NudelTante Angehörige möchten lieber alles geheim halten!

  • Ich möchte nur meine Bedenken bzgl. der anstehenden Reha äußern: wie bereits geschrieben, es wird der entscheidende Punkt sein, ob er in eurer Abwesenheit trocken bleiben kann.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe da so meine Zweifel ob er dieses Ziel alleine erreicht, wenn er es euch zuliebe schon nicht schafft trocken zu bleiben.

    Das ist ja der Irrglaube, man wird nicht für jemanden (zu liebe) trocken.

    Zwar wird diese Absicht oft gewünscht und beteuert, doch wird sie durch heimliche Trinkerei unterwandert!

    Niemand kann behaupten, der Rückfällige weiß nicht was er tut, er macht es bewußt, willentlich.

    Es ist die Sucht, er kann nichts dafür. Höre ich dann sofort!

    Hat das nicht auch mit Willen, (anfangs) Durchhalten zu tun?

    @ Fibonacci, wie gelang es dir „solange durchzuhalten“ ? (Rhetorische Frage) Sicherlich ist da die Familie eine große Stütze/ kann es sein – doch dazu, muß man es wollen.

    Wille kontra Sucht, ... einfach gesagt.

    Doch hätte ich nicht gewollt, wäre ich niemals trocken geworden und geblieben – ich Süchtiger, ich.

  • Ich möchte nur meine Bedenken bzgl. der anstehenden Reha äußern: wie bereits geschrieben, es wird der entscheidende Punkt sein, ob er in eurer Abwesenheit trocken bleiben kann.


    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe da so meine Zweifel ob er dieses Ziel alleine erreicht, wenn er es euch zuliebe schon nicht schafft trocken zu bleiben.


    Mehr kann ich aus meiner frisch trockenen Sicht nicht sagen

    Aus meiner langjährigen Erfahrung würde er dann so oder so irgendwann wieder saufen . Sich eine "CO" zu halten um trocken zu bleiben wäre nur die Rechtfertigung für ein späteres Saufen. Die Hilfe anzunehmen heißt nicht, die eigene Verantwortung abzugeben.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ok, vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt.

    Natürlich muss der Süchtige es selber wollen. Es muss klick machen und man muss zur Erkenntnis kommen dass man abstinent leben will. Aber viele Faktoren drumherum beeinflussen einen trotzdem wie ernst man es meint und sind natürlich auch für die Rückfall-Prophylaxe wichtig.

    Und dazu gehört für mich auch die Familie. Zur Erkenntnis gehört auch die Einsicht wie sehr man der Familie durch den Konsum geschadet hat.

    Ich habe die 60 Tage nicht "durchgehalten" sondern bin froh dass ich meine Familie nicht mehr enttäuschen muss und dass ich endlich mit meiner Familie ein unbeschwertes Leben führen kann.

  • Ok, vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt.

    Doch, das hast du. Es geht nicht darum die Familie zu enttäuschen, das ist ein verkehrter Ansatz. Das es hilfreich ist, wenn ich Unterstützung bekomme, spreche ich nicht ab aber mache sie nicht verantwortlich oder als Halt für mein trocknes Leben.

    Soll sich denn die „Familie" auf Kosten der eigenen Gesundheit weiter aufopfern und eine wie in diesem Fall eine geplante Reha absagen, damit jemand trocken bleibt, der es eventuell gar nicht möchte? Oder seit Jahren sein Saufen durch Manipulation der Familie aufrechterhalten hat.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Soll sich denn die „Familie" auf Kosten der eigenen Gesundheit weiter aufopfern und eine wie in diesem Fall eine geplante Reha absagen, damit jemand trocken bleibt, der es eventuell gar nicht möchte? Oder seit Jahren sein Saufen durch Manipulation der Familie aufrechterhalten hat

    Auch das habe ich so nicht geschrieben. Am besten halte ich mich jetzt hier raus. Ich wollte nur meine Vermutung äußern, dass er trinken wird. Und meine Strategie funktioniert sehr gut, es geht natürlich um Motivation für das Nicht-Trinken und die ist bei mir unter anderem (aber nicht ausschließlich) die Familie.

  • Ich wollte nur meine Vermutung äußern, dass er trinken wird.

    Alles ok. Ich finde es gut das gewisse Vermutungen geäußert werden. Schließlich ist das hier ein Austausch.

    Aber ich stelle mal die Gegenfrage. Wer sagt denn das der Alkoholiker nicht auch sauft, wenn die Familie um sich herum ist?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Liebe Nudeltante,

    Hat dein Mann gewusst, dass aus deiner Sicht diese vier Wochen Klinik eure letzte Chance waren?

    Oder hast Du es für Dich selbst als deine Orientierung und Entscheidungshilfe festgelegt?

    Wenn du es ihn nicht kommuniziert hast, (das kann man nämlich mit sich selbst ausmachen), dann sieht er womöglich seinen Rückfall als ein weiterer Meilenstein auf dem gemeinsamen Weg.

    Wenn er das wusste, hat er auf das Ende gehandelt. Da läufst du Gefahr inkonsequent zu werden.

    Ich machte diesen Fehler.

    Neue Beteuerungen, neue versprechen, neue Hoffnung, neue Enttäuschung.... Immer wieder. Jahre lang.

    Ich sage nicht, was du tun sollst.

    Ich wollte nur sagen wie es bei mir war... Auch die Gedanken, da die Kinder keinen Vater haben werden.

    Die Tochter war sehr lange absolutes Papakind.

    Je länger ich es mitmachte, desto schwerer war es für mich, mich zu trennen.

    So viel Kraft investiert... Mich in diesem "wir" aufgelöst.

    Nach außen war ich immer noch stark, leistungsfähig und optimistisch.

    Als er dann gegangen ist, wusste ich nicht Mal wie man ohne diese unglaubliche Last leben kann.

    Es ist so anderes, entspannend, ohne Stress, war fast unerträglich für mich... So sehr ich zu einer Masohistin mutiert habe.

    Und die Kinder... Jetzt als Erwachsene sagen sie nur, dass sie es schade finden, dass ich es selbst nicht früher geschafft habe zu gehen.

    Die Kur mit dem Kind soll dir gut tun und Erholung bringen. Heilung.

    Und nicht die Sorgen, ob er da alleine trinkt oder nicht.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Weitsicht.

    LG Stern

  • Ui! Hier hat sich ja noch einiges getan!

    Ich melde mich nachher mal ausführlich, was ich aber gleich noch loswerden möchte!

    Ich fahre SELBSTVERSTÄNDLICH MIT MEINEM Kind zur Reha! Aktuell ist er mit dem kleinen nicht alleine !

    Bis später,

    Die NudelTante

  • Hallo in die Runde!

    Jetzt melde ich mich noch mal zu Wort.

    Ich kann verstehen, das es immer die Seite gibt, die sagt... Rückfall gehört dazu oder eben , geht gar nicht.

    Natürlich finde ich es absolut nicht toll, vor ein paar Monaten wäre ich auch einfach wieder hysterisch ausgerastet, vor lauter Verzweiflung und Unverständnis .

    Durch die Hilfe, die ich habe für MICH beansprucht habe, gehöre ich zu denen... Rückfall KANN passieren.

    Natürlich bin ich dennoch total enttäuscht, aber ich könnte wirklich ganz anders reagieren... und irgendwie ist das tatsächlich eine Art von Meilenstein für mich, wie Kttnlos das geschrieben hat.

    Jeder Rückfall ist einer zuviel, gerade fürs Kind - absolut. Den vergleich mit Kindern und Süßigkeiten finde ich irgendwie nicht zu treffend, ABER ich verstehe was gemeint ist.

    Ich habe meinem Mann gesagt, ich unterstütze ihn bei der Therapie, wenn er sie aus freien Stücken macht, in erster Linie für sich selbst und natürlich für die Familie. Ich halte auch mein Wort, obwohl es eigentlich viel ZU schlimm ist, durch das ganze Lügen und verheimlichen.

    Er hat auch zu mir gesagt, das er nicht damit gerechnet hat, das ich wirklich noch da bin, wenn er wieder kommt, denn in der Klinik hat er realisiert, was er sich eigentlich schon immer gewünscht hat, das er das alles hat und es einfach in die Tonne getreten hat.

    Das ich an dem Tag, wo er Rückfällig geworden ist, so gehandelt habe, wie es besprochen war und auch wirklich durchgezogen habe, war er positiv gestimmt...

    Ich habe ihm gesagt, das es eben keine Flat von mir gibt, aber konkret habe ich jetzt nicht gesagt beim 3. Rückfall bin ich weg o.ä

    ... denn um ehrlich zu sein, weiss ich es nicht.. ich will mir in der Hinsicht auch nicht selber Druck machen. Ich glaube, wenn das Maß richtig voll ist, ist es eben voll.. und angekündigt hatte ich ja, das es an Tag X vorbei ist.

    Er ist ja auch nicht einfach irgendjemand, aber ewig mache ich das nicht mit.

    Konsequent war ich ja schon, als er noch nicht in der Klinik war, da wohnte er ja auch bei seiner Mutter, weil ich meinte, nach Hause kommt er so nicht... natürlich war das auch irgendwie schwer, aber das hab ich so gemacht...

    Ich werde definitiv hier weiter schreiben, das tut mir gut, auch wenns manchmal richtig hart ist.. aber das halte ich aus.. manches regt mich ja auch nochmal zu (Über)denken an :)

    Heute ist auf jeden Fall wieder sein 1. Arbeitstag und Montag ist immer der Nachsorge Tag, heute... wo er neu in die Gruppe kommt, sich vorzustellen und dann gleich mit dem Rückfall Hammer... schade das es so ein Start ist.. aber es ist ja leider nicht so ändern.

    Nach dem Rückfall hatte er auch 2 Tage zu kämpfen, weil es ihm schlecht ging... im inneren dachte ich, ein Glück... wenns ihm nicht so schlecht gegangen wäre... vielleicht...

    ... aber ich male jetzt nix weiter aus...

    natürlich schwingt das mulmige Gefühl leider aktuell etwas mit... auch der Gedanke an meine Reha... ein Wechselbad der Gefühle.. antreten werde ich sie 1000000%.... mal kann ich den Gedanken genießen, dann wieder nicht so...

    aber wie hier viele schon geschrieben haben.... es ist ja egal wo... und ich war ja letzte Woche auch zu Hause und es ist passiert... und sollte er sich meine ganze Reha abschießen ..... das spreche ich jetzt nicht aus... nix herbei schwören...

    Aber wir sind ja in Kontakt und ich hoffe, das ihm die Arbeit jetzt auch wieder gut tut.. die wissen übrigens Bescheid auf Arbeit.

    Eine schöne Woche wünscht Euch DIE NudelTante :)

  • Fibonacci

    Huhu.. darf ich Dich mal fragen, was heisst Du hast die 60 Tage nicht durchgehalten? Bist aber froh, deine Familie nicht zu enttäuschen?

    Das verwirrt mich!

    Schreibe bitte gerne weiter, mir ist der Austausch wichtig und wenn Du gerade auch relativ frisch trocken bist.

    Immer gerne.. mir hilft das ein oder andere sicherlich..

    Vielleicht magst Du mir auch noch mal genauer Deine bedenken erklären?

    In der Zeit, wo ich zur Reha bin ist mein Mann auf jeden Fall arbeiten, er hat keine Freizeit in dem Sinne wie Urlaub.

    Bedenken habe ich auch, mal mehr, mal weniger... aber wie man ja leider gesehen hat, war ich GENAU vor 1 WOCHE zu Hause und es ist passiert - leider!

    LG

  • Hallo Nudeltante,

    Bedenken habe ich auch, mal mehr, mal weniger... aber wie man ja leider gesehen hat, war ich GENAU vor 1 WOCHE zu Hause und es ist passiert - leider!

    nachdem mein Mann 1 Woche aus der Entgiftung zuhause war, bin ich in Urlaub gefahren.

    Bedenken hatte ich auch, aber auch sehr gute Ratgeber, die mir immer gesagt haben, das die Trockenheit in seiner Verantwortung liegt.

    Die Entzugsklinik ist ihm in soweit entgegen gekommen. das er während meiner Urlaubszeit in die dortige Tagesklinik gehen konnte, die war aber für ihn mittags beendet.

    Trete deine Reha an, du kannst keinerlei Rückfall beeinflussen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Nudeltante,

    Konntest du dennoch abschalten?

    ja, konnte ich größtenteils. Es gab immer mal wieder kurze Gedanken, aber ich habe mir immer wieder gesagt: Ich bin nicht verantwortlich. Ich hatte das Forum und hätte auch Aurora anrufen können.

    Dann habe ich ja auch noch Al Anon, da bin ich in diesem Urlaub 1x gewesen.

    Die haben ja fast überall Gruppen und der Ablauf ist sehr ähnlich, da fühlte ich mich dann auch nicht fremd.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Huhu.. darf ich Dich mal fragen, was heisst Du hast die 60 Tage nicht durchgehalten? Bist aber froh, deine Familie nicht zu enttäuschen?

    Das verwirrt mich!

    Es war so gemeint, dass die 60 Tage von mir nicht als durchhalten empfunden wurden, sondern ich jeden Tag froh war nicht mehr saufen zu müssen. Da musste nix durchgehalten werden...

    Darum geht es ja schlicht, dass man als Trockener nicht bereut sondern dankbar ist.

    Und natürlich geht es hier um dich und das Kind, ich wollte euch wegen der Reha nicht verunsichern. Natürlich solltet ihr fahren und nicht jeden Tag daran denken ob er rückfällig wird.

    LG

  • Absolut schön geschrieben….

    … dennoch glaube ich, das es ein krasser Kampf ist..

    Auch wenn ich mich als absolut nicht Alki nicht so reinführen kann.. hatte noch nie einen Rausch o.ä

    Ich finde es auf jeden Fall sehr schön, das es dir damit so gut geht, deine Familie hinter dir steht… klasse…

    Mach auf jeden Fall weiter so !

    LG,

    Die NudelTante :)

  • Hallo liebe Nudeltante,

    schön, von Dir zu lesen.

    Wie geht es deinem Sohn, nach dem Rückfall seines Papas ?

    Er hat ja so sehr geweint und mitgelitten.

    Konnte dein Mann mit ihm darüber sprechen ?

    Es ist so wichtig, dass Kinder auch ihre enttäuschten Gefühle dem Elternteil gegenüber ausdrücken dürfen.........falls sie es denn möchten.

    Für die frühere Therapeutin gehörte der erste Rückfall meines Mannes nach gut eineinhalb Jahren (von vier Jahren ambulanter Behandlung) auch zu seiner Suchtbewältigung dazu.

    "Rückfälle wären Ausrutscher und feste Bestandteile des Genesungsprozesses und keine Niederlagen......."

    Sie müssten mit dem alkoholerkrankten Menschen reflektiert und intensiv aufgearbeitet werden, welche Gründe, welche Trigger, welche Verhaltensweisen

    ( Rückfall in alte Muster) oder andere Probleme dafür verantwortlich waren.

    Vielleicht bietet sich für deinen Mann in der Nachsorgegruppe die Chance, darüber offen und ehrlich mit Gleichgesinnten zu sprechen und somit seinen Rückfall aufzuarbeiten, für die nächsten vorzubeugen.

    Bei meinem Mann scheiterte die erste ambulante Therapiearbeit am festen Willen langfristig abstinent zu werden.

    Er verleugnete und verdrängte damals hartnäckig seine Alkoholerkrankung ......der 2., 3. Rückfall folgte zwangsläufig relativ zügig.......die Konsequenzen für ihn, kennst du ja aus meinem Chat.

    Deshalb bin ich bei dem Thema generell eher skeptisch.......eben gebrandmarkt.....wusste ich doch von Anfang an, dass schon der erste für meinen Mann wieder der Einstieg in seine Sucht war.

    Aber jeder Rückfall ist individuell und kann auf dem Weg zur lebenslangen Abstinenz vom Alkoholerkrankten auch als Chance betrachtet werden, nicht aufzugeben und sein Ziel weiterhin mit Optimismus zu verfolgen.

    Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft, verliere DICH nicht und sorge gut für DICH!

    Liebe Grüße,

    Christrose

    Einmal editiert, zuletzt von Christrose (12. April 2022 um 01:47)

  • Morgen !!!!

    Für unseren Sohn war es eine Erleichterung, das der Papa wieder da war, als er aus der Schule kam, natürlich hat es sich gefreut, hat ihm aber auch gesagt das er geschockt ist und er sein Versprechen geknickt hat… und das er einen Vorschlag hat.. er begleitet ihm beim einkaufen und vorher schreiben sie einen Zettel..

    Und er erfindet eine Maschine, die allen Menschen die krank geworden sind vom Alkohol , den Alkohol aus dem Wagen direkt in die Tonne schmeißen… ich bin auch dafür.. alles in die Tonne.. Spaß bei Seite.. es ist ja nicht lustig!

    Wir haben aber drüber gesprochen und nach kosten gehe ich auch noch mal mit ihm zur Kinderpsychologin nur um sicher zu gehen, das nicht doch verstecke Gefühle in ihm schlummern, aber wir besprechen alles offen und ehrlich und er kann auch alles fragen!

    Habe gestern ein Video von Nathalie Stüben auf YouTube gesehen, da ging es um Rückfälle… in 3 Arten wurden die aufgesplittet…

    So wie ich das verstehe, war es bei meinem Fall ein Ausrutscher … ich hoffe es war jetzt wirklich sein letzter Warnschuss, wie man so „schön“ sagt!

    Gestern war ja sein erster Arbeitstag , kurz nach Hause, was essen , bisschen ausruhen und wieder los.. zur Nachsorge.. er hat mich nur angesehen und meinte.. es kommt nicht mehr vor..

    … hat mir auch von unterwegs geschrieben und als er auf dem Heimweg war! Ich war in der Zeit noch eine Kleinigkeit einkaufen und hab den kleinen bei seinem Freund abgeholt, sind ja Ferien, also wurde es ein bisschen später, hatte mich noch mit den Eltern verquatscht und war auch nicht unruhig, das ich nach Hause will oder so! So gegen 20:45 waren wir zu Hause , haben dann nicht mehr gesprochen, denn mein Mann war fertig vom Tag und er muss immer extrem früh aufstehen, da er 4:30 loslaufen muss!

    Ich bin gespannt, ob er heute was von der Nachsorge berichtet … er hatte nur geschrieben, das erstmal alles wieder neu ist, aber er sich einfinden wird!

    Wie geht es dir, meine Liebe?

  • Hallo Nudel Tante,

    mal paar Worte von mir als Langzeittrockener.

    für mich macht es keinen Sinn, ob nun ein Rückfall dazu gehört oder nicht. Rückfall ist für mich höchsten eine Nebenwirkung der Krankheit. Wie bei jeder anderen Krankheit, es auch Nebenwirkungen gibt.

    Ohne Krankheit keine Nebenwirkungen. Als Alkoholiker habe ich es jedoch selbst in der Hand entgegenzuwirken. Voraussetzung die unerschütterliche Erkenntnis ein Alkoholiker zu sein. Kein bisschen, kein halbwegs oder ein Alkoholiker Light. Sonst ist das "wieder trinken" kein Rückfall, sondern eine Beendigung von Trinkpausen.

    Ich verstehe auch nicht warum es einzelne „Therapeuten“ behaupten das Rückfälle dazu gehören. Welchen Zweck es dient? Beruhigung? Abschwächung? Hoffnung? Verständnis? Und dann noch das ein Rückfall der Auslöser sein kann, das der Alkoholiker es dann kapiert hat?

    Was wäre denn, wenn er es nicht kapiert hat? Die Folge wäre ins Grab saufen. Das ist für mich ein Irrglauben und würde nur unnötig Hoffnung erzeugen.

    Therapeuten können als Begleitung sehr wichtig für den Einzelnen sein, aber sind bei weitem nicht das Allheilmittel. Für mich sollte der betreuende Therapeut explizit für Sucht ausgebildet sein. Alle andere wären für mich als Alkoholiker nicht sinnvoll.

    Der Chef im Ring sollte dabei auch immer der Alkoholiker bleiben, sonst ersetzt er ja nur seinen CO von zu Hause.

    Es tut mir leid, aber wenn ich ein paar Wochen in Therapie bin, bekomme ich alle Werkzeuge in die Hand, um in Zukunft damit umzugehen. Vergesse es ja nicht beim Heimfahren. Da brauche ich auch keine ständige Begleitung, höchstens mal eine Nachsorge.

    Aber auch nur, wenn ich als Alkoholiker in „Sorge" bin und nicht der Angehörige, Therapeut oder sonst wer dafür ist. Hilfe annehmen soll kein Deckmantel sein und bedeutet auch nicht „Schutz“. Sie ist nur das Werkzeug um an sich selbst zu arbeiten.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Nudeltante,

    mir fällt auf, das sich in diesen, Deinem Thread, wieder fast alles um Deinen Mann dreht.

    Sein Befinden, sein Rückfall, seine Nachsorge...

    Das sind aber alles Sachen, mit denen Du nix zu tun hast, es fällt in SEIN Aufgabengebiet, sich darum zu kümmern.

    Und das ein Rückfall "dazu gehört" ist echt Quatsch.

    Es kann passieren, ja. Aber nicht zwangshalber.

    Ich hatte beispielsweise keinen Rückfall und einige andere Betroffene, die ich kenne, auch nicht.

    Es geht darum, wie ernst man seine Krankheit nimmt, was man bereit ist zu tun, um trocken zu bleiben, kurzum, das man vollumfänglich rafft, was die Stunde für einen geschlagen hat.

    Nun will ich aber mein Augenmerk nicht auch wieder auf Deinen Mann legen, denn er ist ja nicht hier im Forum, sondern Du.

    Ich würde Dich gern fragen, ob und wie Du an Deiner CO-Abhängigkeit arbeiten konntest?

    Und wie da weitere Pläne sind, um sie stoppen zu können?

    Ich habe gerade das Gefühl, das Du komplett in alte Verhaltensweisen zurück fällst, seitdem Dein Mann wieder Zuhause ist.

    Loslassen ist das Motto, Dein Mann ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Mir kommt es so vor, als schwirrtest Du eifrig um Deinen Mann herum, um sein Befinden zu erkunden und daraus Rückschlüssse zu ziehen.

    Also, meine Frage wäre, inwiefern kümmerst Du Dich ( gut) um Dich selbst und arbeitest an Deiner eigenen Abhängigkeit?

    Und kannst Du da beispielsweise auch Unterstützung speziell in diesem Bereich bekommen? Wird es in der REHA Thema sein? Mitunter gibt es auch da spezielle Angebote, kommt immer auf die Ausbildung der Therapeuten an.

    LG Sunshine

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