• Na dann hoffe ich, daß dir diese Erkenntnis/ Weiheit dich bei der Bewältigung deiner Sucht weiterhilft.

    Nein, denn das hat damit nicht das Geringste zu tun. Bei der Suchtbewältigung hilft mir die SHG hier, ein langzeittrockener Freund, den ich im Notfall jederzeit anrufen kann und in erster Linie meine eigenen Erfahrungswerte darüber was passiert, wenn ich trinke. Offensichtlich habe ich mich da wohl nicht klar genug ausgedrückt, kann ja mal vorkommen.

    Tough times don't last, tough people do

  • Am als ich mich entschied nicht mehr zu trinken, verbot ich mir den Alkohol, das musste sein, ich war labil, unsicher und hing noch fest in meiner Suchtstruktur … jeden Abend trinken, jeden Tag Alkohol kaufen.

    Das war am Anfang sehr schwer, ich musste mich zusammenreissen und mied alles (!) was nur im entferntesten mit Alk. zu tun hatte.

    Nach zwei … drei Monaten hob ich mein „Verbot“ im Kopf auf und ersetzte es durch Freiwilligkeit, ich nahm mir „den Druck“ und setzte auf Vernunft.

    Mir fiel das leichter … ich war im Supermarkt, stand vor`m Alkoholregal, ich konnte frei entscheiden, kaufen oder lieber nicht … ich entschied mich für `lieber nicht` .

    Sicher, ein gewagtes Experiment, doch ich wollte es lernen, ich wollte mich wieder an die Normalität gewöhnen, immer nur Weglaufen, Augen verschließen, das kann auf Dauer nicht gut gehen.

    Nach einer gewissen Zeit nahm ich eine Flasche Bier in die Hand (im Supermarkt) und beobachtete mich aufmeksam, was löste das in mir aus, wie reagierte ich?

    Nach ca. einem halben Jahr wagte ich mich zum Nachbarn, es wurde gegrillt und natürlich auch Bier getrunken.

    Ich hielt es eine ½ Stunde aus, dann floh ich, das war dann doch zu viel, ich war noch nicht so weit.

    Mein „Training“ im Supermarkt betrieb ich weiter, mittlerweile konnte ich gelassen dem Alkohol in Flaschen begegnen, auch in der Gaststätte machte es mir nichts mehr aus, wenn am Nachbartisch getrunken wurde. Ich wurde immer selbstsicherer, das gab mir Mut, Zuversicht. Suchtdruck kannte ich nicht.

    Mittlerweile war ich bei div. Festen, wo auch Biertrinker immer in der Überzahl waren, zunehmend konnte ich dem entspannter begegnen, die Trigger wurden immer seltener. Nie waren sie gänzlich weg!

    Natürlich war ich nie sehr lange dort, als Alkoholfreier wurde mir schnell langweilig und der zunehmende Alkoholpegel der anderen war nicht gerade lustig.

    Ich muß da nicht hingehen, ich muß mich nicht an Saufende gewöhnen, wenn mir etwas nicht gefällt, gehe ich.

    Ich muß aber auch nicht mittrinken, ich muß keine Angst mehr vor Alkohol haben, ich muß mich nicht fernhalten. Es ist wie bei allem im Leben, wenn mir etwas nicht zusagt, entscheide ich.


    Ich empfehle NIEMANDEN es mir gleich zu tun!

    Ich berichte von mir.

    Jeder darf einen Weg selbst finden.

  • Hallo achelias,

    wenn ich dich lese, denke ich an einen alten Thread von mir. Da ist wiedermal jemand, der sich als Alkoholiker Light einreiht.


    Meine Grundsätze, die sich auf jahrelange Erfahrungen beruhen. Wer mit der Sucht spielt, dem spreche ich die Ernsthaftigkeit seiner Abstinenz ab. Wer versucht, die Alkoholkrankheit für sich neu zu erfinden, spreche ich die Erkenntnis ab. Wer die Konfrontation auf seinen Weg mit dem Alkohol sucht und es mit Verstand lösen will, hat die Krankheit nicht verstanden, nicht für sich akzeptiert.

    Und zu guter Letzt. Wer nie einen Tiefpunkt hatte, der wird auch nie ein Gefühl für das Ausmaß der Krankheit bekommen.

    Vielleicht findest du dich hier oder da in einem Punkt wieder. Ich möchte da auch nichts interpretieren .

    Ich empfehle NIEMANDEN es mir gleich zu tun!

    Ich berichte von mir.

    Jeder darf einen Weg selbst finden.

    Ich empfehle es nicht, ich rate dringlichst davon ab.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    danke, daß du deine Meinung teilst.

    Nur spiele ich nicht mit der Sucht oder gar der Abstinenz, ich verliere meine Angst vorm Alkohol, mache mir bewusst, daß nicht der Alk. mich in der Hand hat oder die Sucht, da war einmal, sondern, daß ich angstfrei und respektvoll mit der Sucht umgehe.

    Ich versuche nicht, die Alkoholkrankheit neu zu erfinden.

    Ich kann nur meinen Problemen (allen) mit Verstand, Wissen und Erkenntnis begegnen und dem daraus resultierendem Verhalten. Alles andere wäre Augenwischerei. Ich weiß, das Alk. für mich nicht mehr in Frage kommt. Ich brauche auch nicht die Konfrontation mit Alk. zu suchen, Alk. begegnet mit jeden Tag (fast).

    Ich kann meine Angst verlieren, das bedeutet doch nicht, daß ich unvorsichtig oder übermütig werde.

    Manche Gedankengänge kann ich nicht nachvollziehen, wenn ich schreibe, ich verbiete mir den Alk. nicht, wird verstanden: ich trinke Alk. , wenn ich schreibe: ich bin beim Grillen mit Biertrinkern zusammen und daß ich das dann aushalten muss, wird angenommen, daß man es generell aushalten muß. Nein!

    Wenn ich mich dazugeselle, muß ich, doch ich muß mich nicht dazugesellen – ich wähle.

    Ich weiß, daß mein Suchtgedächis wieder anspringen kann, dazu muß ich nichts Neues erfinden, doch ich kann mich testen ohne zu konsumieren. Wenn ich mit Biertrinkern zusammen bin, meinen andere gleich „Saufkumpane“ , dieses Denken ist krank.

    So nun genug „gerechtfertigt“ , dem Erklärbären genügt`s für heute.

  • danke, daß du deine Meinung teilst.

    Nein, da bin ich kleinlich. ;)

    Ich schreibe keine Meinung, ich schreibe Erfahrungen aus ca. 30 Jahre „nass“ und 15 Jahr trocken. Eine Meinung oder Sichtweise kann nie eine Erfahrung wegdiskutieren.

    Das Denken ist am Anfang der Sucht anders und nicht mit dem zu vergleichen, was ich heute über die Sucht weiß. Ich bin jedoch nicht hier, um zu missionieren, ich zeige eben aus den Erfahrungen auf, woran viel eben scheitern. Wenn ich bei der Sucht überhaupt von scheitern sprechen kann.

    Jeder ist eben für sich selbst verantwortlich.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Danke, daß du deine Erfahrung teilst.

    Ich danke Hartmut, aber ich danke auch Dir für Deine Erfahrungen. Ich finde Deine Beiträge sehr gut und nützlich - ja nachvollziehbar. Ebenso wie Hartmuts Erfahrungen. Das Ergebnis am Ende entscheidet und wenn es Dir am Ende gut geht, dann hast Du (FÜR DICH SELBST - das wird hier oft betont) offensichtlich nichts falsch gemacht.

    Aber das ist ja das Gute an einem Forum. Jeder kann sich an verschiedenen Erfahrungen orientieren und nicht nur an einer. Das macht das in der Summe wertvoll. Es sollten nur die Erfahrungen sein, die zu einem persönlich zufriedenen Ergebnis beigetragen haben - das ist klar.

    VG

  • An alle Raucher:

    Kann ich Alkohol-Suchtdruck mit Nikotin-Entzugs-Erscheinungen vergleichen?

    Falls ja, wäre die Frage 'Was ist Suchtdruck?' für mich geklärt.

    Ich habe schon dutzende Male probiert aufzuhören und bin immer jämmerlich gescheitert, da war dieses unbeschreibliche, nicht zu bändigende Verlangen, was einen förmlich in der Wahnsinn treibt.

    Je mehr ich mir vornehme weniger oder gar nicht zu rauchen, desto stärker wird das Verlangen, bis hin zu unkontrollierbar.

  • Kann ich Alkohol-Suchtdruck mit Nikotin-Entzugs-Erscheinungen vergleichen?

    Kannst du leider nicht,

    aber mit beiden lohnt sich das Aufhören. Aber bitte darauf achten nich alles gleichzeitig machen, da Suchtverlagerung!

    Ich konnte mit dem Rauchen leider auch nicht aufhören, versuche es aber immer wieder.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hey, ich hatte erfolgreich und ohne große Probleme vor vier Jahren aufgehört. Leider fing ich im letzten Jahr aufgrund enorm psychischer Belastung auch wieder an.

    Es ist ebenso eine Sucht. Einmal Raucher, immer Raucher!

    Mir hat Gewürztee beim „Rauchdruck“ geholfen und tatsächlich das Buch von Allen Carr: Endlich Nichtraucher.

    Auch wenn das schon etwas angestaubt ist.

    Du musst nur die nächste Kippe weglassen! So hab ich mich von einer nicht gerauchten zur nächsten gehangelt.

    Das nehme ich auch demnächst wieder in Angriff! Step by Step muss ich jetzt meine Baustellen angehen. Alles auf einmal ist nicht möglich. Das gibt nur wieder Überforderung :)

  • Ich frage mich gerade, unabhängig, dass wir hier ein Alkoholiker Forum sind, was solche Vergleiche überhaupt bringen sollen. Rauchen hat nichts mit Alkoholismus zu tun. Es entfernt mich nur von meiner eigenen Sucht. Selbst Ähnlichkeiten kann ich in die Tonne hauen.

    Ich renne ja auch nicht zum Bäcker und frage ihn, wie die Wurst schmecken würde, wenn er sie, anstatt, der Metzger macht.

    Heißt nichts anderes als bei sich bleiben, sich und seine eigene Sucht ernst nehmen.

    Wenn ich sowas wie Saufdruck noch nie erlebt habe, dann muss ich es auch nicht verstehen. Muss nur wissen, was ist zu tun, wenn mich ein Saufdruck ereilt. Ist nichts anderes als ein Wunsch wieder saufen zu wollen und keine Wissenschaft, die noch in einer Skala von 1 bis 10 unterteilt wird.

    Da gilt es beim Aufkommen dagegen halten. Fertig.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich frage mich gerade, unabhängig, dass wir hier ein Alkoholiker Forum sind, was solche Vergleiche überhaupt bringen sollen. Rauchen hat nichts mit Alkoholismus zu tun. Es entfernt mich nur von meiner eigenen Sucht. Selbst Ähnlichkeiten kann ich in die Tonne hauen.

    Vergleichen kann man je erstmal alles mit allem, auch wenn man dann auf den Trichter kommt, dass es Humbug ist.

    Ich habe mir auch als langjähriger Raucher (am 1.1.2023 wird es ein ganz klischeehaftes 10 Jahre-Rauchfrei Neujahr) und "Neu-Abstinenzler" auch schon Gedanken gemacht, ob es da Parallelen gibt.

    Ich habe heute noch den Gedanken: "jetzt ne Zigarette, wäre ne feine Sache". Dieser Gedanke schleicht sich so alle 2,3 Monate in meinen Kopf, meisten sonntagsfrüh, bei nem Kaffee im Garten in der Sonne. Der Gedanke hält sich dann für einen Bruchteil einer Sekunde, bevor ich mir dann denke: "Nö, du bist so froh, dass du aufgehört hast. Nie und nimmer willst du je wieder eine Kippe."

    Wenn ich an Alkohol denke (ja, sorry, das passiert mir schon mal), dann kommen eher so Gedanken ins Spiel " eins kannst du dir ja doch mal wieder gönnen" oder "eventuell klappt ja das bei mir (natürlich nur bei mir) mit dem kontrollierten Trinken"...

    Was ich damit sagen möchte: für mich ist Alkohol viel subtiler und heimtückischer. Aber wahrscheinlich nimmt das auch jeder selbst sehr subjektiv wahr, was den Vergleich und die Diskussion natürlich noch weiter erschwert.

  • Vergleichen kann man je erstmal alles mit allem, auch wenn man dann auf den Trichter kommt, dass es Humbug ist.

    Natürlich kann ich alles vergleichen, aber was bezwecke ich mit dem Vergleich, wenn der Vergleich hinkt? Was bringt mir der Vergleich bei eigenen Saufdruck? Die Erkenntnis, dass es bei Raucher entweder anders, gleich oder abweichend ist? Hilft es mir dann? Was bringt es mir?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Natürlich kann ich alles vergleichen, aber was bezwecke ich mit dem Vergleich, wenn der Vergleich hinkt? Was bringt mir der Vergleich bei eigenen Saufdruck? Die Erkenntnis, dass es bei Raucher entweder anders, gleich oder abweichend ist? Hilft es mir dann? Was bringt es mi

    Ich finde es schon eine gute Erkenntnis, dass man es nicht vergleichen kann. Hilft vlt beim Verständnis wenn man mit entsprechenden Personen spricht.

  • Selbst Ähnlichkeiten kann ich in die Tonne hauen.

    Dann tue es doch :lol:, die geäußerte Ansicht selbst teile ich jedoch nicht.

    Selbst bei meiner langjährig qualmenden Gattin griff letztlich die 1-Tagesmethode am Besten. Sie ist seit ca. 3 Jahren unfallfrei nikotinfrei. Auch konnte ich ihr als Motivationshilfe klar machen, dass ich als Ex-Trinker den viel schwierigeren Ausstieg aus der Flasche geschafft habe, dagegen sei die Aufgabe der Qualmerei doch wahrlich ein Kinderspiel. Das war natürlich ein taktischer Kniff von mir, der sie bei der Ehre packte. Ich habe ihr erklärt, was mir bei Suchtdruck gut half und die Methode auch bei "Rauchdruck" anwendbar und erfolgversprechend sei, da der Schmacht auf 'ne Kippe nicht ewig andauere und nach wenigen Minuten verflogen sei.

    M.E. gibt es daher bei den ganzen Süchten durchaus Parallelen, die beim erfolgreichen Ausstieg eine hilfreiche Stütze sein können..

    Mich verwundert, dass ich so einige Abstinente getroffen habe, die irgendwie nicht die Finger von dem Dreckzeug Nikotin lassen können oder wollen, selbst wenn sie beim Alkoholausstieg sehr konsequent und zielstrebig wirkten und vorgingen.

  • M.E. gibt es daher bei den ganzen Süchten durchaus Parallelen, die beim erfolgreichen Ausstieg eine hilfreiche Stütze sein können..

    In der beratenden, allgemeinen Funktion kann ich es nachvollziehen. Da kann ich aber auch ein Buch lesen. Wir stehen hier jedoch mehr für die Selbsthilfe, die aus eigenen Erfahrungen bestehen und weniger als Berater fungieren.

    In der Selbsthilfe, wenn es um mich und speziell um meinen Suchtdruck und daraus folgende Vorgehensweise geht, reicht es eben nicht aus, eine Zigarette in den Aschenbecher zu drücken. Gerade wenn ich selbst noch keine Saufdruck erfahren habe. Das ist mit Vergleichen gemeint. Es wird aus dem Kontext heraus etwas Ähnliches gesucht, als bei sich und der Sache zu bleiben.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • ... Rauchen hat nichts mit Alkoholismus zu tun. Es entfernt mich nur von meiner eigenen Sucht. Selbst Ähnlichkeiten kann ich in die Tonne hauen.

    Ich renne ja auch nicht zum Bäcker und frage ihn, wie die Wurst schmecken würde, wenn er sie, anstatt, der ...

    Wenn ich sowas wie Saufdruck noch nie erlebt habe, dann muss ich es auch nicht verstehen. ...

    Da gilt es beim Aufkommen dagegen halten. Fertig.

    Ich verstehe nicht, warum du dich so echauffierst.

    Ein einfaches NEIN hätte genügt!

    Liebe Grüße an deinen Bäcker.

  • Ich verstehe nicht, warum du dich so echauffierst.

    Ein einfaches NEIN hätte genügt!

    Dann hast du den Hartmut Test nicht bestanden achelias

    Liebe Grüße an deinen Bäcker.

    Was soll das denn?

    Ich kann dir nur den Tipp geben, auf die "alten" Hasen auch mal zu hören. Ich versehe das aber grade nicht. Wirklich.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Ich verstehe nicht, warum du dich so echauffierst.

    Und dich versteh nicht, wieso du denkst, dass ich mich echauffiere. Wie kommst du darauf?

    Ein einfaches NEIN hätte genügt!

    Hätte das wirklich für dich ausgereicht? Nun ja, wenn du das für dich behauptest, ist das in Ordnung. . Nur sind hier auch noch ein paar mehr User.

    Aber eine simple Frage darf doch erlaubt sein..

    Klar darf es das. Tut mir leid. Ich hatte aber deine Frage ernst genommen, Zeit investiert, mir die Mühe gemacht, um sie nach meinen Erfahrungen zu beantworten. Sie nicht in den Bereich Smalltalk oder Stammtisch gestellt.

    Schon gar nicht, wenn es sich explizit um Suchtdruck handelt, was der Beginn eines Rückfalls sein kann.

    Gruß Hartmut

    ------------------

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