Borussia - Lebst du schon oder trinkst du noch?

  • Hallo Borussia,

    Geheimtipp, man kann auch volle Flaschen ungeöffnet in den Altglascontainer werfen. So sparst du dir den gewohnten Öffnungsvorgang und den vertrauten Geruch. Weg damit, fertig.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hier noch ein paar Gedanken:

    Das einzige, dass dir deine Freunde nicht abnehmen können ist die eigene Einsicht, die der Kern ist für den ersten Schritt. Leute mit einer gewissen Achtsamkeit werden zu Recht heilfroh sein, dass du soweit bist. Das ganze gilt natürlich auch für den Hausarzt. Meine Schwiegermutter ist auch Alkoholikerin. Einsicht komplette Fehlanzeige. Ich weis, dass ich da nix machen kann so sehr ich auch will.

    Ich habe meine Arbeit auch eine Weile ruhen lassen damals. Als Selbstständiger war da allerdings nix mit Krankenschein und Lohnfortzahlung. Kann die Hummeln in den Hosen nur zu gut verstehen. Habe bei weniger gut Bekannten auch eine Weile gewartet, bis ich mich geoutet habe. Die Sache war dann um so spruchreifer und ich hatte erstmal Ruhe. Bei uneinsichtigen Idioten, die dich dafür abstrafen bzw. dich runtermachen hilft nur noch ein gewisser Jähzorn. Die Leute, die mir so aufn Sack gegangen sind und mich so geringgeschätzt haben sah ich damals wie heute als große Gefahr. Wenn eine zynische, gepfefferte Ansage die vertrieben hat um so besser. Dann musste ich die wenigstens nicht wiederholen. Den Rücken gekehrt habe ich u.a. meinen eigenen Eltern. So ist das Leben. Vieleicht kommen die auch wieder zur Vernunft. Die allermeisten Leute wissen ganz genau, dass sie nie im Leben den Arsch in der Hose haben, einen solchen Schritt zu vollziehen. Versäume es bitte nicht, stolz auf dich zu sein und dich von ganzen Herzen über diesen Schritt zu freuen.

    Ansonsten waren meine Eindrücke der ersten Tage/Wochen:

    Ich war überglücklich, dass ich endlich ohne Alkohol einschlafen konnte, nicht jeden Tag Nachschub besorgen musste, endlich nicht mehr nachts nachkippen musste und morgens ohne Kater und ohne Fahne aufwachen konnte. Tagsüber auf Leute zugehen ohne diese tonnenschwere Last der ständigen Lügen, Ausreden, Leuten bewusst nicht über den Weg laufen, Angst erwischt zu werden etc.

    Endlich keine zitterndenen Hände, rote Augen, Krämpfe, Gichtanfälle, kilometerlange Fußmärsche um nicht immer bei der gleichen Kassiererin Montag um 10:30Uhr meinen Stoff zu kaufen. Das muss ich nie, nie, nie wieder machen. Ich habe mich dann mit Süßigkeiten und Limonade vollgestopft und auch ein bisschen zugenommen. Naja, das sind Kleinigkeiten. Kann man dann auch später angehen.

    Das wovor ich wirklich Angst hatte waren eben diese Nebenwirkungen. Tief in meinem Inneren wollte ich nicht mehr saufen. Es hat eben schon lange keinen Spaß mehr gemacht.

    Vieleicht inspiriert dich das und hilft dir.

    Einmal editiert, zuletzt von Pimenta (9. März 2022 um 21:21)

  • Hallo Borussia,

    bei den künftigen Ereignissen überlege dir im Vorfeld, was du für dich machen kannst: Mal als Beispiel für die Hochzeit. Du kannst komplett absagen oder nur kurz vorbeischauen. Überlege dir, wie du kein Begrüßungsdrink in die Hand gedrückt bekommst. Vielleicht gar nichts oder gleich ein Glas Wasser in einem normalen Glas. Kannst du jemanden einweihen, der dich an dem Abend unterstützt. Wie willst du ggf. mit Fragen zu deinem Nicht-Trinken abtworten? Wie lehnst du Getränke ab, die dir fast aufgedrängt werden? Sorge dafür, dass du die Feier jederzeit verlassen kannst.

    Deine Abstinenz hat oberste Priorität! Ziehe wirklich in Betracht, gar nicht erst zu der Feier zu gehen.

    Beim Entsorgen der Getränke könnte dein Freund vielleicht mithelfen. Dann bekommt er nicht alles mit, aber er kann dir Sicherheit geben.

    Bezüglich deiner Frau: Egal wie es weitergeht. Ohne Alkohol geht es sich besser.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Pimenta

    Danke für den Einblick und deine Worte, das hilft einem nochmal anders auf die Sache zu blicken.

    Ich für meinen Teil habe nicht vor, noch mehr Menschen in meiner Umgebung einzuweihen. Sowohl im beruflichen als auch im privaten/familiären Umfeld würde es zu viel Schaden anrichten. Ob ich es meinen Eltern erzähle, weiß ich selber noch nicht, zumal das Verhältnis zu meinem Vater schon vorher nicht gut war.

    Ein wenig stolz bin ich schon, dass ich mich überwunden und die Entgiftung durchgezogen habe, weiß aber auch, dass da noch viel Arbeit auf mich zukommen wird bzw. sie jetzt erst anfängt.


    Seeblick

    Die Hochzeit komplett abzusagen kommt für mich nicht in Frage, die steht schon seit einem Jahr, zumal ich die mit organisiert habe.

    Das Nicht- Trinken werde ich auf gesundheitliche Probleme schieben, was erstmal der Halbwahrheit entspricht.

    Mein Freund den ich eingeweiht habe, wird an dem Tag auch dabei sein und wird mit Sicherheit ein Auge auf mich haben, möchte ihm aber auch den Tag nicht versauen. Schwierige Situation...

  • Ich habe gestern als ich wieder zu Hause war noch alle Alkoholverstecke entsorgt, sowie mein Auto aus der Werkstatt geholt. Das letzte Mal, als ich hinterm Steuer saß, war ich in einem Verkehrsunfall verwickelt. Der war zwar meinerseits unverschuldet, aber ich hatte durchaus Alkohol intus. Hätte ich das nicht, hätte ich schneller reagiert.

    Was ich damit sagen will: Ich will es nicht dazukommen lassen, dass der nächste Unfall auf meine Kappe geht und das funktioniert nur abstinent. Wie oft habe ich im Dienst nur daran gedacht, wann endlich Feierabend ist und ich mich endlich ins Auto setzen kann um das erste Bier zu kippen.

    Das wollte ich nur noch loswerden bevor ich heute das erste Mal wieder arbeiten gehe. Einfach Mal dankbar dafür sein, dass man den ersten Schritt gegangen ist und nun die Möglichkeit hat, nein zum Alkohol zu sagen, überhaupt den starken Willen zu besitzen. :)

  • Hallo Borussia,

    schön, daß du deine Entgiftung erfolgreich abschließen konntest!!!

    Nachdem ich entgiftet war, begann bei mir der härteste Teil … aus meinem Kopf den Gedanken an Alkohol herauszubekommen, Anfangs machte ich einen großen Bogen um die Alkregale im Supermarkt, Bierwerbung im Fernsehen war ganz fürchterlich, allein zu Haus dagegen war erträglich, ich trank recht viel Wasser, Tee … alles was `rein ging. Und, so nach und nach triggerte mich kaum noch etwas, der sogenannte Saufdruck blieb gänzlich aus.

    Wie schützt du dich, vor all den „kleinen Versuchungen“ ?

    Viele Grüße

    P.S. Als ich gefragt wurde, warum keinen Alkohol, sagte ich ganz offen: ich mache ein alkoholfreies Jahr, da ich merkte, daß es in letzter Zeit arg viel wurde. Ich tu es für mich, schnell waren weitere Fragen vom Tisch ... keiner wollte ein Gespräch führen, warum so etwas für sie nicht in Frage käme.

    ;o)

  • Die ersten drei Schichten auf der Arbeit wären geschafft, sowie mit heute die ersten 15 Tage ohne Alkohol.

    Samstag, als ich nach Dienstschluss nach Hause fuhr,habe ich stark ans Trinken denken müssen. Weil ich bereits im Auto angefangen habe.

    Statt einem Sixpack Bier, habe ich nun ein Sixpack Wasser im Auto deponiert. In meinem Getränkehalter befindet sich nun ein Energydrink oder Kaffee.

    Nach ein/zwei Stunden Schlaf war ich das erste Mal seit der Entgiftung einkaufen. Als ich an der Kasse stand ist mir erst aufgefallen, dass ich zitterte, mir heiß und kalt zugleich war. Ist mir schwerer gefallen als gedacht, obwohl ich sehr zügig an der Alkoholabteilung vorbei gegangen bin. Ironischerweise hatte ein Mann an der Kasse vor mir exakt den Wageninhalt, der vor zwei Wochen von mir hätte stammen können-2 Sixpack Bier, 1 Flasche Whisky, Kaugummi. Nur Kondome wären bei mir nicht drin gewesen ;) Außerdem mit dem Unterschied, dass ich den Alk alleine gekippt hätte.

    Danach bin ich zum Sport gefahren und habe zwei Stunden trainiert um mich abzulenken, anschließend in der Therme gewesen. Der aufkommende Suchtdruck war erstmal weg.

    Also zu der Frage wie ich mich "vor den kleinen Versuchungen" schütze: Das muss ich noch herausfinden. Aber das Auspowern hilft erstmal.

    Dass mit dem alkoholfreien Jahr werde ich mir als Ausrede Mal klauen. Zumindest eine kurze Alkoholpause hat jeder schon Mal gemacht! achelias

    Damokles

    Manchmal hat man einfach mehr Glück als Verstand. Sehr oft sogar.

  • Ich habe gerade in der Anfangsphase meine Tage und damit auch meine Einkäufe richtig strukturiert. Um diese Zeit gehe ich genau in diesen Supermarkt und kaufe genau das was auf der Liste steht. So fing ich gar nicht an zu schlendern.

    Ich habe mich regelrecht gezwungen nicht nach dem zu schauen was die anderen kaufen. Mein Fokus lag auf dem Moment der Interaktion mit der Kassiererin. Endlich konnte ich diese nämlich ganz entspannt angehen, ihr in die Augen gucken, den Mund öffnen und sprechen weil ich keine Suffmenge für 3 Bauarbeiter auf dem Band hatte und das schon am helligten Tag und auch weil der letzte Supermarkteinkauf mir noch im Atem lag.

    Ich bin auch teilweise genau in die Supermärkte gegangen, in die auch Nachbarn und Freunde gehen. Ich habe es unendlich genossen mir keine Gedanken machen zu müssen was die denken beim Anblick meines Einkaufs.

    Das mal ein Einwurf zum Thema Supermarktbesuch. Klar, man verarscht sich damit selbst. Grad in der Großstadt ist es den Mitmenschen total wurscht was andere machen. Den Gedanken hochzuhalten und ihn zu einem positiven Gefühl zu machen half mir gegen jede Versuchung.

  • Ich bin grundsätzlich nie jemand gewesen, der sich Einkaufslisten gemacht hat und auch jetzt hilft es mir leider nicht. Stand eben tatsächlich schon im Geschäft und hatte die Flasche in der Hand, warum auch immer- hab sie aber wieder zurück gestellt. Verstehe ich nicht ganz, denn ich kam gerade vom Sport und war gut ausgelastet, da war kein Platz für Suchtdruck im Gegensatz zu den letzten Tagen.

    Erlebe bei mir momentan extreme Gefühlsschwankungen und habe zulasten meines Umfelds oft schlechte Laune. Die anfängliche Euphorie des Trockenseins ist wie weggefegt. Dabei sind es nun schon 3 Wochen.

  • Hallo Borussia,

    kam nach dem Sport evtl. das Bedürfnis nach Belohnung hoch? Ich weiß von vielen Alkoholikern, das sie ein ausgeprägtes Belohnungsverhalten hatten, was durch Alkohol befriedigt wurde.

    Kennst Du das auch?

    Tja, die Anfangseuphorie ist halt irgendwann vorbei. Der Alltag ist wieder da, auch mit seinen Problemen. Allerdings sind sie nüchtern besser zu lösen.

    Du hattest heute schon die Pulle in der Hand, ja?

    Was hast Du für Strategien gegen Saufdruck?

    Das nächste mal kaufst Du sie evtl. und bist Minuten später im Rückfall.

    Du brauchst einen "Notfallkoffer", in dem Du Strategien hast bei akutem Saufdruck.

    Bei mir hat beispielsweise immer geholfen, mich sofort aus gefärdenden Situationen zu entfernen.

    Und stattdessen was völlig anderes zu machen.

    Viel Wasser oder Tee trinken ist auch meist hilfreich. Hast Du immer ne Pulle Mineralwasser am Mann?

    Schau auch bei aufkommenden Saufdruck auf Deine Grundbedürfnisse.

    Bist Du hungrig, oder durstig oder müde?

    Dann befriedige diese Bedürfnisse so schnell wie möglich.

    Das fällt mir mal so ad Hoc ein, hast Du Ideen, was Dir noch gut tut?

    Apropos Belohnungssaufen, auch da schau mal nach, mit was Du Dich in Deinem abstinenten Leben belohnen kannst anstatt mit Alk.

    Die Gefühlsschwankungen sind normal nach so kurzer Abstinenz, haben oder hatten fast alle, mich eingeschlossen.

    Vieles im Körper muss sich erstmal wieder einregulieren, das dauert seine Zeit.

    Also keine Angst, das geht auch wieder vorbei.

    Vielleicht drückt auch die Trennung von der Frau? Ist ja auch nicht ganz so einfach, oder?

    LG Sunshine

    Einmal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (21. März 2022 um 19:37)

  • Hallo Borussia,

    jetzt fängt die eigentliche Arbeit an, sich das über Jahre antrainierte, wieder abzutrainieren, das dauert noch `ne Weile.

    So blöd wie`s klingt, mache dir einen Einkaufszettel, arbeite stoisch diesen ab und wieder raus aus dem Supermarkt. Meide jeglichen alkoholischen Kontakt.

    Auch ich machte anfangs einen riesen Bogen um die Alkregale im Geschäft, ich war mir bewußt, wie unsicher ich war. Das hat schon ein paar Wochen gedauert. Ebenso ist es mit den Gefühlsschwankungen … es dauert. Gib dir Zeit!!!

    Es wird von Woche zu Woche besser – versprochen.

    Das schaffst du, wenn du willst. Gib deinen Kopf die nötige Zeit, der braucht ein bisschen länger wie der Rest des Körpers.

    Der Tip: viel trinken, ist ein guter. Auch ich trank viel, viel mehr als zuvor.

  • Mal kurz ganz von der Psyche weg. Womit ich das nicht hinten an stellen will. Bin ja selbst neu (80 Tage). Aber ich hatte auch Probleme mit Zittern und schlechter Laune. Da der Körper gewöhnt ist den Zuckerspiegel mit Alkohol zu puschen hatte ich da so meine Probleme.

    Du hast geschrieben, dass Du gerade vom Training kamst. Es könnte - und ich sage nur es könnte - sein, dass Dein Zuckerspiegel etwas im Keller war und Du deswegen automatisch die Flasche in der Hand hattest. Ich achte derzeit auch darauf. Damit will ich sicher nicht anpreisen süßes Zeug in sich rein zu schütten oder schaufeln. Aber ich habe zum Beispiel für den Fall der Fälle immer einen Fruchtriegel mit dabei. Der Körper muss manchmal erst wieder lernen aus "normalem" Essen den Zuckerspiegel zu regulieren. Nach einer Weile wird es dann im Normalfall auch wieder so gehen.

    Da die Andockstellen für das Serotonin verringert wurden (weil sie vom Alkohol besetzt werden) müssen sie sich auch erst regenerieren. Das macht auch erst mal schlechte Laune. Das braucht eben alles seine Zeit. Ggfs. probierst Du es mal damit. Immer besser als die Pulle.

  • [...]

    kam nach dem Sport evtl. das Bedürfnis nach Belohnung hoch? Ich weiß von vielen Alkoholikern, das sie ein ausgeprägtes Belohnungsverhalten hatten, was durch Alkohol befriedigt wurde.

    Kennst Du das auch?

    {...]

    Also ich kenne das zu gut. Ich würde auch sagen dass gut 30-50 % meiner Saufentschlüsse einfach auf diesen puren Hedonismus zurückzuführen sind, dem ganzen nochmal eine Krone der Lust aufzusetzen, sodass positive Ereignisse jeglicher Art schon triggern konnten, tatsächlich bei mir auch der Sport.

    Mein letzter gemeiner Saufdruckabend war Ende Januar diesen Jahres. Da habe ich dann im Supermarkt mich mit fürchterlich ungesundem Essen "fremdbelohnt".

    Ich hoffe du kannst dich morgen nach dem Aufstehen darüber freuen, dass du heute nicht getrunken hast.

  • Erstmal vielen Dank für eure Hilfe, das Lesen selber hat geholfen mich besser zu verstehen.

    Der Sport ist unter anderem mein Ventil gegen den Suchtdruck, vorallem das Laufen. Wenn ich welchen verspüre, laufe ich solange bis ich denke fast zu kollabieren, manchmal auch mitten in der Nacht. Das hört sich jetzt extrem an, aber es hilft. Manchmal rauche ich auch eine, was nicht gut ist und wenn ich das so schreibe, auch bescheuert klingt. Mir sind die Gefahren einer Suchtverlagerung bekannt.

    Wasser habe ich im Auto immer dabei und nehme ich auch zur Genüge zu mir, das füllt den Magen gut.

    Einer meiner Hauptprobleme sind die Schlafstörungen, die ich während dem Trinken schon hatte und die nun schlimmer geworden sind. Stresst mich ungemein, wenn ich weiß, dass ich in x Stunden wieder im Dienst sein muss und kein Auge zubekomme.

    Das stetige nachfragen der Kollegen, warum ich mich so abwende und die Trennung von meiner Frau .. triggert alles. Im Nachhinein denke ich, dass es eine Kombi aus allem ist. Aber alles kein Grund wieder zur Flasche zu greifen.

    Ich werde meinen Blutzucker in nächster Zeit nach dem Sport beobachten und das mit dem Einkaufen seinlassen.

  • Moin, Borussia.

    Während ich noch Alk trank, konnte ich zwar prima einschlafen, doch so richtig (!) durchschlafen konnte ich nicht, in den ersten Wochen der Abstinenz dauerte es ewig bis ich zur Ruhe kam, einschlafen konnte.

    Dann, so nach und nach wurde es besser. Einschlafen klappt mit viel Autosuggestion, es dauert eine Weile bis ich das Denken abstellen kann, doch dafür schlafe ich gut, wenn ich dann mal eingeschlafen bin.

    Das hat bei mir mehrere Wochen gedauert. Wie bereits erwähnt, es dauert bis die alten Trainingsmuster sich verändern.

    Mach` dich nicht verrückt.

  • Ja, vor allem ist mir aufgefallen, dass ich mit weniger Schlaf auskomme. Das mit dem Schlaf dauert ne Weile. Aber jetzt bin ich zu Uhrzeiten wach, die ich nie für möglich gehalten hätte. Dachte immer ich bin mega der Langschläfer.

  • Hallo zusammen, ich hoffe ihr habt bisher alle ein schönes Wochenende.

    Ich komme gerade von der Hochzeit einer Freundin und kann sagen, dass ich die erfolgreich ohne einen Tropfen Alkohol gemeistert habe. Dass ich dabei ein großes Risiko eingegangen bin, ist mir bewusst.

    Angestoßen habe ich mit Orangensaft und jedes Glas dankend abgelehnt, was mir zugegebenermaßen nicht leicht fiel.

    Zu später Stunde wurde es mir aber zu viel, weswegen ich gefahren bin. Auch jetzt reizt mich der Gedanke an ein Gläschen, es hilft mir aber gerade aufzuschreiben was ich fühle, trinke viel Wasser.

    Ich bin dankbar dafür, dass ich heile nach Hause gekommen bin und mir morgen keine Gedanken machen muss, wie ich mich im Rausch benommen hätte. Ich bin stolz darauf, dass ich Teil des schönsten Tages meiner Freundin gewesen bin und mich daran erinnern werde. Gleichzeitig bin ich aufgewühlt, weil es mich an meine Hochzeit erinnert. Es stimmt mich traurig zu wissen, dass ich nach 12 Jahren wieder alleine bin und es meine Schuld ist. Ich verspüre Wut, dass ich all diese Gefühle in Alkohol getränkt habe.

  • Auch jetzt reizt mich der Gedanke an ein Gläschen

    Mir hilft da eine Aussage, die ein Freund mal in einem Meeting machte. Er meinte: "wenn ich im Sommer da jemanden im Biergarten sitzen sehe mit nem Bierchen. Da hätte ich auch auch gerne eines." Dann machte er eine Pause und meinte dann: "Ach was. Was will ich mit einem Bierchen. Das bringt mir nichts. Ich will zehn!" Und genau das ist es. Er hat mir aus der Seele gesprochen. Es gibt das eine Gläschen nicht. Ich kann nicht ein Gläschen trinken und mich daran freuen. Weil es mir niemals reichen wird. Mich niemals zufrieden stellen wird. Weil es dann wie eine Welle über mir zusammen bricht.

    Wie der gute alte Spruch sagt "für einen Alkoholiker ist ein Glas zu viel und zehn zu wenig".

    Ich hoffe, dass Dir das nicht zu viel zu schaffen macht. Zumal ja auch noch diese Trennung schon sehr schwer für Dich ist.

    Zum Glück steht vorerst nichts derartiges für mich an. Ich hätte riesen Schiss davor. Ich habe echt keinen Bedarf mich vollzutriggern.

    Wenn Du Dich nachher ins Bett legst und wenn Du morgen aufwachst wirst Du Dich sicher stolz fühlen, dass Du das gut gemeistert hast. Das kannst Du auch. Und es war sicher sehr schlau rechtzeitig die Biege zu machen.

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