• Aber mit alkoholisierten Menschen, z.B. mag ich nicht schreiben.

    Überspitzt kann man das auch auf Angehörige übertragen. Das ist nicht böse gemeint.

    Hi Elly, ich bin dir nicht böse und akzeptier deinen Standpunkt.

    Ich hoffe, dass dennoch der ein oder andere Austausch hier mit betroffenen Co`s , die genau da stecken wo ich gerade feststecke, stattfinden kann/werden.

    Oder mich würde auch interessieren, ob hier im Forum jemand ist der von einer Erfolgsgeschichte berichten kann. Also bei wem nach Jahrelangen Alkoholkonsum und Co-Abhängigkeit es dann zum Happy End kam. Alle Hürden gemeinsam überwunden wurden und jetzt gemeinsam glücklich sind.

    Würde mich sehr freuen auch einmal eine Erfolgsgeschichte von der anderen Seite zu lesen/hören. Z.B 20 Jahr Co-Abhängig, den Absprung nicht geschafft aber der Partner wurde trocken ......usw.

    Oder ist das ein Wunschdenken von mir und so etwas

    gibt es nicht ???

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Petra,

    es gibt sie schon, die Erfolgsgeschichten.

    Ich kenne einige aber nicht viele. Auch noch aus meiner Zeit damals bei den Guttemplern.

    Auch hier sind bei den Alkoholikern viele dabei, deren Partnerschaft das überstanden hat.

    Der Hauptpunkt bei all diesen Beziehungen ist, dass der Abhängige sich ernsthaft mit seiner Sucht auseinandersetzt. Sich selbst wichtig nimmt und wieder Verantwortung für sein Leben übernimmt.

    Aber auch die (oder der) Coabhängige muss was tun! Diese Beziehungen sind ja meistens nicht einseitig sondern es ist ein Zusammenspiel aus Co- und Alkoholabhängigkeit.

    Die Coabhängige muss, genau so wie der Alkoholiker, Verhaltensmuster erkennen und ausschalten. Sie muss ihr eigenes Leben in den Mittelpunkt rücken und den Alkoholiker loslassen. Damit meine ich, sie muss ihm seine Eigenverantwortung wiedergeben, ihn machen lassen. Ihn ernst nehmen. Sich selbst wichtig nehmen.

    Und dann ist es wichtig, dass da noch eine gute Basis vorhanden ist. Bei mir war das alles kaputt gegangen, daher hatte ein Neuanfang keinen Sinn. Und mein Exmann war ja, nach meinem Empfinden, nicht wirklich ernsthaft an einer zufriedenen Trockenheit interessiert. Das konnte ich immer sehen wenn ich hier im Forum bei den Alkoholikern gelesen habe. Die waren (und sind) ganz anders unterwegs.

    Ich finde es wichtig, sich nicht an solchen "Erfolgsgeschichten" zu orientieren. Sondern zu gucken, wie es in der eigenen Situation aussieht. Das bedeutet es ist wichtig, dass du unbelastet von seiner Sucht ein zufriedenes Leben hast. Wenn du momentan den Schritt der Trennung nicht machen kannst oder willst. Wenn du dich bewegst, bewegt sich auch was beim Anderen. In welche Richtung ist dabei unklar.

    Aber wenn du dich selbst mehr und mehr in den Fokus stellst und ihn sein lassen kannst ohne dass es dich belastet, dann verändert sich vor allem auch was bei dir. Und daraus ergibt sich dann wieder was.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Petra,

    Würde mich sehr freuen auch einmal eine Erfolgsgeschichte von der anderen Seite zu lesen/hören. Z.B 20 Jahr Co-Abhängig, den Absprung nicht geschafft aber der Partner wurde trocken ......usw.


    Oder ist das ein Wunschdenken von mir und so etwas

    gibt es nicht ???

    Doch, so was gibt es. Aber glaub nicht, dass das ein Zuckerschlecken ist. Es müssen beide wollen und meiner Meinung nach müssen beide erstmal für sich gesund werden. Das ging für mich nur mit räumlicher Trennung. Es ist ein hartes Stück Arbeit, denn die eigenen Verhaltensweisen müssen ja verändert werden und du musst mit den neuen Verhaltensweisen deines Partners zurecht kommen. Für mich war es schwer, die Mimik und Gestik meines Mannes neu zu interpretieren. Da kam es sehr oft zu Missverständnissen. Man hat ja nun mal nur ein Gesicht mit begrenzten Möglichkeiten. :roll: Für uns hat es funktioniert, aber wir sind nicht das Maß aller Dinge. Jeder muss seinen Weg finden. Meine Erfahrung ist, sich wirklich erstmal voll auf sich selbst zu fokussieren und dem anderen seine Verantwortung lassen und dann schauen, was wird. Vielleicht hat die neue Petra keinen Bock mehr auf ihren XY.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Oder mich würde auch interessieren, ob hier im Forum jemand ist der von einer Erfolgsgeschichte berichten kann. Also bei wem nach Jahrelangen Alkoholkonsum und Co-Abhängigkeit es dann zum Happy End kam. Alle Hürden gemeinsam überwunden wurden und jetzt gemeinsam glücklich sind.


    Würde mich sehr freuen auch einmal eine Erfolgsgeschichte von der anderen Seite zu lesen/hören. Z.B 20 Jahr Co-Abhängig, den Absprung nicht geschafft aber der Partner wurde trocken ......usw.

    Hm Petra, mit dieser Art Erfolgsgeschichte kann ich nicht dienen, denn mein Mann war nie CO-abhängig, er hat mir immer klare Grenzen gesetzt und ein Überschreiten nie zugelassen.

    Es wurden von uns auch nicht "gemeinsam alle Hürden überwunden ", sondern ich war für meine Trockenheit immer selbst verantwortlich.

    Desweiteren haben wir nie eine symbiotische Beziehung geführt, sondern wir sind im Grunde immer Du und Ich geblieben, also eigenständige Personen, zu denen es zusätzlich auch ein "Wir" gibt.

    Wir sind noch zusammen und auch meist glücklich darüber, aber das Leben ist trotzdem wie es ist, mal einfacher und mal schwerer...

    Es hat auch jeder seine Eigenarten behalten. Wir können nur heute besser damit umgehen.

    Und Ja, es gab auch eine 2 jährige Trennung, die wahrscheinlich letztendlich unsere Ehe gerettet hat.

    Was allerdings ganz wichtig war, meine Abstinenz stand immer an erster Stelle.

    Mein Mann sah also, wie ernst es mir damit ist und das ich ALLES dafür tat, mir ein trockenes Leben aufzubauen. Professionelle Entgiftung, Suchtberatung und SHG, das war mein Weg.

    Und er vertraute mir von Anfang an, es gab allerdings auch bei uns nicht so krasse Vorfälle wie ich hier öfters bei den CO's lese, das hätte mein Mann nicht zugelassen, da wäre ich dann wirklich rausgeflogen.

    Das wir heute noch zusammen sind, haben wir uns erarbeitet. Da ist uns nix in den Schoss gefallen und schwupps, war alles wieder gut.

    Es ist auch ein Irrtum, zu denken, das alles wieder gut wird, wenn der Partner aufhört zu saufen...das ist nämlich nur ein Teil des Weges.

    Petra, Dein Mann will saufen, also wird er es auch tun. Du schreibst, das er ohne Therapie sich nie ändern wird. Und wenn er sich auch mit Therapie nicht ändert?

    Wie oft lese ich hier von Alkoholikern, die x Entgiftungen hatten und dazu mehrere Therapien...und trotzdem wieder schnell an der Pulle hingen! Ne Therapie führt noch lange nicht zu einer Verhaltensänderung, dazu gehört auch sehr viel Eigeninitiative.

    Petra, es ist doch bei Euch nicht nur die Sauferei...Du willst im Grunde doch einen komplett anderen Mann! :wink: Es passt bei Euch hinten und vorn nicht mehr...und auch eine mögliche Abstinenz Deines Mannes macht doch nicht den Mann aus ihm, den Du Dir wünscht.

    Also wirst Du wohl selbst Deinen Hintern bewegen müssen, um die ganze Sache zu ändern.

    Ich bin sicher, man findet immer einen neuen und passenderen Partner!

    Ich kenne niemanden, bei dem es anders war. In meinem Freundes-und Bekanntenkreis gab es in den letzten Jahren einige Trennungen von Paaren, die viele Jahre, sogar Jahrzehnte zusammen waren. Die sind alle längst wieder neu liiert und endlich wieder zufriedener und glücklich mit ihren neuen Partnern.

    Wenn Du ein zufriedeneres, glückliches Leben willst, anstatt es weiter so zu vergurken, dann wirst Du was dafür tun müssen. Und dafür bist Du auch allein zuständig, Dein Mann ist dafür nicht verantwortlich, so zu sein wie Du es gerne hättest.

    Also...move your As :wink: und zwar jetzt und nicht am St. Nimmerleinstag.

    LG Sunshine

  • Moin Petra

    Doch, es gibt die Erfolgsgeschichten. Ich habe sie erlebt. Meine liegt über 40 Jahre zurück. Es war kein leichter Weg, ich habe mich bewegt, habe mich getrennt, mir bewusst gemacht, dass ich ein Leben ohne ihn, allein mit 2 kleinen Kindern leben will, wollte kein Leben mehr mit einem trinkenden Partner. Er kam dann zur Einsicht, aber ganz sicher nicht, weil ich ihn dazu gedrängt hätte. Er war sicher, mich verloren zu haben, wollte aber die Achtung seiner Kinder zurück. Ich habe ihm die Chance für ein gemeinsames Leben gegeben, er hat sie genutzt.

    Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Der Hauptpunkt bei all diesen Beziehungen ist, dass der Abhängige sich ernsthaft mit seiner Sucht auseinandersetzt. Sich selbst wichtig nimmt und wieder Verantwortung für sein Leben übernimmt.

    Ja, das habe ich bei all dem lesen hier begriffen. Solange das nicht ernsthaft geschieht bringt es nichts.

    Aber auch die (oder der) Coabhängige muss was tun! Diese Beziehungen sind ja meistens nicht einseitig sondern es ist ein Zusammenspiel aus Co- und Alkoholabhängigkeit.

    Auch das habe ich begriffen! Viel Arbeit....

    Die Coabhängige muss, genau so wie der Alkoholiker, Verhaltensmuster erkennen und ausschalten. Sie muss ihr eigenes Leben in den Mittelpunkt rücken und den Alkoholiker loslassen. Damit meine ich, sie muss ihm seine Eigenverantwortung wiedergeben, ihn machen lassen. Ihn ernst nehmen. Sich selbst wichtig nehmen.

    Daran übe ich mich noch. Wobei mein Leben im Mittelpunkt rücken vollziehe ich schon einige Monate auch wenn wir in einem Haus wohnen.

    Und dann ist es wichtig, dass da noch eine gute Basis vorhanden ist. Bei mir war das alles kaputt gegangen, daher hatte ein Neuanfang keinen Sinn.

    Die Basis wäre da, es ist noch nicht alles kaputt. Vielleicht liegt es daran dass er Quartaltrinker ist. und es keine volle besinnungslose Trunkenheit mehr gibt??

    Dennoch spüre ich bei jedem Versagen oder erneuten Versuch einen Bruch. Und irgendwann ist dann nichts mehr Vorhanden.

    Ich finde es wichtig, sich nicht an solchen "Erfolgsgeschichten" zu orientieren.

    Mach ich nicht, denn jeder hat seine eigenen Geschichte und Dynamik! Es war nur Interesse. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin ein Mensch der sehr gut reflektieren kann, alleine schon Beruf-Bedingt.

    Aber wenn du dich selbst mehr und mehr in den Fokus stellst

    Dieser Punkt war Grundsätzlich immer ein Problem in meinem kompletten Leben. Vermute ich mal. Immer für andere da, immer allem gerecht zu werden. Sogar sein Körper und sich selbst verlieren. Aber damit ist schon seit ein paar Monaten Schluss!!!!!!! Darum auch meine AUSZEIT!!!!!! Das war ein verdammt schwerer Schritt. Aber ich bin durch viele tiefe Täler gegangen, nicht nur in der Ehe. Bis zum Zusammenbruch im Jahr 2019. Da bin ich wieder rausgegrackselt und ich will nicht wider dorthin gelangen.

    Danke für deine Antwort

    Liebe Grüße Petra

  • Doch, so was gibt es. Aber glaub nicht, dass das ein Zuckerschlecken ist.

    Nein, das denk ich mir schon und ist mir bewusst!

    Es müssen beide wollen und meiner Meinung nach müssen beide erstmal für sich gesund werden. Das ging für mich nur mit räumlicher Trennung.

    Ja, und an dem Punkt wird es wohlmöglich scheitern. Er will es immer noch nicht wirklich. Logisch, wir waren getrennt, zu kurz. War ein Fehler.

    Räumlich sind wir diese mal nur im Haus getrennt. Wird nicht reichen. Auch das ist mir Bewusst. Aber durch das viele lesen hier verstehe ich meinen Mann jetzt viel besser. Und auch ich verstehe mein Verhalten viel besser. Und das bringt mich weiter.

    musst mit den neuen Verhaltensweisen deines Partners zurecht kommen. Für mich war es schwer, die Mimik und Gestik meines Mannes neu zu interpretieren.

    Auch diesen Punkt habe ich bei unserer räumlichen Trennung im Jahr 2020 bemerkt. Ich bin mir sicher das er an einer Depression leidet ohne den Alkohol. Das hat ihn zu der Zeit sehr traurig gemacht. Lustloser, schlechter schlaf, usw.

    Genau darüber mache ich mir im Moment viele Gedanken. Denn so ein Prozess dauert ja auch einige Jahre. Und bis ich schaue bin ich ne alte Frau. Darüber denke ich zur Zeit sehr viel nach.

    Vielleicht hat die neue Petra keinen Bock mehr auf ihren XY.

    Gerad oben geschrieben.

    Auch dir lieben Dank für deine Mühe und Antwort

    Liebe Grüße Petra

  • Petra, es ist doch bei Euch nicht nur die Sauferei...Du willst im Grunde doch einen komplett anderen Mann! :wink: Es passt bei Euch hinten und vorn nicht mehr...und auch eine mögliche Abstinenz Deines Mannes macht doch nicht den Mann aus ihm, den Du Dir wünscht.

    Danke auch für deine Antwort

    Das stimmt nicht ganz so. 2020 hatten wir wieder mal eine Phase wo er 7 Monate nichts trank. Ja, klar er war nicht mehr der Mann den ich geheiratet habe. Aber ich bin auch nicht mehr die Frau die er geheiratet hat. Das ist ganz normal, auch bei Ehen wo der Partner nicht trinkt. Veränderung ist das Leben. Mir ist bewusst das sich nicht alle Eigenschaften ändern. ABER ich habe mit der Zeit bemerkt was genau mich stört wenn er trinkt. Und diese Punkte waren in seiner trockenen Zeit nicht präsent. Das zeigt mir das vieles am Alkohol liegt. Jedoch waren die Phasen wo er trinkt zu kurz um daraus seine Schlüsse zu ziehen. Dazu kam dann noch die Lustlosigkeit und der Schlafmangel beim nicht trinken. Nun stell ich mir die Frage ob sich das alles regulieren würde bei langanhaltender Trockenheit. Verstehest du was ich meine? Und erst dann könnte ich wissen ob Mister xy mir noch gefällt oder nicht.

    Liebe Grüße Petra

  • Die sind alle längst wieder neu liiert und endlich wieder zufriedener und glücklich mit ihren neuen Partnern.

    Aha....also leider habe ich hier andere Vergleiche. Meine Schwester wurde mit nur 35 Witwe sie lebt jetzt mit 58 immer noch allein. Meine Schwägerin wurde mit 41 Witwe sie lebt immer noch alleine. Meine Freundin ist 10 Jahre getrennt immer noch alleine.

    Ich werde auch nicht jünger, Lichte Haare, faltiges Gesicht, Erdanziehung lässt grüßen.

    Verständlich das mir das alles Angst macht.

    Dazu kommt das ich meinen Mann immer noch liebe.

    ABER es gibt auch die andere Seite die du berichtest. Dein Wort in Gottes Ohr Sunshine :)

    Danke für deine Mühe

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Petra,

    wie geht es Dir?

    Mittlerweile beschäftigst du dich mehr mit Alkohol und fragst, was alles sein kann, alles möglich wäre.

    Ich als Ex-Säufer und mit div. Trinkern in der Familie, kann dir versichern, es gibt vielfältige Variationen, Kombinationen und Mutationen des Alkoholismus.

    Du hast ein Problem mit deinem Mann und dein Mann eines mit dem Alkohol.

    Es gibt Alkoholiker, die mal mehr und mal weniger trinken, sich immer wieder Mal zusammenreißen können, um dann wieder in ihre alten Trinkmuster zurückfallen.

    Ich hatte es Jahrzehnte (!) lang im Griff … nur 2... 3 Bier am Tag, selten mal Schnaps, dann wurde es mehr, ein Kasten Bier (20x0,5 l) reichte nur noch 4... 5 Tage, Schnaps kam hinzu. Ich lebte, arbeitete damals in Österreich, allein im eigenem Appartement, ich mußte nach der Arbeit auf keinen Rücksicht nehmen – ich trank, schamfrei, täglich, am Wochenende maßlos.

    Ich stürzte völlig ab. Ich wage zu behaupten, so lange von außen noch ein gewisser Druck da ist, man eine gewisse Scham hat, reißt man sich zusammen … mal mehr, mal weniger gut, mit zunehmender Zeit wird`s Trinken mehr, das Zusammenreißen weniger – so war es bei mir.

    Meine Oma trank ihre letzten 20 Jahre täglich über den Tag verteilt, immer eine Flasche Weinbrand in mehreren Verstecken, zum Verdruss des Opas, mit ende 60 war sie oft richtig (!) besoffen an vielen Abenden. Mein Vater trank die letzten 20 Jahre seines Lebens täglich, mindestens eine Flasche Korn am Tag, mit ca. 70 Jahren kapitulierte der Körper, er konnte nicht mehr trinken und starb.

    Ich kenne div. Menschen, die trinken seit Jahrzehnten ihre 4 … 6 … ? Bier/Tag, kommen tagsüber ganz gut klar und leben alle allein.

    Ich kann mich nur allen anschließen, mit der Frage: wie lange willst du die Situation dulden, wie lange willst du es noch ertragen?

    Es geht dir ja nicht zunehmend besser. Du zweifelst mittlerweile deine eigene Wahrnehmung an und versuchst verzweifelt nach Ausreden, Möglichkeiten … was alles sein könnte.

    Es könnte sein, daß der Zustand noch ewig andauert und dein Mann friedvoll weiter im Keller trink.

    Doch besser wird es nie, mit Alkohol.

  • Hallo Petra

    Habe mir lange überlegt ob ich hierzu was schreiben soll.

    Bin ja quasi von der anderen Seite.also langjähriger Alkoholiker.

    Stelle mir auch manchmal die Frage,warum es bei mir so lange gedauert hat trocken zu werden,und was mir

    vielleicht geholfen hätte den Weg früher zu gehen.

    Klare Antwort:Wenn mir mein Damaliger CO die Pistole auf die Brust gesetzt hätte und eine Entscheidung gefordert

    hätte .in aller Klarheit und Konsequenz.

    Mach was gegen deine Krankheit oder ich und die Kinder sind weg.Hätte ich mir gewünscht aus heutiger Sicht.

    Wir Alkoholiker hören meist den Schuss nicht,auch nicht den zweiten.Erst wenn uns alles um die Ohren fliegt,bewegt sich was.

    Auf jeden Fall sind die Chancen dann höher,das sich was ändert.

    Und dann dein Plan dich in einem anderthalben Jahr zu trennen,und das ihm noch mitzuteilen ist aus einem

    nassen Alkoholikergehirn geradezu eine Einladung in aller Ruhe weitermachen zu können.

    Sorry wenn ich so direkt und bestimmt bin.Auch auf die Gefahr hin ins Fettnäpfchen getreten zu sein ,bitte ich im Vorraus mal um Entschuldigung.

    Liebe Grüße

    bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • wie geht es Dir?

    Heute ging mir es den ganzen Tag richtig schlecht.

    Du zweifelst mittlerweile deine eigene Wahrnehmung an und versuchst verzweifelt nach Ausreden, Möglichkeiten … was alles sein könnte.

    Also an meiner eigenen Wahrnehmung Zweifel ich nicht. Und ich such auch nicht nach Ausreden!!!

    Doch besser wird es nie, mit Alkohol.

    Das weiß ich und wird mir immer klarer....das genaue hinsehen ist nicht einfach....der Schmerz sehr groß......

    Liebe Grüße Petra

  • Erst wenn uns alles um die Ohren fliegt,bewegt sich was.

    Das wird bei ihm nicht passieren. Er kommt ganz gut alleine zurecht. Hat man ja bei unserer Trennung gesehen. Ich bin mir ziemlich sicher das er sein Leben soweit ganz gutmeistern wird. Er erwartet nicht mehr so viel vom Leben...zumindest sagt er das immer.

    Und dann dein Plan dich in einem anderthalben Jahr zu trennen,und das ihm noch mitzuteilen ist aus einem

    nassen Alkoholikergehirn geradezu eine Einladung in aller Ruhe weitermachen zu können.

    Das kann sein. Wobei er in den letzten Wochen schon bemerkt das sich was in mir verändert hat. Aber trotzdem wird er nichts verändern. An dem Punkt habt ihr alle recht. Ich muss mich bewegen.....

    Habe mir lange überlegt ob ich hierzu was schreiben soll.

    Danke das du dich dafür entschieden hast. Du bist nicht ins Fettnäpfen gestiegen.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Petra

    Das machst du richtig,du bewegst dich ja, :thumbup:

    Loslassen ist etwas ganz schwieriges,vorallem wenn man es sehr mag oder mochte.

    ich weis es von mir mit dem Alk,aber auch von meiner Ex und den Kindern,wenn sie erwachsen werden und ihr eigenes

    Leben leben wollen.

    Es ist immer ein langer Prozess.Da hilft manchmal auch einfach nur weitergehen auf seinem Weg.

    Du bist schon unterwegs,das freut mich.

    Jetzt guck nach vorne in die Zukunft ohne Angst.Sei mutig für Neues.(und schau dich nicht so oft und intensiv um,da siehst du nämlich nicht mehr wo du hin willst ;) )

    Ich drück dir feste die Daumen

    Liebe Grüße

    bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hallo Petra,

    ich hab mal ein Zitat aus "Fragen an ..." hierher geholt.

    Ich bin hier um mein Verhalten zu verstehen und dafür brauche ich Zeit.

    In wie fern hängt dein Verhalten von seinen Trinkmengen ab? Ich war zu Anfang hier im Forum genauso unterwegs wie Du. Aber weißt Du ab wann sich mein Leben geändert hat? Genau in dem Moment, als ich enorm viel Mut und Kraft aufgebracht habe und gegangen bin, mein Leben nur noch von mir abhängig gemacht habe. Als ich beschlossen habe, meinem Mann die Verantwortung für sein Leben, seinen Konsum zurück zu geben und erstmal mich in den meinen Fokus zu rücken. Ich habe mich dafür entschieden nicht mehr zu gucken, wie ist er drauf, was kann ich sagen, wieviel hat er getrunken sondern das erstmal hinter mir zu lassen. Mir war in dem Moment egal, was nach 21 Jahren aus unserer Ehe wird, ich wusste nur, wenn ich bleibe, geh ich unter und soviel Selbstwertgefühl hatte ich noch, dass ich das nicht zulassen wollte. Mach Dein Verhalten von Deinen Bedürfnissen abhängig, nicht von seinen Trinkmengen, übe Dich in gesundem Egoismus - das sind die Erfahrungen aus meinem Weg.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Petra,

    schön, dass Du hierhin gefunden hast.

    Du fragst:

    "Oder mich würde auch interessieren, ob hier im Forum jemand ist der von einer Erfolgsgeschichte berichten kann. Also bei wem nach Jahrelangen Alkoholkonsum und Co-Abhängigkeit es dann zum Happy End kam. Alle Hürden gemeinsam überwunden wurden und jetzt gemeinsam glücklich sind."

    Die gibt es. Die Frage ist aber, was verstehst Du unter Erfolgsgeschichte? Klar gibt es die. Mein Sponsor anwortete auf meine Frage, warum er keinen Abflug gemacht hat: da waren die 4 Kinder, was wäre aus den Kindern geworden? Dann war sie trocken und sie lebten noch fast 50 Jahren ein schönes Leben miteinander. Ist das das Happy End was Du suchst? Möglich ist alles.

    Ich bin Alkoholiker und Coabhängig und irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich nichts, aber auch garnichts an der gemeinsamen Situation ändern konnte, nur an mir. Es gibt wenig Möglichkeiten. Zusehen, festhalten, immer tiefer mit absinken und kostbare Lebensenergie verschwenden ist eine Möglichkeit. Im Kern wie saufen, Droge Partner inhalieren, sich der Entscheidung hinzugeben, lieber mit auf der Strecke zu bleiben, als aufzustehen und etwas zu verändern. Der Unfähigkeit ein selbstbestimmtes Leben zu führen freien lauf lassen, das geht, andauernde Abhängigkeit macht halt etwas kaputt.

    2006 habe ich angefangen zu verändern, 2007 ging ich eigene Wege, soweit es mir möglich war, denn vieles von dem, was mir gesagt wurde, was so klar und einfach war, das kam irgendwie überhaupt nicht im Hirn an oder schon, nur war es irgendwo, da passiere lange Zeit nix. 2010 wurde ich endgültig geschieden, das hat auch etwas gedauert, vier Jahre geeiers.

    Die Erfolgsgeschichte: aus einigen Monaten Forum, wurden 16 Jahre und im Nov. 2006 hat mich in der realen Gruppe ein Baum von Kerl in den Arm genommen, gedrückt, zu den Angehörigen, meinte der, das ist nebenan. Ich war nie mehr alleine mit meinen Problemen, mit meinen Gedanken und der Suff, die Coabhängigkeit, daraus wurde ein ziemlich kleines Kaliber, weil, es gibt ja noch viel mehr, was alles auf uns zukommen kann.

    Übrigens habe ich hier meine Frau kennengelernt. Wir leben ganz gut und unbeschwert, also nicht mehr unter dem Druck der selbstgemachten Schwere.

    Wenn sich eine Zelle entwickelt, dann entwickelt die sich ja nicht um krank zu sein. Das können wir aber alles so einrichten, wir sind so gut darin, dass wir das ohne großen Aufwand hinbekommen. Unsere beiden Ex-Ehe-Partner haben das schon hinbekommen und sind nicht mehr.

    Es liegt an Dir, wie viel Energie Du hast, ob Du die in Dein Leben anlegst oder ob Du mit beiden Armen Deine Energie verschleuderst, wie alte Kamelle vom Karnevallswagen, nach denen sich keiner mehr bückt.

    "...jetzt gemeinsam glücklich sind"

    Die Hürden haben wir gemeinsam überwunden, vielleicht etws anders, als Du Dir das gerade wünschst. Ich bin glücklich und so hätte das damals schon einige Jahre vorher sein können, wenn ich gekonnt hätte.....

    Viel Erfolg bei Deinen Überlegungen.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Bolle,

    danke für deine Worte. Genau, es ist schwer. Aber ich schaue nicht mehr weg. Das ist ein Anfang.

    Liebe Grüße Petra

  • Genau in dem Moment, als ich enorm viel Mut und Kraft aufgebracht habe und gegangen bin, mein Leben nur noch von mir abhängig gemacht habe.

    Hallo Lütte 69,

    diesen Mut habe ich noch nicht Aber ich merke wie sich in mir etwas bewegt. Auch mein Mann spürt es. Aber hier geht es um mich. Auch das spüren und hinsehen schmerzt schon sehr.

    Mach Dein Verhalten von Deinen Bedürfnissen abhängig, nicht von seinen Trinkmengen, übe Dich in gesundem Egoismus - das sind die Erfahrungen aus meinem Weg.

    Genau dass versuche ich im Moment.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Karl,

    danke für deine klaren Worte. Ich denke darüber gerade immer wieder nach. JA es liegt an mir. Ich weiß es, ich kann niemanden verändern. Ich muss die Entscheidungen treffen.

    Liebe Grüße Petra

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