Bubonic-Irrwitzer - Ehefrau trinkt - wie geht´s weiter?

  • Hallo zusammen

    Ich habe wahrscheinlich das gleiche Problem wie viele hier, meine Partnerin trinkt zuviel.

    Wer hätte das gedacht das es nach fast 30 Ehejahren soweit kommen kann? Wir sind abgesichert, ich verdiene gut und wir können uns einiges leisten. Meine Frau ist zu Hause und kümmert sich um ihren Vater (der aber noch sehr selbstständig ist) und um´s Haus und das ganze drumherum. Also eigentlich kein Stress und keine Sorgen möchte man meinen.

    Aufgefallen ist es erst unserer Tochter die wegen einer OP, die einige Komplikationen mit brachte, nun wieder zu Hause wohnt bis die Reha und Wiedereingliederung abgeschlossen ist. Auch war es in letzter Zeit ziemlich merkwürdig das ich mich am Morgen von der Frau die ich liebe verabschiedet habe und als ich Abends nach Hause komme plötzlich eine übel gelaunte, streitlustige Person vorfinde die zum Teil ziemlich wirres Zeug redet und beim geringsten an die Decke geht. Meine Tochter hat das ganze über einen längeren Zeitraum beobachtet und festgestellt das meine Frau zum Teil schon Mittags das erste Glas Rotwein einschenkt und bis zum Abend stellenweise eine Literflasche geleert hat, die sie in einem Küchenschrank versteckt. Das ist vor allem bedenklich wenn man bedenkt das meine Frau eine zierliche Person mit 1,57 Größe und 53Kg Gewicht ist.

    Ihr Freundeskreis ist bereits ziemlich klein geworden weil sie die Kontakte nicht mehr pflegt und sie mehr und mehr alleine zu Hause hockt und keine Lust auf irgendwas hat.

    Ich hab bereits versucht sie darauf anzusprechen aber sie wiegelt (wie könnte es anders sein) ab und sagt nur: "Ich weiß ich vielleicht ab und zu zuviel trinke aber ich vertrage das und ich brauche das um runterzukommen".

    Jedenfalls sind es mittlerweile fünf Tage die Woche wo sie eine Flasche Rotwein trinkt, und das stellenweise auf relativ kurze Zeit. Ich komme zu dem Entschluss das der Einstieg in den Alkoholismus bereits erfolgt ist.

    Ich liebe meine Frau und erhoffe mir hier ein wenig Austausch und vielleicht Hilfestellung von Betroffenen damit ich (oder besser wir) das Problem irgendwie in den Griff bekommen bevor ich mich schlimmstenfalls trennen muss, da ich mein Leben keinesfalls mit einer Alkoholikerin weiterführen werde.

    grüße vom Irrwitzer :shock:

  • Hallo Irrwitzer :)

    Ich bin auch als Angehörige betroffen, mein Noch-Mann ist Alkoholiker und ich habe mich vor fast einem Jahr getrennt.

    Man kann ihnen nicht helfen, du kannst nur auf dich achten und versuchen dir daraus zu helfen. Ich bin dadurch sehr krank geworden, und es ist nach wie vor ein steiniger Weg, auch weil wir zwei kleine gemeinsame Kinder haben.

    Aber du musst auf dich aufpassen und sie ist für sich selbst verantwortlich. Du wirst ihr nicht helfen können. :(

    Trotz meiner hoffentlich nicht zu ehrlichen Worte, freue ich mich über einen Austausch zur Unterstützung.

    Liebe Grüße

  • Hallo Irrwitzer,

    Meine Frau ist zu Hause und kümmert sich um ihren Vater (der aber noch sehr selbstständig ist) und um´s Haus und das ganze drumherum. Also eigentlich kein Stress und keine Sorgen möchte man meinen.

    Auch das kann ganz schön stressig sein. Bestimmt macht sie sich auch Sorgen. Dennoch ist das keine Grund zu trinken. Aber wie es mir scheint ist es ihr Ventil!

    Ich liebe meine Frau und erhoffe mir hier ein wenig Austausch und vielleicht Hilfestellung von Betroffenen

    Ich liebe meinen Mann auch immer noch, obwohl er schon lange trinkt. Austausch finde ich sehr wichtig und hilfreich.

    Ich selbst bin auch erst knapp vier Wochen hier. Ich lese sehr viel in diesem Forum, sowohl bei den Trockenen Alkoholiker und natürlich bei den Angehörigen. Ich habe mir schon sehr viele Lebensgeschichten hier durchgelesen. Mir hilf es zu verstehen. Nicht nur wie mein Mann tickt sondern auch wie ich ticke.

    Liebe Grüße Petra

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo Petra

    Irgendwie versucht man alles damit man es ändern kann.

    Ich denke das meine Frau auf irgendeine Art depressiv ist und das ganze mit einer Selbstmedikation aus Rotwein (hört sich blöd an ich weiß) zu bekämpfen sucht. Mir fällt auf dass sie alles nur noch negativ sieht und nur schwarz malt. Klar so Tage hat jeder mal aber man kommt normalerweise darüber weg, läuft eben nicht immer alles rund. Aber sie scheint da in was reinzurutschen was nicht gut ist.

    Die Tatsache das sie sich wohl bewusst ist das sie zuviel trinkt gibt mir etwas Hoffnung das doch eine gewisse Selbstreflektion stattfindet.

    Das Problem ist wie kommt man ins Gespräch ohne dass das ganze in Vorwürfe und Streit ausartet. Vor allem bringt es rein gar nichts das Gespräch zu suchen wenn sie schon etwas getrunken hat.

    Unsere Kinder sind zwar schon erwachsen aber es ist trotzdem schlimm zu sehen wie sich immer mehr von ihr abwenden weil es sie anwidert ihre Mutter angetrunken und streitsüchtig zu erleben.

    Zu dritt das Gespräch mit ihr zu suchen haben wir erstmal verworfen weil sie es als Angriff auf sie auffassen könnte und dadurch noch mehr auf Stur schalten könnte.

  • Elly 14. Juli 2022 um 23:18

    Hat den Titel des Themas von „Ehefrau trinkt - wie geht´s weiter?“ zu „Bubonic-Irrwitzer - Ehefrau trinkt - wie geht´s weiter?“ geändert.
  • Hallo Irrwitzer,

    willkommen bei uns im Forum.

    Dein Thema ist nun in den öffentlichen Bereich verschoben und hier geht es für Dich weiter

    Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi,

    Ich denke das meine Frau auf irgendeine Art depressiv ist und das ganze mit einer Selbstmedikation aus Rotwein (hört sich blöd an ich weiß) zu bekämpfen sucht.

    Es ist völlig egal, ob erst die Depression und dann der Alk oder andersrum. Sie kann ihre Depression nur wirklich angehen, wenn sie trocken ist. Sonst ist alles für die Katz. Dieses ganze negative Denken kommt mir sehr bekannt vor und ich würde es nicht so schnell auf ne Depression schieben, das sind normale Nebenwirkungen des Alkohol. Stell dir mal vor, die Welt wäre schön, dann hätte sie ja keinen Grund zu Saufen.

    Wie geht es Dir dabei? Ist Dir bewusst, dass Du sie nicht trocken lieben kannst? Alkoholismus ist eine Krankheit, gegen die nur der Betroffene selbst was tun kann. Er muss nicht mehr trinken wollen und von sich aus Maßnahmen einleiten. Das kannst du ihr leider nicht abnehmen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Das Problem ist wie kommt man ins Gespräch ohne dass das ganze in Vorwürfe und Streit ausartet.

    Am besten bei so ein Gespräch bei sich bleiben. In der Ichform reden. z.B. es macht mich traurig wenn du so viel trinkst weil ich das Gefühl habe du bist dann einen ganz andere Frau. Ich wünsche mir, dass du versuchst nichts mehr zu trinken.

    Vor allem bringt es rein gar nichts das Gespräch zu suchen wenn sie schon etwas getrunken hat.

    Richtig, da ist es am besten ihr aus den Weg zu gehen. Ich sage immer, wenn du was getrunken hast möchte ich nicht mit dir reden. Das macht ihn wütend obwohl wir das so vereinbart haben. Ich drehe mich dann um und verlasse die Situation. Für mich nicht immer leicht, da ich dadurch auch manchmal nicht genau das machen kann wozu ich gerade Lust habe. Weil er im gleichen Raum ist.

    Unsere Kinder sind zwar schon erwachsen aber es ist trotzdem schlimm zu sehen wie sich immer mehr von ihr abwenden weil es sie anwidert ihre Mutter angetrunken und streitsüchtig zu erleben.

    Auch diese Situation kenne ich, es bricht mir oft das Herz! Leider sind wir schon soweit gewesen das es richtige Streitgespräche zwischen unseren erwachsenen Kindern und meinen Mann gegeben hat. Ich dachte, es würde helfen wenn er sieht das es nicht nur meine Wahrnehmung, meine Einschätzung und meine Meinung ist. Der Schuss ging nach hinten los. Seit seine Kinder wissen was los ist, ihn ganz klar darauf ansprachen, eskalierte alles. Und jetzt gibt es keine Hemmschwelle mehr. Jetzt ist es ja eh schon egal. So kommt mir das vor. Zuvor konnte er es sehr gut vor den Kindern verheimlichen. Heute bereue ich den Schritt.

    Bei dir weiß die Tochter es ja schon. Sollte sie das Bedürfnis haben bei dem Gespräch dabei zu sein, lass sie. Denn meine Erfahrung sagt, sie wird sich sowieso angegriffen fühlen. Egal wie behutsam du an die Sache herangehst.

    Aber sprich es an, bleich da dran und schone sie nicht!

    Desto länger sie trinkt desto schwerer wird es wohl aufzuhören. Vielleicht habt ihr dadurch eine gute Chance es zu wenden. Vorausgesetzt sie möchte es. Denn nur sie kann was verändern!

    Liebe Grüße Petra

  • Wer hätte das gedacht das es nach fast 30 Ehejahren soweit kommen kann? Wir sind abgesichert, ich verdiene gut und wir können uns einiges leisten. Meine Frau ist zu Hause und kümmert sich um ihren Vater (der aber noch sehr selbstständig ist) und um´s Haus und das ganze drumherum.

    Also eigentlich kein Stress und keine Sorgen möchte man meinen.

    Hallo ,

    Also eigentlich kein Stress und keine Sorgen möchte man meinen.

    Möchte man meinen … leider denke so viele Männer. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, ich kenne eure Situation nicht.

    Hast du dich einmal in die Rolle deiner Frau hineinversetzt? Jeden Tag den gleichen Trott und sich um den Vater kümmern (müssen) und sonst?

    Ich trank auch.

    Eigentlich ging es mir gut, ich hatte einen gut bezahlten, abwechslungsreichen Job, eigene Wohnung, Auto, mehr Urlaub als der Normalbürger, etc.pp.

    Doch ich vereinsamte zunehmend, nach außen hin funktionierte ich, doch in meiner Freizeit, wußte ich nicht so recht, was ich anfangen sollte, am Abend ein Bier oder ein Glas Rotwein, linderte diesen Zustand sehr gut, lenkte mich prima ab, eine Art Antidepressiva.

    Natürlich nahm die Trinkmenge über die Jahre zu, wie bei jeder Droge, gewöhnt sich der Körper daran und die Dosis muß erhöht werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

    "Ich weiß, daß ich vielleicht ab und zu zu viel trinke, aber ich vertrage das und ich brauche das um runterzukommen". Den Satz sagte ich sicher auch oft.

    Je mehr man mich konfrontierte, desto mehr mußte ich runterkommen und verschloß mich. Ich wußte keinen Ausweg, außer mich zu betäuben, die Freude ging verloren, ähnlich deiner Frau, sah ich vieles nur noch negativ.

    Gedrückte Stimmung, Interessenlosigkeit, Antriebslosigkeit beherrschte meinen Tag, Alkohol war da ein gutes Heilmittel.

    Ich wußte es und kannte mein Problem.

    Miteinander reden ist wichtig, vorwurfsfrei und ohne Schuldzuweisungen.

    Als Alkoholiker (Mensch mit problematischen Trinkverhalten) reagiert man heftig auf Schuldzuweisungen, sehr heftig, die Scham ist übergroß und schaltet bei Bedarf die Vernunft völlig aus, man muß sich um jeden Preis schützen, schließlich ist man ja kein Alkoholiker...

    Bei dem Gespräch sollte es nicht um „Recht haben“ gehen oder wer was falsch machte, sondern was will man erreichen und da sollte jedes Mittel erlaubt sein.

    Sprich allein mit ihr (dann hat sie nicht zwei „Gegner“), wenn sie nüchtern ist, wenn ihr Zeit habt, nimm` dir alle Zeit der Welt.

  • Hallo,

    Es wird hier zu Gesprächen geraten...kann man versuchen, Ja.

    Aber jeder CO, der das alles schon x- mal durch hat, weiß, das Gespräche meist nix bringen.

    Ebenso wenig drohen, betteln, weinen, flehen, rumschreien etc.

    Es sei denn, der Alkoholkranke ist schon zu einer Krankheitseinsicht gekommen und ist bereit, sich professionelle Hilfe zu holen. Dann könnte man ihn mit einem Gespräch erreichen und dazu Mut machen...ansonsten: no way

    Irrwitzer, ich hatte auch alles: Eine Tochter, einen Partner, Haus im Grünen, gutbezahlter Job, eigenes Auto vor der Tür, keine finanziellen Sorgen...ich bin trotzdem schwer alkoholkrank geworden.

    Gespräche bezüglich meiner Sauferei fanden zwar mal statt, dann versprach ich, weniger zu trinken, aber das konnte ich längst nicht mehr.

    Mein Mann konnte es wohl auch nicht begreifen, das ich alkoholkrank, süchtig geworden war.

    Und wollte es auch lange nicht wahrhaben.

    Mir fällt immer wieder auf, das CO-Abhängige nicht begreifen können, das man als süchtiger Mensch nicht mehr die Wahl hat zwischen Trinken und Nicht-Trinken, der Alkohol diktiert längst den Tagesablauf.

    Ein CO-Abhängiger muss das aber auch nicht verstehen, wer das nicht selbst erlebt hat, kann es nicht nachempfinden.

    Ich habe soooo viele Versuche gestartet, von dem Zeug loszukommen. Runter trinken, kontrolliert trinken, alles vergeblich.

    Wenn ich auf Entzug kam, begann ich zu zittern, zu schwitzen, danach Herzrasen und Herzstolpern...bis hin zum Panikanfall mit Todesängsten.

    SO ist das leider...und man weiß, was sofort helfen wird...nämlich der nächste Schluck.

    Alles normalisiert sich wieder und man säuft meist gleich weiter.

    Mir war auch zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht klar, das ich keine Chance habe, da wieder allein rauszukommen.

    Dann kam mein körperlicher Totalzusammenbruch, ab auf Intensivstation, eine sehr schwierige Entgiftung folgte...ich hätte sie fast nicht überlebt.

    Danach kam ich nicht mehr auf Entzug, was für mich wie ein Wunder war, das kannte ich ja gar nicht mehr.

    Erst dann konnte ich meinen Weg in ein trockenes Leben starten.

    Ohne professionelle Hilfe hatte ich keine Chance!

    Vielleicht ist meine Geschichte extrem, aber auch damit bin ich nicht die einzige.

    Gespräche konnten mich sicher nicht vom Saufen abhalten, die habe ich doch auch gar nicht mehr an mich rangelassen.

    Gespräche mit angekündigten Konsequenzen hätten mich VIELLEICHT erreicht, aber die gab es so nicht.

    Vielleicht wären mir aber auch die Konsequenzen latte gewesen...ich weiß es nicht.

    Irrwitzer, ich denke, mit einem netten Gespräch kommst Du nicht weit. Sie wird alles abwiegeln, vielleicht auch Versprechen abgeben, die sie aufgrund der Sucht nicht mehr einhalten kann und das Blaue vom Himmel runter lügen.

    Da würde ich mir vorher selbst überlegen, zu was für Konsequenzen ich greifen kann und will und dabei müsste man dann auch konsequent bleiben.

    Also nicht mit irgendwas drohen, was Du nicht einhalten kannst.

    Denn dann wirst Du schnell nicht mehr ernst genommen.

    Ich hatte übrigens auch Depressionen ...kam von der Sauferei. Die verschwanden, nachdem ich nicht mehr trinken musste.

    Manchmal kommt eben die Depression durch die Sauferei und man säuft nicht nur, weil man depressiv ist. Gibt es aber sicher auch.

    LG Sunshine

  • Es wird hier zu Gesprächen geraten...kann man versuchen, Ja.

    Aber jeder CO, der das alles schon x- mal durch hat, weiß, das Gespräche meist nix bringen.

    Ebenso wenig drohen, betteln, weinen, flehen, rumschreien etc.

    Ja, Sunshine, da hast du schon recht! Jedoch wenn ich es richtig verstanden habe hat Irrwitzer noch keine Gespräch geführt. Die Tochter bemerkte es erst vor kurzem. Ich finde da ein Gespräch schon noch Sinnvoll.

    Und das sage ich jetzt nicht weil ich eine Co bin. Klar sollte er zuvor darüber nachdenken was er sagt. Beim ersten Gespräch geht es doch erst einmal darum das der Betroffene/Süchtige nun weiß. dass die Familienmitglieder wohl bemerken was los ist.

    Es sei denn, der Alkoholkranke ist schon zu einer Krankheitseinsicht gekommen und ist bereit, sich professionelle Hilfe zu holen.

    Sollte sie dann bei dem Erstgespräch zur Einsicht kommen kann man ja die weiteren Schritte besprechen. Sollte es nicht der Fall sein, hat Sunshine vollkommen recht!

    Mir fällt immer wieder auf, das CO-Abhängige nicht begreifen können, das man als süchtiger Mensch nicht mehr die Wahl hat zwischen Trinken und Nicht-Trinken, der Alkohol diktiert längst den Tagesablauf.

    Ich glaube wohl dass einige Co begreifen, dass der süchtige Mensch nicht mehr die Wahl hat zwischen Trinken und Nicht-Trinken. Dies ist eine Verallgemeinerung!!! :?

    Ja, wir Co sind in manchen Dingen durch unsere Hoffnung gefangen. Aber genau wie der Süchtige weiß dass er ein Alkoholproblem hat oder auch nicht, wissen manche Co`s auch, das man den Süchtigen nicht helfen kann ohne Einsicht

    Im Fall Irrwitzer, wenn ich es richtig verstanden habe, ist alles erst jetzt zum Vorschein gekommen. Da muss ja dann irgendwie eine Kommunikation statt finden, oder?

    Nur meine Meinung, auch als noch Co-Abhängige mit ganz klarem Verstand! :)

    Ich überlege gerade was er sonst machen könnte, wenn nicht das Gespräch suchen? Mir fällt nichts ein????

    Liebe Grüße Petra

  • Ich überlege gerade was er sonst machen könnte, wenn nicht das Gespräch suchen? Mir fällt nichts ein????

    Dann würde ich es gleich mit einem Gespräch inkl. der Erwähnung von Konsequenzen versuchen, wenn der Kranke sich nicht helfen lässt.

    Keine Vorwürfe oder Drohungen, sondern mit der Klarstellung, das Alkoholismus eine Krankheit ist und keine Willensschwäche. Und das man Hilfe von außen benötigt, um da wieder raus zu kommen.

    Ich schreibe hier ja aus meiner Sicht, Petra.

    Andere mögen anders über die Sache denken und ich höre mir auch gern die Sichtweisen anderer an.

    Mir war das wirklich nicht klar, das ich da allein nicht wieder rauskomme. Und ICH alkoholkrank, nu hör aber auf. Das sind vielleicht andere, aber ich doch nicht! :roll:

    Ich sehe allerdings bei so einem Gespräch mit alkoholkranken Frauen mehr Chancen, sie zu erreichen, als bei Männern. Mag ein Vorurteil sein, aber ich habe das Gefühl, Frauen können eher ärztliche Hilfe annehmen, sie müssen nicht den starken Macker spielen, der alles im Griff hat und niemals alkoholkrank wird. Hat was mit alten Rollenvorstellungen zu tun.

    Ist jetzt aber nur meine persönliche Meinung, Daten und Zahlen kann ich dazu nicht liefern.

    LG Sunshine

  • Ich schreibe hier ja aus meiner Sicht, Petra.

    Andere mögen anders über die Sache denken und ich höre mir auch gern die Sichtweisen anderer an.

    Ich weiß, und ich schätzte deine Sicht immer sehr!!!

    Dann würde ich es gleich mit einem Gespräch inkl. der Erwähnung von Konsequenzen versuchen, wenn der Kranke sich nicht helfen lässt.

    Keine Vorwürfe oder Drohungen, sondern mit der Klarstellung, das Alkoholismus eine Krankheit ist und keine Willensschwäche.

    Das wäre eine Möglichkeit!!

    ch sehe allerdings bei so einem Gespräch mit alkoholkranken Frauen mehr Chancen, sie zu erreichen, als bei Männern. Mag ein Vorurteil sein, aber ich habe das Gefühl, Frauen können eher ärztliche Hilfe annehmen,

    Da bin ich auch deiner Meinung. Auch wenn ich nicht verallgemeinern will!!! :lol::roll:

    Sehe ich ja jetzt bei mir. Ich habe auch so meine Probleme, benenne sie und hole mir Hilfe!!!! Das kann mein Mann nicht!!! Auch beruflich bemerke ich immer wieder das sich da Frauen leichter tun. Wobei sich das gerade wendet. Die heutige Generation ist das mittlerweile wesentlich offener.

    Liebe Grüße Petra

  • Nö passt schon, ist interessant beide Seiten zu sehen.

    So krass ist es Gott sei Dank noch nicht, ich denke sie ist noch ziemlich am Anfang aber rutscht momentan halt immer mehr da rein.

    Sie ist jetzt 50. und es kommt der Wechsel natürlich auch noch dazu, sprich die Hormonachterbahn.....das heißt die Stimmung kann jeden Moment anders sein.

    Selbst nüchtern kann die Zündschnur verdammt kurz sein, was früher nicht der Fall war. So baut unser Sohn gerade ein Haus und ich bin natürlich viel auf der Baustelle um ihm zu helfen, sogar das kann ein Grund das sie aufgeht wie eine Rakete.

    "Bei uns bleibt alles liegen weil du immer nur auf´m Hof bist beim arbeiten". Was aber Käse ist, weil bei uns auch alles in Schuß ist und sollte mal was anfallen wird´s gemacht, nur soll dann alles sofort sein. Also wie ein nörgelndes Kind im Supermarkt: " Ich will das jetzt sofort und gleich"! Ist es dann erledigt wird es abgehakt und so getan als ob´s nie passiert wäre. Dann muss sofort ein neues Projekt her das "wir" machen, will heißen ich muss es machen. :-|

    Man könnte es schon jammern auf hohen Niveau nennen was da abgeht.

    Ich denke es ist auch diese Unzufriedenheit die sie zur Flasche greifen läßt. Es könnte ja alles noch viel besser sein, darum geht´s mir schlecht und darum sauf ich meinen Frust runter............so in der Art denke ich.

    Frag ich sie was die denn ändern will damit´s ihr besser geht, hat sie keine Ahnung. Ich hab schon den Vorschlag gemacht das sie einen kleinen Job suchen soll damit sie unter Leute kommt und mal raus kommt (ob da was finanziell rüberkommt ist mir ehrlich egal). Bringt aber auch nix außer noch mehr Vorwürfe ("Du willst mich jetzt also noch in die Arbeit schicken, weil du denkst ich tu daheim nichts oder wie"?)

    Naja ist eben echt Schei....e im Moment weil ich so gar nicht weiß wie ich da irgendwie noch rankomme........

  • Hmm....sie liegt grad oben im Bett, ihr geht´s nicht so gut sagt meine Tochter. Ich war mit Sohnemann heute beim Betondecken spachteln und schleifen.

    Wir unterhalten uns gerade wie wir an sie rankommen.

    Eine Idee wäre ihr einen Brief zu schreiben in dem ich ihr einfach erkläre wie schwierig es gerade ist. Gesagtes vergisst man schnell oder fasst es falsch auf, geschriebenes kann man immer wieder lesen egal ob man nüchtern oder angetrunken ist.

    Ich habe ihr schon früher immer wieder einen Brief geschrieben, meist zu Weihnachten, in dem ich das vergangene Jahr Revue passieren ließ und ihr gesagt habe das ich sie immer noch liebe und froh bin sie zu haben. Die Briefe hat sie alle aufgehoben und liest sie immer wieder mal durch, vielleicht bringt es was und bringt ein Gespräch in Gang..............

  • Hallo Irrwitzer,

    in Deinen Erzählungen erkenne ich meine Mutter wieder. Nur sie hat nicht so offensichtlich

    getrunken. Bzw. es immer abgestritten!

    Sie war auch Vollzeit Hausfrau und wollte allerdings gerne arbeiten gehen. Mein Vater wollte das

    allerdings nicht wirklich gerne. Das war jedoch auch noch eine andere Generation.

    Und so wurde sie immer unzufriedener und immer launischer. Das war auch so in dem Alter

    Deiner Frau.

    Wir wollten, dass sie sich wegen der Wechseljahre und ihren "Launen" Hilfe bei einem Arzt sucht. Aber

    da sind wir auf taube Ohren gestoßen!

    Und so wurde es immer extremer mit ihr. Ich will da gar nicht in die Einzelheiten gehen. Aber nur so viel,

    sie wurde unheilbar krank und ist innerhalb kürzester Zeit verstorben.

    Ich glaube, auch bei Deiner Frau kommt da eins ins andere. Aber, ohne dass sie den Alkoholkonsum

    stoppt, wird es nur noch schlimmer werden!

    Die Idee mit einem Job ist im Grunde nicht schlecht, sie käme auf andere Gedanken. Aber sie wird

    gar nicht dazu in der Lage sein.

    Versuche nochmal sie ruhig auf den Alkoholkonsum anzusprechen und dass Du das so nicht weiter

    ertragen kannst. Sie soll sich erkundigen, wie sie Hilfe bekommen kann.

    Du kannst sie vom Trinken nicht abhalten. Aber Du kannst für Dich Konsequenzen ziehen.

    Vielleicht erreichst Du sie noch. Ansonsten musst Du Dich tatsächlich trennen, damit es Dir

    besser geht!

    Es ist gut, dass Du zu uns gefunden hast. So kannst Du Dir auch die anderen Geschichten

    hier im Forum durchlesen und feststellen, dass Du nicht allein mit diesem Problem bist.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke Elly

    Ja ich denke auch das sie nicht in der Lage ist zu arbeiten, da hätte sie ja jemanden der ihr sagt was sie tun muss und das geht gar nicht.

    Sie hat früher einige Arbeitsstellen gehabt, aber eben nie lange weil immer jemand da war der "ein Arschloch" war.

    Ich bin Servicetechniker im Außendienst und beruflich immer wieder mal auch über Nacht weg (eine ganze Woche ist aber sehr selten, meist ein zwei Nächte) und habe seit einiger Zeit vier Tage Woche. Bin also nicht ständig weg.

    Deshalb war es für mich in Ordnung als sie sagte sie wolle zu Hause bleiben und sich um Haus und Hof kümmern. So musste ich nicht neben der Arbeit auswärts jedes Pipidingens zu Hause machen. Sie hat mir da den Rücken freigehalten und viel selbstständig erledigt, wir haben besprochen was wir machen und es so aufgeteilt das jeder seinen Teil beigetragen hat.

    Seit sie trinkt ist das auch Vergangenheit, sie kann sich schwer zu was aufraffen. Macht halt noch den Haushalt und kocht abends (das tut sie aber leidenschaftlich und sehr lecker)

    Beim essen ist dann schon angespannte Stimmung wenn sie getrunken hat, ein falsches Wort und Bäähm !!

  • Der Alkohol enthemmt und kann auch aggressiv machen.

    Es liegt an Dir, inwieweit Du das noch mitmachen willst. Es wird noch schlimmer werden,

    der Alkoholkonsum steigt im Laufe der Zeit.

    Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Da kann ich Elly nur bestätigen. Meine Ex wurde auch aggressiv und es wurde mit den Abständen des trinkens immer geringer.

    Wenn da einmal eine Hemmschwelle gefallen ist, wird es diese nicht mehr geben.

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