Elima - Möchte mich austauschen

  • Hallo Elima,

    Du schreibst hier, wie schlecht es Dir geht in dieser Situation in Eurer Beziehung.

    Dabei ist es völlig latte, wie viel oder wie wenig er trinkt. Dir geht es nicht gut in dieser Beziehung !

    Was meinst Du denn, was wir raten sollten?

    So weiter zu machen? Wird schon alles gut werden und bliblablubb...

    Elima, ihn kannst Du nicht erreichen, er will trinken und wird es tun. Solange ich trinken wollte, habe ich mir auch nicht reinquatschen lassen. Ging in ein Ohr rein, durchs andere wieder raus.

    So verhalten sich nun mal Menschen, wenn sie trinken wollen! Dagegen bist Du komplett machtlos, glaub mir das mal.

    Hier geben Menschen ihre Erfahrungen weiter und schreiben auch anderen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen. Und die sind nun mal NICHT so, das alles wieder gut wurde, im Gegenteil, die Situation wurde immer schlimmer.

    Da kannst Du nicht erwarten, das Dir jemand zum Bleiben in einer unglücklichen Beziehung rät, ausser er könnte Dich partout nicht leiden.

    Entscheiden tust letztendlich aber Du selbst. Du bist für Dich selbst verantwortlich.

    BTW: Du relativierst seinen Alkkonsum, überlegst, wie viel Gesöff normal sein könnte...und das ja alle trinken...

    Dabei wäre es "normal", überhaupt keinen Alk zu konsumieren, denn unser Körper braucht keinen zum Überleben.

    Es ist nur in unserer westlichen Welt üblich, Alkohol zu konsumieren, in anderen Kulturen ist es aber nicht so.

    Was wiederum nicht heissen soll, das man sich da nicht mit anderem volldröhnt, denn die Sehnsucht nach Rausch gibt es wohl in allen Kulturen? Hm.

    Wie auch immer, änderst Du nix an der Situation, bleibt alles wie es ist. Du hast die Wahl.

    Weiter unglücklich in dieser Beziehung verharren oder das Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

    Trennungen sind schwer, ohne Frage.

    Sind aber oft überlebenswichtig.

    Und oft nötig, wenn man noch einen Rest Selbstwertgefühl behalten möchte.

    Es gibt so viele Menschen auf dieser Welt, woanders wird es jemanden geben, mit dem es einfach besser passt, mit dem man glücklich werden kann.

    Daran glaube ich ganz fest.

    Das Leben bedeutet immer auch Veränderung. Nichts ist in Stein gemeißelt, auch kein "in guten wie in schlechten Zeiten ", denn damit ist sicher nicht gemeint, sein Leben in Unglücklichsein zu verbringen, während sich der uneinsichtige Säufer lustig welche ballert.

    LG Sunshine

    ( trockene Alkoholikerin)

  • Was bedeutet das? Das nur er sagen kann ob er alkoholiker ist?

    Er muss es für sich einsehen, Alkoholiker zu sein. Selbst wenn andere von außen es bestätigen nutzt es nichts. Er muss zu dieser Erkenntnis kommen.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Elima,

    Das ist mein Problem. Irgendwie scheine nur ich das Problem mit dem Alkohol zu haben. Es ist ja nicht so das er seinen Job oder sonst was gefährdet. Oder das Freunde sich von ihm entfernen. Eher das Gegenteil ist der Fall.

    Mir ging es damals genau so. Ich wollte Trinkmengen und Bestätigungen damit ich gehen kann. Heute weiß ich, dass das nicht relevant ist. Wichtig allein ist, dass Du dich in der Beziehung nicht mehr wohl fühlst. Du bist doch freiwillig mit ihm zusammen also kannst du auch wieder aussteigen, wenn dich die Beziehung unglücklich macht. Vielleicht ist es auch nicht nur der Alkohol, sondern die Erkenntnis, dass es einfach nicht passt mit euch. Das gibt es doch auch.

    Zähl nicht seinen Konsum, sondern mach dich wieder zufrieden.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Elima,

    soweit es ein Außenstehender überhaupt beurteilen kann, erweckt sich mir der Eindruck, es ist eine allgemeine Krise und nicht unbedingt „nur“ Alkohol (?) .

    So wie du schreibst, trinkt er mittlerweile nur ein Bier und das nicht täglich...

    Etwas stört dich und zwar gewaltig. Du wirst zunehmend unzufriedener, unglücklich.

    Zum Glück hat jeder eine eigene Wohnung, was schadet es, sich mal eine Weile nicht täglich zu sehen, damit du herausbekommst, was du eigentlich willst, was dich (wirklich) stört.

    Ist es der Suff der dich stört, der trinkende Mann oder … ? Was ist es?

    Wenn ein Mensch öfter vom Alkohol verzaubert ist, merkt man das sehr wohl/ schnell.

  • Es stört mich die Reaktion die er hat wenn ich ihn auf den Alkohol anspreche. Er fühlt sich sofort angegriffen. Macht meine Argumente nieder. Usw usw. Das kenne ich von ihm so nicht. Sonst wenn mich etwas gestört hat hat er zumindest irgendwann eingesehen das es mich verletzt und alles dafür getan das es mir gut geht. (hört sich blöd an. So als ob er alles für mich getan hat und ich jetzt rum jammere saß ich meinen Willen nicht kriege. Ist so aber nicht gemeint) Nur beim Alkohol scheint die Grenze zu sein. Da besteht er drauf...... Leider neige ich krankheitsbedingt zu Depressionen. Was die ganze Sache nicht einfacher macht. Denk ich zu negativ gerade oder ist die Situation negativ......

  • Hallo Elima,

    mein Partner hat zeitweise auch wenig(er) getrunken, zumindest soweit ich es mitbekommen habe.

    Wir haben für ein paar Jahre in einer größeren WG gewohnt und da konnte er es sich nicht leisten, "auffällig" zu werden.

    Dennoch habe ich intuitiv gespürt, dass das Thema nicht aus der Welt ist

    Entweder er hat heimlich weiter getrunken oder ich habe irgendwie geahnt, dass die erneute Verschlimmerung an der nächsten Ecke lauert (was sich dann übrigens auch bestätigt hat... in einem schwierigen Jahr mit Jobverlust etc hat er wieder fast täglich getrunken).

    Ich glaube, dieser Argwohn, die ständige Verunsicherung, dieses "gehen auf Eis" das ständig wieder einbrechen kann, ist das was uns Co-Abhängige umtreibt.

    Ist es bei dir auch so?

  • Es stört mich die Reaktion die er hat wenn ich ihn auf den Alkohol anspreche. Er fühlt sich sofort angegriffen. Macht meine Argumente nieder. Usw usw. Das kenne ich von ihm so nicht … Nur beim Alkohol scheint die Grenze zu sein. Da besteht er drauf...... Leider neige ich krankheitsbedingt zu Depressionen. Was die ganze Sache nicht einfacher macht. Denk ich zu negativ gerade oder ist die Situation negativ......

    die Situation ist negativ …

    Du beschreibst deinen Mann als willensstark; wenn er etwas will zieht er es durch und lässt mit sich reden. Nur beim Thema Alkohol ist es nicht so, da fühlt er sich sofort angegriffen, weil ihm die Kontrolle darüber abhanden gekommen ist. Das ist sein wunder Punkt, das weiss er im Innersten sehr genau, er der sonst alles im Griff hat, und da braucht er nicht noch seine Liebste, die in dieser Wunde herumstochert.

    Du irrst dich, wenn du glaubst, er sieht sein Alkoholproblem nicht. Für ihn ist es schlicht und ergreifend ein zu großes Zeichen persönlicher Schwäche, einem Gesichtsverlust gleich, sich eingestehen zu müssen, dass er ein Alkoholproblem hat und eigentlich auf Hilfe von außen angewiesen ist, um da raus zu kommen. Aber solange ihm sein Stolz im Wege steht, wird er diese einfache Wahrheit nicht ertragen können und ist für dich kaum zu erreichen. Es würde persönliche Demut bedingen, Schwäche zu zeigen und Hilfe anzunehmen; etwas, das für viele Männer traditionell fremd ist - leider.

    Auch wenn du in der vordersten Reihe sitzt, bist und bleibst du Zuschauerin in diesem Drama; du kannst nicht viel bewirken in dieser negativen Situation. Er bestimmt den Lauf des Spiels und wenn er nicht selbst über die Bücher geht, bleibt dir einzig die Entscheidung, wie lange du sitzen bleibst und dem Treiben zuschaust oder aufstehst und das Theater verlässt.

    Einmal editiert, zuletzt von Ste55 (22. März 2022 um 04:49)

  • hej, was du schreibst, kommt mir so unglaublich bekannt vor. Ich habe sogar eine Therapie begonnen, weil mein Mann mir eingeredet hat, dass ich das Problem habe und nicht er (zum Glück hat mich mei Therapeut eines besseren belehrt.)

    Mein Mann nimmt auch sehr viel Rücksicht und das ist auch ei e Begründung, warum ich bzgl. Des Alkohols keine Rücksicht erwarten solle: denn er nimmt ja schon so viel Rücksicht und irgendwann müsse er auch mal Das Recht haben zu trinken (er trinkt nicht regelmäßig jeden Abend, aber mehrmals wöchentlich bis zum Einschlafen).

  • ch glaube, dieser Argwohn, die ständige Verunsicherung, dieses "gehen auf Eis" das ständig wieder einbrechen kann, ist das was uns Co-Abhängige umtreibt.

    Ich weiß was du meinst. Diese Ungewissheit, dieses Misstrauen. Dieses schlechte Gefühl. Ich kann über keinen Witz der mit Alkohol zu tun hat mehr lachen, ich habe ein ungutes Gefühl wenn jemand vom trinken erzählt. Vor kurzem fand ich es schon schlimm als ich beim Gassi gehen mit bekommen habe das sich jemand auf seinen Balkon gesetzt hat um sich ein Bier zu trinken. Ich würde gerne mal wieder ein Glas Wein trinken aber ich kann es zur Zeit nicht genießen weshalb ich es dann auch lasse.

    Ich muss lernen sein Problem nicht zu meinem zu machen. Mich davon zu lösen.... Letzte Woche hatten wir wieder Streit deswegen. Es gab überhaupt keinen Auslöser dafür und trotzdem hat es deftig geknallt. Eigentlich war die Beziehung schon so gut wie beendet. Ich hätte nur aufstehen und gehen brauchen. Er hätte nur sagen brauchen das ich gehen soll. Aber wir haben es beide irgendwie nicht übers Herz gebracht. Ich weiß nicht warum aber ich konnte einfach nicht gehen..... Angeblich habe er jetzt erst verstanden was mein Problem mit dem Alkohol ist. Das ich nicht die Menge problematisch sondern sein Verhalten wenn er betrunken ist schlimm finde. Mal sehen was es gibt. Er achtet sehr darauf nicht zu viel zu trinken. Das es Max. 2 Bier sind und auch nicht jeden Tag. Das ist ja auch alles schon und gut. Damit kann ich ja leben. Aber es wird der Tag kommen wo er keine Selbstbeherrschung mehr hat. Wo er Stress auf der Arbeit oder Stress mit seinem Sohn und Eltern oder sonst was hat. Wo es ihm egal ist wieviel er trinkt. Und dann bin ich weg. Ich habe einen sehr langen geduldsfaden (schon bei meinem exmann) aber wenn der einmal gerissen ist dann ist es vorbei....... Und so lange genieße ich die schönen Momente mit ihm. Da es davon doch recht viele gibt ist es mir noch wert ihm die Chance zu geben......

  • Hi ihr lieben,

    Ich wollte mal ein kleines Update da lassen. Also er verzichtet nicht komplett auf Alkohol. Es ist aber um Welten besser geworden. Ich habe zwar immer noch Bauchschmerzen wenn er was trinkt aber es wird besser. Ich könnte vor kurzem sogar ein Glas rotwein trinken ohne ein schlechtes Gefühl dabei zu haben. Wenn er ein alkoholproblem hat ist es schließlich seins. Er muss damit klar kommen. Ich kann nur unterstützen und helfen wenn man meine Unterstützung und Hilfe auch annehmen möchte. Mal sehen wie es weiter geht. Vielleicht ist es nur die trügerische Ruhe vor dem Sturm. Ich habe beschlossen es zu genießen solange die Zeiten schön sind. Sind sie es nicht mehr wird die Beziehung hart auf die Probe gestellt. Wenn es mit dem Alkohol wieder so schlimm werden sollte dann werde ich es nicht mehr so lange aushalten und ihm auch nicht mehr so viele Chancen geben....... Mal schauen was die Zukunft bringt. Wünscht mir Glück ;) und wenn ich das nicht habe die Kraft zu gehen......

  • und ihm auch nicht mehr so viele Chancen geben

    Typisches Co abhängiger Verhalten?

    Huhu, hier geht es wirklich um dich, ja um das Leben, was dir gehört.

    Ich bin da leider nicht vom Fach, deswegen auch diese Frage. Ich habe sowas ( leider ) hier schon oft im Forum gelesen das sowas nicht gut geht / gehen kann. Es gibt seltene Momente, da funktioniert es. Aber bitte achte auf dich. Es ist lieb gemeint.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • ... Wenn er ein alkoholproblem hat ist es schließlich seins. Er muss damit klar kommen. Ich kann nur unterstützen und helfen wenn man meine Unterstützung und Hilfe auch annehmen möchte. ... Ich habe beschlossen es zu genießen solange die Zeiten schön sind. habe die Kraft zu gehen......

    Hallo Elima,

    erstmal eine gute Einstellung.

    Wenn sein Alkoholproblem zu deinem wird, kann`s bitter werden. Höre auf dein Bauchgefühl!

    Schönen Sonntag!

  • Hallo Elima,

    Du schreibst "ich kann nur unterstützen und helfen". Das kannst Du leider nicht tun. Er trinkt (wenn auch ZUR ZEIT weniger). Er möchte also offensichtlich nicht komplett weg vom Alkohol, sondern versucht sich daran, kontrolliert (also weniger) zu trinken. Das kann nichts werden. Deshalb würde ich Dir wirklich raten, weiterhin noch viel mehr Kräfte für DICH zu sammeln, denn die Fakten haben sich seit Deiner Anmeldung nicht geändert: Er trinkt und Du hältst das aus.

    Ich wünsche Dir wirklich, dass es Dich irgendwann genügend stört, um etwas für Dich verändern zu können. Damit Du auch komplette Zufriedenheit leben kannst.

    LG Cadda

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