Stefan 1 Dann stelle ich mich mal vor...

  • Hallo, ich bin Stefan und 43 Jahre alt. Ich weiß nicht genau, wann ich die Kontrolle verloren habe, aber vermutlich schon vor einer langen Zeit. Ich schaffe es meinst einige Tage oder sogar Wochen, ohne irgendetwas zu trinken. Dann kommen aber meist so 2,3 Tage, an denen ich wieder trinke. Das mache ich alleine, zumindest die letzten paar Getränke, damit mich niemand betrunken sieht. Mein Ziel ist es, komplett trocken zu werden und von dem Forum erhoffe ich mir Inspiration und Austausch.

  • Hallo und herzlich Willkommen. :)

    Der Prozess ist ja meistens schleichend. Vom Genuss, zum Missbrauch, zur Abhängigkeit und was weiss ich noch welche Zwischenstufen.

    Schön, dass du her gefunden hast. Damit ist doch schon mal ein ganz wichtiger Schritt getan. :)

  • Guten Morgen Stefan,

    es ist gut, dass Du hier her gefunden hast und den Wunsch, etwas zu verändern, also trocken zu werden. Wie lange hast Du denn schon nichts mehr getrunken?

    Erzähl doch mal ein bisschen von Dir :)

    LG Cadda

  • Wie lange hast Du denn schon nichts mehr getrunken?

    Um ehrlich zu sein, sind es jetzt gerade mal so 12 Tage. Normal kommt jetzt langsam dann die Phase, an der ich 2 Tage schwach werde. Deshalb habe ich mich auch hier angemeldet. Die 2 Tage verbringe ich dann immer irgendwie isoliert. Ich glaube, meinem Umfeld ist mein Problem nicht bewusst, zumindest wurde ich noch nicht darauf angesprochen. Vielleicht entzieht sich das aber auch schon meiner Wahrnehmung.

  • Hallo Stefan,

    12 Tage sind doch schon mal ein guter Anfang! Ich habe hauptsächlich gefragt, weil ich darauf hinaus wollte, ob die Entgiftung schon durch ist, was nach der Zeit nun wohl der Fall sein dürfte.

    Wir raten nämlich immer dringend dazu, nach dem Entschluss zu einem Arzt zu gehen, um sich einmal durchchecken zu lassen, da ein kalter Entzug gefährlich sein kann und zum Tod führen kann.

    Zum Glück ist bei Dir nichts passiert, aber an der Stelle ist es wichtig, für die Neuankömmlinge, die hier mitlesen zu wissen, dass das eine gefährliche Nummer war.

    Nun freut es mich jedoch, dass es gut gegangen ist und dass Du hier bist. Du schreibst, dass jetzt normalerweise die Phase kommt, in der Du wieder schwach wirst. Aber Du bist ja nun hier, um Dir zu helfen, dass das nicht passiert. Siehst Du Dich als Alkoholiker? Kennst Du schon unsere Grundbausteine?

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

  • Ich habe die Grundbausteine gelesen, selbst sehe mich natürlich als Alkoholiker. Eine Entgiftung habe ich ja quasi schon mehrfach mitgemacht, da bei mir die nüchternen Intervalle ja schon immer an die 2 Wochen gehen.

  • Hallo Stefan und herzlich Willkommen auch von meiner Seite.

    Das mit dem schwach werden kommt mir bekannt vor und ich bin mir sicher,dass du dich hier wohlfühlen wirst und viele nützliche Sachen lernen wirst :)

    Ich schliesse mich an und finde einen Arztbesuch immer sehr sinnvoll um einfach alles durch zu checken

    MFG PIPE

    Es ist keine Schande umzufallen! Es zeigt von Grösse immer wieder Auftzstehen und den "Kampf" weiterzuführen.

    Jedemal neu Aufrichten, den Dreck abzuwischen zeugt von Disziplin und Ehrgeiz

    Es kommt im Leben nicht darauf an wieviele Schläge man abkriegt sondern ,dass man sich immer wieder aufrafft und weiterkämpft!

  • Ich bin auch hauptsächlich hier um zu lernen und mich auszutauschen. Es gibt so einiges, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, obwohl ich (leider) schon viel Erfahrung mit Alkohol hab. So wird mir hier oft zum Arztbesuch geraten, allerdings habe ich ja zwischen meinen 2,3 Suftagen immer eine längere trockene Phase. Die geht von ca. 14 Tagen bis hin zu mehreren Wochen. Da mach ich ja dann regelmäßig einen kalten Entzug und wahr noch nie beim Arzt.

  • Hi Stefan schön dass du hier bist!

    Der Körper ist ein "Gewohnheitstier", dh er hat sich bei dir mit Sicherheit an den Turnus gewöhnt. Alkohol wird im Gehirn wie ein Neurotransmitter behandelt, fällt er mal weg, ok, bleibt er langfristig aus, kann es zu " Panik" Im Hirn kommen.

    Muss natürlich nicht, aber kann.

    Dann kennen wir dich natürlich nur virtuell und sind auch keine auf Sucht Erkrankungen spezialisierten Mediziner (die gibt es aber eh kaum) - dh wir können/dürfen/wollen keine Beratung für Dich im Speziellen geben.

    Aus dem Grund verweisen wir hier jeden zur Sicherheit an den Hausarzt, denn der ist im Fall der Fälle im real life da und kann helfen.

    Mal abgesehen davon ist es einfach auch wichtig, dass der Hausarzt Bescheid weiß imho. Es gibt viele Erkrankungen, für die Alkoholkonsum ein Risikofaktor ist (erst wieder gelesen, dass hier insbesondere Krebs ein Thema ist) und es gibt viele Medikamente mit Alkohol, die bei trockenen Alkoholikern problematisch werden können.

    Alles gute Dir!

  • Hallo Stefan,

    gibt es Probleme bezüglich eines gründlichen Checks durch einen Arzt?

    LG Sunshine

    Nein, hatte es nur bisher nicht auf dem Schirm. Da ich ich in meinen trockenen Phasen eigentlich keine nennenswerten Entzugserscheinungen habe, bin ich auch nicht auf die Idee gekommen. Beruflich werde ich jährlich durchgecheckt. Auch mit großem Blutbild und so. Aber dazu kenne ich mich zu wenig aus, um zu behaupten, dass reicht aus.

  • Daher würde ich dir empfehlen zu deinem Arzt zu gehen er hat ja auch Schweigepflicht,

    Es gibt soviele Sachen die im "Regelfall" nicht untersucht/beachtet werden.

    Du hättest dann eventuell den Vorteil wenn du weisst dass die Werte in Ordnung sind das ganze beruhigter anzugehen war zumindest bei mir so.

    Und wie oben geschrieben kalter Entzug kann oft ohne Probleme ablaufen aber es reicht halt das 1x wo es Probleme gibt...

    MFG PIPE

    Es ist keine Schande umzufallen! Es zeigt von Grösse immer wieder Auftzstehen und den "Kampf" weiterzuführen.

    Jedemal neu Aufrichten, den Dreck abzuwischen zeugt von Disziplin und Ehrgeiz

    Es kommt im Leben nicht darauf an wieviele Schläge man abkriegt sondern ,dass man sich immer wieder aufrafft und weiterkämpft!

  • Hallo Stefan,

    auch von mir ein Willkommen.

    Zum Arztbesuch wurde dir ja schon geraten. Auch wenn der Entzug durch ist, ist das "Outing" ein guter Schritt für den abstinenten Weg.

    Du schreibst, dass nun normalerweise die Phase kommt, in der der Wunsch nach Alkohol stark wird. Das Wochenende steht auch vor der Tür. Hast du einen Plan, wie du dem entgegnen möchtest?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hast du einen Plan, wie du dem entgegnen möchtest?

    Ehrlich gesagt, habe ich vor dem Wochenende keine Bedenken. An den Wochenenden bin ich meist nicht alleine und hab immer volles Programm. Da komme ich gar nicht auf die Idee, etwas zu trinken. Nur wenn ich alleine bin (da hab ich auch genug zu tun, aber da merkt es niemand so schnell, wenn ich mal nichts mache), hab ich oft das Gefühl, ich brauch eine Pause und mir wird alles zuviel. Dann trinke ich etwas und denke mir, deine Probleme hast auch noch morgen, heute ist dir mal alles egal.

  • Hallo Stefan,

    vielleicht kannst du da ansetzen. Wichtig ist ein alkoholfreies Zuhause. Wenn man erst Schuhe und Jacke anziehen muss und dann noch den Weg zum Laden hat, kann diese Zeit ausreichen, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

    Wie kannst du deine Pause füllen? Etwas anderes Trinken oder essen? Dein Lieblingslied hören? Kurz die Augen zumachen und abschalten? Was würde für dich passen? Und richtig, deine Probleme sind morgen auch noch da. Auch wenn du trinkst, nur vielleicht sogar noch größer. Hilft dir ein "Fahrplan", wie du deine Probleme angehen kannst? Wen du vielleicht um Rat oder Hilfe bitten kannst?

    Das nur mal als Denkanstöße.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Ich habe ein alkoholfreies zuhause. Meistens. Nur nicht, meistens montags, wenn ich von der Arbeit heimradle und denke: "Boar,die Woche ist wieder mal vollgepackt, komm, jetzt trink ertmal ein Bierchen". Dann halte ich an irgendeinem Ständchen, wovon es ja viel zu viel gibt. Nachdem die ersten 3,4 Bier wirken, haue ich dann dort ab, weil ich nicht will, dass man mich richtig betrunken sieht. Auf dem Heimweg hole ich dann noch 4,5 Bier in einem Supermarkt und verkrieche mich daheim.

    Also gilt es, diesen kurzen "Montagsmoment" zu überwinden. Ich habe mir nun andere Routen für die Heimfahrt gesucht, die nicht an Ständchen vorbeiführen (was echt nicht so einfach ist) und höre dabei Podcasts wie z.B. "Nüchtern Betrachtet". Das hilft mir.

  • Hallo Stefan,

    "Bierchen" hört sich ja auch gleich viel harmloser an, oder? Vielleicht könntet Du, wenn der Gedanke daran kommt, das Wort "Bierchen" ersetzen. Der Gedanke "Boah, die Woche ist mal wieder vollgepackt, jetzt trink ich erstmal eine Flasche Alkohol von dem ich abhängig geworden bin" :)

    Nein, ernsthaft ich finde, Du machst das schon ganz richtig. Andere Route, Podcast auf die Ohren, das ist schon mal eine gute Ablenkung und wenn es dann auch noch ein Podcast zum Thema ist, umso besser.

    LG Cadda

  • Morgen,ja Bierchen hört sich harmlos an. Finde ich auch harmlos. Wenn es bei einem oder zwei und ab und zu bleibt. Sei es dem gegönnt, der das kann. Bei mir geht es nicht. Deshalb muss ich es auch ganz lassen. Das Wochenende bin ich "ungestreift" durchgekommen, aber der Druck kommt bei mir ja auch meist erts montags. Heute arbeite ich deshalb lange und treffe mich im Anschluß direkt zum Sport. Fragt mich morgen nochmal, ob es geklappt hat

    :roll:

  • Hallo Stefan,

    nee, das ist ja deine Aufgabe, dich um deine Trockenheit zu kümmern.

    "Ob es geklappt hat", das hört sich so ein wenig nach Zufall an. Du hast das doch in der Hand.

    Wenn du schon zig Trinkpausen und Kalte Entzüge durch hast, wäre an der Zeit etwas grundsätzlich zu ändern, denn sonst ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß du wieder beim selben Ergebnis landest: Alk holen und trinken.

    Hast du denn für heute einen Arztbesuch vor? Es ist Montag. Wäre doch genau der perfekte Tag. Der Tag, an dem es dir am schwersten fällt dranzubleiben.

    Bitte nur bei dir hier im Thema schreiben, auch wenn du dich schon gerne im Forum beteiligen möchtest.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!