entschluss fassen, clean zu werden. In einer Phase, in der ich recht ausgeglichen war.

    Ich hatte nach 2 Jahren Trennung logischerweise meine eigene Wohnung, habe mich eingerichtet, mein Leben lief wieder etwas geordneter.


    Die ersten Tage waren hart, jeden Abend war ich nervös, wollte was trinken, aber habe es nicht getan. Ich habe Abends gerne Youtube geschaut, Gaming, vor allem Pietsmiet, die dafür bekannt sind viel Klamauk zu machen, wo ich, unter Einfluss von Alkohol oft lachend unter dem Tisch lag. Und das wortwörtlich.

    Ohne Alkohol entlockte es mir ein müdes lächeln.


    Ich habe vieles in Frage gestellt. Sind meine Abende mit Alkohol, rückblickend qualitativ besser als ohne? Nein, ich bekomme nichts geschissen! Youtube ist zwar lustiger aber ich bekomme nur die Hälfte mit, will ich etwas zocken, mit anderen, bin ich dafür zu angetrunken/Betrunken.


    Bringt es mir im Leben etwas, dass ich mir jeden Abend die Dröhnung gebe? Nein, absolut nicht. ich spüre einen Druck im Bauch, leichte Fettleber wurde schon diagnostiziert, ich arbeite schlecht, bin Tagsüber Müde, schlafe zu wenig, und vor allem, ich setze absolut keine Ziele, außer mein Bier, jeden Abend. Ich stagniere im Leben seit ich 20 bin.


    Ich habe mir immer wieder vor Augen gehalten, wie sehr ich mich als Kind, unbeeinflusst vom Alkohol, auf Dinge gefreut habe, und ich habe daran geglaubt, das diese Freude wieder kommen kann.

    Und das tat sie auch. Irgendwann, 3 Wochen, 1 Monat, wie auch immer, kam der Spaß ohne Alkohol zurück. Youtube hat wieder Spaß gemacht, Beiträge waren interessant da ich sie nun voll miterlebte, nicht im halbrausch.

    Die morgende danach waren gut, ich ging Abends viel eher ins Bett wenn ich müde war, und langeweile hatte. Dann lag ich halt mal um 20 Uhr im Bett, der nächste Tag hat es mir gedankt:)

    Die Lebensfreude kam wieder, es dauerte vllt 1 bis 2 Monate.


    Inzwischen sind über 2 Jahre um, und ich bin immer noch trocken.

    Mein Verlangen nach Alkohol ist absolut minimal da, es sind eher die Erinnerungen an meine Jugend, wie "schön " es war, mal betrunken in der Disco mit Freunden seine Lieblingsmusik zu hören, weniger der Gedanke an den Alkohol selbst.

    Alkohol ist ein Zellgift, es gibt keine plausiblen Gründe warum man es sich einflösen sollte.

    Wenn Aktivitäten erst mit einem berauschenden Gift schön werden, sind diese Aktivitäten denn dann wirklich toll? Eine Party ist nur mit Alkohol gut? Dann ist es eigentlich keine gute Party.


    Ich habe mich von meinem alten Freundeskreis abgekapselt. Es waren Menschen die ich z.T. kenne seit ich 10 bin, aber im Erwachsenenalter trafen wir uns vllt 3 mal im Jahr, und dann immer nur in einer Disco oder auf einer Party.

    Das ist nicht mehr meine Welt.

    Mir geht es gut, das Verlangen nach Alkohol ist weg, und ich bin mir immer bewusst, dass ein leichtsinniger Umgamg zu alten Mustern mit allzu großer Wahrscheinlichkeit zurückführt.

    Liebe Grüße

    Sebastian

  • hey Sebastian,

    ja, ich finde es auch sehr interessant, wie man trocken auf alles so reagiert , was man nass als total lustig empfunden hat.

    lass dich von deinem trockenen Gedanken einfach leiten, und du wirst dich echt wundern, für was du dich alles interessieren wirst.

    auch die Menschen die dann kommen, ganz anders als die von früher, das ist so interessant.

    Ein richtiges Abendteuer finde ich.

    Koste dein trockenes Leben aus und genieße es.

    Alles Liebe dir <3

    Silly

  • Hallo Sebastian,

    schön zu lesen, dass es Dir so gut geht! Das freut mich sehr!

    Deine Themen habe ich zusammengefasst, damit es übersichtlich bleibt.

    Wenn Du einen anderen Titel für Deinen Thread möchtest, teile dies einem von uns Moderatoren mit.

    Wir kümmern uns dann darum.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Vielen Dank euch beiden.

    Ich finde es rückblickend sehr erstaunlich, das kurz nach dem verzicht das Leben sehr Dröge, ohne Aussicht auf Spaß erschien, und inzwischen wieder ganz viele Dinge Freude bringen und meinen Tag mit Freude und Qualität füllen. Natürlich gibt es auch mal schlechte Tage, aber einen Gedanken an Alkohol habe ich da zum Glück nicht.

    Danke für das Zusammenführen, das passt schon, ich wusste gar nicht mehr das ich schon etwas geschrieben hatte ;)


    Silly : Ja, das fand ich auch sehr überraschend, inzwischen finde ich Dinge auch wieder lustig die ich damals nur mit Alkohol und "Rausch" als Lustig empfand. :)

    LG Sebastian

  • Lustig finde ich vor allem, dass das ja fast meine Geschichte ist. ;)

    Youtube habe ich tatsächlich schon länger nicht mehr geschaut. Früher praktisch jeden Abend. Ging besser als Lesen. Da musste ich manchmal ein Auge zuhalten, weil ich doppelt gesehen habe.

    Jetzt würde ich am liebsten drei Sachen auf einmal machen, abends. Wer hätte gedacht, dass ich nach neun Uhr noch ein Sudoku machen kann. ^^ Und nicht das vom Kindergarten.

    Übrigens sagt mir mein trockenes Hirn auch gerade, dass ich ins Bett gehöre.

    Schön, dass Du Dich nach der langen Zeit gemeldet hast. Ich finde, dass immer etwas Besonderes.

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