Borussia - Lebst du schon oder trinkst du noch?

  • Liegt daran, weil es eben ein riesen Schritt ist, für mich zumindest. Man hat es dann quasi schwarz auf weiß, dass man zu den Trinkern gehört, man selber "ist ja gar nicht so schlimm ".

    War auch keine Ausrede, die Schlafstörungen habe ich auch vor dem Trinken schon gehabt.

    Gerade wenn man schon jahrelang in der Sucht steckt und so oft versucht hat aufzuhören, eine Zeit lang sogar ohne konnte und die Rückfälle danach umso schlimmer waren.. denkt man sich, es geht ja vielleicht noch was länger. Hat ja funktioniert.

    Und ja, ich war tatsächlich beim Arzt. War beschämend, sein eigenes Trinkverhalten freizulegen. Hab mich aber grundsätzlich gut aufgehoben gefühlt.

    Letztendlich wurde mir dann noch Blut entnommen , Ultraschall.

    Er hat mir aber auch klar gemacht, dass ich in meinem Stadium um eine Stationäre Entgiftung mit Medikation nicht drum rum komme.

    Stehe dem ganzen nun mit gemischten Gefühlen entgegen. Bin aber auch stolz, dass ich es durchgezogen habe.

  • Hallo Borussia

    willkommen bei uns. 3 Seiten schon im Vorstellungsbereich, was eigentlich unüblich ist. Jedoch hast du nun alle mögliche Tipps bekommen und beim

    Arzt warst du auch schon. Super.

    Und ja, ich war tatsächlich beim Arzt. War beschämend, sein eigenes Trinkverhalten freizulegen

    Ich war auch zuletzt beim Arzt, hatte einen Fahrradunfall. War nicht beschämend. Warum ist denn Alkoholismus beim Arzt beschämend? Er hat tagtäglich damit zu tun.

    Beschämend waren eher das jahrelange Saufen und Auswirkungen oder Peinlichkeiten, die durch das Saufen verursacht wurden.

    Er hat mir aber auch klar gemacht, dass ich in meinem Stadium um eine Stationäre Entgiftung mit Medikation nicht drum rum komme.

    Tja, dann mache mal Nägel mit Köpfen. Hast du schon einen Termin oder versuchst du dich herauszuwinden?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Das sind doch schonmal gute Neuigkeiten !

    Der Scham vergeht auch irgendwann, und solange es nur dein HA weiss ist doch alles gut.

    Wäre dir dein Leben egal, so würde dich dein Alkoholismus nicht kümmern und du hättest dich unter anderem hier nicht angemeldet. Es ist dir aber sehr wohl nicht egal und deswegen ist der Gang heute zum HA ein konsequent richtiger Schritt gewesen. Kurze professionelle Enthiftung von der zwangsläufig keiner was wissen muss. Du hast freie Krankenhauswahl, ob die immer einen Platz haben ist die andere Frage. Und wenn du es danach nüchtern schaffst dann ist vlt auch eine ambulante Langzeittherapie eine mögliche Option, bei der du Deinen jetzigen Berufsalltag/Studium weiterhin umsetzen kannst. Und Schlafprobleme kann man in der Regel immer bessern. Das fängt schon bei der Einhaltung normaler Schlafhygiene an. Ausserdem: weniger suff = weniger probleme = weniger Depressionen/Grübeleien = weniger Schlafprobleme , nicht immer, aber sehr oft.

  • Ich habe bereits eine Klinik in Aussicht und werde da natürlich einen Termin vereinbaren.

    Ambulante Therapie wäre natürlich optimal, aber eins nach dem anderen. Möchte erst die Entgiftung hinter mich bringen und dann weiter sehen.

    Ich danke euch für den Zuspruch und fürs motivieren, ist bestimmt auch nur zu meinem besten dass ich ein wenig Druck durch euch habe. Jetzt gerade ist es in meinem Kopf aber zu viel und ich fühle mich angegriffen, fragt nicht warum.

  • Hallo L. ,

    und? War es so ein riesen Schritt zum Arzt? Mal im Nachhinein betrachtet.

    ... Möchte erst die Entgiftung hinter mich bringen und dann weiter sehen.

    Ich danke euch für den Zuspruch und fürs motivieren, ist bestimmt auch nur zu meinem besten dass ich ein wenig Druck durch euch habe. Jetzt gerade ist es in meinem Kopf aber zu viel und ich fühle mich angegriffen, fragt nicht warum.

    Gute Entscheidung, gib dir etwas Zeit.

    Das mit dem Angegriffen kommt mir irgendwie bekannt vor ^^ , mir ging es ähnlich, auch beim Arzt oder das erste Mal bei der Suchtberatung. Ich versuchte Anfangs noch zu verharmlosen, mit äußerst mäßigem Erfolg, aber gerade diese, nicht immer angenehmen, Gespräche halfen mir, sehr offen mit dem Thema umzugehen. Offen mit mir umzugehen.

    Auch ich hatte am Anfang ganz schöne Schlafprobleme. Die erst nach einigen Wochen immer schwächer wurden.

    Gib auch deinem Körper etwas Zeit, der muß sich auch erholen vom jahrelangen Giftkonsum.

    Viele Grüße

  • Hallo zusammen, kleines Update meinerseits: Beginne in zwei Wochen die stationäre Entgiftung. Versuche bis dahin das ein oder andere zu erledigen, viel zu arbeiten und habe beschlossen, dass ich einem guten, nein eigentlich meinem besten Freund heute Abend von meiner Sucht erzähle. Ich bin super nervös, wegen allem. Aber wenn ich einem vertrauen kann, dann zu 100% ihm. Ich kann es nicht länger für mich behalten, macht mich kaputt.

  • Hallo zusammen, das ist mein erstes mal das ich eine selbsthilfegruppe aufsuche. Aber es muss sich dringend was bei mir ändern.

    Ich bin der Aki und 47J.

    Es geht nun schon seid einigen Jahren so, das ich ständig Trinke. eine zeitlang habe ich es geschafft nur 3x die Woche zu trinken.

    Seit Corona Trinke ich leider täglich, was meine Freundin mächtig nervt, was ich verstehen kann. Da ich Sie nicht verlieren möchte, will ich jetzt unbedingt was dagen unternehmen um davon wegzukommen.

  • Cadda 27. Februar 2022 um 19:11

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung“ zu „Borussia - Vorstellung“ geändert.
  • Hallo Borussia,

    ich habe mal Deinen Namen vor Deinen Betreff (Vorstellung) hinzugefügt. Ich denke, dass der Beitrag von Aki deshalb versehentlich hier gelandet ist...

    Ich gehe davon aus, dass das ok so für Dich ist, ansonsten sag bitte kurz Bescheid :)

    LG Cadda

  • Guten Abend, ich wollte Mal meine Gedanken loswerden. Meine letzte Nacht vor der Entgiftung. Stehe dem ganzen noch mit gemischten Gefühlen entgegen und weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Bin total durcheinander und innerlich unruhig durch die letzten Wochen (Einbezug meines Freundes in mein Problem und seine Versuche, mich vom Trinken abzuhalten, Autounfall, sehr oft viel getrunken..).

    Wird für mich als "workaholic" außerdem komisch, so lange nicht auf der Arbeit zu sein und in fremder Umgebung. Habe Respekt vor dem Entzug selber und vorallem davor, was danach kommt. Ein Funken Hoffnung besteht trotzdem, dass es nach der stat. Entgiftung bergauf gehen könnte.


    Cadda Danke dir, das passt so!

  • Hallo Borussia,

    das glaube ich dir aufs Wort, daß du durcheinander und unruhig bist.

    Wer wäre das nicht...?

    Um wieviel Uhr gehts los?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Borussia,

    deine Aufregung kann ich verstehen. Die Entgiftung ist ein wichtiger Schritt.

    Ich habe ambulant entzogen und weiß nicht wie es auf der Entgiftungsstation ist, aber ich war in einer stationären Reha. Die Zeit hat mir sehr geholfen.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo zusammen, morgen ist schon mein letzter Tag der stat. Entgiftung. Bis auf zwei Kreislaufkollapse gab es bei mir keine weiteren Komplikationen. Das Personal ist sehr nett und ich fühle mich gut aufgehoben, habe sogar das ein oder andere nette Gespräch mit einem anderen Patienten mit ähnlichen Suchtverhalten geführt.

    Desweiteren habe ich meinen besten Freund darum gebeten, alles an Alkohol aus dem Haus zu entfernen, sodass ich damit nicht konfrontiert werde. Ich freue mich sehr auf zu Hause und zugegebenermaßen die Arbeit. Gleichzeitig verspüre ich innerliche Unruhe, die vermeintlich "sichere" Umgebung der Klinik zu verlassen und auf mich alleine gestellt zu sein.

    Ich hoffe euch geht es allen gut.

    Viele Grüße

  • Hallo Borussia,

    toll, daß du es durchgezogen hast und durch deinen Freund hast vorsorgen lassen.

    Deine Wohnung sollte deine sichere Burg sein, also alles raus, was auch nur im entferntesten mit Alk zu tun hat und an die früheren Trinkgewohnheiten erinnert: Alkohol, Leergut, Flaschenöffner, Gläser und was dir sonst noch einfällt. Keller, Garage, Auto + Kofferraum nicht vergessen. Man weiß ja nie.

    Hier mal ein Link, vielleicht findest du darin Anregungen für die nächste Zeit:

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Borussia,

    es freut mich zu hören, dass du so gut vorankommst. Auch, dass dein Freund dich unterstützt. Hast du noch irgendwo Alkohol-Verstecke? Dann die auch nicht vergessen.

    Deine Furcht vor dem Alltag: Ist das eine allgemeine Sorge oder ganz konkret beispielsweise die Angst vorm Einkaufen oder der Feierabend zu Hause? Dann könntest du dir gleich schon Bewältigungsstrategien zurechtlegen.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Das hier ist unser Bewerbungslink. Bitte anklicken und kurz ausfüllen, damit wir dich fürs Forum freischalten können. Aktuell bist du ja noch im Vorstellungsbereich. Wir würden dein Thema von hier dann an die entsprechende Stelle im offenen Forum verschieben, wo du dich mit den anderen Usern austauschen kannst.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • An die Alkoholverstecke habe ich gar nicht gedacht (Auto, Garage). Werde ich dann selber entsorgen müssen und wäre mir dann doch zu unangenehm gewesen.

    Seeblick

    Es ist ein allgemeines Unwohlsein. In nächster Zeit steht bei mir privat noch einiges an, wo ich mich mit auseinandersetzen muss wie z.B. die Konfrontation mit meiner Frau wo ich wissen muss, wie es mit uns weitergeht und wo ich danach garantiert zur Flasche gegriffen hätte.

    Dann noch Ereignisse, wo ich sonst getrunken hätte wie die Hochzeit einer guten Freundin.

    Klar, an den Feierabend nach der Arbeit habe ich auch schon nachgedacht, vorallem weil die Kollegen einen gerne zu dem ein oder anderem Bier überreden und ich schon auf dem Weg nach Hause angefangen habe zu trinken.

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